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				  | Naturbegehung entlang des Mains - 
				   Wintergäste zwischen den Ochsenfurter Brücken 
 Unsere 
				  erste Naturbegehung im Jahr 2012 soll entlang des Mains gehen 
				  um einmal zu sehen, was für Wintergäste sich eingefunden 
				  haben.
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 So fanden sich an einem regnerischen Tag trotz der schlechten 
		  Wetterprognosen 14 Unentwegte ein um mit uns Ausschau zu halten nach 
		  Wintergästen aus dem hohen Norden, oder aus dem Osten Europas. Ich 
		  kann jetzt schon sagen: Es hat sich gelohnt. Da wenige Spaziergänger 
		  unterwegs waren, traute sich doch der ein oder andere angesprochene 
		  Vertreter aus den Verstecken heraus.
 
 
 
 
			  
				  |  | Auch das vorhergesagte schlechte 
				  Wetter konnte uns nicht davon abhalten, zwischen den 
				  Ochsenfurter Brücken nach Wintergästen Ausschau zu halten. |  
				  | Start 
				  war am Mainparkplatz - bei so viel Grazie riss sogar der 
				  Himmel auf | Bild: Manfred Müller |  
 Am Samstag, d. 21.01.12 gegen 10:30 trafen wir 
		  uns am Mainparkplatz unterhalb der neu errichteten "Alten Mainbrücke". 
		  Diese war für Fußgänger endlich freigegeben und so marschierten wir 
		  auf selbiger zum anderen Mainufer.
 
 
 
 
			  
				  | An unserem 
				  Exkursionstag für den Verkehr noch nicht, aber für Fußgänger 
				  bereits freigegeben. Die neue "Alte Mainbrücke" in Ochsenfurt. Links neben der Kirchturmspitze die Bäume der Ochsenfurter 
				  Saatkrähen-Kolonie, die beim Bau der Brücke leider, unbewußt, 
				  vergrämt wurde.
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				  | Bild: 
				  Björn Neckermann | Unser Weg führt uns über die 
				  neu eröffnete "Alte Mainbrücke" |  
 Von der nahen Mainwiese grüßen ein paar Dohlen zu 
		  uns herüber, die in den alten Gemäuern der Stadt noch gut einen 
		  Nistplatz finden. Nach ein paar erklärenden Sätzen warum die "Alte 
		  Mainbrücke" abgerissen und neu aufgebaut wurde, hielten wir uns am 
		  gegenüberliegenden Brückenende zuerst einmal rechts und steuerten 
		  dicht am Mainufer entlang einen "Altwasserarm" an. Die langsam 
		  fließenden Altarme sind die Kinderstube vieler Fischarten, aber auch 
		  Libellen, Schmetterlinge, Amphibien haben hier ihren Platz gefunden. 
		  Durch die vielen überhängenden Äste, sind diese Gewässer auch ein 
		  Eldorado für den Eisvogel, der auch in diesem Gebiet vorkommt.
 
 
 
 
			  
				  |  | Die Dohle (Corvus 
				  monedula) ist der Vogel des Jahres 2012 und 
				  unser kleinster Rabenvogel. Im Bereich von großen, alten 
				  Gebäuden, wie Burgen, Kirchen, hohen Kaminen und Ruinen, lebt 
				  und brütet sie auch inmitten unserer Städte und Dörfer. 
 Der Brutbestand umfasst in Bayern ca. 10.000 - 20.000 BP.
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				  | Die 
				  Dohle ist ein schlauer Vogel und ist gut an ihrer hellen Iris 
				  zu erkennen | Bild: Michael Schiller |  
 
