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Wie aus einer Wiese eine Streuobstwiese
wird!
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Kneipp-Mitarbeiter buddeln für mehr
Nachhaltigkeit. Die gesamte Belegschaft machte mit, beim
Aufbau einer Streuobstwiese
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Als ich Anfang April zu einem Gespräch auf
das Firmenglände der Fa. Kneipp, Ochsenfurt-Hohestadt gebeten wurde,
zwecks einer Umweltaktion, wusste ich natürlich nicht, was die
verantwortlichen Mitarbeiterinnen der Fa. Kneipp, da genau von mir
wollten. Aus dem Anfangsgespräch wurde schnell klar, dass die Fa.
Kneipp auf ihrem Firmengelände eine große ungenutzte Wiesenfläche ihr
eigen nennt. Was mir sofort positiv auffiel, waren die zwei natürlich
angelegten kleinen Wassertümpel im unteren Bereich des Wiesengeländes.
"Im Rahmen unseres Kneipp-Familiensommerfestes, am 14. Juni diesen
Jahres, planen wir eine Umweltaktion, an der sich die Belegschaft
beteiligen möchte. Könnten Sie uns da Vorschläge unterbreiten", so die
erste Frage der Kneipp-Mitarbeiterinnen.
Nach kurzer Inspektion des Wiesengeländes war mir klar, das hier ist
das ideale Gelände für eine Streuobstwiese. Wir könnten hier eine
"Altfränkische Streuobstwiese" anpflanzen, bestehend aus hochstämmigen
Kern- und Steinobstsorten.
Nach Absegnung des Vorschlages durch die Geschäftsleitung, 30
Obstbäume sollten gepflanzt werden, weiterhin sollte ein großes
Insektenhotel auf dem Gelände installiert werden, ging ich an die
Vorarbeiten.
Mein alter "Baumlieferant", die Fa. Oppel aus Langenzenn-Stinzendorf
sollte die Bäume liefern. Auswahl der Obstsorten, die ich gerne auf
der Wiese stehen haben möchte, Abgleich was möglich war, und so wurden
10 Apfel-, 5 Birnen-, 5 Zwetschgen-, 3 Pflaumen-, 3 Süßkirschen-,
2Ringlo- sowie 2 Mirabellensorten bestellt. Es sollte eine Mischung
aus alten und neuen Sorten sein.
Zwei Tage vor dem Pflanztermin, wurden die Pflanzlöcher ausgehoben,
sowie das Insektenhotel an exponierter Stelle montiert und
aufgestellt.
Meine Mannschaft hatte spontan zugesagt, die Mitarbeiter der Fa.
Kneipp wurden informiert, neben der Mithilfe bei der Anpflanzung, auch
Material für das Insektenhotel mitzubringen, und so konnte es am
Samstag den 14.06.2013 losgehen.
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Die Obstbäume wurden durch die Fa.
Oppel geliefert. Die jeweilige Sorte wurde an das Pflanzloch
gebracht. Mittels zwei Stützpfählen sollten ihnen Halt geboten
werden. Nicht zu vergessen, den sogenannten "Hasendraht", der
die Bäume durch Wildverbiss schützt.
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Auch die
Geschäftsleitung ließ es sich nicht nehmen, ihren Baum
einzupflanzen |
Bild: Fa. Kneipp |
Überrascht wurde ich noch mit Bitte der
Geschäftsführung, einen kurzen Einleitungsvortrag über die
Streuobstwiese und den Ablaufplan für die Anpflanzung zum Besten zu
geben, dem kam ich gerne nach.
Kurzer Vortrag: Was ist eigentlich
eine Streuobstwiese, und was wir heute mit der Belegschaft
vorhaben.
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Bild:
Fa. Kneipp |
Sinn und Zweck warum eine
Streuobstwiese anzupflanzen, in kurzen Sätzen |
Jede Abteilung sollte Ihren "Patenbaum"
einpflanzen, bewässern, mittels Stützpfählen für den nötigen Halt
sorgen, anbinden und mit einem "Hasendraht" gegen Wildverbiss
schützen.
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Wie pflanzt man einen Obstbaum
richtig ein: da sind einige Besonderheiten zu beachten.
So darf z.B. die Veredelungsstelle der Unterlage nicht mit
eingegraben werden.
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Zuerst
ein wenig Theorie, bevor die Bäume eingepflanzt wurden |
Bild: Fa.Kneipp |
Die Fa. Kneipp stellte, verteilt über das ganze Gelände, eine
Wasserversorgung her, so konnten die jungen Obstbäume gut
eingeschlämmt werden. Zuerst aber war ein wenig Theorie nötig, damit
die Bäume auch richtig eingepflanzt wurden. Unterlage, Pflanzloch gut
bewässern, Mutterboden, Leitast der eine Baumschere über den
Seitenästen sein sollte, Stützpfähle, Kokosgarn und die richtige
Kennzeichnung der Bäume, damit dann auch nach Jahren noch der richtige
Baum gefunden wird, ect.
Nach der kurzen Einweisung konnten die Mitarbeiter unter der Leitung
eines Fachmannes ihre Bäume in die Erde bringen. Es war für mich schön
mit anzusehen, wie die Mitarbeiter der Fa. Kneipp mit Eifer und
Tatkraft ihre Bäume auf der Streuobstwiese einpflanzten.
Der erste Baum wurde unter der
Leitung der Experten eingepflanzt, danach konnten die
Mitarbeiter es selbst versuchen.
