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Pflegeeltern meistens unerwünscht - Finger weg von den jungen Wilden!



Die jungen Amseln werden nach dem Ausfliegen immer noch von den Elterntieren umsorgt (Bild: © Michael Schiller) Viele meinen es gut - anders ist es aber oft besser!

Oft huschen die kleinen Amseln zwischen den Büschen umher und man meint sie sind verlassen. Doch die Alttiere haben die Jungvögel jederzeit im Blick.
Nestlinge der Amsel sind Nesthocker. Auf Kopf und Oberkörper haben sie recht lange, locker stehende bräunlichgraue Dunen. Der Rachen ist gelb, die Schnabelwülste gelblichweiß.

Die Jungen werden von beiden Alttieren versorgt. Junge Amseln bleiben in der Regel zwischen 12 und 19 Tagen im Nest und können mit etwa 18 Tagen fliegen. Die ausgeflogenen Jungen werden oft zwischen Männchen und Weibchen aufgeteilt und noch etwa drei weitere Wochen gefüttert.

Oft meint man auch, die jungen Amseln werden allein gelassen, dabei gönnt sich das Muttertier ab und an eine kurze Auszeit und sitzt bald wieder im Nest.
Junge Amsel - werden nach dem Ausfliegen noch versorgt Bild: Michael Schiller


Unser Appell richtet sich an die Autofahrer, doch bitte bei den Ein- und Ausfahrten der Ortschaften langsam zu fahren, denn hier befinden sich oft im Schutze von Heckensäumen oder auch Bäumen, Jungvögel.
          


Ab Ende April geht es wieder los, werden Tausende junger Vögel flügge. Man nennt dies auch "ausfliegen", aber oft sieht das mehr nach herausfallen aus, denn so eine junge Amsel oder Blaumeise, die gerade aus dem Nest gekommen ist, sieht äußerst hilflos aus. Mit kurzem Stert herunterhängenden Flügeln und ungeschickt hüpfend, versteckt sie sich in den Sträuchern, wo mindestens einmal pro Stunde die Nachbarskatze herumschleicht.


Junge Blaumeise, scheinbar hilflos? Doch die Eltern sind zumeist nicht weit.

Das Weibchen brütet und wird vom Männchen gefüttert. Beider Eltern versorgen später die Jungen, die das Nest nach 18 - 21 Tagen verlassen und etw 2 Wochen später selbständig werden.
Nur durch längeres Beobachten lässt sich erkennen ob ein Jungvogel verlassen ist (Bild: Michael Schiller)
Bild: Michael Schiller Junge Blaumeise noch nicht so richtig flügge




Junge Blaumeise, ruft nach den Elterntieren

Das Weibchen legt meist 6 bis 14 am häufigsten 9 bis 11 Eier, jeden Tag eines. Die zweiwöchige Bebrütung wird erst begonnen, wenn das Gelege praktisch voll ist. Die Nestlingszeit beträgt 18 - 21 Tage. Etwa am neunten Tag bekommen die Nestlinge die ersten Federn und fressen gierig. Beide Eltern bringen Nahrung, meistens Insekten und Spinnen die oft an den äußeren Zweigspitzen abgelesen werden. Die Familie hält ca. 2 Wochen zusammen. Die Blaumeisen können 2 Bruten hervorbringen.


Die ersten Tage nach dem Verlassen des Nestes sind die gefährlichsten, und die Hälfte aller Heranwachsenden überlebt die erste Woche nicht.
Und doch raten wir jeden, jede Neigung das "arme" Vögelchen in einen Käfig zu stecken und ihm Würmer zu füttern, zu unterdrücken. Denn, die Amsel- oder Meiseneltern sind in der Nähe, lassen sich aber manchmal länger als eine Stunde nicht sehen oder hören und kommen dann doch wieder mit einem fetten Wurm zu dem "Kleinen".


