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Pflegeeltern meistens unerwünscht - Finger weg von den
jungen Wilden! |
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Viele meinen es gut -
anders ist es aber oft besser!
Oft huschen die kleinen Amseln zwischen den Büschen
umher und man meint sie sind verlassen. Doch die Alttiere
haben die Jungvögel jederzeit im Blick. Nestlinge der
Amsel sind Nesthocker. Auf Kopf und Oberkörper haben sie
recht lange, locker stehende bräunlichgraue Dunen. Der
Rachen ist gelb, die Schnabelwülste gelblichweiß.
Die
Jungen werden von beiden Alttieren versorgt. Junge Amseln
bleiben in der Regel zwischen 12 und 19 Tagen im Nest und
können mit etwa 18 Tagen fliegen. Die ausgeflogenen Jungen
werden oft zwischen Männchen und Weibchen aufgeteilt und
noch etwa drei weitere Wochen gefüttert.
Oft meint
man auch, die jungen Amseln werden allein gelassen, dabei
gönnt sich das Muttertier ab und an eine kurze Auszeit und
sitzt bald wieder im Nest. |
Junge
Amsel - werden nach dem Ausfliegen noch versorgt |
Bild: Michael Schiller |
Unser Appell richtet sich an
die Autofahrer, doch bitte bei den Ein- und Ausfahrten der
Ortschaften langsam zu fahren, denn hier befinden sich oft im
Schutze von Heckensäumen oder auch Bäumen, Jungvögel.
Ab Ende April geht es wieder los, werden Tausende junger Vögel
flügge. Man nennt dies auch "ausfliegen", aber oft sieht das mehr
nach herausfallen aus, denn so eine junge Amsel oder Blaumeise, die
gerade aus dem Nest gekommen ist, sieht äußerst hilflos aus. Mit
kurzem Stert herunterhängenden
Flügeln und ungeschickt hüpfend, versteckt sie sich
in den Sträuchern, wo mindestens einmal pro Stunde die
Nachbarskatze herumschleicht.
Junge
Blaumeise, scheinbar hilflos? Doch die Eltern sind zumeist
nicht weit.
Das Weibchen brütet und wird vom Männchen
gefüttert. Beider Eltern versorgen später die Jungen, die
das Nest nach 18 - 21 Tagen verlassen und etw 2 Wochen
später selbständig werden. |
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Bild:
Michael Schiller |
Junge Blaumeise noch nicht
so richtig flügge |
Junge Blaumeise, ruft
nach den Elterntieren
Das Weibchen legt meist 6 bis 14 am
häufigsten 9 bis 11 Eier, jeden Tag eines. Die zweiwöchige
Bebrütung wird erst begonnen, wenn das Gelege praktisch voll
ist. Die Nestlingszeit beträgt 18 - 21 Tage. Etwa am neunten
Tag bekommen die Nestlinge die ersten Federn und fressen
gierig. Beide Eltern bringen Nahrung, meistens Insekten und
Spinnen die oft an den äußeren Zweigspitzen abgelesen
werden. Die Familie hält ca. 2 Wochen zusammen. Die
Blaumeisen können 2 Bruten hervorbringen.
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Die ersten Tage nach dem Verlassen des Nestes sind die
gefährlichsten, und die Hälfte aller Heranwachsenden überlebt die
erste Woche nicht.
Und doch raten wir jeden, jede Neigung das "arme" Vögelchen in einen
Käfig zu stecken und ihm Würmer zu füttern, zu unterdrücken. Denn,
die Amsel- oder Meiseneltern sind in der Nähe, lassen sich aber
manchmal länger als eine Stunde nicht sehen oder hören und kommen
dann doch wieder mit einem fetten Wurm zu dem "Kleinen".
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Bei der Nistplatzsuche sind
Kohlmeisen nicht sehr wählerisch und beziehen neben
Nistkästen (der Durchmesser des Einflugloches sollte 32 mm
haben), Höhlungen unter Dachziegeln und Mauerlöcher.
Mitunter werden sogar Briefkästen als Nistplatz genommen.
Das Weibchen baut das Nest vorwiegend aus Moos und polstert
es mit vielen Haaren weich aus. Das Weibchen brütet und
wird vom Männchen gefüttert. Der Brutbeginn beginnt nach dem
letzten Ei. |
Junge Kohlmeisen im Nest - bald sind sie flügge |
Bild:
Maximilian Dorsch |
Junge Kohlmeisen
noch im Nest
Die Brutzeit bei den
Kohlmeisen beginnt Ende März im Süden und bis Anfang Mai im
Norden. Es kann zu zwei Jahresbruten kommen. Die Größe des
Geleges kann variieren, zwischen 8 - 12 aber auch zuweilen
von 7 bis 15, spindelförmige, weiße, glatte und leicht
glänzende Eier. Diese können mit ziegelroten bis rotbraunen
Sprenkeln, Punkten oder feinen Klecksen gezeichnet sein. Die
Zeichnungen der Eier sind sehr variabel. Die Brutdauer kann
13 - 14 Tage dauern, aber auch 10 - 22 Tage. Die jungen
Kohlmeisen sind Nesthocker und sind bedunt. Beide
Alttiere versorgen die Jungen, die die Augen nach 8 - 9
Tagen öffnen. Nach 18 - 21 Tagen fliegen die Jungen aus,
werden nach weiteren 2 - 4 Wochen selbständig. Solange
bleibt die Familie zusammen.