 
			
				| Das ein oder andere über die 
				Dohle: 
 Die Dohle 
				taucht ihre Nahrung manchmal ins Wasser, bevor sie sie frisst.
 Früher 
				glaubte man, wenn man die Zunge der Dohle einschneiden würde, 
				könnte sie Menschenstimmen imitieren. Das war natürlich ein 
				Irrglaube. Vögel benutzen zur Erzeugung von Tönen nicht die 
				Zunge.
 Der 
				Gesang der Dohle, der selten zu hören ist, besteht aus 
				knackenden Tönen und miauenden Lauten. Auch vom Weibchen hört 
				man diese schwätzenden Darbietungen.
 Der 
				berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz hat sich eingehend mit 
				dem Sozialverhalten der Dohle beschäftigt.
 Dohlen 
				lassen sich manchmal auf dem Rücken von Schafen nieder, um sich 
				Wolle zur Polsterung ihres Nestes auszurupfen.
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 Am Altarm angelangt holte ich ein Abspielgerät aus dem 
		  Rucksack und spielte den Mitwanderern die Stimme des Eisvogels vor. 
		  Für viele Menschen wird er als der schönste Vogel angesehen und er 
		  verbringt den größten Teil seines Tages damit, unter Wasser Fische zu 
		  fangen, dabei kann er noch nicht einmal richtig schwimmen. Der 
		  prächtige Eisvogel ist hervorragend an das Leben an Flussufern 
		  angepasst. Seine schillernde blaugrüne Oberseite ist eine erstaunliche 
		  Tarnung, da er, auf der Suche nach Fisch, schnell und tief über dem 
		  Wasser fliegt, oder auf einem überhängenden Ast sitzt, und durch sein 
		  Federkleid kaum zu erkennen ist.
 
 
 
 
			  
				  | Der von 
				  vielen Menschen als der schönste Vogel angesehene Eisvogel 
				  verbringt den größten Teil seines Tages damit, unter Wasser 
				  Fische zu fangen - dabei kann der "fliegende Edelstein" nicht 
				  einmal schwimmen. 
 Hier ist ein Weibchen zu sehen.
 |  |  
				  | Bild: 
				  Raimund Linke | Sein Bestand in Deutschland 
				  wird momentan auf 5.600 - 8.000 BP geschätzt |  
 
 
 
			  
				  | Merkmale des Eisvogels: 
 Der Eisvogel war schon zweimal "Vogel des 
				  Jahres" nämlich 1973 und 2009.
 
 Der Eisvogel (Alcedo atthis) gehört 
				  zu den Rackenvögeln, wird zu Recht auch "fliegender Edelstein" 
				  genannt.
 
 Sein prächtiges Federkleid macht den etwa 
				  spatzengroßen Eisvogel unverwechselbar. Keine andere am Wasser 
				  lebende Vogelart entfaltet eine solche Farbensymphonie aus 
				  Blau-, Blaugrün- und Türkistönen im Rücken- und Kopfgefieder, 
				  die eindrucksvoll zum rostroten Bauchgefieder kontrastieren.
 
 Die Geschlechter kann man anhand der 
				  unterschiedlichen Schnabelfärbung unterscheiden: Nur beim 
				  Weibchen ist die Basis des sonst ganz schwarzen Unterschnabels 
				  deutlich 
				  orange gefärbt. Ergo handelt es sich 
				  im Bild oben um ein Weibchen.
 
 Interessant 
				  ist auch die Bruthöhle des Eisvogels, die oft über einen Meter 
				  tief in eine Böschung mühevoll gegraben wird. Hier sind sie 
				  vor Feinden, wie Marder und Wiesel sicher. Der Tunnel 
				  vergrößert sich zum Ende hin, zur Brutkammer. Die 6-7 Eier 
				  werden direkt auf den Boden des Tunnels gelegt und Männchen 
				  und Weibchen bebrüten sie drei Wochen lang. Die Jungen werden 
				  bis zum Alter von vier Wochen mit kleinen, ganzen Fischen 
				  gefüttert. Dabei stellen sich die Jungvögel in einer Reihe an. 
				  Hat der vorderste seinen Fisch bekommen, so macht er 
				  Kehrtwendung und stellt sich hinten wieder an. Dieses 
				  "Sozialverhalten" verlieren aber die Vögel mit zunehmenden 
				  Alter.
 
