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Nilgans (Alopochen aegyptiaca)
Totz ihres Namens ist die Nilgans keine echte Gans, sondern eher
mit Enten verwandt. Ihr natürlicher Lebensraum sind die afrikanischen
Flüsse und Seen.
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Wie die Brandgans und Rostgans
zählt man die Nilgans zu einer Gruppe von Entenvögeln, die man
in die Unterfamilie der Halbgänse einreiht. |
Die
Nilgans war den alten Ägyptern heilig und wurde oft
dargestellt |
Bild: Naturfoto / Frank Hecker |
Zu den entenartigen Merkmalen, zählt z.B. der kürzere Hals,
weiterhin ein typischer Entenschnabel und auch die Nahrungsaufnahme
durch Gründeln im Wasser. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, auch
ist bei den Nilgänsen kein Schlichtkleid erkennbar.
Nilgänse
sind die verbreitesten Wasservögel in Afrika von der südlichen Sahara
an. Am Nil brüten sie heute nur noch südlich von Assuan. Sie waren im
Alten Ägypten offenbar ein bekanntes Jagdwild, denn aus Papyri und
Wandmalereien sind Darstellungen überliefert, auf denen man Nilgänse
einwandfrei identifizieren kann.
Merkmale der Nilgans:
Länge:
ca. 63 - 73 cm; Flügelspannweite: ca. 134 - 154 cm;
Gewicht: 1500 - 2250g;
Brutzeit: März bis April. Es gibt nur eine
Jahresbrut;
Gelegegröße: 5 - 8 rahmweiße, glatte mit
einem schwachem Glanz versehene, Eier; Brutdauer:
28 - 30 Tage;
Nestlingszeit: Die Jungvögel sind
Nestflüchter. Die Alttiere führen. Mit 3 Monaten sind die
Jungvögel dann selbstständig; Maximales
Lebensalter: ca. 20 Jahre. |
In Europa wurden Nilgänse bereits im 17. Jahrhundert nach
England und Schottland eingeführt und waren im 18. und 19. Jahrhundert
dort weit verbreitet. In den letzten Jahrzehnten beschränkte sich das
Vorkommen der Art vor allem auf Norfolk. 1991 wurden in Großbritannien
etwa 900 Alt- und Jungvögel gezählt. In den Niederlanden geht der
Bestand wahrscheinlich auf vier 1967 entflogene Vögel zurück. In
Deutschland brüten Nilgänse mindestens seit 1977. Inzwischen haben
sich die Tiere am Main und Neckar längst etabliert. Alle Nilgänse
Mittel- und Westeuropas sind sicher Abkömmlinge von
Gefangenschaftsvögeln.
Während der
Brutzeit lebt die Nilgans an Seen und anderen Binnengewässern,
aber auch in Parks. |
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Bild:
Naturfoto / Frank Hecker |
Gräser und andere Pflanzen
suchen Nilgänse zumeist weidend auf dem Land |
Nilgänse sind während der Brutphase sehr territorial und
dulden keine anderen Entenvögel innerhalb des Reviers. Dies muss nicht
groß sein, da ich erst vor kurzem am Main beobachtete, wie Nilgänse
mit Jungen und Kanadagänse mit Jungen keine 100 Meter von einander
getrennt waren und alle friedlich am Ufer nach Nahrung suchten.
Nilgänse sind hinsichtlich ihrer Nistplatzwahl flexibel. Nester werden
im Röhricht oder manchmal sogar zwischen Felsgestein errichtet, auch
werden, wenn zur Verfügung stehen, Baumhöhlen genutzt. Was bekannt
ist, dass europäische Nilgänse außerdem Greifvogelhorste und
Krähenneter als Brutplatz nutzen. In meiner Heimatstadt, in der ich
die Nistkästen von Schleiereule und Falken betreue, habe ich in einem
dieser Nistkästen große weiße Eier festgestellt, die wohl von einer
Nilgans stammen, weit über 10 Meter über dem Boden.
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Nilgänse ernähren sich überwiegend
von pflanzlicher Kost. Man sieht sie oft auf Wiesen, in der
Nähe des Wassers, weiden. Oder sie suchen im Flachwasser nach
Pflanzen. |
Nilgans
mit Pullis am Main überrascht |
Bild: Björn Neckermann |
Das Weibchen errichtet das Nest aus Zweigen und Blättern und
polstert es mit Daunen aus. Wenn sich das Nest in einem Baum befindet,
lassen sich die Jungen, ohne Schaden zu nehmen, herabfallen. Die
Mutter führt daraufhin die Jungen zum Wasser.
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Die Nahrung der Nilgänse besteht
aus Gräsern, Blättern, Samen und Getreidekörner. |
Nilgans
führt die Jungen am seichten Wasser |
Bild: Thomas Langhirt |
Beim Landen am Futterplatz hält die Nilgans ein oder zwei
Minuten inne, um die Gegend nach Feinden, wie größeren Greifvögeln
abzusuchen. Erst wenn sie sich sicher fühlt beginnt sie zu fressen.
Wasser nehmen Nilgänse vor allem in den heißen Nachmittagsstunden auf.
Männchen und
Weibchen sehen gleich aus. Die Flügel sind oberseits rotorange
oder braun und ganz fein schwarz gezeichnet. Die Unterseite
ist weiß und weist schwarze und metallgrüne Partien auf. Brust
und Unterseite der Nilgans sind hell zimtbraun. Der Schwanz
ist schwarz. |
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Bild:
Naturfoto / Frank Hecker |
Charakteristisch ist die
braune Maske um die Augen, die bis zum Schnabelansatz führt |
Wissenswertes & Interessantes
Die Nilgans war den alten Ägyptern heilig und
wurde oft auf Monumenten dargestellt. Die
Nilgans gehört zu den sehr erfolgreichen Neozoen. Sie wird
wohl in absehbarer Zeit über die Donau ihr einstiges Areal auf
dem Balkan wiederbesiedeln. Der im
Deutschen übliche Begriff Nilgans leitet sich vom Fluss Nil in
der ägyptischen Heimat dieser Art ab. Darauf deutet auch die
wissenschaftliche Artbezeichnung aegyptiacus hin. Die
aus dem Griechischen stammende Gattungsbezeichnung
Alopochen bedeutet Fuchsgans und wird in älterer
Literatur gelegentlich auch für die Brandgans verwendet, die
ab und an in Fuchsbauten brütet. Für die Nilgans trifft dies
allerdings nicht zu, da sie eher auf Bäumen brütet. Eventuell
bezieht sich der Name auf die rotbraune Farbe des
Rückengefieders, die an die Fellfarbe des Rotfuchses erinnert. |
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Die Nilgans ist der einzige
Vertreter ihrer Gattung und wird den Halbgänsen zugerechnet.
Sie vereint Merkmale von Ente und Gans. Von der Ente hat
sie den kurzen Hals, den Schnabel und das Gründeln. Von der
Gans, die einheitliche Färbung beider Geschlechter. |
Nilgans-Familie auf einer der Mainwiesen |
Bild: Thomas Langhirt |
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Entenvögel |
Alopochen aegyptiacus |
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