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Naturbegehung entlang des Mains -
Wintergäste zwischen den Ochsenfurter Brücken
Unsere
erste Naturbegehung im Jahr 2012 soll entlang des Mains gehen
um einmal zu sehen, was für Wintergäste sich eingefunden
haben. |
So fanden sich an einem regnerischen Tag trotz der schlechten
Wetterprognosen 14 Unentwegte ein um mit uns Ausschau zu halten nach
Wintergästen aus dem hohen Norden, oder aus dem Osten Europas. Ich
kann jetzt schon sagen: Es hat sich gelohnt. Da wenige Spaziergänger
unterwegs waren, traute sich doch der ein oder andere angesprochene
Vertreter aus den Verstecken heraus.
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Auch das vorhergesagte schlechte
Wetter konnte uns nicht davon abhalten, zwischen den
Ochsenfurter Brücken nach Wintergästen Ausschau zu halten. |
Start
war am Mainparkplatz - bei so viel Grazie riss sogar der
Himmel auf |
Bild: Manfred Müller |
Am Samstag, d. 21.01.12 gegen 10:30 trafen wir
uns am Mainparkplatz unterhalb der neu errichteten "Alten Mainbrücke".
Diese war für Fußgänger endlich freigegeben und so marschierten wir
auf selbiger zum anderen Mainufer.
An unserem
Exkursionstag für den Verkehr noch nicht, aber für Fußgänger
bereits freigegeben. Die neue "Alte Mainbrücke" in Ochsenfurt.
Links neben der Kirchturmspitze die Bäume der Ochsenfurter
Saatkrähen-Kolonie, die beim Bau der Brücke leider, unbewußt,
vergrämt wurde. |
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Bild:
Björn Neckermann |
Unser Weg führt uns über die
neu eröffnete "Alte Mainbrücke" |
Von der nahen Mainwiese grüßen ein paar Dohlen zu
uns herüber, die in den alten Gemäuern der Stadt noch gut einen
Nistplatz finden. Nach ein paar erklärenden Sätzen warum die "Alte
Mainbrücke" abgerissen und neu aufgebaut wurde, hielten wir uns am
gegenüberliegenden Brückenende zuerst einmal rechts und steuerten
dicht am Mainufer entlang einen "Altwasserarm" an. Die langsam
fließenden Altarme sind die Kinderstube vieler Fischarten, aber auch
Libellen, Schmetterlinge, Amphibien haben hier ihren Platz gefunden.
Durch die vielen überhängenden Äste, sind diese Gewässer auch ein
Eldorado für den Eisvogel, der auch in diesem Gebiet vorkommt.
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Die Dohle (Corvus
monedula) ist der Vogel des Jahres 2012 und
unser kleinster Rabenvogel. Im Bereich von großen, alten
Gebäuden, wie Burgen, Kirchen, hohen Kaminen und Ruinen, lebt
und brütet sie auch inmitten unserer Städte und Dörfer.
Der Brutbestand umfasst in Bayern ca. 10.000 - 20.000 BP. |
Die
Dohle ist ein schlauer Vogel und ist gut an ihrer hellen Iris
zu erkennen |
Bild: Michael Schiller |
Das ein oder andere über die
Dohle:
Die Dohle
taucht ihre Nahrung manchmal ins Wasser, bevor sie sie frisst.
Früher
glaubte man, wenn man die Zunge der Dohle einschneiden würde,
könnte sie Menschenstimmen imitieren. Das war natürlich ein
Irrglaube. Vögel benutzen zur Erzeugung von Tönen nicht die
Zunge.
Der
Gesang der Dohle, der selten zu hören ist, besteht aus
knackenden Tönen und miauenden Lauten. Auch vom Weibchen hört
man diese schwätzenden Darbietungen.
Der
berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz hat sich eingehend mit
dem Sozialverhalten der Dohle beschäftigt.
Dohlen
lassen sich manchmal auf dem Rücken von Schafen nieder, um sich
Wolle zur Polsterung ihres Nestes auszurupfen. |
Am Altarm angelangt holte ich ein Abspielgerät aus dem
Rucksack und spielte den Mitwanderern die Stimme des Eisvogels vor.