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Einmal erreichte mich ein Anruf: "Herr Neckermann in
einem meiner Blumenkästen, meine schönen Geranien, brütet eine
Amsel. Was soll ich tun"? Meine Antwort war: Wenn Ihnen die
Natur am Herzen liegt, dann lassen Sie die Amsel brüten. Geranien,
können Sie doch nachpflanzen. Daraufhin, wurde mir dieses Bild
gemailt.
Amseln brüten nicht in Nistkästen, sondern ein
Amselnest ist ein stabiler Bau aus Halmen, Wurzeln und Moos, der mit
feuchter Erde verklebt wird und im Inneren des Nestes eine weiche
Polsterung aus feinen Halmen aufweist. Nicht selten, findet man in
einem Amselnest Textilfetzen, Plastikstücke oder Teile von
Papiertaschentüchern. Natürliche Niststandorte sind junge Bäume oder
Büsche, zumeist in einer Höhe von 1 - 5 Meter. Die Nester in
Siedlungsräumen werden auch auf Dachbalken, Mauervorsprüngen,
Spalierpflanzen, im hochwachsenden Efeu, oder wie unten zu sehen in
höhergelegenen Blumenkästen von Balkonen gebaut.
Junge Amseln haben
wie das Weibchen eine geringe Ähnlichkeit mit der
Singdrossel.
Das Gelege besteht meist aus 5 - 6 Eiern. Die Brutdauer
beträgt 13 bis maximal 17 Tage. Die jungen Amseln schlüpfen
nach zwei Wochen. Die blinden und nackten Jungen werden von
beiden Eltern gefüttert. Die Nestlingszeit beträgt 12 - 19
Tage. Beide Partner füttern die Jungvögel noch bis 3 Wochen
nach Verlassen des Nestes. Amseln können 3 Bruten
hervorbringen.
Stadtamseln brüten häufig, wie hier zu
sehen, in Blumenkästen, auf Fenstersimsen und Balkonen.
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Bild:
Privat |
Ein Blumenkasten muss als
Niststätte herhalten |
Es kann vorkommen, dass so ein kleiner Kerl an einem
gefährlichen Ort sitzt, z.B. am Straßenrand, oder auf der Terrasse
ihres Gartens, wo vielleicht immer auch eine Katze herumschleicht.
Dann nehmen Sie ihn vorsichtig hoch und setzen Sie ihn an sicherer
Stelle wieder ab. Das kann der Ast eines Baumes sein, oder eine
Hecke. Die Entfernung sollte aber nicht mehr als 25 m betragen,
damit er von seinen Eltern wieder gefunden wird. Da kann er dann ab
und an einen lauten Schrei von sich geben und so die Eltern auf sich
aufmerksam machen.
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Bis in die 1950er Jahre hinein,
war der
Gartenrotschwanz
ein relativ häufiger Vogel in Europa. Er hatte sich
ausgebreitet, denn der Mensch hatte mit der Auflichtung der
Wälder und durch die obstbaumreichen Siedlungsränder
günstige Lebensräume für ihn geschaffen. Dann aber ging es
mit der Vogelart abwärts, auch durch die vielfältige
Lebensraumveränderung.
Die Männchen kommen etwas
früher aus den Winterquartieren, als die Weibchen, zurück
und suchen den Nistplatz aus, der vor allem in Baumhöhlen
mit einem hochovalen Schlupfloch liegt. Aber auch
Nistkästen, mit ovalem Schlupfloch, werden gerne besiedelt.
Solche Nistkästen können gerne zwei Schlupflöcher aufweisen,
da beide Partner oft zusammen den Nistplatz anfliegen.
Weiterhin werden Dachbalken mit Schlupflöchern besiedelt.
Bei mir brütete ein Gartenrotschwanz-Paar sogar in einem
Mauersegler-Nistkasten. |
Jungvögel, die durch eine
harte Lehrzeit gehen, haben eine gute Chance zu überleben
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Bild: Naturfoto Frank
Hecker |
Junger
Gartenrotschwanz,
im Bild oben.
Der Gartenrotschwanz - Vogel des Jahres 2011 - ist einer
der farbenprächtigsten heimischen Singvögel. Sein Nest
ist zumeist ein lose gefügter Napf bestehend aus trockenem
Gras, Moos, Wurzeln, Rindenfasern, Wolle und Haaren. Wobei
die Mulde mit Haaren und Federn ausgekleidet ist. Das
Weibchen baut das Nest. Brutzeit: Beginn Ende April /
Anfang Mai. Im Norden kann es auch Juni werden - 2
Jahresbruten.
Gelege: meist 6 oder 7 -
spindelförmige, glatte und glänzende, grünlichblaue Eier.
Die Eiablage erfolgt in Tagesabständen. Nur das Weibchen
brütet. Brutdauer: 12 -14 Tage. Die jungen
Gartenrotschwänze sind Nesthocker. Auf dem Kopf, Schultern
und Rücken haben sie recht lange, dunkelgraue Dunen.
