HW4
Greifvögel
Streuobst
Biotoppflege
Ornithologie
Insekten
Sie sind hier: Aktionen > Meldung - 4 -

Protestaktionen
Letzte Meldung





Tierfindlinge - Kleine Igel nicht einsammeln - Hilfe! Bei uns im Garten ist ein Igel -Was soll ich nun tun?



Wichtig! - Bitte beachten - Osterfeuer sind oft die Scheiterhaufen vieler Tiere!

Ostferfeuer können eine tödliche Gefahr für Kleintiere darstellen. Deshalb sollte vor der Traditionsveranstaltung eine Reihe von Vorkehrungen getroffen werden, mahnen viele Naturschützer, wie der Naturschutzbund und die Umweltfreunde Würzburg-Ochsenfurt. Werden die Holzhaufen zu früh aufgeschichtet, besteht die Möglichkeit, dass sich dort gern Igel, Kaninchen oder auch andere Kleinsäuger darin verstecken. Außerdem nutzen viele Boden- oder Heckenbrüter diese zum Nisten.

"Wenn diese Feuer dann zu Ostern angezündet werden, werden diese quasi zum Scheiterhaufen für diese Tiere", sagte ein Nabu-Sprecher. Die Naturschützer raten, die Äste erst am Gründonnerstag anzuhäufen oder sie vor dem Anzünden nocheinmal umzuschichten, dass Tiere die sich dort versteckt halten, flüchten können.
Das gleiche gilt für die aufgehäuften Reisighaufen (Schnittgut) durch die Kommunen oder Bauhöfe. Diese sollten im Frühjahr (nach längerem Vorhandensein) nicht gehäckselt werden, da sich dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Igel, Blindschleiche und oder Ringelnatter und Waldeidechse, sowie anderer Totholz- oder Reisighaufenbewohner eingenistete haben. Lassen Sie solche Totholzhaufen einfach als Biotop liegen, oder räumen Sie diese erst im Laufe des Spätsommers ab.

Vielen Dank!

 
Strukturreiche Landschaften, naturbelassene Gärten stellen ideale Igel-Lebensräume dar (Bild: Naturfotografie-Digital.de / Gerd Rossen)
Der Igel ist ein Nachttier und schläft tagsüber in Hecken oder unter Büschen. Seine spitzen Stacheln bedeuten für ihn die beste Verteidigung gegen Angreifer

Strukturreiche, extensiv genutzte Landschaften mit vernetzten Hecken, Rainen, Waldrändern und Feldgehölzen sind ideale Igel-Lebensräume.

Bild: Gerd Rossen



Kleine, schmächtige Igel sollen nach Ansicht von Tierschützern nicht eingesammelt und mit nach Hause genommen werden.
Es sei ein Irrtum, dass die Jungtiere sonst nicht über den Winter kommen, sagte eine Expertin. Die im August und September geborenen Jungtiere seien jetzt noch erfolgreich in Parks und Gärten auf Nahrungssuche, um sich mit Schnecken, Regenwürmern und Insekten einen dicken Wamst für die kalte Jahreszeit anzufressen.




Bis zu sechs Wochen werden die Jungen gesäugt.
Ein gutes Versteck als Kinderstube ist Voraussetzung dafür, dass die Jungen ihre gefährliche Kindheit überleben
Igel-Weibchen mit Jungtier unterwegs (Bild: Sönke Morsch-fotonatur.de)
Bild: Sönke Morsch

Im Durchschnitt wirft das Weibchen 5 Junge




Zudem gingen die Jungtiere später in den Winterschlaf als die älteren Igel. In Mitteleuropa pflegen Igel von Oktober/November bis März/April ihren Winterschlaf zu halten.


Ich möchte hier anmerken, dass es eigentlich nur drei Gründe gibt, einen Igel vorübergehend in Pflege zu nehmen:

Wenn er verletzt oder krank ist.

Wenn untergewichtige Igel im Spätherbst geringe Aussichten haben, den Winter ohne Hilfe zu überleben.