Für viele Menschen wird er als der schönste Vogel angesehen und er
verbringt den größten Teil seines Tages damit, unter Wasser Fische zu
fangen, dabei kann er noch nicht einmal richtig schwimmen. Der
prächtige Eisvogel ist hervorragend an das Leben an Flussufern
angepasst. Seine schillernde blaugrüne Oberseite ist eine erstaunliche
Tarnung, da er, auf der Suche nach Fisch, schnell und tief über dem
Wasser fliegt, oder auf einem überhängenden Ast sitzt, und durch sein
Federkleid kaum zu erkennen ist.
Der von
vielen Menschen als der schönste Vogel angesehene Eisvogel
verbringt den größten Teil seines Tages damit, unter Wasser
Fische zu fangen - dabei kann der "fliegende Edelstein" nicht
einmal schwimmen.
Hier ist ein Weibchen zu sehen. |
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Bild:
Raimund Linke |
Sein Bestand in Deutschland
wird momentan auf 5.600 - 8.000 BP geschätzt |
Merkmale des Eisvogels:
Der Eisvogel war schon zweimal "Vogel des
Jahres" nämlich 1973 und 2009.
Der Eisvogel (Alcedo atthis) gehört
zu den Rackenvögeln, wird zu Recht auch "fliegender Edelstein"
genannt.
Sein prächtiges Federkleid macht den etwa
spatzengroßen Eisvogel unverwechselbar. Keine andere am Wasser
lebende Vogelart entfaltet eine solche Farbensymphonie aus
Blau-, Blaugrün- und Türkistönen im Rücken- und Kopfgefieder,
die eindrucksvoll zum rostroten Bauchgefieder kontrastieren.
Die Geschlechter kann man anhand der
unterschiedlichen Schnabelfärbung unterscheiden: Nur beim
Weibchen ist die Basis des sonst ganz schwarzen Unterschnabels
deutlich
orange gefärbt. Ergo handelt es sich
im Bild oben um ein Weibchen.
Interessant
ist auch die Bruthöhle des Eisvogels, die oft über einen Meter
tief in eine Böschung mühevoll gegraben wird. Hier sind sie
vor Feinden, wie Marder und Wiesel sicher. Der Tunnel
vergrößert sich zum Ende hin, zur Brutkammer. Die 6-7 Eier
werden direkt auf den Boden des Tunnels gelegt und Männchen
und Weibchen bebrüten sie drei Wochen lang. Die Jungen werden
bis zum Alter von vier Wochen mit kleinen, ganzen Fischen
gefüttert. Dabei stellen sich die Jungvögel in einer Reihe an.
Hat der vorderste seinen Fisch bekommen, so macht er
Kehrtwendung und stellt sich hinten wieder an. Dieses
"Sozialverhalten" verlieren aber die Vögel mit zunehmenden
Alter.
Der Eisvogel ist ca. 16 - 17 cm
lang und hat eine Flügelspannweite von ca. 24 - 26 cm.
Sein Gewicht beträgt zwischen 35 - 55 g.
Die Brutzeit beginnt Ende April, manchmal
dauert sie bin in den Juni an.
Die Brutdauer beträgt 18 - 21 Tage und die
Nestlingszeit 23 - 27 Tage.
In der
Roten Liste Bayern ist er als eine Art-3 d.h. "gefährdet"
gelistet.
Sein Brutbestand wird 1.600
- 2.200 BP geschätzt.
Der lateinische
Name Alcedo ist abgeleitet vom griechischen Halkyon,
was so viel wie "die auf dem Meer Brütende" bedeutet.
Ordnung: Rackenvögel - Familie: Eisvögel -
Unterfamilie: Eigentliche Eisvögel - Gattung: Alcedo |
Leider gibt es immer noch Stimmen, die fordern,
dass auch der Eisvogel einer ganzjährigen Bejagung bedarf, weil er
Fische fängt. Welch ein Unsinn!, wie ich ausführe. Wenn man weiß,
welch Mortalität diese zwischen vier und sieben Zentimeter kleinen
Fische ausgesetzt sind, und angesichts katastrophaler Verluste dieser
Vogelart in kalten und schneereichen Wintern, kann diese Vogelart
niemals die erbeuteten Fischarten zur Ausrottung bringen.