Nestlingszeit: 13 - 15 Tage. Die Jungen werden von beiden
Eltern versorgt. Nach den angegebenen Tagen verlassen sie
das Nest und können dann schon recht gut fliegen. Sie werden
danach noch ca. zwei Wochen von den Alttieren betreut.
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Nur junge Vögel, die durch die harte Lehre der ersten Tage
kommen, haben eine gute Überlebenschance, weil sie in kurzer Zeit
viel gelernt haben.
Sollten Sie so einen hilflosen Jungvogel in einem Baum sehen, nehmen
Sie ihn bitte nicht gleich in Obhut, sondern beobachten Sie ihn
wenigstens eine Stunde lang, ob sich nicht doch Elterntiere um den
scheinbar hilflosen Jungvogel kümmern.
Ich hatte einmal das Erlebnis mit einem kleinen Haussperling, der
durch die Dachrinne fiel und nun hilflos in einem Abflussschacht
steckte, ohne Chance da herauszukommen. Durch das ständige
Auffliegen wurde ich darauf aufmerksam und befreite ihn aus seiner
misslichen Lage. Den kleinen Kerl setzte ich in unmittelbarer Nähe
in einen Holunderbusch. Schon nach wenigen Minuten wurde er freudig
von seinen Vogeleltern begrüßt.
Fast drei
Viertel aller junger Rotkehlchen sterben vor Vollendung
ihres ersten Lebensjahres, entweder von Räubern getötet oder
weil sie unfähig sind, für sich selbst zu sorgen. Zehn
Prozent der älteren Rotkehlchen sterben bei dem Versuch, ihr
Territorium zu verteidigen. |
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Bild:
Naturfoto / Frank Hecker |
Junge Rotkehlchen sind
Nesthocker und haben auf dem Rücken, sowie Schultern
schwärzlichgraue Dunen |
Junges
Rotkehlchen, obiges Bild.
Das Nest
der Rotkehlchen ist ein offenes, napfförmiges Nest und
befindet sich zumeist am Boden, in Halbhöhlen an Böschungen,
im Wurzelwerk, unter Gestrüpp oder in hohlen Baumstümpfen.
Damit gehört das Rotkehlchen zu den typischen Bodenbrütern.
Als Bodenbrüter ist das Rotkehlchen einem hohen Feinddruck
ausgesetzt. Es werden auch niedrig hängende
Halbhöhlen-Nistkästen als Brutplatz angenommen. Beachten Sie
aber hier, dass diese Nistkästen sehr leicht von Prädatoren,
aller Art, geplündert werden können. Probieren Sie doch, ob
eine "Zaunkönig-Kugel" eine bessere Möglichkeit wäre.
Das Gelege besteht meistens aus 5 - 6 ,spindelförmigen,
glatten und glanzlosen Eiern. Nur das Weibchen brütet, wird
aber vom Männchen gefüttert und dies sogar bis zu drerimal
in der Stunde. Die Brutdauer beträgt 12 - 15 Tage. Beide
Alttiere bringen ihrem Nachwuchs Nahrung, zumeist Insekten
und Würmer. Die Nestlingszeit beträgt 12 - 15 Tage. Nach
dem Verlassen des Nestes verstecken sich die noch
flugunfähigen Jungvögel am Boden und werden von den
Alttieren auch weiterhin mit Nahrung versorgt. Ab dem 18.
bis 22.Lebenstag nehmen dann die Jungen selbstständig Futter
auf. Das Rotkehlchen war 1992 der "Vogel des Jahres".
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Halten Sie sich auf alle Fälle von Heranwachsenden fern. Wenn Sie
ein Amselnest im Garten haben, halten Sie sich fern, wenn die Jungen
flügge werden. Wenn Gefahr droht, stoßen die Eltern einen spitzen
Alarmschrei aus und dann kann es passieren, dass die Jungen das Nest
panikartig verlassen, vielleicht ein paar Tage zu früh. Die Natur
hat das so eingerichtet. Für den einzelnen Jungvogel steigert dies
die Überlebenschance, da ein Nest mit mehreren Jungvögel leichter,
Beutegreifern wie Eichhörnchen oder Elster, zum Opfer fallen als der
einzelne Jungvogel im Gebüsch.
Zurücksetzen in das Nest ist schwierig, denn wenn Sie das eine in
das Nest setzen, fliegt ein anderes sofort wieder heraus.
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Grünfinken sind gut an ihren
gelben Rändern an den Flügeln zu erkennen. |
Junger
Grünfink, sie werden auch Grünling genannt |
Bild: Naturfoto / Holger
Duty |
Junger Grünfink,
siehe Bild oben
Carduelis chloris, der Grünfink, oder Grünling,
brütet an Waldrändern, im offenen Kulturland mit Gehölzen,
Hecken (die für viele Tiere sehr wichtig sind), in Alleen
und in Einzelbäumen, inmitten unserer Gärten mit altem
Baumbestand und in Parks. Sein Nest befindet sich Bäumen und
Büschen. Bevorzugt werden Koniferen und Kletterpflanzen.