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Bild:
Fa. Kneipp |
Auf was muss man aufpassen?
Was ist wichtig? Ein Obstbaum ist etwas Besonderes
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Viele Fragen wurden gestellt: Was bedeutet
eigentlich der Begriff: Streuobstwiese? Woher die vielen Sorten? Kann
ich überall einen Obstbaum pflanzen? Muss ein Obstbaum auch noch nach
Jahren gepflegt werden?, und weitere.
Woher, oder aus welcher Abhandlung sich dieser Begriff gebildet
hatte, ist man sich unter Experten nicht einig. Was sicher ist, so hat
die Bezeichnung "Streuobstbau" und "Streuobstwiese" nichts mit nassen,
säurereichen Streuwiesen und deren Einstreu in die Ställe zu tun.
Wahrscheinlich tauchte dieser Begriff erstmals in
Siebenbürgen/Rumänien auf und in den 1940er Jahren für den
hochstämmigen Obstbau in Schleswig-Holstein. Bis dahin war, und ist
auch bis heute in einigen Regionen der Begriff "Obstwiese"
gebräuchlich. Oft wurde das Gras aus der Streuobstwiese als Futter für
die wenigen Rinder und Ziegen der Kleinbauern verwendet. Es wurde
immer soviel geschnitten wie für einen Tag notwendig war. Dies war
dann auch wichtig, für die auf den Streuobstwiesen vorkommenden
Insektenarten, die dann eben auf den nicht gemähten Teil ausweichen
konnten.
In Streuobstwiesen können je nach Lage, Boden und Umgebung zwischen
2.000 und 5.000 Tierarten vorkommen. Den größten Anteil nehmen dabei
Insekten, Käfer, Wespen, Hummeln und Bienen ein. Auch die Vielfalt der
Spinnentiere und Tausendfüßer ist groß. Viele hochgradig gefährdete
Vogelarten wie Steinkauz, Wiedehopf, Wendehals, Ortolan, Raubwürger,
Neuntöter, Grün- und Grauspecht bis hin zum Uhu nutzen die
Streuobstwiesen als Brutplatz oder gehen hier auf Nahrungssuche. Dies
gilt aber nur für eine ökologisch angebaute Hochstamm-Streuobstwiese.
Nach einer Untersuchung, in einer gegebenen Zeitspanne stellt man
fest, dass durchschnittlich
326 Vögel eine Streuobstwiese überflogen.
Intensivobstanbau: 180 Vögel. Von
denen sich 209 in der
Streuobstwiese, (Intensivobstanbau:
22) auf Nahrungssuche begaben. Dies verdeutlicht die
ökologische Wertigkeit einer hochstämmigen Streuobstwiese.
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Ran ans Werk! Jede Abteilung pflanzt
den eigenen Obstbaum ein.
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Werden die Männer mir helfen?
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Bild: Fa. Kneipp |
Indikator für die ökologische Wertigkeit einer
Streuobstwiese ist beispielsweise der Steinkauz (Athene noctua).
Der Steinkauz ist identisch mit dem Käuzchen aus unseren Volkssagen.
Er hält sich oft in der Nähe von Dörfern auf, wo er Nachts gern
neugierige Blicke in beleuchtete Fenster wagt. Der Steinkauz ist unter
den kleinen Eulenarten Europas die bekannteste. Bei den Griechen galt
er als Vogel der Weisheit und als Sinnbild der Göttin Athene, was auch
in seinem wissenschaftlichen Namen (nächtliche Athene) zum Ausdruck
kommt. In der bäuerlichen Kulturlandschaft Mitteleuropas hat diese
Eulenart seit vielen Jahrhunderten in unmittelbarer Nachbarschaft des
Menschen gelebt. Durch sein lebhaftes Rufen und ein charakteristisches
Knicksen wirkt er wie ein kleiner Kobold.
Hier können Sie die Stimme des
Steinkauzes hören
In Bayern gibt es noch ca. 234 - 235
BP (Stand 2014) dieses kleinen Kobolds. Er ist in der Roten
Liste Bayern, der gefährdeten Brutarten als eine Art
3 = gefährdet, gelistet.
Trotz des Rückzugs aus vielen ehemaligen Brutgebieten konnte
sich der bayerische Bestand aufgrund der Artenschutzmaßnahmen
in Unterfranken leicht vergrößern.
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Bild:
Raimund Linke |
Vor allem Mäuse haben es ihm
angetan: Feld- und Wühlmäuse stellen seine Hauptnahrung
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Ordnung |
Familie |
Gattung |
Art |
Eulen |
Eigentliche Eulen |
Steinkäuze |
Steinkauz |
Streuobstwiesen sind die traditionelle Form des Obstbaus.
Lockere Anpflanzungen hochstämmiger Obstbäume auf Wiesen und Weiden,
früher auch häufig auf Äckern. Meist handelt es sich um Mischbestände
verschiedener Obstarten und Obstsorten, wie: Apfel, Birne, Süßkirsche,
Zwetschge, Pflaume, Ringlo und Mirabelle.