 Der Eisvogel ist ca. 16 - 17 cm 
				  lang und hat eine Flügelspannweite von ca. 24 - 26 cm.
 Sein Gewicht beträgt zwischen 35 - 55 g.
 Die Brutzeit beginnt Ende April, manchmal 
				  dauert sie bin in den Juni an.
 Die Brutdauer beträgt 18 - 21 Tage und die 
				  Nestlingszeit 23 - 27 Tage.
 
 In der 
				  Roten Liste Bayern ist er als eine Art-3 d.h. "gefährdet" 
				  gelistet.
 
 Sein Brutbestand wird 1.600 
				  - 2.200 BP geschätzt.
 
 Der lateinische 
				  Name Alcedo ist abgeleitet vom griechischen Halkyon, 
				  was so viel wie "die auf dem Meer Brütende" bedeutet.
 
 Ordnung: Rackenvögel - Familie: Eisvögel - 
				  Unterfamilie: Eigentliche Eisvögel - Gattung: Alcedo
 |  
 Leider gibt es immer noch Stimmen, die fordern, 
		  dass auch der Eisvogel einer ganzjährigen Bejagung bedarf, weil er 
		  Fische fängt. Welch ein Unsinn!, wie ich ausführe. Wenn man weiß, 
		  welch Mortalität diese zwischen vier und sieben Zentimeter kleinen 
		  Fische ausgesetzt sind, und angesichts katastrophaler Verluste dieser 
		  Vogelart in kalten und schneereichen Wintern, kann diese Vogelart 
		  niemals die erbeuteten Fischarten zur Ausrottung bringen.
 
 
 
			
				| Das ein oder andere über den 
				Eisvogel: 
 Die bunten Eisvögel jagen 
				normalerweise eher rüttelnd über die Wasseroberfläche als im 
				Ansitz von einem nahen Baum aus. 
				Daher können 
				sie auch weit entfernt vom Ufer auf großen Seen nach Fischen 
				jagen.
 Eisvögel 
				verschlingen ihre Beute mit dem Kopf voran, so dass sich Flossen 
				und Gräten nicht in ihrem Schlund verfangen.
 Ein 
				Eisvogel stillt seinen Hunger täglich mit 15 bis 30 Gramm 
				Nahrung, die überwiegend aus Kleinfischen besteht. Im Sommer 
				gehören auch Insekten (max. 20 Prozent der Nahrung) und seltener 
				kleine Frösche oder Kaulquappen zum Nahrungsspektrum.
 Ein 
				australischer Verwandter des Eisvogels, der Lachende Hans oder 
				Jägerliest, lebt in Waldgegenden, wo er sich von Insekten, 
				Eidechsen und anderen Kleintieren ernährt.
 |  
 
 Wir laufen zurück zur "Alten Mainbrücke", die 
		  wir aber links liegen lassen und gehen auf gut ausgebautem Weg in 
		  Richtung Ortsteil Kleinochsenfurt. Unterwegs hören wir Buch- und 
		  Grünfink rufen. Wir laufen ca. 200 m auf diesem Weg, bis wir auf einen 
		  Feldweg links abbiegen, der direkt am Mainufer entlang führt. Die 
		  Mainwiesen sind hier im Frühjahr bevölkert von einer großen Anzahl 
		  Wacholderdrosseln, vereinzelt können wir sie erspähen, die hier 
		  entlang des Mains in den Bäumen und auf den kleinen Inseln, im 
		  Frühjahr, ihre Jungen groß ziehen. Diese Säume, bieten einer großen 
		  Anzahl von Vogelarten Brut- und Nistplatz. Auf der kleinen Insel 
		  gegenüber dem BayWa-Gebäude befand sich noch vor wenigen Jahren ein 
		  großer Winterschlafplatz des Kormorans. Die großen Abschusszahlen 
		  bewirken, dass sich seit ein paar Jahren nur noch wenige Exemplare in 
		  den Wintermonaten hier einfinden.
 