Wenn noch nicht selbständige Igelsäuglinge die Mutter verloren haben.



Bitte fragen Sie hier an Ihrer Kommune - Landratsamt nach einer Igel-Pflegestelle, Sie bekommen hier am besten Auskunft, wo Sie Ihren Findling hinbringen können.

Im Zweifelsfall ist es immer gescheiter, ein Wildtier zu lassen, wo es ist. Unsachgemäße Hilfsbereitschaft kann mehr schaden als nützen.

Bitte denken Sie immer daran, Igel sind Wildtiere und kommen am besten in ihrer vertrauten natürlichen Umgebung zurecht.

Wer Igel schützen will und einen eigenen Garten hat, sollte in einem Teil das Gras wachsen, sowie Totholz und Laub liegen lassen.

Mähroboter sollten nur tagsüber fahren und vor dem Einsatz sollte man das zu mähende Gebiet kontrollieren, ob sich nicht Igel versteckt halten.

Wer im Herbst einen, oder mehrere kleine Igel sieht, keine Panik. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Die Tiere sind noch dabei, sich einen Winterspeck anzufressen. Außerdem ist es so, dass Jungigel noch bis in den September hinein geboren werden.



Igel lassen sich gerne in Hausgärten nieder (Bild: Maximilian Dorsch) An wärmeren Tagen, zur Winterszeit, kommt es gelegentlich vor, dass Igel aufwachen. Hier geht er dann auch auf Nahrungssuche. Sobald es wieder kälter wird, kehrt er in sein Nest zurück.
Igeln bitte keine Milch zu trinken geben, klares Wasser tut es auch! Bild: Maximilian Dorsch



Wie erkenne ich aber einen kranken oder verletzten Igel:

Wenn ein Igel sich nicht mehr einrollt, oder auch in Menschennähe sich nicht davon trollt, dann kann man davon ausgehen, dass dieser Igel krank oder verletzt ist.

Nicht normal ist auch anhaltendes langsames Umherschleichen, gesunde Igel trippeln eilig von dannen.

Ein gesunder Igel sieht von oben kompakt eiförmig aus. Weist ein Igel eingefallene Flanken auf, und von der Seite einen Absatz zwischen Kopf und Rumpf, so ist dieses Tier krank oder unterernährt.

Jungigel im Alter zwischen drei und vier Wochen verlassen oft auch untertags für kurze Zeit das Nest. Sie finden alleine wieder zurück und sind unbedingt IN RUHE ZU LASSEN.

Gesunde und erwachsene Igel bringen je nach Geschlecht, Zustand und Jahreszeit zwischen 800 - 1400 g auf die Waage.
Bestehen bei Ihnen Zweifel, so rufen wie oben beschrieben, oder ein Tierheim an, bestimmt ist auch eines in Ihrer Nähe und geben Sie Ihre Beobachtungen weiter


 

Außer in Hecken werden Igel auch an Waldrändern, auf unbebautem Gelände in den Städten, in Parks sowie auf Spiel- und Sportplätzen angetroffen. Sie meiden das Waldinnere, dafür lassen sie sich umso lieber in Hausgärten nieder.
Igel gehören zu den wenigen Tieren, die wie der Mensch auf der ganzen Sohle laufen (Bild: Sönke Morsch/fotonatur.de)
Bild: Sönke Morsch

Igel, was sucht er wohl beim roten Fliegenpilz




Im Herbst suchen Igel besonders geschützte Stellen, um ihren Winterschlaf zu verbringen. Besonders beliebt sind "Zwischenräume" zwischen Erde und einem Schuppen, Lauben oder Gartenhäuschen. Diese "Schlupflöcher" sollten nicht zugestellt sein. Igel finden natürliche Unterschlüpfe nur mehr selten.