Das Nest der Kohlmeisen besteht hauptsächlich aus Moos und feinen Haaren (Bild: Maximilian Dorsch) Bei der Nistplatzsuche sind Kohlmeisen nicht sehr wählerisch und beziehen neben Nistkästen (der Durchmesser des Einflugloches sollte 32 mm haben), Höhlungen unter Dachziegeln und Mauerlöcher. Mitunter werden sogar Briefkästen als Nistplatz genommen.

Das Weibchen baut das Nest vorwiegend aus Moos und polstert es mit vielen Haaren weich aus.
Das Weibchen brütet und wird vom Männchen gefüttert. Der Brutbeginn beginnt nach dem letzten Ei.
Junge Kohlmeisen im Nest - bald sind sie flügge Bild: Maximilian Dorsch




Junge Kohlmeisen noch im Nest

Die Brutzeit bei den Kohlmeisen beginnt Ende März im Süden und bis Anfang Mai im Norden. Es kann zu zwei Jahresbruten kommen. Die Größe des Geleges kann variieren, zwischen 8 - 12 aber auch zuweilen von 7 bis 15, spindelförmige, weiße, glatte und leicht glänzende Eier. Diese können mit ziegelroten bis rotbraunen Sprenkeln, Punkten oder feinen Klecksen gezeichnet sein. Die Zeichnungen der Eier sind sehr variabel. Die Brutdauer kann 13 - 14 Tage dauern, aber auch 10 - 22 Tage.
Die jungen Kohlmeisen sind Nesthocker und sind bedunt.
Beide Alttiere versorgen die Jungen, die die Augen nach 8 - 9 Tagen öffnen. Nach 18 - 21 Tagen fliegen die Jungen aus, werden nach weiteren 2 - 4 Wochen selbständig. Solange bleibt die Familie zusammen.


Einmal erreichte mich ein Anruf: "Herr Neckermann in einem meiner Blumenkästen, meine schönen Geranien, brütet eine Amsel. Was soll ich tun"? Meine Antwort war: Wenn Ihnen die Natur am Herzen liegt, dann lassen Sie die Amsel brüten. Geranien, können Sie doch nachpflanzen. Daraufhin, wurde mir dieses Bild gemailt.

Amseln brüten nicht in Nistkästen, sondern ein Amselnest ist ein stabiler Bau aus Halmen, Wurzeln und Moos, der mit feuchter Erde verklebt wird und im Inneren des Nestes eine weiche Polsterung aus feinen Halmen aufweist. Nicht selten, findet man in einem Amselnest Textilfetzen, Plastikstücke oder Teile von Papiertaschentüchern. Natürliche Niststandorte sind junge Bäume oder Büsche, zumeist in einer Höhe von 1 - 5 Meter. Die Nester in Siedlungsräumen werden auch auf Dachbalken, Mauervorsprüngen, Spalierpflanzen, im hochwachsenden Efeu, oder wie unten zu sehen in höhergelegenen Blumenkästen von Balkonen gebaut.



Junge Amseln haben wie das Weibchen eine geringe Ähnlichkeit mit der Singdrossel.

Das Gelege besteht meist aus 5 - 6 Eiern. Die Brutdauer beträgt 13 bis maximal 17 Tage. Die jungen Amseln schlüpfen nach zwei Wochen. Die blinden und nackten Jungen werden von beiden Eltern gefüttert. Die Nestlingszeit beträgt 12 - 19 Tage. Beide Partner füttern die Jungvögel noch bis 3 Wochen nach Verlassen des Nestes.
Amseln können 3 Bruten hervorbringen.

Stadtamseln brüten häufig, wie hier zu sehen, in Blumenkästen, auf Fenstersimsen und Balkonen.
Ein Amselpaar hat einen Blumenkasten als Nistplatz ausgesucht (Bild: Privat)
Bild: Privat Ein Blumenkasten muss als Niststätte herhalten


Es kann vorkommen, dass so ein kleiner Kerl an einem gefährlichen Ort sitzt, z.B. am Straßenrand, oder auf der Terrasse ihres Gartens, wo vielleicht immer auch eine Katze herumschleicht. Dann nehmen Sie ihn vorsichtig hoch und setzen Sie ihn an sicherer Stelle wieder ab. Das kann der Ast eines Baumes sein, oder eine Hecke. Die Entfernung sollte aber nicht mehr als 25 m betragen, damit er von seinen Eltern wieder gefunden wird. Da kann er dann ab und an einen lauten Schrei von sich geben und so die Eltern auf sich aufmerksam machen.


