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				  | Auf dem Eselsweg 4.Etappe 
 Engländer - Beim Kurzen Heiligen - Hirschhörner - 
				  Heigenbrücken - Parkplatz Sieben Wege - Weibersbrunn
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 Geschichte des Eselsweges:
          	Die Entstehung dieses 
		  heutigen Weitwanderweges reicht wohl bis vor Christi Geburt zurück. 
		  Dies sind aber nur Spekulationen. In früherer Zeit war der Eselsweg 
		  ein Handelsweg von Nord nach Süd quer durch den 
		Spessart. 
		  In einer Urkunde von 1339 ist die Rede von einem "eßelspfadt". 
		  Dieser war Teilstück einer Fernstrasse von Thüringen kommend. 
		  Namensgebend waren die Lastesel, die das kostbare Salz von Fulda und 
		  Orb kommend über die Kämme des Spessarts nach Miltenberg schleppten, 
		  wo es dann auf Treidelschiffe verladen und den Main aufwärts weiter 
		  transportiert wurde. Man fragt sich, warum die Salzhändler das weisse 
		  Gold nicht schon über die Kinzig und ab Hanau auf dem Main verschifft 
		  haben. Aber der Grund eben diesen einfacheren und vermeintlich 
		  günstigeren Weg nicht zu wählen war einleuchtend. Damals gab es viele 
		  verschiedene Territorien und bei jeder Durchquerung eines solchen 
		  Hoheitsgebiets waren Wegzölle und Stapelrechte zu entrichten. Diese 
		  Kostenfaktoren beeinträchtigten schon damals erheblich den Handel. 
		  Somit wurde der Weg durch den Spessart gewählt. Aber auch dieser barg 
		  Hindernisse und Gefahren. So hält sich der Verlauf des Eselswegs 
		  streng an zusammen hängenden Bergrücken. In den Tälern lauerten vor 
		  allem die Gefahren von Mooren und Feuchtstellen, die damals im 
		  Spessart weit verbreitet waren. Denn zu dieser Zeit war der Spessart 
		  noch ein ausgesprochener Urwald mit wenig Besiedlung. Außerdem hatte 
		  der Weg einen großen Vorteil. Da es keine wesentlichen Steigungen und 
		  Gefälle gab war er von den Lasttieren leichter zu bewältigen. Dafür 
		  lagen aber die wenigen Ansiedlungen abseits des Eselswegs.
 
 
 
			  
				  |  | Dem Spessartbund ist es zu 
				  verdanken, dass dieser "Historische Weg" nicht ganz von der 
				  Landkarte verschwand. So wurde aus einem alten Handelsweg ein 
				  vielbegangener, wunderschöner und abwechslungsreicher 
				  Weitwanderweg. Vom betreuenden Spessartbund wurde der Eselsweg 
				  mit einem schwarzen "E" auf weißem Grund ausgezeichnet. Dieser Wanderweg führt über 111 km von Schlüchtern (Hessen) 
				  über die Spessarthöhen in das bayerische Großheubach.
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				  | Entdeckt 
				  entlang des Eselsweges - altes Hauptwanderwege-Hinweisschild | Bild: Thomas Langhirt |  
 Soviel zur Geschichte dieses 
		  Fernhandelsweges, auf dem wir nun im vierten Jahr unterwegs sind.
 
 Am 20.11.2010 um 09:45 bei 3 Grad Celsius starten wir "Drei" 
		  Spessartwanderer unsere diesjährige Etappe. Es war lausig kalt und es 
		  war neblig, was für mich immer einen besonderen Reiz hat, im Wald zu 
		  laufen. Nebel im Wald hat für mich etwas mystisches, die Stimmen im 
		  Wald klingen anders, es ist ruhiger und stiller. Man nimmt sich selbst 
		  näher war.
 
 
 
 
			  
				  | Das Waldhaus 
				  Engländer, in der Nähe von Jakobsthal, wurde im Jahre 1845 von 
				  König Ludwig I. erbaut. |  |  
				  | Bild: Thomas 
				  Langhirt | Orientierung am Waldhaus "Zum 
				  Engländer" |  
 Das Forsthaus Engländer, -Ziel der letzten Etappe- befindet sich 
		  zwischen Jakobsthal und Sommerkahl an der Spessart-Höhenstrasse von 
		  Sailauf in Richtung Heinrichsthal. Im Zweiten Weltkrieg wurde es 
		  zerstört und später wieder aufgebaut. Seitdem ist der Engländer ein 
		  beliebtes Ausflugsziel für jung und alt. Fälschlicherweise wird das 
		  Gebiet um das Waldhaus am Gipfelgrat des Berges ebenfalls der 
		  Engländer genannt.
 
