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Auf dem Eselsweg 4.Etappe
Engländer - Beim Kurzen Heiligen - Hirschhörner -
Heigenbrücken - Parkplatz Sieben Wege - Weibersbrunn |
Geschichte des Eselsweges:
Die Entstehung dieses
heutigen Weitwanderweges reicht wohl bis vor Christi Geburt zurück.
Dies sind aber nur Spekulationen. In früherer Zeit war der Eselsweg
ein Handelsweg von Nord nach Süd quer durch den
Spessart.
In einer Urkunde von 1339 ist die Rede von einem "eßelspfadt".
Dieser war Teilstück einer Fernstrasse von Thüringen kommend.
Namensgebend waren die Lastesel, die das kostbare Salz von Fulda und
Orb kommend über die Kämme des Spessarts nach Miltenberg schleppten,
wo es dann auf Treidelschiffe verladen und den Main aufwärts weiter
transportiert wurde. Man fragt sich, warum die Salzhändler das weisse
Gold nicht schon über die Kinzig und ab Hanau auf dem Main verschifft
haben. Aber der Grund eben diesen einfacheren und vermeintlich
günstigeren Weg nicht zu wählen war einleuchtend. Damals gab es viele
verschiedene Territorien und bei jeder Durchquerung eines solchen
Hoheitsgebiets waren Wegzölle und Stapelrechte zu entrichten. Diese
Kostenfaktoren beeinträchtigten schon damals erheblich den Handel.
Somit wurde der Weg durch den Spessart gewählt. Aber auch dieser barg
Hindernisse und Gefahren. So hält sich der Verlauf des Eselswegs
streng an zusammen hängenden Bergrücken. In den Tälern lauerten vor
allem die Gefahren von Mooren und Feuchtstellen, die damals im
Spessart weit verbreitet waren. Denn zu dieser Zeit war der Spessart
noch ein ausgesprochener Urwald mit wenig Besiedlung. Außerdem hatte
der Weg einen großen Vorteil. Da es keine wesentlichen Steigungen und
Gefälle gab war er von den Lasttieren leichter zu bewältigen. Dafür
lagen aber die wenigen Ansiedlungen abseits des Eselswegs.
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Dem Spessartbund ist es zu
verdanken, dass dieser "Historische Weg" nicht ganz von der
Landkarte verschwand. So wurde aus einem alten Handelsweg ein
vielbegangener, wunderschöner und abwechslungsreicher
Weitwanderweg. Vom betreuenden Spessartbund wurde der Eselsweg
mit einem schwarzen "E" auf weißem Grund ausgezeichnet.
Dieser Wanderweg führt über 111 km von Schlüchtern (Hessen)
über die Spessarthöhen in das bayerische Großheubach. |
Entdeckt
entlang des Eselsweges - altes Hauptwanderwege-Hinweisschild |
Bild: Thomas Langhirt |
Soviel zur Geschichte dieses
Fernhandelsweges, auf dem wir nun im vierten Jahr unterwegs sind.
Am 20.11.2010 um 09:45 bei 3 Grad Celsius starten wir "Drei"
Spessartwanderer unsere diesjährige Etappe. Es war lausig kalt und es
war neblig, was für mich immer einen besonderen Reiz hat, im Wald zu
laufen. Nebel im Wald hat für mich etwas mystisches, die Stimmen im
Wald klingen anders, es ist ruhiger und stiller. Man nimmt sich selbst
näher war.
Das Waldhaus
Engländer, in der Nähe von Jakobsthal, wurde im Jahre 1845 von
König Ludwig I. erbaut. |
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Bild: Thomas
Langhirt |
Orientierung am Waldhaus "Zum
Engländer" |
Das Forsthaus Engländer, -Ziel der letzten Etappe- befindet sich
zwischen Jakobsthal und Sommerkahl an der Spessart-Höhenstrasse von
Sailauf in Richtung Heinrichsthal. Im Zweiten Weltkrieg wurde es
zerstört und später wieder aufgebaut. Seitdem ist der Engländer ein
beliebtes Ausflugsziel für jung und alt. Fälschlicherweise wird das
Gebiet um das Waldhaus am Gipfelgrat des Berges ebenfalls der
Engländer genannt.