Viele Gefahren lauern auf die Jungvögel (Bild: Naturfoto Frank Hecker) Bis in die 1950er Jahre hinein, war der Gartenrotschwanz ein relativ häufiger Vogel in Europa. Er hatte sich ausgebreitet, denn der Mensch hatte mit der Auflichtung der Wälder und durch die obstbaumreichen Siedlungsränder günstige Lebensräume für ihn geschaffen. Dann aber ging es mit der Vogelart abwärts, auch durch die vielfältige Lebensraumveränderung.

Die Männchen kommen etwas früher aus den Winterquartieren, als die Weibchen, zurück und suchen den Nistplatz aus, der vor allem in Baumhöhlen mit einem hochovalen Schlupfloch liegt. Aber auch Nistkästen, mit ovalem Schlupfloch, werden gerne besiedelt. Solche Nistkästen können gerne zwei Schlupflöcher aufweisen, da beide Partner oft zusammen den Nistplatz anfliegen. Weiterhin werden Dachbalken mit Schlupflöchern besiedelt. Bei mir brütete ein Gartenrotschwanz-Paar sogar in einem Mauersegler-Nistkasten.

Jungvögel, die durch eine harte Lehrzeit gehen, haben eine gute Chance zu überleben

Bild: Naturfoto Frank Hecker




Junger Gartenrotschwanz,
im Bild oben.

Der Gartenrotschwanz - Vogel des Jahres 2011 - ist einer der farbenprächtigsten heimischen Singvögel.
Sein Nest ist zumeist ein lose gefügter Napf bestehend aus trockenem Gras, Moos, Wurzeln, Rindenfasern, Wolle und Haaren. Wobei die Mulde mit Haaren und Federn ausgekleidet ist. Das Weibchen baut das Nest.
Brutzeit: Beginn Ende April / Anfang Mai. Im Norden kann es auch Juni werden - 2 Jahresbruten.

Gelege: meist 6 oder 7 - spindelförmige, glatte und glänzende, grünlichblaue Eier. Die Eiablage erfolgt in Tagesabständen. Nur das Weibchen brütet.
Brutdauer: 12 -14 Tage. Die jungen Gartenrotschwänze sind Nesthocker. Auf dem Kopf, Schultern und Rücken haben sie recht lange, dunkelgraue Dunen.
Nestlingszeit: 13 - 15 Tage. Die Jungen werden von beiden Eltern versorgt. Nach den angegebenen Tagen verlassen sie das Nest und können dann schon recht gut fliegen. Sie werden danach noch ca. zwei Wochen von den Alttieren betreut.


Nur junge Vögel, die durch die harte Lehre der ersten Tage kommen, haben eine gute Überlebenschance, weil sie in kurzer Zeit viel gelernt haben.
Sollten Sie so einen hilflosen Jungvogel in einem Baum sehen, nehmen Sie ihn bitte nicht gleich in Obhut, sondern beobachten Sie ihn wenigstens eine Stunde lang, ob sich nicht doch Elterntiere um den scheinbar hilflosen Jungvogel kümmern.

Ich hatte einmal das Erlebnis mit einem kleinen Haussperling, der durch die Dachrinne fiel und nun hilflos in einem Abflussschacht steckte, ohne Chance da herauszukommen. Durch das ständige Auffliegen wurde ich darauf aufmerksam und befreite ihn aus seiner misslichen Lage. Den kleinen Kerl setzte ich in unmittelbarer Nähe in einen Holunderbusch. Schon nach wenigen Minuten wurde er freudig von seinen Vogeleltern begrüßt.