Auf dem Rücken des Igels befinden sich über 8000 Stacheln (Bild: Thomas Stephan) In Deutschland kommen zwei Arten von Igeln vor, wobei fast ausschließlich der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) im ganzen Land verbreitet ist. Der seltene Nördliche Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus) kommt nur in wenigen Randgebieten Ostdeutschlands vor.
Hat der Igel seinen Winterschlafplatz gefunden - dann sollte er nicht mehr gestört werden Bild: Thomas Stephan


 
Man kann aber dem Igel im eigenen Garten, an einem ruhigen Plätzchen, eine solche "Wohnung" einrichten.
Das kann eine einfache Holzkiste sein, die groß sein muss, flach und an vier Seiten geschlossen. Die Seitenwände sollten max. 10-15 cm hoch sein. Die vierte Seite kann bis auf einen Einschlupf, etwa 10 x 10 cm verschlossen werden. Trockenes Laub in unmittelbarer Nähe zum Unterschlupf erhöht die Attraktivität dieses "Nestes", denn die Igel tragen das Laub selbst hinein.
Aber auch ein Brett mit seitlichen Ziegelsteinen genügt aber auch.

Allerdings ist immer darauf zu achten, dass kein Regenwasser seitlich zuläuft.

Natürlich kann das Igelhaus das ganze Jahr im Garten stehen bleiben und dem Igel als Tagesschlafplatz oder als Nest für die Jungenaufzucht dienen. Der Standort für das Igelhaus sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Der beste Platz ist eine ruhige und schattige Gartenecke beispielsweise unter Sträuchern. Bei Regen darf sich beim und im Igelhaus kein Wasser sammeln. Damit nicht zu viel Feuchtigkeit aus dem Boden in das Haus eindringt, kann man zur Sicherheit unter dem Haus eine Dränageschicht aus Kies oder Sand anlegen. Wenn das Steinhaus nicht nur als Winterquartier, sondern im Frühjahr und Sommer auch als Nest für die kleinen Igel genutzt wird, muss man unbedingt darauf achten, dass Katzen und Hunde dem Bau nicht zu nahe kommen.
Wenn der Igel aus dem Winterschlaf erwacht (April) und seinen Unterschlupf verlässt, sollte man das alte Stroh oder Laub aus dem Igelbau entfernen, weil sich dort Parasiten, Flöhe eingenistet haben.
Auch wenn das Steinhaus eigentlich für den Igel gebaut wird, kann es sein, dass sich andere Tiere wie Erdkröten, Spitzmäuse oder Mauswiesel dort einquartieren. Bitte, gönnen Sie auch diesen Gartenbewohnern den Unterschlupf und bauen Sie für ihren stacheligen Gesellen einfach noch ein Igelhaus.




Igel ernähren sich von einer Vielzahl von bodenlebenden Wirbellosen, wie Regenwürmer, und Insekten, wie Ohrwürmer, Käfer oder Kellerasseln.
Regenwürmer schmecken ihm besser als Obst (Bild: Naturfotografie-Digital.de / Gerd Rossen)
Bild: Gerd Rossen
An vegetarische Kost macht sich der Igel nur ausnahmsweise heran.



Igel sind putzige Tiere, Igel sind Raubtiere, Igel sind Schädlinge, Igel sind besonders schlau, Igel sind Verkehrssünder und Igel sind eine bedrohte Tierart.
Die Meinungen, Vorurteile, Sagen rund um den Igel sind vielfältig und widersprüchlich wie bei kaum einem anderen Tier. In früheren Zeiten grassierten noch viel haarsträubendere Geschichten. Über Jahrhunderte hielt sich etwa die Behauptung des römischen Dichters Plinius der Ältere, wonach Igel sich auf den Rücken rollen, um Fallobst mit ihren Stacheln aufzuspießen und in ihr Nest zutragen. Wenn überhaupt, fressen Igel nur in Notlage Obst, wenn sie wirklich nichts anderes finden.
Dass der Igel ein "Raubtier" sei, bedarf allerdings einer differenzierenden Betrachtung. Der moderne Zoologe verwendet wertneutrale Bezeichnungen "Fleischfresser", zu denen auch Aaskäfer und Asseln zählen. Dass der Igel ein Fleischfresser ist, geht schon aus seiner zoologischen Zuordnung zu den Insektenfressern hervor, wo er sich in Gesellschaft von Maulwürfen und Spitzmäusen befindet. Der Igel ist zum erklärten Freund der Gartenbesitzer geworden, weil er viele Schnecken vertilgt, somit erfüllt er einen ökologischen Auftrag und ist kein Schädling.