Was mich natürlich sofort interessiert: Wie entstand
dieser Name?
Lange Zeit glaubte man, dass der Name Engländer vom altdeutschen Wort
Egelter abgeleitet wurde. Frei übersetzt bedeutet es "Igelholz".
So wurden früher junge, im Wachstum zurück gebliebene Nadelbäume
bezeichnet. Andere glaubten, es wurde an diesem Ort ein Engländer
erschlagen, der einen gestohlenen Beutel mit viel Geld aus der
Kriegskasse der Schlacht bei Dettingen bei sich trug. Diese Thesen
haben sich jedoch alle als falsch erwiesen.
Aber, woher kommt dann der Name?
Bei Nachforschungen in alten Akten und Briefen der Hofkammer in Mainz,
fand man ein Schreiben das die Entstehung des Namens exakt
zurückverfolgen lässt. Daraus geht nun folgendes hervor:
Für
das Waldgebiet der Steigkoppe wurde im 18. Jahrhundert ein neuer
Förster aus dem Bayerischen Wald zugeteilt. Der kräftige Mann, der zu
seiner Amtszeit in Sailauf wohnte, kehrte nach der Arbeit des Öfteren
im Wirtshaus der Knöpphütte (heute Jakobsthal) ein. Dort kam es meist
zu Schlägereien mit den Einheimischen. Diese Männer wollten es dem
Förster heimzahlen. Zur damaligen Zeit, als auf dem Gipfelgrat von
Archäologen Gold und Silbererz abgebaut wurde, musste zur Sicherheit
ein Geländer aus Eichenplanken aufgestellt werden. Dieses wurde als
Racheakt von den Einheimischen auf niedrigste Art besudelt.
Der betrunkene Förster, der aus dem Wirtshaus über den Berg nach
Sailauf schwankte, stützte sich nichts ahnend an diesen Planken ab.
Zuhause bemerkte er die Übeltat, säuberte seine Kleidung und schrieb
einen Brief in seiner bayerischen Sprache an die Hofkammer in Mainz.
"Sollt mer am ferschissnen Gländer oom am Berg a Hittn baun, dass
mer di Lumpn besser im Aug bhaltn konn".
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Sobald man die Strasse quert und
links in den Wald eintaucht, verspürt man die Ruhe um einen
herum, der Spessart hat einen gepackt. |
Ein letztes Bild
dann geht es los, mitten durch den wunderschönen Spessart |
Bild: Thomas Langhirt |
Dieser Brief verweilte in Mainz mehrere Jahre, so dass die Schrift zum
Teil nicht mehr zu lesen war. Als das Kurfürstentum Mainz aufgelöst
wurde und die Ländereien an Bayern übergingen, gelangte das Schreiben
an König Ludwig I. Dieser las die Worte: "am enGländer
Hüttenbau". Der König kam in den Spessart, um diese Hütte zu
suchen. Als er feststellte, dass sie überhaupt nicht existierte, gab
er sofort den Auftrag sie zu bauen. Sie wurde am 16.August 1846 von
Ludwig I. und seiner Frau Therese von Sachsen-Hildburghausen
eingeweiht. Seitdem steht das Forsthaus am Engländer.
Ein letzter
Blick zurück zum "Engländer", ein Blick ins Tal, dann tauchen
wir ein in den Spessart. |
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Bild:
Thomas Langhirt |
Nebel umgibt uns, kein Laut
ist zu hören - absolute Stille |
Aber jetzt endlich zur Strecke. Nachdem wir die
Wanderkarte noch einmal genau studiert hatten, nahmen wir noch einen
Blick in das Lohrtal, soweit der Nebel es eben zuließ. Wir überquerten
am "Engländer" die Hochstrasse und erblickten schnell am linken
Fahrbahnrad das uns jetzt schon so vertraute "E" wieder, das
uns zunächst an der Hochstrasse entlang, in einen schönen Buchenwald
am Rand der Jakobsthaler Wiesen führt.
