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 Die Pfeifente (Mareca penelope)
 
 Die Pfeifente zählt innerhalb der Familie der Entenvögel 
		  (Anatidae) zur Gattung der Eigentlichen Schwimmenten (Anas). Das 
		  Verbreitungsgebiet der Pfeifente erstreckt sich von Island bis an den 
		  nördlichen Pazifik.
 
 
 
 
			  
				  |  | Die Pfeifente ist als Brutvogel 
				  eine der seltensten Enten Mitteleuropas. Als Wintergast kann 
				  man aber diese Ente auch bei uns am Main bewundern. |  
				  | Anders 
				  als die meisten Enten ernährt sich die Pfeifente wie Gänse von 
				  Gras | Bild: Raimund Linke |  
 Die Pfeifente brütet in Europa regelmäßig auf Island, 
		  in Schottland, Nordengland, Norwegen, dem nördlichen und mittleren 
		  Schweden sowie in weiten Teilen Finnlands. Die Nordgrenze ihrer 
		  europäischen Brutverbreitung wird auf der Halbinsel Kola erreicht. Sie 
		  brütet außerdem unregelmäßig in Wales und im Osten Englands. Im Norden 
		  Mitteleuropas ist sie eher ein seltener Brutvogel. Einzelne Bruten 
		  sind in den Niederlanden, auf Jütland, im Norden Deutschlands und in 
		  Polen beobachtet worden. In ihren Hauptbrutgebieten brütet sie an 
		  vegetationsreichen Seen und Teichen sowie in kleinerem Maße auch an 
		  langsam fließenden Flüssen der Taiga.
 
 
 
 
			  
				  | Die Pfeifente 
				  ist etwas kleiner als eine Stockente, mit rundlichem Kopf und 
				  kleinem Schnabel. Das Männchen im Prachtkleid hat einen 
				  kastanienbraunen Kopf, die Stirn ist gelblichweiß, die Brust 
				  ist rosa getönt, der Steiß ist schwarz, scharf gegen den 
				  weißen Bauch abgesetzt, das übrige Gefieder ist grau. 
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				  | Bild: 
				  Raimund Linke | Pfeifenten-Männchen - 
				  kastanienbrauner Kopf und hellgelber Scheitel - Brust 
				  rosabraun |  
 Wie Gänse pflegen auch Pfeifenten große 
		  küstennahe Grünflächen abzuweiden. Ab Oktober kommen die meisten 
		  Pfeifenten in Mitteleuropa an. Ab März/April kehren sie wieder zu 
		  ihren nordischen Brutplätzen zurück.
 Dort nisten sie an langsam fließenden Flüssen und an kleinen und 
		  mittelgroßen Waldseen mit vielen Wasserpflanzen. Größere Seen mit über 
		  100 Hektar werden gemieden. Ein Teil der skandinavischen Brutvögel 
		  nistet auf kleinen Inseln vor der Küste (Schären) mit reichlichem 
		  Pflanzenwuchs.
 
 
 
 
			  
				  |  | Das Gefieder des Weibchens ist 
				  überwiegend grau- bis rötlich braun, der weiße Bauch ist vor 
				  allem im Flug deutlich sichtbar. Insgesamt ist das 
				  Pfeifenten-Weibchen einheitlicher gefärbt als ähnliche Arten. |  
				  | Pfeifenten-Weibchen - typisch ist die hohe Stirn | Bild: Gunther Zieger |  
 In Mitteleuropa ist die Pfeifente ein sehr 
		  seltener Brutvogel im Küstenbereich, insgesamt rechnet man mit kaum 50 
		  Brutpaaren. Auch im norddeutschen Küstenbereich brüten sehr wenige 
		  Paare. Die Paarbildung erfolgt bereits im Winterquartier, sie bleibt 
		  jedoch nur für eine Brutsaison bestehen. Pfeifenten brüten das erste 
		  Mal im Alter von einem oder zwei Jahren. Das Weibchen legt sein Nest 
		  gut getarnt und nah am Wasser in der schützenden Ufervegetation an. 
		  Das Nest wird mit Federdunen ausgepolstert. Das Weibchen legt meist 
		  sechs bis zehn Eier. Die Brutdauer beträgt etwa 22 Tage. Das Männchen 
		  hält sich die gesamte Zeit in der Nähe des brütenden Weibchens auf. 
		  Ist das letzte Ei gelegt, verläßt der Erpel das Weibchen. Die Eier 
		  sind nach etwa 24 bis 25 Tagen ausgebrütet. Etwa aus siebzig bis 
		  achtzig Prozent der Eier schlüpfen Küken. Die Küken schlüpfen 
		  innerhalb weniger Stunden kurz hintereinander. Kurz nach dem Schlüpfen 
		  verlassen die Jungen als Nestflüchter das Nest und folgen dem 
		  Muttervogel in das Gewässer. Die Flugfähigkeit wird nach etwa 45 Tagen 
		  erreicht. Nur etwa 50 Prozent der geschlüpften Jungvögel werden auch 
		  flügge. Grund hierfür, ist oft, die schlechte Witterung und 
		  Prädatoren.
 