Das Nest des Grünfinks ist ein massiver Napf aus Gräsern,
Stengeln und Moos, der mit Pflanzenfasern, Haaren, Wurzeln
und auch mit Federn ausgepolstert ist. Das Weibchen baut das
Nest und wird vom Männchen begleitet. Die Brutperiode bei
den Grünfinken kann lange andauern und beginnt frühestens ab
Ende März, im allgemeinen aber ab Mitte April bis Anfang
Mai. Je nach Witterung und Nahrungsangebot werden zwei, aber
auch drei Jahresbruten hervorgebarcht. Das Gelege besteht
zumeist aus 4 - 6 spindelförmigen, glatten und glänzenden,
weißlichblauen versehen mit dunkelvioletten oder
schwärzlichen Punkten versehenen Eiern. Nur das Weibchen
brütet. Der Brutbeginn setzt manchmal schon vor Vollendung
des Geleges ein und dauert 11 - 14 Tage. Die Nestlinge sind
Nesthocker. Die Jungvögel werden von beiden Elterntieren
betreut und aus dem Kropf gefüttert (Körnerfresser). Ihre
Augen öffnen sich nach ca. 8 Tagen. Nach 14 - 17 Tagen
verlassen die Jungvögel das Nest, obwohl sie noch nicht ganz
flugfähig sind. Sie werden aber weitere 14 Tage von den
Alttieren gefüttert. Wenn das Weibchen bereits mit der
Folgebrut beginnt, versorgt das Männchen die Jungvögel
(juvenil) alleine.
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Einen kranken oder verwundeten Vogel, z.B. Mauersegler,
setzen Sie am besten in einen dunklen Karton und bringen ihn zu
einer Vogelauffangstation. (Wir haben eine solche
Vogelauffangstation, siehe Anschriften unter Kontakte).
Bitte verarzten Sie niemals einen verletzten Vogel selbst, denn für
eine Vogelbehandlung benötigt man spezielle Kenntnisse. Sie lassen
Ihr gebrochenes Bein ja auch nicht vom Nachbarn behandeln.
Sein
kräftiger Schnabel ist sein auffälligstes Merkmal. |
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Bild:
Naturfoto / Holger Duty |
Junger Kernbeißer - hohe
Verluste an Jungvögeln bedingt auch durch die offene
Nestlage |
Junger
Kernbeißer, siehe Bild oben
Kernbeißer brüten in Laub- und Mischwäldern, mit großen und
alten, früchtetragenden Laubbäumen wie, Ahorn, Hainbuche,
Buche und Esche. Aber auch in alten Obstbaumgärten, mit
Kernobst nistet er gern. Daneben sind die Parks und die
großen, alten Gärten. Sein Nest befindet sich hoch oben in
einem Baum in einer Astgbel nahe am Stamm. Er nistet oft in
losen und kleinen Kolonien. Sein napfförmiges Nest besteht
aus Zweigen, Flechten und Wurzeln auf einer sperrigen
Unterlage aus trockenen Reisern. Das Napfnest wird mit
feinen Wurzeln, Haaren und Pflanzenfasern ausgepolstert.
Brutbeginn ist ab Ende April bis Ende Mai. Zumeist gibt es
nur eine Brut, manchmal aber auch zwei. Das Gelege besteht
aus 4 - 6, glatten und schwach glänzenden, hellblauen oder
gräulichgrünen, mit schwärzlichbraunen Flecken versehenen,
Eiern. Das Weibchen brütet und wird vom Männchen mit
Nahrung versorgt. Der Brutbeginn setzt bei den Kernbeißern
nach dem 3.Ei ein. Die Brutdauer beträgt 11 - 13 Tage. Die
Jungvögel sind Nesthocker mit am Körper dichten und weißen
Dunen. Die Nestlingszeit beträgt rund 11 - 14 Tage. In
dieser Zeit versorgen beide Elterntiere ihre Jungen. Dabei
hudert das Weibchen oft bis zum Ausfliegen. Deshalb füttert
anfangs überwiegend das Männchen. Nach 11 - 14 Tagen
verlassen die Jungen das Nest, sind aber erst mit 16 - 19
Tagen voll flugfähig und werden oft noch bis zu 30 Tage lang
von den Elterntieren betreut. Wenn die Jungen es schaffen
voll flugfähig zu werden, sich selbst versorgen können, dann
können sie bis zu 12 Jahre alt werden. |
Wie erkenne ich einen wirklichen Notfall?
Offene Verletzungen, humpelnde Tiere, hängende Flügel, Knochenbrüche
oder Verletzungen nach einem Wildunfall - nur in diesen Notfällen
sollten Sie Hilfe holen! Kontaktieren Sie einen Tierarzt,
Wildtierstation, Tierheim oder eine Vogelauffangstation. Die wissen
immer Rat! Denken Sie bitte bei größeren Tieren, z.B. Rehen, auch an
Ihre eigene Sicherheit. Verletzte Tiere geraten leicht in Panik und
können dann selbst zur Gefahr werden.
Kleine Vögel, die piepend auf dem Boden hocken, haben nur selten
ihre Mutter verloren. Wahrscheinlicher ist es, dass sie gerade ihren
ersten, glücklosen Flugversuch gewagt haben. Warten Sie ab und
beobachten Sie das Junge. Meistens kommt die Vogelmutter bald und
kümmert sich um den Bruchpiloten.