Großfrüchtige Rosengewächse wie die Schlehe wurden in Mitteleuropa
wahrscheinlich bereits in der Steinzeit genutzt, wobei man heute nicht
weiß, ob es sich um Kulturpflanzen oder Kulturfolger handelt. Ihre
Verbreitungsgebiete lagen in der Nähe menschlicher Siedlungen. Vor
allem die Römer brachten die nicht heimischen Apfel- und Birnbäume,
Zwetschgen und Süßkirschen, aber auch Walnuss und Edelkastanie nach
Mitteleuropa Hier konnten diese bereits im antiken Griechenland
kultivierten Obstsorten nur in klimatisch begünstigten Gebieten
gedeihen. Im Gebiet der Mosel wird der Obstanbau etwa seit dem 2.
Jahrhundert betrieben.
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Unter der Anleitung von Manfred wird
hier ein weiterer Obstbaum in die Erde gebracht.
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Viel Handarbeit ist heute
gefragt
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Bild: Fa. Kneipp |
Die Züchtung robusterer und weniger
anspruchsvoller Sorten wurde von den mittelalterlichen Klöstern
betrieben. Die Anlage von Obstwiesen und Weinbergen wurde durch
zahlreiche Edikte gefördert, in der Nähe der Klöster entstanden die
ersten größeren Obstwiesen. Techniker und Sorten wurden aus Tirol,
Oberösterreich und Böhmen übernommen. Streuobstäcker als Sonderform,
bei der der Boden nicht als Grünland genutzt, sondern beackert wird,
haben sich vor allem bei uns in Franken ausgebildet, wahrscheinlich
wegen der Fruchtbarkeit dieser Böden.
Wie ein grüner Gürtel lagen
Streuobstbestände um die Dörfer. Lieferant für Frisch- und
Dörrobst. Diese Obstbaumgürtel dienten auch als Windschutz.
Er nahm den Stürmen die Kraft und schützte so die Dörfer.
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Bild:
Fa. Kneipp |
Wie war das noch mal? Erstmal
schauen, wie es die anderen machen
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Seinen Höhepunkt erlebte das Streuobst am Ende
des 19.Jahrhunderts, als es zum kennzeichnenden Merkmal ganzer
Landschaften wurde. Wie ein grüner Gürtel lagen die Streuobstbestände
um die Dörfer (in und um Buch bei Aub kann man dies noch im Ansatz
sehen). Lieferant für Frischobst, das vielfach eingelagert wurde.
Leicht verderbliches Obst, vor allem Frühäpfel, Birnen und Zwetschgen
wurden im Dörrofen getrocknet und war als Süßigkeit sehr beliebt. Zu
Kompott "eingeweckte" Früchte standen ebenfalls das ganze Jahr über
zur Verfügung. Aus Steinobst wurde Mus oder Marmelade hergestellt. Aus
den "Mostöpfln" wurde der Most gewonnen. Bis zur Einführung des
Mineralwassers war Most das einzige Erfrischungsgetränk. Im Sommer
wurde schon zum Frühstück Most getrunken.
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Manfred, Harald und Balazs sind hier
behilflich.
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Frauen können alles! Mit
Gummistiefeln wird der Boden fest gestampft
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Bild: Fa. Kneipp |
Eine weitere seltene Vogelart, der gerne
Streuobstwiesen besiedelt, ist der Wendehals. Dabei muss aber das
Angebot an bestimmten Ameisenarten, sowie Brutmöglichkeiten stimmen.
Im Brutgebiet ist der Wendehals sehr stark auf das Vorkommen
bestimmter Ameisenarten, wie Rasen-, (Gemeine Rasenameise) Wiesen-,
(Gelbe Wiesenameise) und Wegameisen angewiesen. Andere Ameisenarten,
z.B. die Rote Waldameise werden meistens gemieden. Außerdem ist der
Wendehals der einzige Langstreckenzieher unter den europäischen
Spechten. Daher ist der Wendehals (Jynx torquilla) für mich ein
ungewöhnliches Mitglied der Spechtfamilie. Mit seinen in Bayern 1.200
- 1.800 BP ist er in Bayern nur regional verbreitet und ein seltener
Brutvogel. Eines seiner Verbreitungsschwerpunkte liegt bei uns in
Unterfranken. An ihren Lebensraum stellt die Art hohe Ansprüche. So
brütet der Wendehals nur in reich strukturierter Landschaft, die aber
immer seltener wird. In dieser Landschaft, besiedeln sie vorwiegend
lichten Laubwald (Mainfrankenplatte. Allerdings werden auch die
Randbereiche von Nadelwald und die der Streuobstbestände und Weinberge
besiedelt). Die Art meidet, dichte und geschlossene Wälder. Die Art
gehört zu den Spechtvögeln, trägt jedoch als einziger ein
rindenfarbenes Kleid. Wendehalse brüten in von Spechten übernommenen
Höhlen. Es werden aber auch Nistkästen angenommen. Weibchen und
Männchen wählen den Nistplatz gemeinsam aus. Der Wendehals ist der
einzige Langstreckenzieher in der Spechtfamilie. In der Roten Liste
Bayerns, für die bedrohten Brutvogelbestände ist der Wendehals als
eine Art 1 = "vom Aussterben
bedroht", gelistet.
Hier können Sie die Stimme des Wendehals
hören
Der Wendehals ist ein in vieler
Hinsicht eigenartiger Vogel. Seine auffälligste Eigenart ist
es, den Kopf zu drehen und zu wenden, wenn er in die Enge
getrieben oder in die Hand genommen wird und wie eine Schlange
zu zischen. Dieses Verhalten zum Abschrecken von Beutegreifern
hat ihm seinen Namen eingetragen.