 
 Zwischen den Bäumen ist der laute Ruf des Grünspechts zu hören:
 
 
 
 
			  
				  |  | Der Grünspecht (Picus viridis) ist 
				  ein scheuer Bewohner weitläufiger Waldgebiete und zählt zu den 
				  größten und farbenprächtigsten Spechten Europas. Mit seinem 
				  kräftigen Schnabel hämmert er Löcher in weiches Holz. 
 |  
				  | Der 
				  Grünspecht ist ein recht scheuer Vogel - erlässt die Nähe des 
				  Menschen nur aus der Ferne zu | Bild: Maximilian Dorsch |  
 Den Naturinteressierten erklärte ich, dass 
		  Grünspechte wie alle unsere Spechte ganzjährig im Brutgebiet 
		  anzutreffen sind. Am häufigsten findet man sie in alten Parks, aber 
		  auch mitten im Heideland. Bedingung ist, dass genügend Ameisenhügel 
		  vorhanden sind. Diese Spechtart ist in seiner Ernährung sehr 
		  festgelegt und hat einen großen Appetit auf Ameisen, von denen er 
		  täglich ca. 2000 verspeist. Aber auch das Ameisenvolk, trotz der 
		  Verluste, hat von diesen Hieben einen Vorteil, nämlich der, dass 
		  dieser Ameisenhügel dadurch gut durchlüftet wird. Überlebensnotwenig 
		  für den Ameisenstaat.
 In der Regel sind Grünspechte leichter zu hören als zu sehen, weil ihr 
		  lautes "Lachen" sie leicht erkennbar macht.
 In Bayern haben wir einen ca. Brutbestand von 3000 - 5000 BP. Dabei 
		  liegt sein Hauptverbreitungsgebiet in Unterfranken.
 
 
 
			
				| Das ein oder andere über den 
				Grünspecht: 
 Spechte 
				fressen auch Früchte und Samen und bedienen sich dabei manchmal 
				recht kurioser Methoden. Buntspechte erweitern mit kräftigen 
				Schnabelhieben natürliche Rindenspalten und klemmen dort 
				Fichtenzapfen ein, um deren nahrhafte und schmackhafte Samen 
				heraushacken zu können.
 Das für 
				viele Spechte charakteristische "Trommeln" ist eigentlich eine 
				Kommunikationsmethode und dient der Kontaktaufnahme. 
				Man hört es 
				am häufigsten während der Fortpflanzungszeit. Der Vogel erzeugt 
				dieses Geräusch, indem er mit seinem Schnabel auf Äste klopft, 
				die den Klang widerhallen lassen und verstärken.
 Wenn der 
				Boden schneebedeckt ist, gräbt sich der Grünspecht hindurch, um 
				Nahrung zu finden.
 |  
 Unser Weg führt uns weiter entlang des Mains, der Stadtteil 
		  Kleinochsenfurt ist rechter Hand, bis wir an der Spitze einer kleinen 
		  Insel einen Wasservogel erspähen, der bis vor wenigen Jahren hier noch 
		  nicht gesichtet wurde: Die 
		  Nilgans.
 
 Weiter führt der Weg nun an den letzten Häusern Kleinochsenfurts 
		  vorbei in Richtung Schleuse. Es regnet nicht mehr, die Schirme können 
		  eingeholt werden, eine frische Brise kommt auf, und trägt die Rufe 
		  eines Buntspechts zu uns herüber. Am Mainufer suchen einige Bläßhühner 
		  nach Nahrung:
 
 
 
 
			  
				  | Oft sieht man 
				  riesige Scharen von Bläßhühnern auf großen Seen, im Winter 
				  sogar an den Meeresküsten. Sein englischer Name "coot" soll 
				  wohl auf den lauten, bellenden Ruf dieses Vogels hinweisen. 
 Der Brutbestand in Bayern umfasst ca. 8.000 - 40.000 BP
 |  |  
				  | Bild: 
				  Naturfoto / Frank Hecker | Das Blässhuhn ist ein echter 
				  Wasservogel der gut schwimmen und tauchen kann |  
 Das Blässhuhn gehört  in die Ordnung der 
		  Kranichvögel und in die Familie der Rallen. Es ist in vielen Teilen 
		  Europas der verbreiteste und häufigste Schwimmvogel und daher 
		  jedermann bekannt. Von Nordafrika und Westeuropa zieht sich das 
		  Brutgebiet des Blässhuhns über das ganze nördliche Asien bis Japan.
 Das Blässhuhn ist nicht gefährdet, doch scheinen die Zeiten von 
		  Populationszunahmen vorbei. In vielen Gebieten Europas gehen die 
		  Zahlen zurück und an manchen Binnenseen ist der Bruterfolg schlecht. 
		  So wurde an den großen südbayerischen Seen, aber auch an Stauseen oder 
		  an Teichen festgestellt, dass die Zahl der Nichtbrüter der Zahl der 
		  brütenden Vögel gleichkommt, oder sogar übertreffen. Die Ursache ist 
		  unbekannt.
 