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Schon sein Name deutet darauf hin, dass er ein
Kulturfolger ist. Es sind die hohen Gebäude des Menschen,
wie mittelalterliche Türme und Mauern, sowie die Türme von
Kirchen, die er als Felsnischen erkennt, in denen er
sicherer seinen Nachwuchs aufziehen kann, als in der freien
Natur. Auch ist der Turmfalke sehr anpassungsfähig und
erobert immer stärker die Städte und Dörfer. Berlin z.B.
wird auch die Hauptstadt der Turmfalken genannt.
Hinsichtlich seiner Nahrung ist der Turmfalke sehr flexibel.
In ländlichen Gegenden hält er die Feldmaus knapp, was ihn
zum großen Helfer bei Landwirten und Gärtnereien macht.
Manche spezialisieren sich auch auf die Vogeljagd, aber eher
seltener. Generell werden aber auch Insekten und Reptilien
erbeutet. Ich konnte in vielen Kirchtürmen und anderen
hohen Gebäuden Nistmöglichkeiten für den Turmfalken, aber
auch Schleiereule anbringen, oft mit großem Entgegenkommen
von Pfarreimitgliedern und Kommunen (Vergitterung von
Gebäuden - Vogelabwehr).
Im Jahr 2007 war der
Turmfalke "Vogel des Jahres". |
Der
laute und nimmersatte Nachwuchs der Turmfalken |
Bild: Markus Glässel |
Junge Turmfalken,
kaum zu bändigen von ihren Elterntieren
Turmfalken sind ursprünglich Felsenbrüter und vermögen eine
Vielzahl an Standorten zu besiedeln. Alle Falken können
keine eigenen Nester bauen, sodass Turmfalken, aus Mangel an
Brutmöglichkeiten, auch alte Krähennester nutzen. Die Höhe
der Neststandorte ist sehr variabel und reicht von 6 Metern
bis zu 90 Metern am Berliner Dom. Da diese Greifvögel immer
weniger Nistmöglichkeiten finden (Vergitterung an Türmen und
Kirchen) sind für die Turmfalken künstliche Nisthilfen sehtr
wichtig (wir versuchen bei jeder Möglichkeit, die sich
bietet solche einzurichten). Anfang April bis Anfang Juni
werden 3 bis 7, glatte und ohne Glanz versehene, weiße oder
gelblichbeige, stark dunkel rotbraun gesprenkelte, Eier auf
Fels oder in einer Ecke des Nistkastens abgelegt. Der
Legeabstand beträgt 2 -3, selten auch 4 Tage. Nur das
Weibchen brütet. Der Brutbeginn setzt ein, kurz vor
Vollendung des Geleges. Die Brutdauer beträgt ca. 27 - 29
Tage. Die Jungfalken sind Nesthocker und das erste
Dunenkleid ist weiß, später grau, dichter und länger. Die
Jungen werden etwa 1 Woche lang vom Weibchen intensiv
gehudert. Das Männchen schafft das Futter bei und übergibt
es dem Weibchen, oder es wird am Nestrand abgelegt. Die
Nestlingsdauer beträgt ca. 27 - 32 Tage. Nach dem
ausfliegen, werden die Jungfalken noch mindestens 4 Wochen
lang von den Eltern versorgt. Es kommt nur zu einer
Jahresbrut. Wenn die Jungfalken das erste, gefährliche
Jahr überstanden haben, können sie gut und gern 21 Jahre alt
werden. |
Wenn Sie noch einen nackten Jungvogel finden, suchen Sie sein Nest
und setzen Sie ihn einfach zurück. Denn im Gegensatz zu Säugetieren
"riechen" Vogeleltern schlecht und stören sich nicht an menschlichem
Geruch. Aber zur Beruhigung reicht schon ein Blatt, oder ein
Taschentuch aus, um den Jungvogel zurückzubringen. Einen Jungvogel
groß zu ziehen ist jedoch ein Vollzeitjob! Zwischen 6 und 22 Uhr
verlangt das Findelkind alle halbe Stunde nach Nahrung. Junge Tauben
z.B. bekommen von ihrer Mutter eine spezielle Milch, die die Tauben
im Kropf bilden und können gar nicht von Menschenhand gefüttert
werden.
Der
ursprüngliche Lebensraum der Ringeltaube besteht aus offenen
Landschaften mit Waldflächen oder Feldgehölzen. Jedoch hat
schon seit längerem eine Verstädterung der größten
europäischen Taube eingesetzt. |
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Bild:
Markus Glässel |
Junge Ringeltaube
uneinheitlich gefärbt und noch ohne weißen Halsfleck |
Junge
Ringeltaube, oben im Bild
Das Nest
der Ringeltaube befindet sich in einem Baum oder Strauch,
seltener auf einem Mauer- oder Felsenvorsprung. In baumlosen
Gegenden wird ausnahmsweise auch am Boden gebrütet. Das Nest
kann auch auf dem alten Nest eines anderen Vogels gebaut
werden. Das Nest ist eine dünne, die Eier können
manchmals von unten gesehen werden, aber feste Plattform
bestehend aus Zweigen und Reisern. Die Größe des Nestes kann
recht unterschiedlich sein. Beide Partner bauen das Nest.
