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Auf dieser Seite
stellen wir Ihnen die "Gefährdeten Allerweltsvogelarten" unserer
Vogelwelt vor
Gleichzeitig bitten wir Sie auch um Mithilfe für diese Vogelarten
Hier die Liste der "Gefährdeten Allerweltsvogelarten": (Die
Reihenfolge ist kein Hinweis auf die Gefährdungsstufe)
Vogelart |
Wissenschaftlicher Name |
Lebensraum der Vogelart |
Turteltaube |
Streptopelia turtur |
Halboffenes Kulturland, Hecken und Gehölze,
Wein- und Obstbaugebiete |
Dohle |
Coloeus monedula |
Lichte Wälder und
Parks, ebenso felsige Landschaften im Gebirge, sowie der Küsten.
In Städten und Dörfern werden Nester in Schornsteinen und Kirchen
angelegt |
Dorngrasmücke |
Sylvia communis |
Offene Landschaft
mit dornigen Büschen und Hecken, Waldränder, Lichtungen und
buschbestandenen Heidegebieten. |
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Der deutsche Name der kleinen und zierlichen Turteltaube
kommt von ihrem schnurrend-gurrenden Reviergesang. Ihre weiteren
Kennzeichen sind die rostbraun-schwarz gefleckten Flügel und die
auffallenden schwarzweißen Halsseitenabzeichen.
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Insbesondere die Zerstörung von Auwäldern und der
bachbegleitenden Weichholzaue hat die Turteltaube ihre
primären Lebenräume verloren. Auch die Verluste auf ihren
Zugwegen und die hohen illegalen Abschüsse beeinträchtigen die
Bestandszahlen massiv. |
Inzwischen ist die Turteltaube eine
gefährdete Art |
Bild: Maximilian Dorsch |
Die Turteltaube ist in Bayern regional verbreitet mit Schwerpunkten in
klimatisch milden Beckenlandschaften und Flussniederungen, vor allem
im Maintal, Mainfränkischen Platten und im Donautal.
Während für den
Zeitraum 1996 - 1999 mit einem Brutbestand von 5.000 - 15.000 BP
ausgegangen wurde, so ist für den Zeitraum 2005 - 2009 ein Rückgang
auf 2.300 - 3.700 BP zu verzeichnen. Sie ist zu einem spärlichen
Brutvogel in Bayern geworden, mit einem Dichteschwerpunkt in
Unterfranken. Es gibt Expertisen aus denen hervorgeht, dass
deutschlandweit Bestandseinbrüche bis auf die Hälfte seit den 1990er
Jahren beobachtet wurden. Als Weitstreckenzieher ist die Turteltaube
nicht nur von Lebenraumveränderungen im Brutgebiet betroffen, sondern
auch stark von Verlusten durch die traditionelle Taubenjagd in den
Duchzugsgebieten.
Durch die Zerstörung von Auwaldgebieten und
der bachbegleitenden Weichholzaue hat die Turteltaube ihre
Primärlebensräume verloren. Deshalb hat die Turteltaube inzwischen
einen Gefährdungsgrad 2 = "Stark
gefährdet" und eine Bestandsgrößenangabe von mh = "mäßig
häufig".
Turteltauben bewohnen die
halboffene Kulturlandschaft. In großen, geschlossenen Waldungen werden
nur die Randbereiche sowie Lichtungen und Aufforstungsflächen
besiedelt.
Die Turteltauben besiedeln
abwechslungsreiches, halb offenes Kulturland mit Hecken, Feld-
und Ufergehölzen, auch Weinbaugebiete und Streuobstbestände
bieten ihnen gute Lebensbedingungen, vorausgesetzt es ist
Wasser in der Nähe und wenigstens wenige hochstämmige Bäume. |
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Bild: Markus Gläßel |
Die Turteltaube ist ein Charaktervogel der
Mittelmeerländer und wird nach Norden hin immer seltener |
Kennzeichen der Turteltaube ist ihre rostbraun-schwarz gefleckten
Flügel und die auffallenden schwarzweißen Halsseitenabzeichen.
Turteltauben halten sich die meiste Zeit in Bäumen auf. Ihre Nahrung
bilden Samen von Kräutern und Gräsern. Besonders die Samen der
verschiedenen Arten der Knöterich- und Gänsefußgewächse, die in der
halboffenen Kulturlandschaft wachsen. Daneben verzehren die
Turteltauben auch Nadelbaumsamen. Der Vogel zieht es vor, die Samen
direkt von der Pflanze abzupicken, statt abzuwarten, bis sie zu Boden
fallen. Einen kleinen Anteil der Nahrung besteht auch aus
Insekten und kleinen Schnecken. Da die Turteltaube die Eigenart hat,
sich die Samen hauptsächlich von lebenden Samen zu nehmen, zieht sie
im September zum Überwintern ins tropische Afrika, in die Savannen
südlich der Sahara. Der Äquator wird allerdings nicht überquert. Auf diesen Zügen in das Überwinterungsgebiet und
zurück, müssen sie einen hohen Blutzoll an die Jägerschaft in
Frankreich, Italien, Malta, aber auch in Afrika, zahlen. Dies wirkt
auf die Bestandszahlen ein.