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Bild:
Gunter Zieger |
Eines seiner
Verbreitungsschwerpunkte in Bayern ist Unterfranken
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Ordnung |
Familie |
Unterfamilie |
Gattung |
Spechtvögel |
Spechte |
Wendehälse |
Wendehälse |
Der starke Bestandsrückgang dieser Art, ist sowohl auf den
anhaltenden Lebensraumverlust in den letzten Jahrzehnten, (Rodung
alter Streuobstbestände bei Flurbereinigungsmaßnahmen, Umwandlung von
Streuobstbeständen in Niederstammplantagen, Verlust der
Streuobstgürtel um die Dörfer durch Ausweisung von Baugebieten) auch
die verschlechternde Nahrungsgrundlage (Intensivierung der
Landwirtschaft), u.a. zu suchen.
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Mit schwerem Gerät werden die
Stützpfähle in die Erde gerammt. Alles Handarbeit!
Im
Hintergrund ist das Insektenhotel zu sehen, das sich langsam
mit Reisig, Ziegeln u.a. füllt.
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Ein weiterer Streuobstbaum
verschönert die Wiese
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Bild: Fa. Kneipp |
Obstbaumgürtel um die Dörfer hatten vielerlei
Funktionen: Lieferant von Frischobst, oft der einzige Vitaminspender
für den Winter. Aber er diente auch als Windschutz. Er nahm den
Stürmen die Kraft und war deshalb auch Schutzvorrichtung für die
Dörfer.
Wie wichtig solche Obstbaumkulturen für die Bürger dieser Zeit
waren, konnte ich einmal in einer alten Dorfchronik nachlesen:
Jeder männliche Bürger hatte ab dem 21. Lebensjahr neben einem
Löscheimer auch zwei Obstbäume zu stiften und zu hüten und zu pflegen.
Bei Zuwiderhandlung drohten drastische Strafen. Das Wissen um ihre
Pflege und um die Verarbeitung des Obstes war fester Bestandteil der
Lehre der Landwirtschaft und der Hauswirtschaft. Wenn ich da an den
Keller meiner Oma denke, Batterien von Einweckgläsern standen da in
den Regalen.
Und der nächste Baum ist
eingepflanzt.
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Bild:
Fa. Kneipp |
Wasser marsch! Der junge
Obstbaum hat Durst.
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Mit zunehmender Technisierung in der
Landwirtschaft verschwanden dann viele Bestände. In manchen Dörfern
waren es gar 90% der Obstbäume die weichen mussten. Bei der
Bewirtschaftung der Unterkulturen (Wiesen bzw. Äcker) behindern die
Bäume den Einsatz großer Maschinen. Außerdem kann Streuobst
betriebswirtschaftlich kaum mit modernen Obstplantagen konkurrieren.
Diese Obstplantagen sind ertragssicherer und durch dichteren Bestand
sowie niedriger Baumformen leichter zu bewirtschaften. Sind die Bäume
nach 10 Jahren "ausgebrannt" im Ertrag, werden sie einfach
herausgerissen und durch neue Bäume ersetzt. Einen ökologischen Wert
stellen diese Bäume nicht dar. So ist die Ressourcennutzung durch
Vögel in Streuobstwiesen um das 13-fache, die Artenanzahl der Spinnen
um 85% und der Laufkäfer um 50% höher als in Niederstammkulturen.
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Was mich besonders erfreute, waren
die vielen Kinder und Jugendliche, die begeistert mitmachten.
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Da kann man schon einmal ins
Schwitzen kommen
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Bild: Fa. Kneipp |
Hier möchte ich einen weiteren, seltenen und
exotisch aussehenden Besucher der Streuobstwiesen vorstellen: Den
Wiedehopf (Upupa epops). Der Wiedehopf ist seit 2005 nach
mehreren Jahren der Abwesenheit in Bayern wieder aufgetaucht. War der
Wiedehopf bis Mitte des 20.Jahrhunderts noch weit verbreitet, und kam
bis in die Alpentäler vor, nahm der Bestand kontinierlich ab. Heute
ist der Wiedehopßf in Bayern eine Art 1 der Roten Liste Bayern, dies
bedeutet "Vom Aussterben bedroht".
Es gibt bekanntlich ganze 2 - 3 BP (2013). Es bleibt zu hoffen, dass
der Wiedehopf wieder ein regelmäßiger Brutvogel in Bayern wird.
Der Wiedehopf ist im Süden Europas
vielerorts eine alltägliche Erscheinung. Sein bevorzugter
Lebensraum sind offenes Gelände mit vielen Bäumen, Obstgärten,
Weinberge und Olivenhaine. Zum Brüten sucht er sich nicht
selten Plätze in Menschennähe. Er überwintert in Afrika, was
im oft zum Verhängnis wird.
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Bild:
Gunter Zieger |
Beim Wiedehopf übernehmen
Männchen und Weibchen abwechselnd das Füttern
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Ordnung |
Familie |
Gattung |
Art |
Hornvögel und Hopfe |
Wiedehopfe |
Wiedehopfe |
Wiedehopf |
Der in die Familie der Wiedehopfe gehörende
Wiedehopf, ist ein exotisch aussehender Vogel mit einer
Schwarz-Weiß-Bänderung auf den Flügeln. In Europa ist er ein
ausgesprochener Zugvogel, der leider heute in Mitteleuropa nur noch
selten zu sehen ist. Bei uns in Bayern ist der Wiedehopf ein sehr
seltener Brutvogel. Was ihm zu schaffen macht, ist die Intensivierung
der landwirtschaftlichen Bodennutzung. Der Verlust von Kleinstrukturen
und extensiv genutzten Flächenanteilen, damit verbunden die
Verschlechterung seines Nahrungsangebotes.