Brutbeginn ist zumeist im April und kann bis in den Oktober
hinein andauern. Dadurch kann es zu zwei, ja sogar drei
Jahresbruten kommen. Allerdings besteht das Gelege zumeist
nur aus 2, spindelförmigen, glatten, weißen und schwach
glänzenden Eiern. Der Legeabstand zwischen den zwei Eiern
beträgt meistens ein bis zwei Tage und beide Partner brüten.
Der Brutbeginn ist nach dem ersten Ei. Die Brutdauer beträgt
17 Tage. Die Nestlinge, sind bedunte Nesthocker
Normalerweise hudert das Weibchen 14 - 15 Tage. Die Augen
der Jungen öffnen sich am 5. Tag. Die Jungtauben bleiben
etwa 33 Tage im Nest, bei schlechtem Wetter kann sich dies
auch verlängern. Die Ringeltaubenjungen erhalten von ihren
Elterntieren zunächst Kropfmilch, welche typisch bei den
Tauben ist. Die Kropfmilch wird von den Elterntieren
hochgewürgt. Sie besteht größtenteils aus Wasser, sowie aus
Eiweiß und Fetten. Die Jungen sind schließlich mit 29 - 35
Tagen flügge. Die Gefährdung der Ringeltauben, außer dem
Verkehr, ist die in weiten Teilen Europas starke Bejagung.
Das maximale Lebensalter einer beringten Ringeltaube wird
mit 17 Jahren angegeben. |
Auch Junghasen wurden in der Regel nicht von der Häsin
verlassen. Im Gegenteil: Das Muttertier schützt den Nachwuchs durch
ihre Abwesenheit. Sie lenkt so Fressfeinde wie Füchse und Greifvögel
von den kleinen Feldhasen ab, die sich zum eigenen Schutz im Acker
ducken und still verhalten. Das Gleiche gilt im Frühsommer für
Rehkitze, die sich ebenfalls im Gras tarnen. Die Ricke ist in der
Nähe, kommt regelmäßig, um das Kitz zu säugen und zu säubern. Ist
das Muttertier nachweislich tot, müssen der Jäger des jeweiligen
Reviers oder die Polizei verständigt werden.
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Junge Stieglitze haben noch
einen einfarbigen Kopf ohne Rot und Schwarz. Der Name
Stieglitz umschreibt seinen charakteristischen Ruf:
"Stiglit".
Stieglitze leben in offenen, baumreichen
Landschaften. Sie sind an Waldrändern, Streuobstwiesen,
Feldgehölzen, aber auch in Heckenlandschaften und an
Flussufern zu finden.
Winters über sind sie oft auch an den Futterstellen zu
finden. Es gibt nämlich viele Stieglitze, die die
Winterszeit bei uns verbringen.
Im Jahr 2016 war der
Stieglitz "Vogel des Jahres". |
Junger
Stieglitz - auch werden Stieglitze Distelfink genannt |
Bild: Markus Glässel |
Junger Stieglitz,
im Bild oben
Das Nest der Stieglitze
ist ein fester Napf aus Moos, Wurzeln, Gras, Flechten, Wolle
und Pflanzenwolle, der mit Pflanzenwolle, zuweilen auch
Haaren und Federn gepolstert ist. Das Weibchen baut das
Nest. Das Männchen bringt gelegentlich Material herbei. Die
Brutperiode beginnt Ende April bis Mitte Mai und kann bis in
den September hinein dauern. Es werden zwei, aber auch drei
Jahresbruten hervorgebracht. Das Gelege besteht
normalerweise aus 4 - 6 spindelförmigen, glatten und
glänzenden Eier. Diese sind mit feinen violetten,
violettschwarzen oder in roten Farben versehen. Das Weibchen
brütet und wird vom Männchen gefüttert. Der Brutbeginn setzt
nach dem 3. Ei ein. Die Brutdauer beträgt 12 - 14 Tage. Die
jungen Stieglitze sind mit recht langen und dichten,
dunkelgrauen Dunen bedeckt. Die Nestlingszeit beträgt bei
Stieglitzen 12 - 15 Tagen. Die Jungen werden in den ersten
Tagen vom Weibchen gehudert. Beide Elterntiere versorgen die
Jungen. Nach 10 Tagen wird die Hinterlassenschaft der
Jungvögel nicht mehr entfernt, dieser verbleibt dann auf dem
Nestrand. Wenn die jungen Stieglitze das Nest verlassen
können sie ihren Elterntieren nach wenigen Tagen folgen. |
Häufig werden immer wieder Jungvögel von Katzen erbeutet und mit ins
heimische Revier gebracht. Wir raten, auch wenn es schwer fällt:
Mit einem Glöckchen am Halsband können Katzen nur schwer Beute
machen. Die Nester in Ihrem Garten schützen Sie vor Katzen
oder Marder mit Manschetten oder Kränzen aus stacheligen Pflanzen
(Rosenranken) um ihre Bäume herum.
Stare leben
in Gärten, Parks und offenen Feld- und Flurlandschaften.
Stare sind Kulturfolger. Als Allesfresser bevorzugt er je
nach Jahreszeit unterschiedliche Nahrung. Im Frühjahr und
Sommer werden vor allem Wirbellose erbeutet, d.h.