 Was mich natürlich sofort interessiert: Wie entstand 
		  dieser Name?
 
 Lange Zeit glaubte man, dass der Name Engländer vom altdeutschen Wort 
		  Egelter abgeleitet wurde. Frei übersetzt bedeutet es "Igelholz". 
		  So wurden früher junge, im Wachstum zurück gebliebene Nadelbäume 
		  bezeichnet. Andere glaubten, es wurde an diesem Ort ein Engländer 
		  erschlagen, der einen gestohlenen Beutel mit viel Geld aus der 
		  Kriegskasse der Schlacht bei Dettingen bei sich trug. Diese Thesen 
		  haben sich jedoch alle als falsch erwiesen.
 
 Aber, woher kommt dann der Name?
 
 Bei Nachforschungen in alten Akten und Briefen der Hofkammer in Mainz, 
		  fand man ein Schreiben das die Entstehung des Namens exakt 
		  zurückverfolgen lässt. Daraus geht nun folgendes hervor:
 
 Für 
		  das Waldgebiet der Steigkoppe wurde im 18. Jahrhundert ein neuer 
		  Förster aus dem Bayerischen Wald zugeteilt. Der kräftige Mann, der zu 
		  seiner Amtszeit in Sailauf wohnte, kehrte nach der Arbeit des Öfteren 
		  im Wirtshaus der Knöpphütte (heute Jakobsthal) ein. Dort kam es meist 
		  zu Schlägereien mit den Einheimischen. Diese Männer wollten es dem 
		  Förster heimzahlen. Zur damaligen Zeit, als auf dem Gipfelgrat von 
		  Archäologen Gold und Silbererz abgebaut wurde, musste zur Sicherheit 
		  ein Geländer aus Eichenplanken aufgestellt werden. Dieses wurde als 
		  Racheakt von den Einheimischen auf niedrigste Art besudelt.
 Der betrunkene Förster, der aus dem Wirtshaus über den Berg nach 
		  Sailauf schwankte, stützte sich nichts ahnend an diesen Planken ab. 
		  Zuhause bemerkte er die Übeltat, säuberte seine Kleidung und schrieb 
		  einen Brief in seiner bayerischen Sprache an die Hofkammer in Mainz.
 
 "Sollt mer am ferschissnen Gländer oom am Berg a Hittn baun, dass 
		  mer di Lumpn besser im Aug bhaltn konn".
 
 
 
 
			  
				  |  | Sobald man die Strasse quert und 
				  links in den Wald eintaucht, verspürt man die Ruhe um einen 
				  herum, der Spessart hat einen gepackt. |  
				  | Ein letztes Bild 
				  dann geht es los, mitten durch den wunderschönen Spessart | Bild: Thomas Langhirt |  
 Dieser Brief verweilte in Mainz mehrere Jahre, so dass die Schrift zum 
		  Teil nicht mehr zu lesen war. Als das Kurfürstentum Mainz aufgelöst 
		  wurde und die Ländereien an Bayern übergingen, gelangte das Schreiben 
		  an König Ludwig I. Dieser las die Worte: "am enGländer 
		  Hüttenbau". Der König kam in den Spessart, um diese Hütte zu 
		  suchen. Als er feststellte, dass sie überhaupt nicht existierte, gab 
		  er sofort den Auftrag sie zu bauen. Sie wurde am 16.August 1846 von 
		  Ludwig I. und seiner Frau Therese von Sachsen-Hildburghausen 
		  eingeweiht. Seitdem steht das Forsthaus am Engländer.
 
 
 
			  
				  | Ein letzter 
				  Blick zurück zum "Engländer", ein Blick ins Tal, dann tauchen 
				  wir ein in den Spessart. |   |  
				  | Bild: 
				  Thomas Langhirt | Nebel umgibt uns, kein Laut 
				  ist zu hören - absolute Stille |  Aber jetzt endlich zur Strecke. Nachdem wir die 
		  Wanderkarte noch einmal genau studiert hatten, nahmen wir noch einen 
		  Blick in das Lohrtal, soweit der Nebel es eben zuließ. Wir überquerten 
		  am "Engländer" die Hochstrasse und erblickten schnell am linken 
		  Fahrbahnrad das uns jetzt schon so vertraute "E" wieder, das 
		  uns zunächst an der Hochstrasse entlang, in einen schönen Buchenwald 
		  am Rand der Jakobsthaler Wiesen führt.
 