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Auf der ganzen Wiese wurde
geschaufelt und gewerkelt.
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Kinder für die Natur
begeistern, das ist mein großes Ziel
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Bild: Fa. Kneipp |
Streuobstwiesen zählen mit etwa 5.000 Tier- und
Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.
Insekten sind wegen des häufig hohen Anteils an Blütenpflanzen meist
in großer Artenvielfalt vertreten. Die vielen hochgradig gefährdeten
Vogelarten, die die Streuobstwiesen als Brut- und Nahrungshabitat
nutzen, oft sind diese alten Streuobstwiesen ihre letzten
Rückzugsmöglichkeiten, habe ich oben schon beschrieben. Durch die
Vernichtung der alten Streuobstbestände verabschiedeten sich auf
leisen Sohlen, der Steinkauz, Rotkopfwürger und Schwarzstirnwürger. Es
gibt in unserer Region (außer Steinkauz bei Aschaffenburg) keinen
Nachweis mehr dieser Vogelarten. Die enge Verzahnung von Brut- und
Jagdgebiet ist für viele Vogelarten entscheidend, weil sie hier, in
Nachbarschaft zum Nest, ein ausreichend großes Futterangebot zur
Jungenaufzucht vorfinden.
Hier werden noch ein paar starke
Hände benötigt.
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Bild:
Fa. Kneipp |
Hier wird eine Süßkirsche
eingepflanzt
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In Baumhöhlen und "Totholz" finden auch bedrohte
Säugetierarten wie Fledermäuse - Abendsegler, Bechstein- und
Fransenfledermaus - oder Bilche (Garten- und Siebenschläfer) Quartier.
Das Totholz, alter abgestorbener
Obstbäume ist aber alles andere als tot. Denn diese Bäume sind ein
wichtiger Lebensraum für eine große Zahl von spezialisierten Insekten
und Pilze. So sind 70 Prozent aller Käferarten als Larve auf Totholz
zur Ernährung angewiesen, d.h. man sollte alte Bäume stehen lassen,
oder das Totholz an geeigneter Stelle ablegen.
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Schwerpunkt sind die alten Sorten,
die nicht verloren, gehen dürfen.
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Der Fachmann ist zur Stelle,
nun kann es los gehen. Auch die Vorsitzende des BN, Frau Ruhl
hilft mit.
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Bild: Fa. Kneipp |
Die alten Obstsorten, die auch heute noch traditionell im
Streuobstanbau verwendet werden, wurden zu einer
Zeit entwickelt, als Pflanzenschutzmittel gar nicht oder nur sehr
eingeschränkt zur Verfügung standen. Diese Sorten sind daher gegenüber
Krankheiten und Schädlingen als besonders robust einzustufen. Die
einzelnen Sorten entstanden dabei regionsspezifisch wie beispielsweise
der Kitzinger Tauben, oder Lohrer Rambur. Die Verbreitung mancher
Sorten ist gar auf wenige Dörfer beschränkt gewesen, die sogenannten
Lokalsorten. Wie viele Apfelsorten, mit den Lokalsorten, es gab, weiß
man nicht so genau, vielleicht 5.000, weiterhin schätzte man die
Birnenvielfalt auf 800 Sorten, dazu kamen noch 400 Süßkirschensorten
und 400 Pflaumenartige (Zwetschgen, Pflaumen, Ringlo und Mirabellen).
Spezielle Sorten für die Nutzung als Tafelobst, Saft, Most und Brand
bis hin zum Backobst wurden regional verfeinert. Heute suchen
Pomologen (Apfelkundler) in ganz Europa nach den alten Sorten.
Neben Apfel und Birne wurden auf
dieser Streuobstwiese auch Süßkirschen-, Ringlo-, Zwetschgen-,
Pflaumen- und Mirabellensorten in die Erde gebracht.
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Bild:
Fa. Kneipp |
Zwei die stolz auf ihre Arbeit
und ihren Baum sind
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Kleinbiotope für sich!
Auf einer großen Streuobstwiese, die ökologisch gepflegt oder
bewirtschaftet wird, kann alles wieder verwertet werden, denn auf
einer Streuobstwiese müssen hin und wieder Pflanzen oder angrenzende
Heckensäume zurückgeschnitten werden, damit auch der Boden einer Hecke
wieder durchlüftet wird.
Schnittgut von Hecken, Sträuchern und Bäumen sollte man nicht in
einem Häcksler verschwinden lassen,
dafür ist dieses viel zu schade, denn dieses Schnittgut wird für ein
Kleinbiotop benötigt, das von Leben nur so wimmelt: Den
Reisighaufen.
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Aufgeschichtete Haufen aus Zweigen
und Ästen bieten einer Unzahl von Tieren Unterschlupf- und
Nahrungsmöglichkeiten.
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Entstehender Reisighaufen auf
einer Streuobstwiese
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Bild: Björn Neckermann |
Aufgeschichtete Haufen aus Zweigen und Ästen
bieten nämlich vielen Tieren Unterschlupf- und Nahrungsmöglichkeiten.