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Schnell haben wir unser
Wegezeichen das
"E"
auf weißem Grund gefunden, das uns bis zum Etappenziel
begleitet. |
Blick ins
Tal, in Richtung Jakobsthal |
Bild: Thomas Langhirt |
Am Straßenrand grüßen uns noch ein paar Rabenkrähen und schon tauchen
wir ein in den "Nebelspessartwald". Ruhe umgibt uns, kaum ein Vogel
oder ein Geräusch ist zu hören. Inmitten von dichtem Fichtenwald
setzen wir unseren Weg fort. Von der Strasse ist nichts mehr zu hören
und erreichen die Hochfläche in sehr schönem Buchenwald. Ein
Waldbaumläufer ist zu hören. Am "Hauptwanderweg-Hinweisschild" geht es
geradeaus weiter. Eine Tannenmeise warnt mit ihrem Ruf, was sie wohl
erschreckt hat? Eine Waldmaus huscht vor mir fast über den Schuh. Ein
Gedanke kommt mir schnell: "Endlich, wir sind wieder im Spessart".
Heidelbeere wächst links des Weges, und so kommen wir nach ca. 20
Minuten seit Aufbruch am "Engländer" zum "Kurzen Heiligen.
Beliebte
Nistplätze der Tannenemeise sind Höhlungen in morschen
Baumstümpfen, niedrigen Baumhöhlen, sogar Mäuselöcher werden
bezogen. In Bayern ist die Tannenmeise flächendeckend
verbreitet. Ihre Bestandsschätzung wird auf mindestens 250.000
BP angegeben. |
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Bild:
Gunther Zieger |
Tannenmeise - unsere kleinste
Meise - typisch ist der längliche weisse Nackenfleck |
Unser Weg führt nun schnurgerade auf der Hochfläche entlang,
ganz typisch für den Eselsweg. Nach gut 20 Minuten, nach Aufbruch am
"Engländer" treffen wir auf eine Gedenktafel, auf den "Kurzen
Heiligen".
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Bildstock zum "Kurzen Heiligen".
Eine Gedenktafel, auf der von einem hier geschehenen Mord
berichtet wird. Die Herkunft der Bezeichnung bleibt allerdings
im Dunkeln.
Der Bildstock wird von den Bürgern hier auch "Kurzes Hällchen"
oder "Die böse Tat" genannt.
Folgende Inschrift steht darauf:
"Böse Tat ist hier geschehen
und der Mörder ist entflohn
Gottes Aug hat Ihn gesehn
Gottes Zorn erreicht Ihn schon" |
Erste
kleine Rast am Bildstock "Zum kurzen Heiligen" |
Bild: Thomas Langhirt |
Von hier aus geht
es geradeausweiter. An der Gemarkung "Turm"
gehen wir links, etwas bergauf und gelangen zurück
auf den Hauptweg. Hier heißt es ein wenig aufpassen, damit man den
richtigen Weg nicht verlässt. Am "Streitplatz" geht es bergab. Nun
überwiegt langsam der Eichenwald. Hoch oben im Kronenbereich hören wir
"zicks"-Rufe und erspähen mehrere
Kernbeisser
Diese
Feuchtstellen sind ein Lebensraum für die Waldeidechse, die
diese Lichtungen mit Feuchtstellen liebt. Bei Gefahr flüchtet
diese die zur Familie der Echten Eidechsen gehört auch in das
Wasser. Sie wird auch Berg- und Mooreidechse genannt. |
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Bild:
Thomas Langhirt |
Immer wieder kommen wir an
feuchten Stellen vorbei, ideal für die Amphibien |
Diese tagaktive, relativ standorttreue, schlanke und
kleinewüchsige Waldeidechse wird 12 - 18 cm lang und bewohnt von allen
heutigen landlebenden Reptilienarten das am weitesten nach Norden
reichende Verbreitungsgebiet.
