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Eine neue Schmetterlings- und Bienenanpflanzung entsteht


            

Ein erster Anfang ist getan!


Am Anfang stand die Idee, etwas für unsere Insektenwelt zu tun, gerade in dieser ausgeräumten Agrarsteppe, die zunehmend keinen Platz für diese Tiergruppen mehr lässt.

Wir die Umweltfreunde Würzburg-Ochsenfurt, informierten die Stadt Ochsenfurt, ob wir eben in diesem Abschnitt (Grundstück der Stadt Ochsenfurt), neues "Leben" entstehen lassen können. Da wir keinen Ärger mit Grundstückseigentümern wollten. Luftaufnahmen wurden hin und her gemailt, letztendlich wurden mehrere Grundstücke als Städt.Eigentum erkannt und uns mitgeteilt, dass wir diese Flächen anpflanzen können.

Mitlerweile hatte ein Mitstreiter, eines der zugesagten Grundstücke, mit der Handsense gemäht. Ich hatte mir Gedanken gemacht, war für Pflanzen: - die nicht nur für Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln, Käfer, sondern auch später für die Feldvogelarten wichtig sind - angepflanzt werden könnten. Einen Aspekt musste ich ebenfalls berücksichtigen, da es von Süden und Westen her ein völlig offenes Gelände ist, den Windeinfall. Hier oben auf den Mainhöhen, kann es schon kräftig wehen. Bodenerosion ist hier ein Thema.

Ich hatte an Elsbeere (Sorbus torminalis), an Felsenbirne (Amelanchier alnifolia), an Traubenkirsche (Prunus padus), aber auch an Sal-Weiden (Salix caprea), Kornelkirsche (Cornus mas), aber auch an Hundsrose, Sommerflieder, an Flockenblumen, Färberkamille, Rainfarn und die Wildform der Schafgarbe gedacht.

Das Mähgut wurde vom Grundstück abgetragen und zum Wertstoffhof der Stadt Ochsenfurt gebracht. In einem Fachhandel besorgte ich mir eine Anzahl von Holzpflöcken und inzwischen hatte der Bauhof der Stadt Ochsenfurt uns eine Rolle Draht zum Sichern der Pflanzen, gegen Wildverbiß, geliefert.

An einem sonnigen aber windigen Donnerstag, den 03.11.2022 fingen wir an, das 60 Quadratmeter große Grundstück abzugehen, die ersten Holzpflöcke mittels einer Ramme einzuschlagen. Schnell waren die vier Eckpfähle eingebracht, danach im Abstand von etwa 3 Metern die Seitenpfähle.



Im November 2022 begannen wir ein kahles Grundstück zu bepflanzen (Bild: © Michael Schiller) Das 60 Quadratmeter große Grundstück wurde gemäht, das Mähgut weggebracht.
Baumpfähle und Draht besorgt und dann ging es los.
Im November 2022 begannen wir ein kahles Grundstück zu bepflanzen Bild: © Michael Schiller



Als alle Pfähle in der Erde waren, schnitten wir den Draht ab und befestigten diesen an die einzelnen Holzpfähle. Zum Schluss wurde noch Draht an ein einzelnes Brett angebracht, das für den Eingang vorgesehen war. Als dann letztendlich das letzte Drahtstück festgemacht war, fingen wird an, das überstehende Drahtgeflecht abzuschneiden, d.h. auf die richtige Höhe zu bringen.



Der Draht wurde zum Schluss fest an die Pfähle getackert. Der Draht wurde an die einzelnen Holzpfähle befestigt (Bild: © Michael Schiller)
Bild: © Michael Schiller Der Draht wurde an die einzelnen Holzpfähle befestigt



Die abgeschnittenen Drahtstücke wurden eingesammelt und zum Werstoffhof gebracht. Nun wurde noch mit einem starken Lattenholz ein Zugang angefertigt und das eingezäunte Grundstück war fertig.



