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Erhalten wir uns unsere
einheimischen Pflanzen - der Gewöhnliche Fransenenzian (
Gentianopsis ciliata) |
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Der Gewöhnliche Fransenenzian,
auch Gefranster Enzian genannt, ist eine sommergrüne,
zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die eine
Wuchshöhe von 5 bis 30 Zentimetern erreicht und deren
Blütezeit von August bis in den November hineinreicht. |
Der
Gewöhnliche Fransenenzian |
Bild: Thomas Langhirt |
Viele Pflanzen läuten den Frühling ein. Wenn aber
der Enzian blüht, steht der Winter vor der Tür. Alle Enzianarten sind
als attraktiv bekannt, der Fransenenzian mit seinen wimpernartig
geschwungenen Blütenrändern macht da keine Ausnahme.
In Skandinavien und Großbritannien ist er nicht zu finden,
gedeiht aber im übrigen Europa bis 2250 m Höhe. Die Wurzeln aller 180
Enzianarten enthalten Bitterstoffe, die vor der Einführung des Hopfens
zum Aromatisieren von Bier verwendet wurden.
In Süd- und Mitteleuropa werden die Wurzeln geerntet und für den
Export getrocknet. Moderne Naturheilkundler schätzen vor allem
Enzianwurzeln aus Frankreich. Der Enzian gilt als Symbol der Treue,
versinnbildlicht durch das reine Blau, in dem viele seiner Arten
blühen.
Die
zweijährige bis mehrjährige krautige Pflanze erreicht
Wuchshöhen zwischen 5 und 30 cm.
Die vierkantigen Stängel sind aufrecht und gelegentlich
spärlich verzweigt, aufsteigend und am Grund gebogen.
Kreuzgegenständige Laubblätter werden nur wenige ausgebildet.
Die Grundblätter sind spatelförmig und stumpf. Die
Stängelblätter sind ein- bis dreinervig, spitz und
lineal-lanzettlich. Es ist keine Blattrosette
vorhanden.
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Bild:
Thomas Langhirt |
Man muss schon genau hinsehen,
um sie zu erkennen |
Was versteht man unter einer krautigen Pflanze?
Krautige Pflanzen sind alle Pflanzen, die kein sekundäres
Dickenwachstum aufweisen und damit nicht verholzen. Es gibt
einjährige, zweijährige und mehrjährige krautige Pflanzen.
Bei den mehrjährigen krautigen Pflanzen kommen sowohl immergrüne
vor, als auch Pflanzen, die auf Grund von ungünstigen Klimabedingungen
- Kälte/Trockenheit - einen großen Teil oder alle grünen,
oberirdischen Teile absterben lassen und die widrige Jahreszeit in
Speicherorganen überdauern. Letztere treiben wieder neu aus, wenn die
Bedingungen für neues Wachstum günstig werden.
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Der Fransen-Enzian ist sehr
wärmeliebend und öffnet die Blüten nur bei starker Belichtung.
Häufig ist er zusammen mit der Silberdistel anzutreffen. Die
Art gedeiht auf Kalkböden gut.
Die Bestäubung erfolgt
durch Insekten, meist Hummeln und Tagfalter.
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Die Art
bevorzugt Trockenrasen |
Bild: Thomas Langhirt |
Der Fransenenzian ist in Mittel- und Südeuropa, Vorderasien bis zum
Kaukasus verbreitet. Vor allem auf kalkreichen, steinigen Ton- und
Lehmböden bis in Höhenlagen von 2250 m. Als Standort werden
Halbtrockenrasen, Kalkmagerrasen, Schafweiden oder Wiesen allgemein
und Heiden bevorzugt. Aber auch Waldlichtungen, vor allem in
niedrigeren Lagen der Alpen ist er zu finden.
Was versteht man unter Trockenrasen?
Trockenrasen oder auch Magerrasen sind besondere Biotope, die
sich an trockenen, nährstoffarmen Standorten ausbilden. Die
Artenzusammensetzung des Trockenrasens ist geprägt von niedrigen
Rasen-, Kraut- und Halbstrauchpflanzen.
Der Trockenrasen ist oft letztes Rückzugsgebiet gefährdeter
Tier- und Pflanzenarten. Viele Arten der Roten Listen existieren hier.
Um den Trockenrasen zu schützen und seine Weiterentwicklung zum Gehölz
zu verhindern, müssen die Flächen regelmäßig gepflegt werden. Zu den
Pflegemaßnahmen zählen extensive Beweidung durch Schafe und
Entbuschungsmaßnahmen.