 
 
 
			  
				  | Außerhalb der 
				  Brutzeit trifft man die Pfeifente hauptsächlich in den Watt- 
				  und Flussmündungsgebieten an. Da erscheint sie dann entweder 
				  in kleinen Gruppen oder in großen Schwärmen aus mehreren 
				  hundert Vögeln. |  |  
				  | Bild: 
				  Gunther Zieger | Pfeifente im Flug - deutlich 
				  zu sehen der weiße Bauch und die weißen Flügelabzeichen |  
 Pfeifenten verbringen viel Zeit mit Fressen, da 
		  ihre Hauptnahrung aus schlecht verdaulichen Gräsern besteht. Bedingt 
		  durch einen Anstieg der nordwesteuropäischen Gesamtpopulation haben 
		  auch die Winterbestände an der deutschen Nordseeküste zugenommen. 
		  Gefördert wurde diese Entwicklung nicht nur durch eine Reihe milder 
		  Winter, sondern auch durch eine Ausweitung der Anbaufläche von 
		  Wintersaaten. Die frisch aufgelaufene Saat von Winterweizen und -raps 
		  wird von Pfeifenten bevorzugt, da sie leichter verdaulich ist als 
		  Salzwiesen- und Weidegräser.
 
 Der Brutbestand Europas wird auf  
		  300.000 bis 360.000 BP geschätzt.
 
 
 
 
			  
				  |   | Strenge Winter in ihren nordischen 
				  Brutgebieten treiben die Pfeifenten südwärts bis nach 
				  Mitteleuropa. |  
				  | Pfeifenten pflegen, wie Gänse, große küstennahe Grünflächen 
				  abzuweiden | Bild: Gunther Zieger |  
 
 
 
			  
				  | Das ein oder andere über die 
				  Pfeifente 
 Die 
				  Pfeifente wird im Volksmund auch Bläßente, Mittelente oder 
				  Pfeifer genannt, in einigen Gebieten Englands auch "halbe 
				  Ente". Diese 
				  Bezeichnung stammt aus dem 19.Jahrhundert, als man Pfeifenten 
				  da sie kleiner als die Stockenten waren, zu einem um die 
				  Hälfte niedrigeren Preis verkaufte.
 Im Jahre 
				  1964 hat ein Pfeifentenpaar auf der ostfriesischen Insel 
				  Baltrum gebrütet.
 Das 
				  englische Wort "wigeon" für Pfeifente wurde Mitte des 
				  18.Jahrhunderts als Bezeichnung für "Dummkopf" oder 
				  "Einfaltspinsel" benutzt, vielleicht, weil die Ente im großen 
				  Schwarm leichte Beute für Jäger war.
 Nur etwa die 
				  Hälfte aller Jungtiere werden auch flügge.
 Der 
				  Brutbestand Europas wird auf 300.000 bis 360.000 BP geschätzt.
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				  | Merkmale der Pfeifente: 
 Länge: ca. 
				  45 - 51 cm; Flügelspannweite: ca. 75 - 86 cm;
 Gewicht: 
				  415 - 970 g.
 Brutzeit: 
				  Ende April im Süden, Ende Mai bis Juni im Norden. Nur eine 
				  Jahresbrut.
 Gelegegröße: 
				  Das Gelege besteht zumeist aus 7 - 9 rahmfarbenen und glatten 
				  Eiern.
 Brutdauer: 
				  23 - 25 Tage.
 Nestlingszeit: 
				  Junge Pfeifente sind Nestflüchter. Nur das Weibchen führt. Die 
				  Dunenjungen werden von der Mutter sofort zum 
				  Wasser geführt. Der Erpel verläßt 
				  seine Partnerin, wenn das letzte Ei gelegt ist. Mit 40 - 45 
				  Tagen sind die Jungenten flügge.
 Verhalten: 
				  Pfeifenten leben in Gruppen, in Feuchtgebieten.
 Nahrung: 
				  Gräser, besonders Seegräser, Samen und Algen.
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				  | Ordnung | Familie | Tribus | Art |  
				  | Gänsevögel | Entenvögel | Schwimmenten | Pfeifente |  
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