 
 
 
			  
				  |  | Das Gelege kann aus 5 - 10 blass 
				  isabellfarben, ("isabellfarben" wird meist eine Nuance 
				  bezeichnet, die der Farbe eines Milchkaffees entspricht) und 
				  mit ziemlich gleichmäßigen dunkelbraunen und schwarzen Flecken 
				  versehene glatte und schwach glänzende Eier. |  
				  | Nest und 
				  Gelege eines Blässhuhn-Paares | Bild: Naturfoto / Frank 
				  Hecker |  
 Die Nester der Blässhühner stehen am Ufer oder zwischen 
		  Wasserpflanzen im Seichtwasser. Es sind umfangreiche Bauten aus altem 
		  Pflanzenmaterial, zu denen oft eine regelrechte schräge Rampe 
		  hinaufführt. Beide Partner brüten.
 
 Blässhühner sind überall auf 
		  Flachlandgewässern zu finden. Vögel aus dem Norden ziehen im Winter 
		  nach Süden, so dass in den Winterschwärmen auch Besucher aus kälteren 
		  Regionen Europas zu finden sind. Die Blässhühner Mitteleuropas 
		  überwintern.
 Blässhühner sind etwas größer als Teichhühner, die sich häufig die 
		  Gewässer mit ihnen teilen, wie diese nicken sie beim Schwimmen ständig 
		  mit dem Kopf. Beide Rallenarten sind überwiegend schwarz, ein 
		  erwachsenes Blässhuhn aber lässt sich an seinem weißen Schnabel und 
		  dem weißen Stirnschild darüber gut erkennen. Bei den Teichühnern sind 
		  Schnabel (bis auf die Spitze) und Stirnschild rot.
 
 
 
 
			  
				  | Das 
				  Blässhuhn-Dunenjunge mit der markanten Kopffärbung, verlässt 
				  das Nest frühestens nach 12 - 15 Stunden zum ersten Mal und 
				  begibt sich unter der Führung des Vatervogels für kurze Zeit 
				  auf das Wasser. Das Weibchen kümmert sich solange um die 
				  Bebrütung der restlichen Eier. Sobald alle Jungen geschlüpft 
				  und schwimmfähig sind, folgt ein Teil der Mutter, der andere 
				  Teil dem Vater. |  |  
				  | Bild: 
				  Gunther Zieger | Blässhuhn-Küken sind 
				  Nestflüchter - schon wenige Stunden nach dem Schlüpfen gehen 
				  sie im Nest umher |  
 Im Sommer verzehrt das Blässhuhn eine Vielfalt von 
		  pflanzlicher und tierischer Nahrung. Hierzu zählen Wasserpflanzen 
		  sowie deren Wurzeln und Triebe, Algen, Wasserinsekten, Kaulquappen, 
		  Würmer, Molche und manchmal auch kleine Fische.
 