Vögel bauen im Buschwerk ihre Nester, Spinnen spannen ihre Netze,
Mäuse und andere Kleinsäuger haben im "Erdgeschoss" ihr Quartier
bezogen. Viele Tierarten sind darauf spezialisiert, in totem Unterholz
zu leben und dort ihren Nachwuchs großzuziehen.
Ein bei uns Menschen beliebter Vogel, das Rotkehlchen
schläft, brütet und jagt in Haufen aus Zweigen und Geäst
unterschiedlicher Dicke nach Nahrung. Auch Amseln und eine Reihe
weiterer Vogelarten wie: Zaunkönig, Heckenbraunelle, Waldlaubsänger,
Zilp-Zalp, verkriechen sich nicht nur bei Gefahr gern in Reisighaufen.
Vor allem Jungvögel, die ihr Nest zwar bereits verlassen haben, jedoch
noch von ihren Eltern gefüttert werden, suchen gern Schutz in diesen
"Verstecken".
Für eine weitere Süßkirsche wurde
die Patenschaft von dieser Abteilung übernommen
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Bild:
Fa. Kneipp |
Ich
finde das einfach großartig. Hier steht eine ganze Abteilung
mit "ihrem" Baum.
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Der Reisighaufen ist aber auch für viele andere
Lebewesen "ihr Lebensraum". Rötelmaus, Spitzmaus, Baumschläfer, aber
auch die Braune Wegschnecke, Weinbergsschnecke, der Regenwurm, die
Wolfsspinne und Kreuzspinne, Rollassel, Goldlaufkäfer, Feuerwanze,
Erdkröte, Blindschleiche und Ringelnatter, dies ist nur ein kleiner
Querschnitt von Lebewesen, für die dieser Lebensraum Auskommen und
Unterschlupf bietet.
Der Reisighaufen ist für mich aber auch ein unverzichtbarer
Bestandteil unserer Streuobstwiesen. Wenn im Herbst z.B. für unsere
Igel die Suche nach einem Platz für den Winterschlaf beginnt, bietet
der Reisighaufen für ihn ebenso ideale Bedingungen wie für viele
andere Kleinlebewesen, die sich zum Schutz vor der kalten Jahreszeit
dorthin zurückziehen.
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Bitte benutzen Sie den
Reisighaufen niemals als willkommenes Brennholz für Ihr
Osterfeuer. Liegt nämlich der Holzschnitt bereits seit
Monaten in Ihrem Garten, oder auf Ihrer Streuobstwiese, haben
sich mit Sicherheit viele Tiere, wie Wildbienen, aber auch
etliche Vogelarten in ihm eingefunden. Viele flüchten
nicht, und kommen in solchen "Scheiterhaufen" um
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Der Igel ist ein Nachttier und
schläft tagsüber in Hecken oder unter Büschen
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Bild: Raimund Linke |
Lebensraum Totholz
Lange bevor die Bäume einen natürlichen Alterstod sterben,
werden diese in unseren Wirtschaftswäldern eingeschlagen, oder es
wurde in unseren Wäldern "aufgeräumt". Diese abgestorbenen Bäume oder
Äste die dem Ökosystem Wald entnommen wurden, fehlen so vielen Tier-
und Pflanzenarten, sowie Pilzen als Nahrungsgrundlage. Anders als das
Feuer, das "nur" eine potentielle Gefahrenquelle für das Waldökosystem
darstellt, hat die Entnahme von Totholz einen unmittelbaren und
sofortigen Einfluss. Auch auf einer Streuobstwiese sollten
"Totholzbäume" stehen bleiben, denn diese dienen als Brut- und
Wohnhöhle, als Unterschlupf, Ansitz und Singwarten, Trommelbaum und
Orientierungsmarke. Totholz stellt auch Nahrung dar. Es erhöht die
Strukturvielfalt, schützt vor Erosion und leistet auch noch einen
wichtigen Beitrag zur Humusanreicherung des Bodens.
Kaum zu glauben, wie sich ein
Wiesengelände innerhalb weniger Stunde verändert!
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Bild:
Fa. Kneipp |
Manfred und Harald helfen hier
tatkräftig mit
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Warum sollte man einen Totholzhaufen errichten?
Ein Totholzhaufen bietet ein Beobachtungs- und
Erforschungsbiotop von hohem Rang, und überdies eines das von Leben
nur so wimmelt.
Totes Holz, kann je nach Beschaffenheit verschiedensten Organismen
als Lebensgrundlage dienen. Direkt und indirekt sind an dieser
Zersetzung Bakterien, Pilze, Flechten, Gräser, Moose, Kräuter, Fliegen
und Käfer, Asseln, Ameisen und Spinnen und noch viele mehr beteiligt.
Zu diesen "Spezialisten" gehört auch eine große Zahl
bedrohter Arten. So stehen zum Beispiel 25% der totholzbewohnenden
Pilze, wie die Konsolenpilze (Zunderschwamm), deren Fruchtkörper am
Stammäußeren gebildet werden, und 66% der auf
Todholz
angewiesenen Käfer auf der "Roten
Liste".
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Allein 1.000 der 5.800 einheimischen
Käferarten leben im oder vom Totholz. Ob Nashornkäfer oder
Hirschkäfer bis hin zum Eremiten, der von der EU als
prioritäre Art eingestuft ist und der schon einige Bauvorhaben
nicht zur Ausführung brachte.
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Der Eremit oder auch
Juchtenkäfer
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Bild: Thomas Stephan |
Totholzbäume und Totholzhaufen sind ein Refugium
für Zweiflügler, wie die Schwarze Kammschnake, für Hautflügler, wie
die Holzschlupfwespe, Blattschneiderbiene oder Riesenholzwespe.