Das ein oder andere über den
Eisvogel:
Die bunten Eisvögel jagen
normalerweise eher rüttelnd über die Wasseroberfläche als im
Ansitz von einem nahen Baum aus.
Daher können
sie auch weit entfernt vom Ufer auf großen Seen nach Fischen
jagen.
Eisvögel
verschlingen ihre Beute mit dem Kopf voran, so dass sich Flossen
und Gräten nicht in ihrem Schlund verfangen.
Ein
Eisvogel stillt seinen Hunger täglich mit 15 bis 30 Gramm
Nahrung, die überwiegend aus Kleinfischen besteht. Im Sommer
gehören auch Insekten (max. 20 Prozent der Nahrung) und seltener
kleine Frösche oder Kaulquappen zum Nahrungsspektrum.
Ein
australischer Verwandter des Eisvogels, der Lachende Hans oder
Jägerliest, lebt in Waldgegenden, wo er sich von Insekten,
Eidechsen und anderen Kleintieren ernährt. |
Wir laufen zurück zur "Alten Mainbrücke", die
wir aber links liegen lassen und gehen auf gut ausgebautem Weg in
Richtung Ortsteil Kleinochsenfurt. Unterwegs hören wir Buch- und
Grünfink rufen. Wir laufen ca. 200 m auf diesem Weg, bis wir auf einen
Feldweg links abbiegen, der direkt am Mainufer entlang führt. Die
Mainwiesen sind hier im Frühjahr bevölkert von einer großen Anzahl
Wacholderdrosseln, vereinzelt können wir sie erspähen, die hier
entlang des Mains in den Bäumen und auf den kleinen Inseln, im
Frühjahr, ihre Jungen groß ziehen. Diese Säume, bieten einer großen
Anzahl von Vogelarten Brut- und Nistplatz. Auf der kleinen Insel
gegenüber dem BayWa-Gebäude befand sich noch vor wenigen Jahren ein
großer Winterschlafplatz des Kormorans. Die großen Abschusszahlen
bewirken, dass sich seit ein paar Jahren nur noch wenige Exemplare in
den Wintermonaten hier einfinden.
Zwischen den Bäumen ist der laute Ruf des Grünspechts zu hören:
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Der Grünspecht (Picus viridis) ist
ein scheuer Bewohner weitläufiger Waldgebiete und zählt zu den
größten und farbenprächtigsten Spechten Europas. Mit seinem
kräftigen Schnabel hämmert er Löcher in weiches Holz.
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Der
Grünspecht ist ein recht scheuer Vogel - erlässt die Nähe des
Menschen nur aus der Ferne zu |
Bild: Maximilian Dorsch |
Den Naturinteressierten erklärte ich, dass
Grünspechte wie alle unsere Spechte ganzjährig im Brutgebiet
anzutreffen sind. Am häufigsten findet man sie in alten Parks, aber
auch mitten im Heideland. Bedingung ist, dass genügend Ameisenhügel
vorhanden sind. Diese Spechtart ist in seiner Ernährung sehr
festgelegt und hat einen großen Appetit auf Ameisen, von denen er
täglich ca. 2000 verspeist. Aber auch das Ameisenvolk, trotz der
Verluste, hat von diesen Hieben einen Vorteil, nämlich der, dass
dieser Ameisenhügel dadurch gut durchlüftet wird. Überlebensnotwenig
für den Ameisenstaat.
In der Regel sind Grünspechte leichter zu hören als zu sehen, weil ihr
lautes "Lachen" sie leicht erkennbar macht.
In Bayern haben wir einen ca. Brutbestand von 3000 - 5000 BP. Dabei
liegt sein Hauptverbreitungsgebiet in Unterfranken.
Das ein oder andere über den
Grünspecht:
Spechte
fressen auch Früchte und Samen und bedienen sich dabei manchmal
recht kurioser Methoden. Buntspechte erweitern mit kräftigen
Schnabelhieben natürliche Rindenspalten und klemmen dort
Fichtenzapfen ein, um deren nahrhafte und schmackhafte Samen
heraushacken zu können.
Das für
viele Spechte charakteristische "Trommeln" ist eigentlich eine
Kommunikationsmethode und dient der Kontaktaufnahme.