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Die Grundfärbung bei der
Waldeidechse ist braun manchmal auch grau. Die Kehle ist
weißlich, oder bläulich, sowie helle strichförmige Flecken auf
der Oberseite. Kennzeichnend ist auch ein dunkler
Längsstreifen auf der Rückenmitte. |
Die
Waldeidechse wurde 2006 zum "Reptil des Jahres" gekürt |
Bild: Markus Glässel |
Die Waldeidechse, lebt in lichten Wäldern, auf feuchten
Wiesen. Sie kann hervorragend schwimmen und tauchen. Zu ihrem
Nahrungsspektrum gehören Spinnentiere, Ameisen, Fliegen, Hundertfüßer
und Heuschrecken. Zu ihren Feinden zählen Schlangen und Greifvögel,
aber auch Marder und Wildschweine.
Nach fast einer halben Stunde später erreichen wir eine
regelrechte Wegespinne, an der sich fünf Wege treffen, nachzulesen an
einem schönen alten Wegeschild.
An einer
regelrechten Wegespinne, an der sich fünf Wege treffen, steht
dieses schöne, alte Wegeschild.
Der Eselsweg hatte
wieder einmal eine Überraschung für uns parat. |
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Bild:
Thomas Langhirt |
Altes Wegeschild zur
Orientierung der Spessartwanderer |
Wir gehen nun durch lichten Buchenwald, für mich der
Inbegriff des Spessarts, mehrmals geht es bergab und bergauf.
Plötzlich bemerken wir, dass an den Seiten dieses Waldweges eben diese
aufgewühlt sind, hier waren wohl
Wildschweine am Werk. Auf einem schönen Waldweg geht es weiter.
Der Nebel bringt eine einmalige Atmosphäre, kein Laut ist zu hören.
Rechts unseres Weges, hängen plötzlich mehrere Kästen an den alten
Buchenbeständen. Beim näheren Hinsehen erkenne ich, dass es sich um
Fledermauskästen handelt. Spezialkästen, vielleicht für einen Bewohner
dieses Waldes, nämlich der
Bechsteinfledermaus.
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Es gibt nur
wenige andere Lebensräume mit einer vergleichbaren, geradezu
unerschöpflichen strukturellen Vielfalt wie der von Totholz.
Stehend oder liegend, im Wald, wie hier zusehen. Hierheraus
wächst neues Leben. Moose haben sich hier einen neuen
Siedlungsraum erschlossen und in ihnen wohnen Käfer und eine
Vielzahl anderer Insekten. Etwa 1500 Pilzarten können sich auf
Totholz ansiedeln.
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Totholz
ist Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen |
Bild: Thomas Langhirt |
Eine längere Waldwegstrecke schließt sich an. Nach einer weiteren
halben Stunde treffen wir an einer Wegkreuzung auf eine
Unterstandshütte, danach steigt unser Weg wieder etwas steiler an. Wir
erreichen den Falkenberg (444 m). Nach einem Holzstoß kurz geradeaus
weiter, dann halblinks. An einem alten Grenzstein geht es halblinks
weiter. Überall wächst hier junger Tannenwald hoch. Unser Weg
verbreitert sich ein wenig, fast ist es so, als schreiten wir durch
eine Halle. Über uns, wie aus dem Nichts,
Waldbaumläufer.
An einer Waldhütte treten wir aus dem Wald heraus und treffen auf die
Höhenstrasse. Himbeerbüsche säumen den linken Rand. Hier kommen wir
dann zum Sternheimer Kreuz und erreichen den Parkplatz "Hirschhörner".