Parasiten setzen dem Igel sehr zu - Zecken, Flöhe, Fliegenmaden und Milben (Bild: Naturfotografie-Digital.de / Gerd Rossen)
Igel suchen sich für die kalte Jahreszeit ein Versteck, in dem sie ihren Winterschlaf halten können.
Wer einen natürlichen Garten besitzt, kann diesem Nützling dabei helfen.

Mit der Körperpflege tun sich Igel schwer, weshalb sie sehr unter Parasiten leiden

Bild: Gerd Rossen



Igel jagen nachts. Sie suchen nach Regenwürmern und Insekten wie Tausendfüßlern und Ohrwürmern. Besonders gern mögen sie Käfer, wobei sie auch Raupen nicht verschmähen. Oft räubern sie auch Mäusenester aus und fressen die Jungen. Igel fressen auch Tiere, die sie bereits tot vorfinden. Der Igel ist deshalb zum erklärten Freund der Gartenbesitzer geworden, weil er viele Schnecken vertilgt, und somit einen ökologischen Beitrag leistet.

Igel sind Nachttiere und Einzelgänger. Tagsüber schlafen sie in selbstgebauten Nestern, die sie beim Einbruch der Dunkelheit verlassen.
Ähnlich wie viele kleine Säugetiere halten Igel einen echten Winterschlaf, um der kalten Jahreszeit zu entgehen. Im Herbst fressen sie sich deshalb ein Fettpolster an. Im Oktober bauen sie sich unter Holzstapeln, im Kompost- oder Heuhaufen dick gepolsterte Nester, in denen sie den Winter verbringen.
Durch die praktisch vollkommene Regungslosigkeit während dieser Zeit kann der Igel von seinem angefressenen Speck zehren. An warmen Tagen, auch im Winter, kommt es gelegentlich vor, dass er aufwacht. Sobald es jedoch wieder kälter wird, kehrt er in sein Nest zurück.




An milden Wintertagen kann es vorkommen, dass Igel aufwachen, wenn es wieder kälter wird verkriecht er sich wieder in sein Nest.
Während der warmen Jahreszeit beträgt seine Körpertemperatur etwa 35 Grad Celsius, jedoch mit tageszeitlichen Schwankungen. Im Winterschlaf fällt diese bis auf 1,3 Grad Celsius ab.
An milden Wintertagen kommt es gelegentlich vor, dass Igel aufwachen (Bild: Sönke Morsch / fotonatur.de) 
Bild: Sönke Morsch
Igel im Schnee - an milden Tagen kann er aufwachen



Laute Schnüffelgeräusche mitten in der Nacht im April oder August künden von der Paarungszeit der Igel. Das Männchen streicht manchmal stundenlang um das Weibchen in der Absicht herum, sich zu paaren. Nach der Paarung trennen sich die beiden Igel. Die Igelbabys kommen nach etwa 40 Tagen in einem "Wochenstubennest" zur Welt.
Igel werden zumeist im September geboren, kommen sie später zur Welt, überleben sie meist den Winter nicht. Die Igelbabys sind zwei Wochen lang blind und werden von ihrer Mutter gesäugt, bis sie feste Nahrung zu sich nehmen können. Nach etwa vier Wochen nimmt sie die Mutter auf ihren ersten Ausflug zur Nahrungssuche mit. Nach weiteren zehn Tagen etwa trennt sich die Familie.



Als gute Kletterer lieben Igel höhlenreiche und wärmespeichernde Steinhaufen oder Natursteinmauern. (Bild: Thomas Langhirt)

Der Braunbrustigel lebt als Einzelgänger und gehört wie Spitzmäuse und Maulwürfe zu den Insektenfressern. Früher lebten Igel in reich gegliederten Landschaften mit Hecken, Waldrändern und Gärten.