Man hört es
am häufigsten während der Fortpflanzungszeit. Der Vogel erzeugt
dieses Geräusch, indem er mit seinem Schnabel auf Äste klopft,
die den Klang widerhallen lassen und verstärken.
Wenn der
Boden schneebedeckt ist, gräbt sich der Grünspecht hindurch, um
Nahrung zu finden. |
Unser Weg führt uns weiter entlang des Mains, der Stadtteil
Kleinochsenfurt ist rechter Hand, bis wir an der Spitze einer kleinen
Insel einen Wasservogel erspähen, der bis vor wenigen Jahren hier noch
nicht gesichtet wurde: Die
Nilgans.
Weiter führt der Weg nun an den letzten Häusern Kleinochsenfurts
vorbei in Richtung Schleuse. Es regnet nicht mehr, die Schirme können
eingeholt werden, eine frische Brise kommt auf, und trägt die Rufe
eines Buntspechts zu uns herüber. Am Mainufer suchen einige Bläßhühner
nach Nahrung:
Oft sieht man
riesige Scharen von Bläßhühnern auf großen Seen, im Winter
sogar an den Meeresküsten. Sein englischer Name "coot" soll
wohl auf den lauten, bellenden Ruf dieses Vogels hinweisen.
Der Brutbestand in Bayern umfasst ca. 8.000 - 40.000 BP |
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Bild:
Naturfoto / Frank Hecker |
Das Blässhuhn ist ein echter
Wasservogel der gut schwimmen und tauchen kann |
Das Blässhuhn gehört in die Ordnung der
Kranichvögel und in die Familie der Rallen. Es ist in vielen Teilen
Europas der verbreiteste und häufigste Schwimmvogel und daher
jedermann bekannt. Von Nordafrika und Westeuropa zieht sich das
Brutgebiet des Blässhuhns über das ganze nördliche Asien bis Japan.
Das Blässhuhn ist nicht gefährdet, doch scheinen die Zeiten von
Populationszunahmen vorbei. In vielen Gebieten Europas gehen die
Zahlen zurück und an manchen Binnenseen ist der Bruterfolg schlecht.
So wurde an den großen südbayerischen Seen, aber auch an Stauseen oder
an Teichen festgestellt, dass die Zahl der Nichtbrüter der Zahl der
brütenden Vögel gleichkommt, oder sogar übertreffen. Die Ursache ist
unbekannt.
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Das Gelege kann aus 5 - 10 blass
isabellfarben, ("isabellfarben" wird meist eine Nuance
bezeichnet, die der Farbe eines Milchkaffees entspricht) und
mit ziemlich gleichmäßigen dunkelbraunen und schwarzen Flecken
versehene glatte und schwach glänzende Eier. |
Nest und
Gelege eines Blässhuhn-Paares |
Bild: Naturfoto / Frank
Hecker |
Die Nester der Blässhühner stehen am Ufer oder zwischen
Wasserpflanzen im Seichtwasser. Es sind umfangreiche Bauten aus altem
Pflanzenmaterial, zu denen oft eine regelrechte schräge Rampe
hinaufführt. Beide Partner brüten.
Blässhühner sind überall auf
Flachlandgewässern zu finden. Vögel aus dem Norden ziehen im Winter
nach Süden, so dass in den Winterschwärmen auch Besucher aus kälteren
Regionen Europas zu finden sind. Die Blässhühner Mitteleuropas
überwintern.
Blässhühner sind etwas größer als Teichhühner, die sich häufig die
Gewässer mit ihnen teilen, wie diese nicken sie beim Schwimmen ständig
mit dem Kopf. Beide Rallenarten sind überwiegend schwarz, ein
erwachsenes Blässhuhn aber lässt sich an seinem weißen Schnabel und
dem weißen Stirnschild darüber gut erkennen. Bei den Teichühnern sind
Schnabel (bis auf die Spitze) und Stirnschild rot.