(Von hier aus Abstieg nach Heigenbrücken). Das Denkmal erinnert an den
Oberförster, der 1796 an dieser Stelle einen französischen Offizier
und vier Soldaten, die zuvor den Ort Heigenbrücken geplündert hatten,
erschossen und ihnen die Beute abgejagt hat.
Die Inschrift
am Sternheimer Kreuz lautet:
1796 hat an dieser Stelle der kurmainzische Oberförster
Heinrich Sternheimer in Heigenbrücken und seinem treuen Helfer
Jakob vier Franzosen und einen Offizier erschossen welcher mit
seiner Abteilung das ganze Dorf ausgeplündert hatten und ihnen
ihre Beute auf dem Marsche nach Aschaffenburg abjagte. |
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Bild:
Thomas Langhirt |
Das Sternheimer Kreuz
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Wir queren die Höhenstrasse (Deutsche
Ferienstrasse Alpen-Ostsee) und bewundern einen schönen alten
Wegweiser. Natürlich ist auch das "E" markiert. Unser Weg führt uns
links bergauf (Richtung Rothenbach). Wir laufen hinauf zum Gipfel des
Schwarzkopf (450 m). Vor uns sehen wir die Überlandstrommasten. Nach
kurzer Strecke über offenes Gelände tauchen wir wieder ein in den
Spessart. Ein gut begehbarer Waldweg lässt uns gut vorankommen.
Dichter Tannenwald umgibt uns, vorbei an einer Seilbahn, erreichen wir
kurz darauf einen Sendemasten. Unser Weg führt uns nun rechts abwärts.
Nach kurzem Abstieg erreichen wir einen Parkplatz. Mittagspause ist
angesagt.
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Der historische Altweg für die
Verbindung von Heigenbrücken in das Aschafftal ist heute ein
Wanderweg. Bereits in alten Spessart-Karten ist diese Verbindung
eingezeichnet, die zeitlich noch weiter zurückreichen dürfte.
Mit der touristischen Erschließung des Spessart wurde eine
Beschilderung nötig, mit der die Wanderer sich im Wald
zurechtfinden konnten. Aus der Anfangszeit des Tourismus um
1870/1890 stammt der Wegweiser "Hirschhörner".
Bild:
Thomas Langhirt |
Ein Buntspecht läuft unermüdlich einen Baumstamm
hoch, fliegt zum nächsten und nimmt keine Notiz von uns.
Wir queren die Strasse und gehen links weiter. Nach einem kurzen
Anstieg erreichen wir wieder eine offene Fläche. Unser Weg führt uns
zurück zur lebhaft befahrenen Hochstrasse. Wir queren die Strasse und
geradeaus beginnt ein knackiger Anstieg. (Waldabteilung Brett). Oben
angekommen laufen wir am Gatter entlang weiter (geradeaus). Vorbei an
mächtigen Eichen und Buchen. Durch herrlichen Spessartwald erreichen
wir den Naturparkplatz "Sieben Wege".
Der Name stimmt: Mehrere Wege treffen hier zusammen, darunter die
historische bedeutsame Poststrasse nach Lohr. (Heute die B26.)
Die
Trommelwirbel des Buntspechts erfüllen im zeitigen Frühjahr
die Wälder unserer Breiten mit ihrem Klang. Früger glaubte
man, dass das Trommeln eine Stimmäußerung sei. Erst in den
1930er Jahren wurde bewiesen, dass diese Geräusche mechanisch
durch schnelles Hacken auf Holz erzeugt wird.
Hier im
Bild ist ein Männchen zu sehen, erkennbar am roten Fleck am
Hinterkopf des Spechtes. Beim Weibchen ist dieser schwarz.