Beobachtung:
Die Turteltaube ist von Ende April bis
Mitte September im Brutgebiet Mitteleuropas anzutreffen.
Häufig verrät ihr Ruf ihre Anwesenheit. Oft sitzt sie in den
Zweigen von Bäumen oder Büschen. Ich konnte jahrelang
Turteltauben auf den Mainhöhen beobachten, wie sie sich
in Akazien aufhielten und ihren gurrenden Gesang zum Besten
gaben. Obwohl sie recht scheu ist, sieht man sie auch
gelegentlich Getreidekörner picken, die eigentlich für das
Hausgeflügel gedacht waren. |
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Ihren Namen verdankt die Turteltaube ihrem sanften,
gurrenden Ruf, der für manchen Menschen zu den schönsten
Lauten des Sommers gehört. In der Morgendämmerung kündigt auch
sie den neuen Tag an. |
Hochzeit bei den Turteltauben |
Bild: Maximilian Dorsch |
Seit Mitte der 1990er Jahre hat der Bestand von Streptopelia
turtur um zwei Drittel abgenommen. Seit 1975 ist sie demnach als "sehr
gefährdet" eingestuft. UN-Experten zufolge macht den Tieren vor allem
der Verlust an Brut- und Lebensräumen zu schaffen, außerhalb
Deutschlands ist auch die übermäßige Jagd und Wilderei ein Problem.
Noch gar nicht richtig erforscht, ist der Einfluss von Chemikalien aus
der Landwirtschaft, Krankheiten, Klimawandel und der Konkurrenz zur
Ringeltaube.
Sogar Politiker haben gewarnt, wenn dies so weiter
geht, werden unsere Enkel dieses Tier in freier Wildbahn nicht mehr
erleben. Es ist schon alarmierend, wie schnell der Bestand zurückgehe
und dass eine Allerweltsvogelart wie die Turteltaube auf der
Internationalen Roten Liste sich wiederfindet, ist aber nur ein
kleiner Ausschnitt aus der Krise der Artenvielfalt.
Beiden Geschlechtern gemeinsam ist
die Musterung an Flügel und Hals und die zart weinrote
Brustfarbe. Das Weibchen ist nicht so kontrastreich gefärbt. |
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Bild: Maximilian Dorsch |
Sie ist ziemlich scheu und
hält sich lieber im Schutz kleiner und mittelgroßer Bäume auf |
Natürlich hat die Turteltaube auch natürliche Feinde,
das sind
vor allem die Greifvögel und Falken. Dann sind die Nesträuber wie die
Elstern und Eichelhäher zu nennen, die die Turteltaubennester
plündern. Man nimmt an, dass ein Drittel der Nester diesen Nesträubern
zum Opfer fallen. Kurz nach Beginn der Brutzeit im Frühsommer sind die
Verluste besonders hoch. Das Futter ist noch spärlich und die
Turteltaube muss ihr Nest auf der Suche nach Nahrung häufig verlassen.
Im Spätsommer geborene Jungvögel haben deshalb größere
Überlebenschancen, weil dann genügend Wildkräutersamen zur Verfügung
stehen.
Hier können Sie die
Stimme der Turteltaube hören: (Autor: Stefan Wehr)
Das Nest
der Turteltaube wird oft nur in einer Höhe von 1,50 Meter gebaut. Auch
werden alte Kleinvogelnester übernommen, wie die von Amsel,
Ringeltaube, Elster und andere. Für den Nestbau wird trockenes Reisig
verwendet. Kurios: Sogar Metalldrähte werden in das Nest
eingearbeitet. Das Material wird von beiden Partnern gesammelt, aber nur
das Weibchen verbaut dies.
Beide Elterntiere wechseln sich während der zweiwöchigen Brut ab und
auch nach dem Schlüpfen der Küken übernehmen die Alttiere noch etwa
zwei Wochen lang gemeinsam das Füttern. Die Turteltauben füttern
ihre Jungen in den ersten Lebenstagen mit einer Substanz, die man
"Kropfmilch" nennt, einer fett- und eiweißreichen Flüssigekeit, die aus
dem Kropf hervorgewürgt wird.
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Die Turteltaube brütet in ganz Europa, mit Ausnahme von
Nordirland, Nordengland, weiten Teilen Skandinaviens, Finnland
und Island. |
Sie gehört zu den kleineren
Mitgliedern der Taubenfamilie |
Bild: Maximilian Dorsch |
Merkmale der Turteltaube
Länge: ca. 26 - 28 cm;
Flügelspannweite: ca. 47 - 53 cm; Gewicht: 100 - 208 g;
Brutzeit: Mitta Mai bis Anfang Juli, 2 Jahresbruten;
Gelegegröße: 2 weiße und glatte, leicht glänzende Eier.
Brutdauer: 13 - 16 Tage, meist 14 Tage;
Nestlingszeit: 18 -
23 Tage, oft vorher schon ein Umherklettern. Die Jungen sind
nach 25 - 30 Tagen voll flugfähig. Verhalten: Nahrungssuche
in Trupps auf Feldern, aber viel scheuer als Türkentaube.
Nahrung: Samen von Kräutern und Gräsern, Früchte. |
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