Außer in Hecken werden Igel auch auf unbebautem Gelände in unseren Städten angetroffen Bild: Thomas Langhirt


 
Merkmale des Igels

Auf dem Rücken eines Igels befinden sich über 8000 Stacheln. Jeder hält etwa ein Jahr, um dann auszufallen und einem neuen Platz zu machen. Ein Igel-Stachel ist hohl und elastisch und verjüngt sich an der Stelle, an der er aus der Haut kommt, in einen biegsamen Hals. Das Ende des Stachels bildet eine weiche Kugel, damit plötzliche Stöße wie Schläge oder Stürze abgefangen werden. Der Hals des Stachels biegt sich um, so dass der Körper des Tieres nicht verletzt wird.

Länge: ca. 20 - 30 cm;
Gewicht: im Durchschnitt ca. 700 g.
Geschlechtsreife: im Alter von 11 Monaten;
Paarungszeit: April oder August;
Trächtigkeitsdauer: 32 Tage;
Wurfgröße: bis zu 7 Junge.
Verhalten: Igel sind Einzelgänger und Nachttiere.
Nahrung: Raupen, Käfer, Regenwürmer, Schnecken.
Lebensraum: Igel legen in einer Nacht zwischen 2 und 4 Kilometer zur Nahrungssuche zurück.
Lebenserwartung: Igel können 5 - 6 jahre leben.
Lautäußerung: Schnüffeln.

 

Eine der größten Bedrohungen für den Igel, ist die Zerschneidung seines Lebensraumes. Immer mehr Straßen wurden gebaut, die ihm als unüberwindbare Hindernisse oft das Leben schwer machen.
Jährlich fallen etwa eine halbe Million Igel dem Straßenverkehr zum Opfer.
Igel sind unverwechselbar - kein anderes einheimisches Tier hat einen Stachelpelz (Bild: Thomas Stephan)
Bild: Thomas Stephan Der Igel ist unverwechselbar - kein anderes heimischen Tier hat einen Stachelpelz



Feldbeobachtung:

Am besten kann man den Igel im Sommer und Frühherbst in der Dämmerung beobachten, wenn sie herauskommen und auf Nahrungssuche gehen.
Wer Igel gern in seinem Garten ansiedeln möchte, braucht ihnen nur Näpfe mit Hunde- oder Katzenfutter hinzustellen. Wenn er sich einmal an diese Leckerbissen gewöhnt hat, wird er regelmäßig wiederkommen, um nach seinem "Abendessen" zu sehen.
Wer einen Gartenschuppen mit einem trockenen Platz darunter oder auch eine dicke Hecke in seinem Garten hat, kann für den Igel ein regelrechtes "Nest" bauen, das er normalerweise gerne zum Überwintern annimmt. Man legt dazu ein Bündel Stroh oder Heu in eine Kiste, zu der man einen Eingangstunnel anlegt und bedeckt das Ganze mit Erde. Wenn der Igel dieses Angebot annimmt, sollte er jedoch während seines Winterschlafs nicht mehr gestört werden.
Aber auch ein Haufen Zweige vom Baum- oder Heckenschnitt in der Gartenecke kommt dem Igel auf Wohnungssuche gerade recht, um hier den Winter zu verschlafen und im Frühjahr den Nachwuchs großzuziehen. Auch Kröten, Eidechsen und Vögel finden hier Schutz und Nahrung.



Verbreitungsgebiet unseres Igels
Unser Igel ist fast über ganz Europa verbreitet, von Südskandinavien bis zum Mittelmeerraum und von den britischen Inseln bis nach Russland. Er fehlt nur in Nordskandinavien und Finnland.
Die Verbreitung in Neuseeland resultiert von Auswanderern, die sich ein Stück Heimat erhalten wollten.