Das
Naturschutzgebiet Rammersberg - Mäusberg - Ständelberg gehört
zu Unterfrankens Trockengebieten. Da dort ein vergleichsweise
warmes Klima vorherrscht, mit nur geringen
Niederschlagsmengen, sind inmitten des Steppenheidewaldes
allerlei seltene Pflanzenarten zu finden, unter anderem drei
Enzianarten, auch der Fransenenzian. ... |
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Bild:
Thomas Langhirt |
Das Biotop Rammersberg - hoch
über dem Main - FFH-Gebiet in Unterfranken |
... Außerdem leben in dem Gebiet rund 80 unterschiedliche
Schmetterlingsarten und mehr als 15 Vogelarten der Roten Liste
Bayerns. Dieses Gebiet stellt ein bedeutendes Areal für Pflanzen-,
Schmetterlings- und Vogelarten dar.
In diesen Trockengebieten,
oder Steppenheiden, können nur "Extremiker" der Pflanzen-, sowie der
Tierwelt überleben. Vom kahlen, strauchlosen Hang, Südhänge die
extremen Wetterbedingungen, - heiße Sommer, frostige Winter -
ausgesetzt sind, über dornige Hecken bis zum lichten Hain gibt es
viele Übergänge, die einer artenreichen, aber angepassten Tierwelt
Lebensmöglichkeiten geben. Wo Hecken und lichter Wald die
Steppenheide durchsetzen, stellen sich kleinere Säugetiere ein, wie
Igel, Wiesel und Dachs. Der Dachs lebt aber nur zweitweise in diesem
Biotopverbund. Dagegen bietet das auf den trockenen Hängen wuchernde
Strauchwerk zahlreichen Heckenvögeln gute Lebensmöglichkeiten. Zu den
Heckenvögeln, die in den dornigen Hecken der sonnigen Hügel leben,
gehören der Hänfling, Distelfink, Dorngrasmücke, verschiedene
Ammerarten und auch der Neuntöter. Er ist der letzte
von vier Würgerarten, deren Existenz durch die Zerstörung ihres
Lebensraumes durch Kultivierungsmaßnahmen sehr bedroht ist.
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Am ehesten in Steppenheiden,
können wir den Neuntöter, oder auch Rotrückenwüger, durch
seinen schönen Gesang, beobachten und hören. |
Der Neuntöter - hier ein Männchen - dessen Name nicht
so schön klingt |
Bild:
Markus Glässel |
Die Bedeutung seines wissenschaftlichen Namens Lanius
collurio
ist wenig sympatisch, denn la n i u s bedeutet "Fleischer"
und
k o l l y r i o n "Raubvogel". Meistens sitzt er auf einem
erhöhten Zweig eines Weißdornbusches, oder Schlehenhecke und
beobachtet aufmerksam die Umgebung. Plötzlich stürzt er sich herab auf
ein Beutetier, denn unser kleiner Neuntöter lebt ausschließlich von
Fleisch. Seine Nahrung setzt sich aus jungen Mäusen, Eidechsen,
kleinen Fröschen und Käfern zusammen. Oft höre ich von Bürgern, sie
hätten einen Käfer in einer Hecke aufgespießt entdeckt, wer macht das?
der Neuntöter, denn er legt sich eine Speisekammer an. Mit seinem
hakenartigen Schnabel spießt er seine erbeuteten Tiere auf Dornen auf.
Aber zurück zu unserem Fransenenzian, der eine Pflanzenart aus der
Familie der Enziangewächse ist und dessen blaue Blüten in vier
Kronzipfel geteílt und an den Seitenrändern gefranst sind. Ein
verwachsener Kelch umgibt die Blütenkrone. Häufig stehen die Blüten
einzeln, manchmal auch zu mehreren in den Blattachseln der obersten
Blätter.
Der
Fransenenzian bevorzugt Trockenrasen, Heiden, lichte
Kiefernwälder und steinige Hänge. Der Boden muss locker und
kalkreich sein. Er ist sehr wärmeliebend und öffnet die Blüten
nur bei starker Belichtung. |
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Bild:
Thomas Langhirt |
Die Bestäubung des
Fransenenzians erfolgt durch Insekten |
Der Fransenenzian ist eine Schaftpflanze mit kriechendem Rhizom und
ist ein Flachwurzler. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch eine
Verzweigung des Rhizoms.
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Der Gwöhnliche Fransenenzian, ist
in Mittel- und Südeuropa, Vorderasien bis zum Kaukasusraum
verbreitet. In Österreich kommt er häufig bis zerstreut in
allen Bundesländern bis auf über 2.200 Metern vor. |
Es hat
seinen Grund, warum diese Art nur an bestimmten Standorten
wächst, deshalb sollte sie auch dort bleiben. |
Bild: Thomas Langhirt |
In den Allgäuer Alpen steigt er in Bayern bis zu einer Höhenlage von
2.200 Metern auf.
In Deutschland ist der Gewöhnliche
Fransenenzian nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt und wurde
1996 in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Deutschlands in
die
Kategorie 3 dies bedeutet "gefährdet"
eingestuft.
Ordnung |
Familie |
Gattung |
Enzianartige |
Enziangewächse |
Fransenenziane |
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