 
 
 
			  
				  |   | Schnell haben wir unser 
				  Wegezeichen das 
				   "E" 
				  auf weißem Grund gefunden, das uns bis zum Etappenziel 
				  begleitet. |  
				  | Blick ins 
				  Tal, in Richtung Jakobsthal | Bild: Thomas Langhirt |  
 Am Straßenrand grüßen uns noch ein paar Rabenkrähen und schon tauchen 
		  wir ein in den "Nebelspessartwald". Ruhe umgibt uns, kaum ein Vogel 
		  oder ein Geräusch ist zu hören. Inmitten von dichtem Fichtenwald 
		  setzen wir unseren Weg fort. Von der Strasse ist nichts mehr zu hören 
		  und erreichen die Hochfläche in sehr schönem Buchenwald. Ein 
		  Waldbaumläufer ist zu hören. Am "Hauptwanderweg-Hinweisschild" geht es 
		  geradeaus weiter. Eine Tannenmeise warnt mit ihrem Ruf, was sie wohl 
		  erschreckt hat? Eine Waldmaus huscht vor mir fast über den Schuh. Ein 
		  Gedanke kommt mir schnell: "Endlich, wir sind wieder im Spessart". 
		  Heidelbeere wächst links des Weges, und so kommen wir nach ca. 20 
		  Minuten seit Aufbruch am "Engländer" zum "Kurzen Heiligen.
 
 
 
 
			  
				  | Beliebte 
				  Nistplätze der Tannenemeise sind Höhlungen in morschen 
				  Baumstümpfen, niedrigen Baumhöhlen, sogar Mäuselöcher werden 
				  bezogen. In Bayern ist die Tannenmeise flächendeckend 
				  verbreitet. Ihre Bestandsschätzung wird auf mindestens 250.000 
				  BP angegeben.
 |   |  
				  | Bild: 
				  Gunther Zieger | Tannenmeise - unsere kleinste 
				  Meise - typisch ist der längliche weisse Nackenfleck |  
 Unser Weg führt nun schnurgerade auf der Hochfläche entlang, 
		  ganz typisch für den Eselsweg. Nach gut 20 Minuten, nach Aufbruch am 
		  "Engländer" treffen wir auf eine Gedenktafel, auf den "Kurzen 
		  Heiligen".
 
 
 
 
			
				|   | Bildstock zum "Kurzen Heiligen". 
 Eine Gedenktafel, auf der von einem hier geschehenen Mord 
				berichtet wird. Die Herkunft der Bezeichnung bleibt allerdings 
				im Dunkeln.
 
 Der Bildstock wird von den Bürgern hier auch "Kurzes Hällchen" 
				oder "Die böse Tat" genannt.
 
 Folgende Inschrift steht darauf:
 
 "Böse Tat ist hier geschehen
 und der Mörder ist entflohn
 Gottes Aug hat Ihn gesehn
 Gottes Zorn erreicht Ihn schon"
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				| Erste 
				kleine Rast am Bildstock "Zum kurzen Heiligen"
 | Bild: Thomas Langhirt |  
 Von hier aus geht 
		  es geradeausweiter. An der Gemarkung "Turm" 
		  gehen wir links, etwas bergauf und gelangen zurück 
		  auf den Hauptweg. Hier heißt es ein wenig aufpassen, damit man den 
		  richtigen Weg nicht verlässt. Am "Streitplatz" geht es bergab. Nun 
		  überwiegt langsam der Eichenwald. Hoch oben im Kronenbereich hören wir 
		  "zicks"-Rufe und erspähen mehrere 
		  Kernbeisser
 
 
 
 
			  
				  | Diese 
				  Feuchtstellen sind ein Lebensraum für die Waldeidechse, die 
				  diese Lichtungen mit Feuchtstellen liebt. Bei Gefahr flüchtet 
				  diese die zur Familie der Echten Eidechsen gehört auch in das 
				  Wasser. Sie wird auch Berg- und Mooreidechse genannt. |  |  
				  | Bild: 
				  Thomas Langhirt | Immer wieder kommen wir an 
				  feuchten Stellen vorbei, ideal für die Amphibien |  
 Diese tagaktive, relativ standorttreue, schlanke und 
		  kleinewüchsige Waldeidechse wird 12 - 18 cm lang und bewohnt von allen 
		  heutigen landlebenden Reptilienarten das am weitesten nach Norden 
		  reichende Verbreitungsgebiet.
 