Das Verbreitungsgebiet des Igels

 



Wissenswertes & Interessantes:

I
gel sind bevorzugte Opfer einer bestimmten Flohart, bekannt als Archaeopsylla erinacei. Bis zu 500 Flöhe finden sich auf einem Igel. Die Flöhe gehen jedoch normalerweise nicht an Menschen.
Es kommt vor, dass Igel durch einen besonders starken Duft oder Geschmack angeregt werden, so dass sie sich "selbst bespucken", indem sie ihre Stacheln mit schaumigem Speichel benetzen. Bisher wurde keine Erklärung für dieses sonderbare Verhalten gefunden.
Früher töteten viele Förster die Igel, weil diese bekannt dafür waren und sind, Vogelnester auszurauben (wenn Igel zufällig auf eines stoßen). Heute kommen Tausende von Igeln auf unseren Straßen um.
Igel suchen sich oft auch bevorzugt als Winterschlafquartier sogenannte "Scheiterhaufen" aus, die im Herbst bei der Gartenpflege aufgestapelt und später in Brand gesetzt werden, dabei kommen Hunderte um. Dies müsste nicht sein, wenn diese "Haufen" noch einmal gewendet oder umsetzt werden.
Man hat herausgefunden, dass Igelbabys mit etwa 100 ganz hellen und weichen Stacheln zur Welt kommen, es aber schon nach 5 Wochen auf rund 2000 bringen. Ein ausgewachsener Igel trägt auf seinem Kopf und Rücken über 8000 Stacheln.
Ein Igel-Stachel ist hohl und elastisch und verjüngt sich an der Stelle, an der er aus der Haut kommt, in einen biegsamen Hals.
Das Ende eines Stachels bildet eine weiche Kugel, damit plötzliche Stöße wie Schläge oder Stürze abgefangen werden. Der Hals des Stachels biegt sich um, so dass der Körper des Tieres nicht verletzt wird.
Es ist erstaunlich, dass der Igel trotz der enormen Verluste auf den Straßen in unserer vom Verkehr beherrschten Kulturlandschaft bislang überlebt hat.
Ob die Überwinterung zu kleiner, d.h. weniger als 500 g schwerer Igel in der Obhut des Menschen sinnvoll ist, bleibt auch unter Experten umstritten. Zweifellos sind das Liegenlassen von Welklaub und Reisighaufen in den Gärten und der Verzicht auf chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung die besseren Beiträge zur Igelhege.
Es gibt rund 15 Igelarten in Europa, Asien und Afrika. Sie unterscheiden sich nur geringfügig in Aussehen und Verhalten.




Gestalten Sie, um auch nachfolgenden Igelgenerationen einen geeigneten Lebensraum zu bieten, Ihren Garten mit Hecken, Blumenwiese, Versteckmöglichkeiten reich an Nahrung und igelgerecht, dann werden Sie sich auch weiterhin an Ihrem Igel erfreuen können.
Igel sind Nützlinge, aber sie brauchen eine natürliche Umgebung (Bild: Raimund Linke)
Bild: Raimund Linke

Für den Igel Reisig- und Laubhaufen, Zugänge zu Holzschuppen oder ähnlichen schaffen




In Bayern ist der Igel seit 2017 eine Art der Roten Liste gefährdeter Säugetiere, eine Art der Vorwarnliste. Igel, stehen in den meisten Ländern Europas unter Naturschutz. D.h. einen Igel einfach von der Strasse mit nach Hause nehmen, ist nicht erlaubt.



Hier können Sie die Stimme des Igels hören


Vielen Dank an die Herren Raimund Linke, Sönke Morsch von fotonatur.de sowie Gerd Rossen von naturfotografie-digital.de und Thomas Langhirt, sowie Maximilian Dorsch und Thomas Stephan für ihre Aufnahmen.
 

Klasse Unterklasse Ordnung Familie
Säugetiere Höhere Säugetiere Insektenfresser Igel



 

 Letzte Meldungen, Seite 4    |     Navigation: [Anfang] 1 2 3 4 5 [Ende]

- letzte Aktualisierung: Donnerstag, 25. April 2024 -
Unsere Seiten sind optimiert für Internet Explorer 8.0 und Firefox 3.6 bei einer Auflösung von 1024x768 Pixel
© Umweltfreunde Würzburg - Ochsenfurt 2018