Fast drei Viertel aller junger Rotkehlchen sterben vor Vollendung ihres ersten Lebensjahres, entweder von Räubern getötet oder weil sie unfähig sind, für sich selbst zu sorgen. Zehn Prozent der älteren Rotkehlchen sterben bei dem Versuch, ihr Territorium zu verteidigen. Viele junge Rotkehlchen sterben vor Vollendung des ersten Lebensjahres (Bild: Naturfoto / Frank Hecker)
Bild: Naturfoto / Frank Hecker Junge Rotkehlchen sind Nesthocker und haben auf dem Rücken, sowie Schultern schwärzlichgraue Dunen




Junges Rotkehlchen, obiges Bild.

Das Nest der Rotkehlchen ist ein offenes, napfförmiges Nest und befindet sich zumeist am Boden, in Halbhöhlen an Böschungen, im Wurzelwerk, unter Gestrüpp oder in hohlen Baumstümpfen. Damit gehört das Rotkehlchen zu den typischen Bodenbrütern. Als Bodenbrüter ist das Rotkehlchen einem hohen Feinddruck ausgesetzt. Es werden auch niedrig hängende Halbhöhlen-Nistkästen als Brutplatz angenommen. Beachten Sie aber hier, dass diese Nistkästen sehr leicht von Prädatoren, aller Art, geplündert werden können. Probieren Sie doch, ob eine "Zaunkönig-Kugel" eine bessere Möglichkeit wäre.

Das Gelege besteht meistens aus 5 - 6 ,spindelförmigen, glatten und glanzlosen Eiern. Nur das Weibchen brütet, wird aber vom Männchen gefüttert und dies sogar bis zu drerimal in der Stunde.
Die Brutdauer beträgt 12 - 15 Tage. Beide Alttiere bringen ihrem Nachwuchs Nahrung, zumeist Insekten und Würmer.
Die Nestlingszeit beträgt 12 - 15 Tage. Nach dem Verlassen des Nestes verstecken sich die noch flugunfähigen Jungvögel am Boden und werden von den Alttieren auch weiterhin mit Nahrung versorgt. Ab dem 18. bis 22.Lebenstag nehmen dann die Jungen selbstständig Futter auf.
Das Rotkehlchen war 1992 der "Vogel des Jahres".


Halten Sie sich auf alle Fälle von Heranwachsenden fern. Wenn Sie ein Amselnest im Garten haben, halten Sie sich fern, wenn die Jungen flügge werden. Wenn Gefahr droht, stoßen die Eltern einen spitzen Alarmschrei aus und dann kann es passieren, dass die Jungen das Nest panikartig verlassen, vielleicht ein paar Tage zu früh. Die Natur hat das so eingerichtet. Für den einzelnen Jungvogel steigert dies die Überlebenschance, da ein Nest mit mehreren Jungvögel leichter, Beutegreifern wie Eichhörnchen oder Elster, zum Opfer fallen als der einzelne Jungvogel im Gebüsch.
Zurücksetzen in das Nest ist schwierig, denn wenn Sie das eine in das Nest setzen, fliegt ein anderes sofort wieder heraus.


Grünfinken oder auch Grünlinge brüten auch inmitten unserer Gärten (Bild: Naturfoto / Holger Duty) Grünfinken sind gut an ihren gelben Rändern an den Flügeln zu erkennen.
Junger Grünfink, sie werden auch Grünling genannt Bild: Naturfoto / Holger Duty