Regenwürmer, kleine Schnecken und Insekten. Im übrigen Jahr
frisst er viel Obst und Beeren, aber auch Nahrungsabfälle
des Menschen.
Im Jahre 2018 war der Star "Vogel des Jahres". |
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Bild:
Gunther Zieger |
Junge Stare nach einem
Regenschauer pudelnass - ihnen fehlt noch der Metallglanz |
Junge Stare,
etwas grimmig dreinschauend
Das Nest
ist eine unordentliche Ansammlung von Halmen, Blättern und
anderen Pflanzenteilen. Ich kann ein Lied davon singen, als
ein Starenpaar in einem Nistkasten auf der Balkonseite
meines Sohnes nistete und einen fürchterlichen Dreck
verursachte. Sie trugen Halme herbei, die aus dem
Einflugloch herausschauten und erst als die Beerenzeit
anbrach! Aber alles war vergessen, als die vier Jungvögel
ausflogen.
Die Nestmulde war mit Federn, Moos und sogar Wolle
ausgelegt. Das Männchen trug schon vor der Verpaarung
Nistmaterial ein. Er musste sich des öfteren wohl mit der
Größe des Nestes vertan haben. Eigentlich ist es so, dass
Nistmaterial vom Weibchen wieder entfernt wird. Beide haben
gebaut. Die Brutperiode beginnt bei uns ab Mitte März und
kann bis in den Juli hinein andauern, da Stare auch eine
Zweitbrut hervorbringen können. Das Gelege besteht
meistens aus 4 - 6 glatten und leicht glänzenden Eiern.
Diese sind blaß hellblau getönt. Die Eiablage wird in
Tagesabständen durchgeführt. Beide Partner brüten, aber das
Weibchen überwiegend. Der Brutbeginn beginnt nach Vollendung
des Geleges und dauert 11 - 13 Tage. Die Nestlinge sind
locker mit recht langen, gräulichweißen Dunen bedeckt.
Beide Alttiere versorgen ihre Jungen, die nach 17 - 22 Tagen
ausfliegen und bettelnd ihren Eltern folgen. Sie werden nach
dem ausfliegen noch 4 - 5 Tage lang gefüttert. Danach
beginnt der Ernst des Lebens und sie müssen sich selbst
versorgen. Wenn das erste gefährliche Jahr geschafft ist,
können Stare 5 Jahre alt werden |
Hier noch
einmal zusammengefasst eine Checkliste für Sie:
Vogelkinder können ohne Sorge in das Nest oder an sicherer
Stelle gesetzt werden. Vögel orientieren sich wesentlich weniger
als Säugetiere am Geruchsinn.
Vogelkinder werden daher auch nach einer Berührung durch den
Menschen von den Vogeleltern wieder angenommen.
Nehmen Sie einen vermeintlich verlassene oder bettelnde
Jungvogel nur mit, wenn Sie ganz sicher sind, dass er
tatsächlich von seinen Eltern verlassen wurde.
Dann sofort zur nächsten Vogelauffangstation (siehe unter
Kontakte).
Jungvögel, die auf dem Boden herumhüpfen und Kontaktlaute
ausstoßen, sind aller Wahrscheinlichkeit nach Ästlinge, die
keiner Hilfe bedürfen. Um ganz sicher zu gehen,
können Sie die Vögel aus einem Versteck heraus beobachten.
Nur wenn nach einer Stunde noch kein Altvogel aufgetaucht ist,
braucht das Tier Hilfe. Fangen Sie das Tier vorsichtig ein und
bringen Sie es zur nächsten Vogelauffangstation. (Eulen und
Greifvögel = Greifvogelauffangstation - Singvögel =
Singvogelauffangstation, s. unter Kontakte)
Sitzt ein Jungvogel an einem gefährdeten Ort, z.B. Straßenrand,
eine Stelle wo immer wieder Katzen herumschleichen, nehmen Sie
ihn vorsichtig hoch und setzen Sie ihn an sicherer Stelle ab.
Die Entfernung vom Fundort sollte nicht mehr als 25 Meter
betragen, damit die Eltern ihren Sprössling auch wieder
finden.
"Versehentlich" mitgenommene Ästlinge können innerhalb von 24
Stunden wieder an den Fundort zurückgebracht werden. Solange
suchen die Altvögel nach ihrem Nachwuchs. Nach 24 Stunden
bedarf der Vogel menschlicher Hilfe
(Vogelauffangstation). |
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Der Kiebitz war in Deutschland
1996 "Vogel des Jahres" und ist in Bayern eine Art der RL
mit Eintrag 2, d.h. "stark
gefährdet". Gerade auf dem Land mit
viel Feuchtgrünland sollte deshalb besonders Acht gegeben
werden. |
Junger
Kiebitz - viele Menschen haben diesen Vogel noch nie gesehen |
Bild: Gunther Zieger |
Junger Kiebitz,
ist stark gefährdet
Kiebitze sind
Bodenbrüter und legen ihr Nest in einer Mulde an. Es wird
mit Gras ausgepolstert. Dabei scharrt das Männchen einige
Mulden, das Weibchen wählt eine als die wohl richtige aus
und beide gestalten dann das Nest aus. Der Legebeginn ist
witterungsabhängig. Beginn ist Ende März bis Anfang April.