Das
Blässhuhn-Dunenjunge mit der markanten Kopffärbung, verlässt
das Nest frühestens nach 12 - 15 Stunden zum ersten Mal und
begibt sich unter der Führung des Vatervogels für kurze Zeit
auf das Wasser. Das Weibchen kümmert sich solange um die
Bebrütung der restlichen Eier. Sobald alle Jungen geschlüpft
und schwimmfähig sind, folgt ein Teil der Mutter, der andere
Teil dem Vater. |
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Bild:
Gunther Zieger |
Blässhuhn-Küken sind
Nestflüchter - schon wenige Stunden nach dem Schlüpfen gehen
sie im Nest umher |
Im Sommer verzehrt das Blässhuhn eine Vielfalt von
pflanzlicher und tierischer Nahrung. Hierzu zählen Wasserpflanzen
sowie deren Wurzeln und Triebe, Algen, Wasserinsekten, Kaulquappen,
Würmer, Molche und manchmal auch kleine Fische.
Das ein oder andere über das
Blässhuhn
Kopf und
Stirn des Jungvogels sind graubraun und werden erst später weiß.
Aggressive
Blässhühner können mit ihren scharfen Krallen die Brust des
Gegners verletzen. (Meistens nur während der Brutzeit)
Während
der Brutzeit schlägt das Blässhuhn-Männchen häufig auch
erheblich größere Vögel wie Gänse oder Schwäne in die Flucht.
Wenn
sich ein Männchen um ein bestimmtes Weibchen bemüht, plustert es
seine Kopffedern auf und deutet mit dem Schnabel nach unten.
Dieses Ritual findet häufig auf dem Wasser statt, so dass der
Vogel den Schnabel oft ins Wasser eintaucht.
Der
älteste beringte Vogel wurde 18 Jahre alt.
Die Brutzeit
beginnt bei den Blässhühnern Mitte April. Echte Zweitbruten sind
selten. Die Brutdauer beträgt 23 - 24 Tage.
Zu den
europäischen Ländern mit mehr als 100.000 BP gehört auch
Deutschland. Die
Art wird auch Blässralle genannt, um auf die korrekte Einordnung
hinzuweisen. Ordnung:
Kranichvögel - Familie: Rallen - Gattung: Blässhühner |
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Blick von der "Neuen Brücke" auf
die Schleuse bei Goßmannsdorf. Hier tummeln sich im Winter
viele "Wintergäste". |
Noch
eine neue Brücke - schöner Blick auf den Main |
Bild: Björn Neckermann |
Fast serpentinenartig führt uns unser Weg auf die neue Goßmannsdorfer
Brücke und wir haben von hoch oben einen Blick auf die Schleuse. Wir
laufen auf der linken Brückenseite zum anderen Brückenende und gehen
links hinunter zu einem Weg der uns rechts haltend, wieder in Richtung
Ochsenfurt zurückführt. Am Weg, lasse ich noch einmal anhalten, vor
uns auf der Wiese steht ein Graureiher.
Der
Graureiher (Ardea cinerea)
gehört in die Ordnung der Schreitvögel und in die Familie der
Reiher.
Als überwiegend Fische, Amphibien und Kleinsäuger fressende
Art bevorzugt der Graureiher gewässerreiche Lebensräume,
solche mit zahlreichen Feuchtgebieten und Grünland. Die
meisten Graureiher brüten in Kolonien auf Bäumen, wobei die
Nester bevorzugt an Waldrändern oder in kleineren
Waldbeständen zu finden sind. Die bevorzugte Nistbaumart in
Bayern ist die Fichte, was wohl eher dem Baumangebot
geschuldet ist.
Mag der Graureiher langsam und steif
wirken, wenn er unbeweglich am Ufer oder auf einer Wiese
steht. Dieser Eindruck ist jedoch schnell verflogen, sobald
ein Fisch, Frosch oder auch eine Maus in seine Reichweite
kommt. Mit einem raschen Stoß seines spitzen Schnabels tötet
er die Beute.
Der Brutpaarbestand in Bayern von ca.