Jungvögel haben einen roten vorderen Scheitel. |
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Bild:
Raimund Linke |
Der Buntspecht - die am
weitesten verbreitete Spechtart |
Wir queren die B26. Nun folgt wieder ein kleiner Anstieg. An der
Kreuzung rechts weiter. Wunderschöner Buchenwald. Wir queren abermals
eine Strasse und halten uns links. Der Waldweg führt uns nun entlang
der Strasse. Der Wald ist hier offen, aber viele junge Bäume wachsen
nach.
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Es sind die kleinen engen
Waldpfade entlang des Eselsweges die mich faszinieren, nicht
die Schotterwege oder breiten "Waldstrassen". An jeder Biegung
oder Kurve, ein neuer Einblick oder auch Entdeckung, die
diesen Wanderweg so reizvoll macht. |
Überall
wächst junger Wald nach auch die Chance für Pflanzen die viel
Licht benötigen |
Bild: Thomas Langhirt |
Wir kommen zum Hinweisschild Kreuzung Eselsweg. (459 m). Hier steht
auch eine Infotafel des Archäologischen Spessart Projekts. Hier führte
nach dem Aussterben der Grafen von Rieneck 1559 eine Trasse von
Aschaffenburg nach Lohr über Waldaschaff - von rechts kommend - und
Rothenbuch - nach links aufwärts. Diese wurde von den Fuhrleuten aber
schlecht angenommen. Es bestand sogar ein Vorschlag an dieser Stelle
eine Raststation zu errichten.
Wir laufen geradeaus weiter. Überqueren eine Ortsverbindungsstrasse
und gehen geradeaus weiter. Offene Stellen und Wald wechseln sich ab.
Hier erspähen wir auch ein
Rotkehlchen.
Nach einer genussreichen Waldwanderung auf
gutem Wirtschaftsweg, es herrschen Buchen und Eichen vor, erreichen
wir ein Sträßlein, das uns aus dem Wald führt.
Gegenüber der Strasse befindet sich das Eselsweg-Denkmal. Für uns
allemal wert, hier kurz innezuhalten und kurz zu verschnaufen. Nach
einer kurzen Rast, wobei wir auch das bisher "Erlebte" Revue passieren
lassen, setzen wir unseren Weg fort. (Weibersbrunn liegt uns bereits
zu Füßen) Hinter der Klinik führt ein Weg zuerst links, dann rechts
auf eine Höhe über Weibersbrunn. Das Hinweisschild "Eselswegpfad"
führt uns dann direkt in den Ort - Gegründet wurde Weibersbrunn
1710 als Glashütte. Als "Spiegelhütte am Weiherbrunn" erlangte der Ort
große Bedeutung. Der Name des Ortes nimmt Bezug auf einen Weiher, der
um das Holzflössen zu ermöglichen bei entsprechendem
Wasserstand abgelassen wurde - wo wir es uns im "Jägerhof" bei
einem guten Essen und einem Glas Bier gut gehen, und den Tag Revue
passieren, lassen.
Wir sind uns sicher, im nächsten Jahr wird die 5. Etappe in Angriff
genommen.
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An der Einmündung der Kreisstrasse
AB4 und der Staatsstrasse 2308 steht dieser etwa zwei Meter hohe
Findling. Er erinnert an den Ausbau des hier vorbei führenden
Eselsweges. Im Jahre 1961 wurde der Abschnitt der historischen
Altstrasse von der B 26 bis hierher erneuert. Die Einweihung der
Strasse und des Denkmals fand am 16. Dezember 1961 statt. |
Sandsteinfindling am Eselsweg in Weibersbrunn |
Bild: Thomas Langhirt |
Die hervorgehobenen Begriffe wie z.B. SPESSART
haben weitere Informationen. Bitte anklicken.
Meinen herzlichen Dank nicht nur an die Mitwanderer Thomas Langhirt
und Günther Scheuring, sondern auch an die Fotografen: Thomas
Langhirt, Maximilian Dorsch, Thomas Stephan, Raimund Linke, Markus
Gläßel, Gunther Zieger und Marko König.
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