 
 
 
			
				| Das ein oder andere über das 
				Blässhuhn 
 Kopf und 
				Stirn des Jungvogels sind graubraun und werden erst später weiß.
 Aggressive 
				Blässhühner können mit ihren scharfen Krallen die Brust des 
				Gegners verletzen. (Meistens nur während der Brutzeit)
 Während 
				der Brutzeit schlägt das Blässhuhn-Männchen häufig auch 
				erheblich größere Vögel wie Gänse oder Schwäne in die Flucht.
 Wenn 
				sich ein Männchen um ein bestimmtes Weibchen bemüht, plustert es 
				seine Kopffedern auf und deutet mit dem Schnabel nach unten. 
				Dieses Ritual findet häufig auf dem Wasser statt, so dass der 
				Vogel den Schnabel oft ins Wasser eintaucht.
 Der 
				älteste beringte Vogel wurde 18 Jahre alt.
 Die Brutzeit 
				beginnt bei den Blässhühnern Mitte April. Echte Zweitbruten sind 
				selten. Die Brutdauer beträgt 23 - 24 Tage.
 Zu den 
				europäischen Ländern mit mehr als 100.000 BP gehört auch 
				Deutschland.
 Die 
				Art wird auch Blässralle genannt, um auf die korrekte Einordnung 
				hinzuweisen.
 Ordnung: 
				Kranichvögel - Familie: Rallen - Gattung: Blässhühner
 |  
 
 
			  
				  | .JPG) | Blick von der "Neuen Brücke" auf 
				  die Schleuse bei Goßmannsdorf. Hier tummeln sich im Winter 
				  viele "Wintergäste". |  
				  | Noch 
				  eine neue Brücke - schöner Blick auf den Main | Bild: Björn Neckermann |  
 
 Fast serpentinenartig führt uns unser Weg auf die neue Goßmannsdorfer 
		  Brücke und wir haben von hoch oben einen Blick auf die Schleuse. Wir 
		  laufen auf der linken Brückenseite zum anderen Brückenende und gehen 
		  links hinunter zu einem Weg der uns rechts haltend, wieder in Richtung 
		  Ochsenfurt zurückführt. Am Weg, lasse ich noch einmal anhalten, vor 
		  uns auf der Wiese steht ein Graureiher.
 
 
 
 
			  
				  | Der 
				  Graureiher (Ardea cinerea) 
				  gehört in die Ordnung der Schreitvögel und in die Familie der 
				  Reiher. Als überwiegend Fische, Amphibien und Kleinsäuger fressende 
				  Art bevorzugt der Graureiher gewässerreiche Lebensräume, 
				  solche mit zahlreichen Feuchtgebieten und Grünland. Die 
				  meisten Graureiher brüten in Kolonien auf Bäumen, wobei die 
				  Nester bevorzugt an Waldrändern oder in kleineren 
				  Waldbeständen zu finden sind. Die bevorzugte Nistbaumart in 
				  Bayern ist die Fichte, was wohl eher dem Baumangebot 
				  geschuldet ist.
 
 Mag der Graureiher langsam und steif 
				  wirken, wenn er unbeweglich am Ufer oder auf einer Wiese 
				  steht. Dieser Eindruck ist jedoch schnell verflogen, sobald 
				  ein Fisch, Frosch oder auch eine Maus in seine Reichweite 
				  kommt. Mit einem raschen Stoß seines spitzen Schnabels tötet 
				  er die Beute.
 
 Der Brutpaarbestand in Bayern von ca. 
				  2.500 BP rechtfertigt keine Abschüsse mehr.
 |  |  
				  | Bild: 
				  Raimund Linke | Heute ist der Graureiher eine 
				  Art der Vorwarnliste (Rote Liste Bay V) |  
 Graureiher suchen ihre Nahrung am Ufer langsam 
		  fließender Bäche und Flüsse, flacher Seen und geschützter 
		  Meeresbuchten. Sie sind vorsichtige und argwöhnische Tiere und 
		  bevorzugen daher in der Regel ruhige Gewässer. Sie jagen auch nach 
		  Fröschen, Wühlmäusen und Insekten auf feuchten Äckern und Wiesen. Oft 
		  statten sie auch frühmorgens den Gartenteichen in Dörfern und Städten 
		  einen Besuch ab, um Goldfische zu fangen. Sie sind regelmäßige 
		  Besucher von Wasserwirtschaftswegen. Meistens nisten die Graureiher in 
		  Kolonien auf hohen Bäumen in Wassernähe. Gebietsweise brüten die 
		  Reiher auch im Schilf, in Büschen und auf Klippen.
 