Im Laufe der Jahre entstehen Höhlen und Spalten unterschiedlichster
Größe, die von zahlreichen Tieren als Unterschlupf genutzt werden. Zu
ihnen gehören die Spechte, der Kleiber, Eulen und Fledermäuse, sowie
Bilche. Liegendes Todholz dient Amphibien, Reptilien und Mäusen als
Unterschlupf.
Hier wird nicht nur etwas für die
Mitarbeiter, sondern auch für die Natur getan.
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Bild:
Fa. Kneipp |
Die Geschäftsleitung, Herr
Salein lässt es sich nicht nehmen, ebenso eine Patenschaft zu
übernehmen
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Das Biotop Totholz wird auch von Vögeln wie
Meisen, Rotschwänzchen, Rotkehlchen, Stare, die bedrohte Hohltaube,
sowie Turteltaube, Waldkauz und den vom Aussterben bedrohten Steinkauz
als Brutstätte genutzt. Totholzzersetzer nutzen das abgestorbene
Material als Nahrungsquelle, zerlegen Holz in seine Bestandteile und
setzen auf diesem Wege die von der lebenden Pflanze gebundenen
Nährstoffe wieder frei, die dann wieder anderen Organismen zur
Verfügung stehen. So wird auch die Besiedlung durch Pflanzen
ermöglicht, die den zerfallenden Baum als Wachstumssubstrat nutzen.
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Auch dieser Obstbaum ist
eingepflanzt. Jetzt muss er nur noch angebunden, und die
"Verbiss-Sicherung" angebracht werden
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Auch die BN-Ortsvorsitzende
machte mit
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Fa. Kneipp |
Lebensraum Steinhaufen - Steinriegel
Über Jahrhunderte hinweg haben Menschen mühsam Steine aus den Äckern
gelesen und aufgehäuft. Wo die Äcker nur eine dünne Humusschicht
besaßen, wurden bei der Feldbestellung immer wieder Steine aus dem
Boden herausgepflügt. Um Sense und Pflug vor Schäden zu bewahren und
Platz für Kulturpflanzen zu schaffen, hat man die Steine regelmäßig
aufgesammelt und am Ackerrand zu Lesesteinhaufen oder Steinriegeln
aufgehäuft. War die Bodenkrume, stark mit groben Gesteinsbrocken
durchsetzt, musste das Absammeln der Steine jährlich wiederholt
werden. Oft war von den Bauern zu hören: "Ich glaub, die Steine
wachsen nach".
Seit 1992
gelten Steinriegel in Baden-Württemberg, als Naturdenkmale und
Biotope.
Steinriegel beherbergen z.B. alle in Deutschland vorkommenden
Grasmückenarten. Zauneidechse und Blindschleiche fühlen sich
auf den warmen Steinen wohl. |
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Bild:
Björn Neckermann |
Steinriegel oder Steinhaufen
- Lebensraum für spezialisierte Tiere und Pflanzen |
Ein auf den ersten Blick unscheinbarer "Haufen von Steinen"
ist aber ein kleines Biotop für sich. Steinaufhäufungen mit ihren
reich strukturierten Lücken und Höhlensystemen bieten einer großen
Anzahl von Tieren und Pflanzen Schutz und Lebensraum.
Insekten, Spinnen, Reptilien und Kleinsäuger finden hier ihr
Tagesversteck, Brutplatz oder Winterquartier. Auch viele Pflanzen sind
an die kargen Bedingungen angepasst. Kennzeichnend sind hierbei
oftmals Besiedelungspioniere wie Flechten und Moose. Steinhaufen und
insbesondere Steinriegel bilden hochwirksame Elemente flächendeckender
Biotopvernetzung.
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Auf einer Streuobstwiese können bis
zu 5.000 Tierarten beheimatet sein.
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Mit Hilfe von Kokosgarn wird
der Baum an die Stützpfähle angebunden
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Bild: Fa. Kneipp |
Die Wärmespeicherung der Steine ist für die Tierwelt von
besonderer Bedeutung. Zauneidechsen, die auf den Steinen gern ein
Sonnenbad nehmen, legen ihre Eier zwischen den erwärmten Steinen, so
dass sie dort auf natürliche Weise ausgebrütet werden. Auch Hermelin,
der Steinschmätzer (unten im Bild), Schlingnatter, Steinhummel oder
Mauerfuchs, Körnerwanze, Fensterspinne, Schmalblättriger Hohlzahn,
Scharfer Mauerpfeffer, Weiße Fetthenne, u.a. sind auf diese Nische
angewiesen.
Der Steinschmätzer ist in Bayern nur
lokal verbreitet. Mit seinen gerade einmal 50 - 60 BP (Stand
2016) - im Beobachtungszeitraum 1996 / 1999 waren es noch
150-250 BP - ist er in Bayern ein sehr seltener Brutvogel. |
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Bild:
Michael Schiller |
Er gilt in Bayern als eine
RL-Bayern-Art 1 d.h. "Vom
Aussterben bedroht" |
Leider sind viele dieser Steinhaufen und Steinriegel in neuerer Zeit
der Flurbereinigung zum Opfer gefallen, deswegen ist es wichtig die
noch vorhandenen nicht zu entfernen um sie in unserer ausgeräumten
Kultursteppe der Flora und Fauna als Rückzugsgebiet zu lassen.