 
 
 
			  
				  |  | Die Grundfärbung bei der 
				  Waldeidechse ist braun manchmal auch grau. Die Kehle ist 
				  weißlich, oder bläulich, sowie helle strichförmige Flecken auf 
				  der Oberseite. Kennzeichnend ist auch ein dunkler 
				  Längsstreifen auf der Rückenmitte. |  
				  | Die 
				  Waldeidechse wurde 2006 zum "Reptil des Jahres" gekürt | Bild: Markus Glässel |  
 Die Waldeidechse, lebt in lichten Wäldern, auf feuchten 
		  Wiesen. Sie kann hervorragend schwimmen und tauchen. Zu ihrem 
		  Nahrungsspektrum gehören Spinnentiere, Ameisen, Fliegen, Hundertfüßer 
		  und Heuschrecken. Zu ihren Feinden zählen Schlangen und Greifvögel, 
		  aber auch Marder und Wildschweine.
 
 Nach fast einer halben Stunde später erreichen wir eine 
		  regelrechte Wegespinne, an der sich fünf Wege treffen, nachzulesen an 
		  einem schönen alten Wegeschild.
 
 
 
 
			  
				  | An einer 
				  regelrechten Wegespinne, an der sich fünf Wege treffen, steht 
				  dieses schöne, alte Wegeschild. 
 Der Eselsweg hatte 
				  wieder einmal eine Überraschung für uns parat.
 |  |  
				  | Bild: 
				  Thomas Langhirt | Altes Wegeschild zur 
				  Orientierung der Spessartwanderer |  
 Wir gehen nun durch lichten Buchenwald, für mich der 
		  Inbegriff des Spessarts, mehrmals geht es bergab und bergauf. 
		  Plötzlich bemerken wir, dass an den Seiten dieses Waldweges eben diese 
		  aufgewühlt sind, hier waren wohl  
		  Wildschweine am Werk. Auf einem schönen Waldweg geht es weiter. 
		  Der Nebel bringt eine einmalige Atmosphäre, kein Laut ist zu hören. 
		  Rechts unseres Weges, hängen plötzlich mehrere Kästen an den alten 
		  Buchenbeständen. Beim näheren Hinsehen erkenne ich, dass es sich um 
		  Fledermauskästen handelt. Spezialkästen, vielleicht für einen Bewohner 
		  dieses Waldes, nämlich der 
		  Bechsteinfledermaus.
 
 
 
 
			  
				  |  | Es gibt nur 
				  wenige andere Lebensräume mit einer vergleichbaren, geradezu 
				  unerschöpflichen strukturellen Vielfalt wie der von Totholz. 
				  Stehend oder liegend, im Wald, wie hier zusehen. Hierheraus 
				  wächst neues Leben. Moose haben sich hier einen neuen 
				  Siedlungsraum erschlossen und in ihnen wohnen  Käfer und eine 
				  Vielzahl anderer Insekten. Etwa 1500 Pilzarten können sich auf 
				  Totholz ansiedeln. |  
				  | Totholz 
				  ist Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen | Bild: Thomas Langhirt |  
 Eine längere Waldwegstrecke schließt sich an. Nach einer weiteren 
		  halben Stunde treffen wir an einer Wegkreuzung auf eine 
		  Unterstandshütte, danach steigt unser Weg wieder etwas steiler an. Wir 
		  erreichen den Falkenberg (444 m). Nach einem Holzstoß kurz geradeaus 
		  weiter, dann halblinks. An einem alten Grenzstein geht es halblinks 
		  weiter. Überall wächst hier junger Tannenwald hoch. Unser Weg 
		  verbreitert sich ein wenig, fast ist es so, als schreiten wir durch 
		  eine Halle. Über uns, wie aus dem Nichts, 
		  Waldbaumläufer.
 