Es wird nur eine Jahresbrut hervorgebracht. Nur nach einem
Gelegeverlust wird ein Ersatzgelege begonnen. Das Gelege
besteht normalerweise aus vier, ovale, glatte und glanzlose
Eier. Die Eier sind bräunlich und sind mit schwarzen Flecken
versehen. Der Legeabstand beträgt 1 - 2 Tage. Beide Partner
brüten, zumeist aber das Weibchen. Der Brutbeginn setzt mit
dem vollen Gelege ein. Die Brutdauer ist lange und beträgt
26 - 29 Tage. Die Jungen sind Nestflüchter, deren Dunen
auf der Unterseite weiß und die Oberseite graubraun ist. Die
Jungen werden von beiden Eltern betreut. Dabei wacht das
Männchen. Das Weibchen führt und hudert die Jungen. Mit 35 -
40 Tagen sind die Jungen dann flügge. Hauptnahrung sind
Insekten und deren Larven. |
Die
Schleiereule war in Deutschland 1977 "Vogel des Jahres".
Bei uns hier im schneearmen und milden Mainfranken kommt
Tyto alba,
so heißt sie Schleiereule (wissenschaftlich), noch recht gut
vor, trotzdem ist sie in Bayern eine RL-Art 3, d.h. "Gefährdet".
Sie ist ein Standort treuer Vogel.
Schleiereulen
jagen in der Dämmerung und nachts nach kleinen Säugetieren.
Da sie sich kein Fettpolster anfressen können, müssen sie
ständig Beute machen. Hauptsächlich sind es die Wühlmäuse,
Spitzmäuse und Feldmäuse. Dabei beeinflusst der Bestand an
Mäusen das Brutverhalten der Schleiereulen sehr.
Sie
ist ein lautloser Jäger, der nachts auch noch das leiseste
Geräusch der Beutetiere orten kann. |
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Bild:
Raimund Linke |
Junge Schleiereulen warten
auf ihre Eltern |
Junge
Schleiereulen, die die mit den Nagetieren aufräumen können
Schleiereulen nisten gerne in Gebäuden, z.B. in Kirchtürmen,
Ruinen, Schlössern, aber auch in Scheunen. Ich kenne etliche
Landwirte, die in der Winterszeit ihre Scheunen öffnen, um
der Schleiereule ein Überleben dadurch sichern, weil diese
Eule dann auf Jagd nach Mäusen gehen kann. Die
Brutperiode beginnt bei den Schleiereulen in guten
Mäusejahren schon im März, sonst meist ab Ende April bis
Juni. Es gibt oft 2 Jahresbruten, dies hängt aber immer auch
mit guten Mäusejahren zusammen. Das Gelege besteht
zumeist aus 4 - 7 (manchmal aber auch nur zwei),
elliptische, glatte, weiße und glanzlose, Eier. Der
Legeabstand sind meistens 2 Tage. Nur das Weibchen brütet.
Das Männchen bringt aber die Nahrung. Der Brutbeginn setzt
mit dem 1. Ei ein. Deshalb sind die Jungen auch
unterschiedlich entwickelt. Die Brutdauer beträgt 30 - 34
Tage. Die Jungen sind Nesthocker und öffnen ihre Augen am
8.Tag. Nach 37 bis 44 Tagen beginnt das Herumwandern. Oft
schon haben wir junge Schleiereulen am Boden vorgefunden.
Ein wohl mehr eines Herumflattern vom Kirchturm aus. Mit dem
60. Tag verlassen die nun flüggen Schleiereulen das Nest.
Tragen Sie doch eine Bitte an
Landwirte in Ihrem Umkreis vor: Die Scheunen, im
Winter, zu öffnen. Da Schleiereulen Standvögel sind, erhöht
sich dadurch ihre Überlebenschance deutlich und dem Landwirt
werden die lästigen Nagetiere, vor allem nach einem hohen
Vorkommen, weggefressen. Oft werden Feldmäuse erbeutet, die
in normalen Mäusejahren 90% ihrer Hauptbeute ausmacht.
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Schleiereulen sind inzwischen gefährdet. So haben wir in
Bayern nur noch einen Bestand von 1300 - 1700 BP. Ihr
Hauptverbreitungsgebiet ist Mainfranken. Wir tun alles, um dieser
Eulenart, neben anderen, ein Überleben zu sichern. Nur machen
Pestizide gegen die Nagetiere ihr schwer zu schaffen. Außerdem
bitten wir die Kommunen, wegen der Taubenplage, die Turmbögen, oder
auch Fenster mit Simsen nicht von außen zu verschließen, sondern von
innen. Wo immer ein hohes Gebäude, Kirchentürme, mittelalterliche
Bauten, saniert werden, werden wir vorstellig um im Rathaus, oder
bei den Kirchenvorständen, ein offenes Ohr für diese Vögel zu
bekommen.
An die Bürger, die Autofahrer geht die große Bitte bei den
Ortsaus- und -einfahrten langsam zu fahren, um den jungen Vögeln
eine Chance zum Ausweichen zu geben. Dies wäre eine eindringliche
Bitte, den jeder Jungvogel der das erste schwierige Jahr überlebt,
ist für seine Art wichtig.
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