Der überstehende Draht wurde abgeschnitten (Bild: © Michael Schiller) Das inzwischen gemähte und getrocknete Mähgut wurde zusammen mit dem abgeschnittenen Draht zum Wertstoffhof gebracht.
Der überstehende Draht wurde abgeschnitten Bild: © Michael Schiller



Nun warteten wir, dass die bestellten Pflanzen eintrafen. So wurden viele Bienen- und Schmetterlingsweiden, sowie Vogel-Nährgehölze eingepflanzt. Dies waren z.B. Traubenkirsche (Prunus padus), Elsbeere (Sorbus torminalis), Erlenblättrige Felsenbirne (Amelanchier alnifolia), Veitchs-Kugeldistel (Echinops ritro), Sal-Weiden (Salix caprea), Schwarze Eberesche (Aronia melanocarpa), Sommerflieder (Buddleja davidii), aber auch Rainfarn (Tanacetum vulgare), verschiedene Flockenblumen (Centaurea), Färberkamille (Anthemis tinctoria) und die Wildform der Gewöhnlichen Schafgarbe (Achillea millefolium).

Später noch folgen sollen: Schlüsselblumen, Schneeglöckchen, Märzenbecher u.a.



Es war nicht nur Gras, sondern auch viele Steine die aus den Pflanzelöchern entfernt werden mussten. Das ehemalige kahle Grundstück veränderte sein Gesicht (Bild: © Michael Schiller)
Bild: © Michael Schiller Die ersten Pflanzen wurden bereits eingepflanzt



Inzwischen wurde auch die Presse auf unsere Aktion aufmerksam und bat um einen Vororttermin. Auch Herr Bürgermeister Peter Juks wollte sich das neu entstandene bepflanzte Grundstück ansehen und sich informieren lassen.



Peter Juks, Bürgermeister der Stadt Ochsenfurt lässt sich die einzelnen Pflanzen erklären (Bild: © Uschi Merten / Main-Post) Noch ist nicht alles eingepflanzt, (werden noch geliefert) doch die ersten Pflanzen sind in der Erde und werden wohl bald als Insektenweide unserer bedrohten Insektenwelt ein wenig helfen.
Herr Bürgermeister P.Juks lässt sich die einzelnen Pflanzen erklären Bild: © Uschi Merten / Main-Post



Die Main-Post schreibt: "Geht man auf der Goßmannsdorfer Höhe in Richtung Halbtrockenrasen, dann fallen einem helle, frische Holzpfähle auf, die mit einem Zaun umgeben sind. Oben am Rand einer Böschung wurden kleine Bäume und Pflanzen gesetzt. Viele Spaziergänger wundern sich wohl darüber und überlegen, wofür dies gut sein könnte, denn in diesem Bereich gibt es gen Süden nur die "Agrarsteppe".



Erste Pflanzen wie Sal-Weiden und Schwarze Ebersche wurden eingepflanzt Ein neues Refugium für die notleidende Insektenwelt ist entstanden (Bild: © Michael Schiller)
Bild: © Michael Schiller Ein neues Refugium nur für die Insekten ist entstanden



Nach und nach füllte sich das kleine Areal. Zum Schluss wurden noch ein paar Vertreter aus der Familie der Korbblütler eingepflanzt.



Die Färber-Kamille (Anthemis tinctoria) - Bild: © Neckermann An sonnigen Standorten (hat sie!) fühlt sich die Färber-Hundskamille, die zur Familie der Korbblütler gehört besonders wohl. Sie ist mit ihren zarten gelb-weißen Blüten, eine Bienenweide. Die Blütezeit, die von Juli bis September andauert hilft unseren Wildbienen als Nektar- und Pollenspender. Insgesamt sind es wohl über 70 Wildbienenarten, die von ihr profitieren.
Mal sehen, was sich da bei uns einstellt.
Färber-Kamille Anthemis tinctoria Bild: © Neckermann



Wir stellen hier weitere Vertreter, die wir angepflanzt haben vor.