 
 
 
			  
				  |   | Durch die starke Verfolgung bis in 
				  die 1970er Jahre hinein, sind die Brutbestände überall stark 
				  zurückgegangen. Die Nester stehen meist auf hohen Bäumen, 
				  entlang von Flusstälern, wie hier am Main. |  
				  | Seit 
				  2018 haben wir hier eine kleine aber wachsende 
				  Graureiher-Kolonie am Mainufer | Bild: Michael Schiller |  
 
 
			
				| Das ein oder andere über den 
				Graureiher 
 Erwachsene 
				Graureiherweibchen und -männchen mit ihrem grau-, schwarz- und 
				weiß gefärbten Federkleid sehen völlig gleich aus. Im Winter ist 
				das Gefieder etwas matter.
 Die 
				Graureiher Mitteleuropas sind Teilzieher, das heißt, nur ein 
				Teil zieht fort. In harten Wintern verhungern viele der 
				Daheimgebliebenen. Graureiher Nordeuropas ziehen im Winter in 
				den Süden, viele überwintern südlich der Sahara.
 Wenn 
				nicht anders möglich, gehen Graureiher manchmal ausnahmsweise 
				auch schwimmend auf Beutejagd. Sie können ohne Schwierigkeiten 
				dann wieder vom Wasser in die Luft starten.
 Reiher 
				versuchen immer, die Fische mit dem Kopf voran zu fressen, damit 
				sich keine Gräten, Flossen oder Schuppen in ihrem Schlund 
				querstellen.
 Der 
				größte Reiher der Welt trägt den passenden Namen, Goliathreiher. 
				Er ist in Afrika heimisch und wird fast eineinhalb Meter hoch.
 |  
 
 
			  
				  | Jungvögel 
				  haben bis zum Alter von zwei Jahren einen kurzen Schopf und 
				  eine weniger dunkle Zeichnung. In ihrem ersten Winter ist ihr 
				  Gefieder bräunlich. |   |  
				  | Bild: 
				  Gunther Zieger | Der lange Hals des jungen 
				  Graureihers |  
 So führt uns unser Weg unterhalb einer 
		  Gartensiedlung wieder unmittelbar an den Main heran, wo wir Stockenten 
		  und einen Höckerschwan beobachten können. Über uns ein Greifvogel mit 
		  langem Steuerschwanz, den wir sogleich als einen 
		  Sperber identifizieren.
 Nach kurzem Weg auf der Tückelhäuser Strasse biegen wir links hinunter 
		  zum BayWa-Turm. Wir können den angebrachten Falkennistkasten sehr gut 
		  erkennen und wenden uns dann schon mit Blick auf die Altstadt unserem 
		  Ausgangspunkt zu. Unterhalb des BayWa-Gebäudes können wir einen Altarm 
		  des Mains gut einsehen, auf dem Reiher- und Tafelenten zu sehen sind. 
		  Und unter all diesen Enten, wie ein Exot, eine 
		Pfeifente.
 
 Unser Weg führt entlang der Bahnschienen zurück zu unserem 
		  Ausgangspunkt dem Parkplatz unterhalb der "Alten Mainbrücke". Als wir 
		  uns für ein Abschlussfoto aufstellten, hörten wir hinter uns einen der 
		  schönsten Vögel Mitteleuropas, den 
		  Stieglitz.
 
 
 
 
			  
				  |   | Eine erlebnisreiche und 
				  interessante Naturwanderung geht zu Ende. Insgesamt konnten 
				  wir 26 Vogelarten bestimmen.
 |  
				  | Wir 
				  hoffen, wir konnten Natur und Eindrücke vermitteln | Bild: Manfred Müller |  
 
 Vielen herzlichen Dank an die Naturfotografen: Manfred Müller, Markus 
		  Gläßel, Raimund Linke, Michael Schiller, Thomas Langhirt und 
		  Maximilian Dorsch ohne diese "Fotolieferanten" eine solche Seite nicht 
		  möglich wäre.
 
 
 Bei den farbig unterlegten Vogelarten verbergen 
		  sich Unterseiten, einfach anklicken.
 
 
 
		
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