2.500 BP rechtfertigt keine Abschüsse mehr. |
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Bild:
Raimund Linke |
Heute ist der Graureiher eine
Art der Vorwarnliste (Rote Liste Bay V) |
Graureiher suchen ihre Nahrung am Ufer langsam
fließender Bäche und Flüsse, flacher Seen und geschützter
Meeresbuchten. Sie sind vorsichtige und argwöhnische Tiere und
bevorzugen daher in der Regel ruhige Gewässer. Sie jagen auch nach
Fröschen, Wühlmäusen und Insekten auf feuchten Äckern und Wiesen. Oft
statten sie auch frühmorgens den Gartenteichen in Dörfern und Städten
einen Besuch ab, um Goldfische zu fangen. Sie sind regelmäßige
Besucher von Wasserwirtschaftswegen. Meistens nisten die Graureiher in
Kolonien auf hohen Bäumen in Wassernähe. Gebietsweise brüten die
Reiher auch im Schilf, in Büschen und auf Klippen.
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Durch die starke Verfolgung bis in
die 1970er Jahre hinein, sind die Brutbestände überall stark
zurückgegangen. Die Nester stehen meist auf hohen Bäumen,
entlang von Flusstälern, wie hier am Main. |
Seit
2018 haben wir hier eine kleine aber wachsende
Graureiher-Kolonie am Mainufer |
Bild: Michael Schiller |
Das ein oder andere über den
Graureiher
Erwachsene
Graureiherweibchen und -männchen mit ihrem grau-, schwarz- und
weiß gefärbten Federkleid sehen völlig gleich aus. Im Winter ist
das Gefieder etwas matter.
Die
Graureiher Mitteleuropas sind Teilzieher, das heißt, nur ein
Teil zieht fort. In harten Wintern verhungern viele der
Daheimgebliebenen. Graureiher Nordeuropas ziehen im Winter in
den Süden, viele überwintern südlich der Sahara.
Wenn
nicht anders möglich, gehen Graureiher manchmal ausnahmsweise
auch schwimmend auf Beutejagd. Sie können ohne Schwierigkeiten
dann wieder vom Wasser in die Luft starten.
Reiher
versuchen immer, die Fische mit dem Kopf voran zu fressen, damit
sich keine Gräten, Flossen oder Schuppen in ihrem Schlund
querstellen.
Der
größte Reiher der Welt trägt den passenden Namen, Goliathreiher.
Er ist in Afrika heimisch und wird fast eineinhalb Meter hoch. |
Jungvögel
haben bis zum Alter von zwei Jahren einen kurzen Schopf und
eine weniger dunkle Zeichnung. In ihrem ersten Winter ist ihr
Gefieder bräunlich. |
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Bild:
Gunther Zieger |
Der lange Hals des jungen
Graureihers |
So führt uns unser Weg unterhalb einer
Gartensiedlung wieder unmittelbar an den Main heran, wo wir Stockenten
und einen Höckerschwan beobachten können. Über uns ein Greifvogel mit
langem Steuerschwanz, den wir sogleich als einen
Sperber identifizieren.
Nach kurzem Weg auf der Tückelhäuser Strasse biegen wir links hinunter
zum BayWa-Turm. Wir können den angebrachten Falkennistkasten sehr gut
erkennen und wenden uns dann schon mit Blick auf die Altstadt unserem
Ausgangspunkt zu. Unterhalb des BayWa-Gebäudes können wir einen Altarm
des Mains gut einsehen, auf dem Reiher- und Tafelenten zu sehen sind.
Und unter all diesen Enten, wie ein Exot, eine
Pfeifente.
Unser Weg führt entlang der Bahnschienen zurück zu unserem
Ausgangspunkt dem Parkplatz unterhalb der "Alten Mainbrücke". Als wir
uns für ein Abschlussfoto aufstellten, hörten wir hinter uns einen der
schönsten Vögel Mitteleuropas, den
Stieglitz.
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Eine erlebnisreiche und
interessante Naturwanderung geht zu Ende. Insgesamt konnten
wir 26 Vogelarten bestimmen. |
Wir
hoffen, wir konnten Natur und Eindrücke vermitteln |
Bild: Manfred Müller |
Vielen herzlichen Dank an die Naturfotografen: Manfred Müller, Markus
Gläßel, Raimund Linke, Michael Schiller, Thomas Langhirt und
Maximilian Dorsch ohne diese "Fotolieferanten" eine solche Seite nicht
möglich wäre.
Bei den farbig unterlegten Vogelarten verbergen
sich Unterseiten, einfach anklicken.
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