Aus der Familie der Rosengewächse haben wir z.B. die "Gewöhnliche Traubenkirsche" angepflanzt.



Die Traubenkirsche, auch frühblühende oder Europäische Traubenkirsche genannt, ist ein heimisches Wildgehölz und auch heute noch überall in der Natur zufinden.
Ihre Blüten zeigt sie von April - Mai in reinem Weiß, zum Herbst reifen die kleinen in Trauben stehenden schwarzen Früchte heran. Für unsere einheimischen Vogelarten, ein Leckerbissen.
Die Traubenkirsche gehört in die Ordnung der Rosenartigen, in die Familie der Rosengewächse, in die Gattung Prunus - die Gattung Prunus umfasst mehr als 200 Arten.
Die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) Bild: © Neckermann
Bild: © Neckermann Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus)



Natürlich dürfen auf einer meiner Anpflanzungen die Sal-Weiden (Salix caprea) niemals fehlen.



Die Sal-Weide - Bienenkätzchen - Salix caprea - (Bild: © Neckermann) Die Sal-Weide 'Gold-Bienenkätzchen' ist eine männliche Form der Sal-Weide, ist sehr insektenfreundlich und dient als guter Pollenlieferant zu den wichtigsten Bienengehölzen im zeitigen Frühjahr.
Bereits vor dem Laubaustrieb erscheinen an der Sal-Weide die großen, gelben, als Kätzchen bekannten Blütenstände. Im Vorfrühling dienen die Sal-Weiden-Kätzchen mitunter als erste Nahrungsquelle für die aus der Winterruhe startenden Wildbienen und Hummeln.
Die Blütezeit der Sal-Weide ist in der Zeit von März bis Mai.
Es versteht sich von selbst, dass man die auch als "Palmkätzchen" bekannten Blütenzweige nicht abschneidet, sondern diese den Bienen und Hummeln überlässt. 
Sal-Weide 'Gold-Bienenkätzchen' (Salix caprea Bild: © Neckermann 


Wir werden auch nach und nach die anderen Pflanzensorten vorstellen.


Wir möchten etwas gegen die Eintönigkeit der "Agrarsteppe" tun, so dass es wieder für heimische Vogelarten, sowie der Insekten möglich wird, in der offenen Landschaft zu überleben.

Denn, um rund ein Viertel sind die Vogelbestände in Europa zurückgegangen. Hauptursache dafür sind einer Studie zufolge, die intensive Landwirtschaft mit einem großen Einsatz von Schädlingsbekämpfungs- und Düngemitteln. Vögel, die die Offenlandschaft, Agrarlandschaft, als Lebensraum nutzen, waren mit einer Reduzierung um fast 57% besonders betroffen.



"Kein Busch, kein Strauch, vor allem kein Baum versperrt die Sicht auf die Agrarsteppe"!.

Es gibt natürlich noch kleine Gehölze, sogenannte Haine, aber das sind inzwischen nur noch Inseln inmitten einer ausgeräumten Agrarlandschaft.

Wo soll hier Rebhuhn, Wachtel, Fasan, Hase, Schmetterlinge, Käfer, die ganze Schar der Feldvögel und die ganze Insektenschar noch ein Auskommen finden?
Diese Aufnahme habe ich auf den Titel getauft: "Und hinter dem Horizont geht es so weiter!" (Bild: © Neckermann)
Bild: © Neckermann Ich habe das Bild getauft: "Und hinter dem Horizont geht es so weiter!"


Wir haben einen kleinen Schritt gemacht, aber es werden weitere Schritte folgen müssen, um unserer Natur zu helfen und etwas gegen die Ausräumung unserer Offenlandschaft zu tun.


Über die weitere Entwicklung berichten wir im nächsten Jahr!

           

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- letzte Aktualisierung: Dienstag, 20. August 2024 -
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