 An einer Waldhütte treten wir aus dem Wald heraus und treffen auf die 
		  Höhenstrasse. Himbeerbüsche säumen den linken Rand. Hier kommen wir 
		  dann zum Sternheimer Kreuz und erreichen den Parkplatz "Hirschhörner". 
		  (Von hier aus Abstieg nach Heigenbrücken). Das Denkmal erinnert an den 
		  Oberförster, der 1796 an dieser Stelle einen französischen Offizier 
		  und vier Soldaten, die zuvor den Ort Heigenbrücken geplündert hatten, 
		  erschossen und ihnen die Beute abgejagt hat.
 
 
 
 
			  
				  | Die Inschrift 
				  am Sternheimer Kreuz lautet: 1796 hat an dieser Stelle der kurmainzische Oberförster 
				  Heinrich Sternheimer in Heigenbrücken und seinem treuen Helfer 
				  Jakob vier Franzosen und einen Offizier erschossen welcher mit 
				  seiner Abteilung das ganze Dorf ausgeplündert hatten und ihnen 
				  ihre Beute auf dem Marsche nach Aschaffenburg abjagte.
 |  |  
				  | Bild: 
				  Thomas Langhirt | Das Sternheimer Kreuz |  
 Wir queren die Höhenstrasse (Deutsche 
		  Ferienstrasse Alpen-Ostsee) und bewundern einen schönen alten 
		  Wegweiser. Natürlich ist auch das "E" markiert. Unser Weg führt uns 
		  links bergauf (Richtung Rothenbach). Wir laufen hinauf zum Gipfel des 
		  Schwarzkopf (450 m). Vor uns sehen wir die Überlandstrommasten. Nach 
		  kurzer Strecke über offenes Gelände tauchen wir wieder ein in den 
		  Spessart. Ein gut begehbarer Waldweg lässt uns gut vorankommen. 
		  Dichter Tannenwald umgibt uns, vorbei an einer Seilbahn, erreichen wir 
		  kurz darauf einen Sendemasten. Unser Weg führt uns nun rechts abwärts. 
		  Nach kurzem Abstieg erreichen wir einen Parkplatz. Mittagspause ist 
		  angesagt.
 
 
 
 
			
				|  | Der historische Altweg für die 
				Verbindung von Heigenbrücken in das Aschafftal ist heute ein 
				Wanderweg. Bereits in alten Spessart-Karten ist diese Verbindung 
				eingezeichnet, die zeitlich noch weiter zurückreichen dürfte. 
				Mit der touristischen Erschließung des Spessart wurde eine 
				Beschilderung nötig, mit der die Wanderer sich im Wald 
				zurechtfinden konnten. Aus der Anfangszeit des Tourismus um 
				1870/1890 stammt der Wegweiser "Hirschhörner". 
 
 Bild: 
				Thomas Langhirt
 |  
 Ein Buntspecht läuft unermüdlich einen Baumstamm 
		  hoch, fliegt zum nächsten und nimmt keine Notiz von uns.
 Wir queren die Strasse und gehen links weiter. Nach einem kurzen 
		  Anstieg erreichen wir wieder eine offene Fläche. Unser Weg führt uns 
		  zurück zur lebhaft befahrenen Hochstrasse. Wir queren die Strasse und 
		  geradeaus beginnt ein knackiger Anstieg. (Waldabteilung Brett). Oben 
		  angekommen laufen wir am Gatter entlang weiter (geradeaus). Vorbei an 
		  mächtigen Eichen und Buchen. Durch herrlichen Spessartwald erreichen 
		  wir den Naturparkplatz "Sieben Wege".
 Der Name stimmt: Mehrere Wege treffen hier zusammen, darunter die 
		  historische bedeutsame Poststrasse nach Lohr. (Heute die B26.)
 
 
 
 
			  
				  | Die 
				  Trommelwirbel des Buntspechts erfüllen im zeitigen Frühjahr 
				  die Wälder unserer Breiten mit ihrem Klang. Früger glaubte 
				  man, dass das Trommeln eine Stimmäußerung sei. Erst in den 
				  1930er Jahren wurde bewiesen, dass diese Geräusche mechanisch 
				  durch schnelles Hacken auf Holz erzeugt wird. 
 Hier im 
				  Bild ist ein Männchen zu sehen, erkennbar am roten Fleck am 
				  Hinterkopf des Spechtes. Beim Weibchen ist dieser schwarz. 
				  Jungvögel haben einen roten vorderen Scheitel.
 |  |  
				  | Bild: 
				  Raimund Linke | Der Buntspecht - die am 
				  weitesten verbreitete Spechtart |  
 Wir queren die B26. Nun folgt wieder ein kleiner Anstieg. An der 
		  Kreuzung rechts weiter. Wunderschöner Buchenwald. Wir queren abermals 
		  eine Strasse und halten uns links. Der Waldweg führt uns nun entlang 
		  der Strasse. Der Wald ist hier offen, aber viele junge Bäume wachsen 
		  nach.
 