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Viele der alten Sorten sind verloren
gegangen. Heute suchen Pomologen in ganz Europa nach den alten
Sorten.
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In der heißen Jahreszeit ist
es wichtig dass die Bäume genügend Wasser bekommen
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Bild: Fa. Kneipp |
Lebensraum Hecke und Feldgehölze
Obwohl vom Menschen geschaffen, passen Hecken gut in die Natur. Sie
bieten einer Vielzahl von Tierarten eine Zufluchtsstätte und wirken
auch wie ein grüner Korridor der sich durch die Landschaft zieht.
Hecken und Begleitgehölze sind die Wanderstrassen vieler Tiere in
freier Natur.
Die meisten Hecken entstanden, als der Wald noch viel Raum einnahm.
Nach den ausgedehnten Rodungen wurden diese Gehölzreste immer
wertvoller, und heute kann man in ihrem Umfeld mehr als die Hälfte
aller mitteleuropäischer Säugetier- und über 20 Brutvogelarten finden.
Der Seidenschwanz brütet in den
Birkenwäldern Nordskandinaviens und Nordrusslands. In langen
und harten Winterhalbjahren können diese Vögel aber
invasionsartig nach Mitteleuropa einfliegen.
Beim Einflug im Winter 2008/2009, war er so zahlreich,
dass es der Seidenschwanz, bei der "Stunde der Gartenvögel" es
auf Platz 15 schaffte. |
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Bild:
Gunter Zieger |
Den möglichen Alkoholgehalt
von überreifen Früchten kann er durch seine große Leber
schnell abbauen.
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Vögel finden in Hecken Nahrung, Deckung und
sichere Brutplätze. 7000 bis 10.000 Tierarten insgesamt bevölkern
diesen Lebensraum. Allein über 1000 verschiedene Pflanzenarten
verleihen Hecken im Jahresgang ein buntes, abwechslungsreiches
Aussehen.
Die häufigste in Hecken lebenden Amphibien sind Erdkröten. Anfang
April verlassen sie die Überwinterungsverstecke in Erdhöhlen. Erst im
August kehren die Erdkröten aus dem Laichgewässer zur Hecke zurück..
Stare, Goldammer, Grünling und Finken finden in Hecken Zuflucht,
Ringeltaube, Amsel und Wacholderdrossel, sowie Seidenschwanz (s.
obiges Bild) verschlingen Beeren und Hagebutte, aber auch reife
Früchte wie Apfel und Birne. Das kleine Kugelnest des Zaunkönigs
befindet sich inmitten des verflochtenen Geästs der Hecke.
Dorngrasmücken bauen ihre Nester bevorzugt in das Rankengewirr der
Zaunrübe oder im Brombeergestrüpp.
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Wie ich beobachten konnte, waren
Garten- und Hausrotschwanz die ersten, die diese
Streuobstwiese begutachteten.
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Mit vereinten Kräften schafft
man vieles
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Bild: Fa. Kneipp |
Eine Vielzahl von Insekten und Käfern leben in
den Hecken, z.B. die Laufkäfer, die Beutegreifer in dieser
Insektengruppe. Zwergmaus wie Haselmaus finden in der Heckenlandschaft
einen sicheren Unterschlupf, aber auch Dachs und Fuchs sind
gelegentliche Heckenbewohner.
Igel schnüffeln gern in der Laubstreu einer Hecke nach Raupen,
Käfern und Regenwürmern. Hecken sind oft in der ausgeräumten Natur
auch für viele Pflanzen letzte Rückzugsgebiete. In Feldhecken findet
man vor allem noch den Haselstrauch, das Pfaffenhütchen, den
Feldahorn, den Hartriegel und verschiedene Wildrosen. Kleinsäuger wie
Feld-, Spitz- und Wühlmäuse, Wiesel und Igel bleiben in ihrer Nähe,
weil sie ihnen Deckung gewährt.
In wenigen Jahren, wird hoffentlich
aus diesem kleinen Bäumchen ein großer Obstbaum werden
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Bild:
Fa. Kneipp |
Hier wird wohl beratschlagt
wie es am besten gelöst werden kann
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Feldhecken verbinden oft Gehölze und Wälder und
bieten so Kontaktmöglichkeiten für Populationen. Vögel, Libellen,
Bienen, Falter und sogar Fledermäuse benutzen die grünen Korridore
ebenfalls als Weg.
Wir bedanken uns bei der Geschäftsleitung der Fa. Kneipp sowie all
der Mitarbeiter, dass auf Ihrem Gelände eine solche Streuobstwiese
entstehen konnte. Wir hoffen sehr, dass wir in den nächsten Jahren auf
eben diesem Gelände weiterhin für die Natur arbeiten können und z.B.
oben beschriebene Kleinbiotope schaffen können.
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In wenigen Stunden wurden 30
Obstbäume in die Erde gebracht, angebunden und gesichert.
Es hat Spaß gemacht!
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Die Arbeit ist getan, nun
übernimmt die Natur die Aufgabe, ob diese Bäume einmal groß
werden
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Bild: Fa. Kneipp |
Vielen Dank an meine Mithelfer: Manfred, Günther,
Karin und Balazs, Harald, und Frau Ruhl.
Vielen Dank an die Bildreferenten: Fa. Kneipp, Raimund Linke,
Gunther Zieger, Thomas Stephan, Björn Neckermann und Michael Schiller
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