 
 
 
			  
				  |  | Es sind die kleinen engen 
				  Waldpfade entlang des Eselsweges die mich faszinieren, nicht 
				  die Schotterwege oder breiten "Waldstrassen". An jeder Biegung 
				  oder Kurve, ein neuer Einblick oder auch Entdeckung, die 
				  diesen Wanderweg so reizvoll macht. |  
				  | Überall 
				  wächst junger Wald nach auch die Chance für Pflanzen die viel 
				  Licht benötigen | Bild: Thomas Langhirt |  
 Wir kommen zum Hinweisschild Kreuzung Eselsweg. (459 m). Hier steht 
		  auch eine Infotafel des Archäologischen Spessart Projekts. Hier führte 
		  nach dem Aussterben der Grafen von Rieneck 1559 eine Trasse von 
		  Aschaffenburg nach Lohr über Waldaschaff - von rechts kommend - und 
		  Rothenbuch - nach links aufwärts. Diese wurde von den Fuhrleuten aber 
		  schlecht angenommen. Es bestand sogar ein Vorschlag an dieser Stelle 
		  eine Raststation zu errichten.
 
 Wir laufen geradeaus weiter. Überqueren eine Ortsverbindungsstrasse 
		  und gehen geradeaus weiter. Offene Stellen und Wald wechseln sich ab. 
		  Hier erspähen wir auch ein  
		  Rotkehlchen.
 
 Nach einer genussreichen Waldwanderung auf 
		  gutem Wirtschaftsweg, es herrschen Buchen und Eichen vor, erreichen 
		  wir ein Sträßlein, das uns aus dem Wald führt.
 
 Gegenüber der Strasse befindet sich das Eselsweg-Denkmal. Für uns 
		  allemal wert, hier kurz innezuhalten und kurz zu verschnaufen. Nach 
		  einer kurzen Rast, wobei wir auch das bisher "Erlebte" Revue passieren 
		  lassen, setzen wir unseren Weg fort. (Weibersbrunn liegt uns bereits 
		  zu Füßen) Hinter der Klinik führt ein Weg zuerst links, dann rechts 
		  auf eine Höhe über Weibersbrunn. Das Hinweisschild "Eselswegpfad" 
		  führt uns dann direkt in den Ort   - Gegründet wurde Weibersbrunn 
		  1710 als Glashütte. Als "Spiegelhütte am Weiherbrunn" erlangte der Ort 
		  große Bedeutung. Der Name des Ortes nimmt Bezug auf einen Weiher, der 
		  um das Holzflössen zu ermöglichen bei entsprechendem 
		  Wasserstand abgelassen wurde - wo wir es uns im "Jägerhof" bei 
		  einem guten Essen und einem Glas Bier gut gehen, und den Tag Revue 
		  passieren, lassen.
 
 Wir sind uns sicher, im nächsten Jahr wird die 5. Etappe in Angriff 
		  genommen.
 
 
 
 
			
				|  | An der Einmündung der Kreisstrasse 
				AB4 und der Staatsstrasse 2308 steht dieser etwa zwei Meter hohe 
				Findling. Er erinnert an den Ausbau des hier vorbei führenden 
				Eselsweges. Im Jahre 1961 wurde der Abschnitt der historischen 
				Altstrasse von der B 26 bis hierher erneuert. Die Einweihung der 
				Strasse und des Denkmals fand am 16. Dezember 1961 statt. |  
				| Sandsteinfindling am Eselsweg in Weibersbrunn | Bild: Thomas Langhirt |  Die hervorgehobenen Begriffe wie z.B. SPESSART
		haben weitere Informationen. Bitte anklicken.
 
 Meinen herzlichen Dank nicht nur an die Mitwanderer Thomas Langhirt 
		  und Günther Scheuring, sondern auch an die Fotografen: Thomas 
		  Langhirt, Maximilian Dorsch, Thomas Stephan, Raimund Linke, Markus 
		  Gläßel, Gunther Zieger und Marko König.
 
 
 
 
 
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