Junger Grünfink, siehe Bild oben

Carduelis chloris, der Grünfink, oder Grünling, brütet an Waldrändern, im offenen Kulturland mit Gehölzen, Hecken (die für viele Tiere sehr wichtig sind), in Alleen und in Einzelbäumen, inmitten unserer Gärten mit altem Baumbestand und in Parks. Sein Nest befindet sich Bäumen und Büschen. Bevorzugt werden Koniferen und Kletterpflanzen.
Das Nest des Grünfinks ist ein massiver Napf aus Gräsern, Stengeln und Moos, der mit Pflanzenfasern, Haaren, Wurzeln und auch mit Federn ausgepolstert ist. Das Weibchen baut das Nest und wird vom Männchen begleitet. Die Brutperiode bei den Grünfinken kann lange andauern und beginnt frühestens ab Ende März, im allgemeinen aber ab Mitte April bis Anfang Mai. Je nach Witterung und Nahrungsangebot werden zwei, aber auch drei Jahresbruten hervorgebarcht.
Das Gelege besteht zumeist aus 4 - 6 spindelförmigen, glatten und glänzenden, weißlichblauen versehen mit dunkelvioletten oder schwärzlichen Punkten versehenen Eiern.
Nur das Weibchen brütet. Der Brutbeginn setzt manchmal schon vor Vollendung des Geleges ein und dauert 11 - 14 Tage. Die Nestlinge sind Nesthocker. Die Jungvögel werden von beiden Elterntieren betreut und aus dem Kropf gefüttert (Körnerfresser). Ihre Augen öffnen sich nach ca. 8 Tagen. Nach 14 - 17 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest, obwohl sie noch nicht ganz flugfähig sind. Sie werden aber weitere 14 Tage von den Alttieren gefüttert. Wenn das Weibchen bereits mit der Folgebrut beginnt, versorgt das Männchen die Jungvögel (juvenil) alleine.


Einen kranken oder verwundeten Vogel, z.B. Mauersegler, setzen Sie am besten in einen dunklen Karton und bringen ihn zu einer Vogelauffangstation. (Wir haben eine solche Vogelauffangstation, siehe Anschriften unter Kontakte).
Bitte verarzten Sie niemals einen verletzten Vogel selbst, denn für eine Vogelbehandlung benötigt man spezielle Kenntnisse. Sie lassen Ihr gebrochenes Bein ja auch nicht vom Nachbarn behandeln.


Sein kräftiger Schnabel ist sein auffälligstes Merkmal. Hoch oben in einer Astgabel befindet sich das napfförmige Nest des Kernbeißers (Bild: Naturfoto / Holger Duty)
Bild: Naturfoto / Holger Duty Junger Kernbeißer - hohe Verluste an Jungvögeln bedingt auch durch die offene Nestlage




Junger Kernbeißer, siehe Bild oben

Kernbeißer brüten in Laub- und Mischwäldern, mit großen und alten, früchtetragenden Laubbäumen wie, Ahorn, Hainbuche, Buche und Esche. Aber auch in alten Obstbaumgärten, mit Kernobst nistet er gern. Daneben sind die Parks und die großen, alten Gärten. Sein Nest befindet sich hoch oben in einem Baum in einer Astgbel nahe am Stamm. Er nistet oft in losen und kleinen Kolonien. Sein napfförmiges Nest besteht aus Zweigen, Flechten und Wurzeln auf einer sperrigen Unterlage aus trockenen Reisern. Das Napfnest wird mit feinen Wurzeln, Haaren und Pflanzenfasern ausgepolstert.
Brutbeginn ist ab Ende April bis Ende Mai. Zumeist gibt es nur eine Brut, manchmal aber auch zwei. Das Gelege besteht aus 4 - 6, glatten und schwach glänzenden, hellblauen oder gräulichgrünen, mit schwärzlichbraunen Flecken versehenen, Eiern.
Das Weibchen brütet und wird vom Männchen mit Nahrung versorgt. Der Brutbeginn setzt bei den Kernbeißern nach dem 3.Ei ein. Die Brutdauer beträgt 11 - 13 Tage. Die Jungvögel sind Nesthocker mit am Körper dichten und weißen Dunen.
Die Nestlingszeit beträgt rund 11 - 14 Tage. In dieser Zeit versorgen beide Elterntiere ihre Jungen. Dabei hudert das Weibchen oft bis zum Ausfliegen. Deshalb füttert anfangs überwiegend das Männchen. Nach 11 - 14 Tagen verlassen die Jungen das Nest, sind aber erst mit 16 - 19 Tagen voll flugfähig und werden oft noch bis zu 30 Tage lang von den Elterntieren betreut. Wenn die Jungen es schaffen voll flugfähig zu werden, sich selbst versorgen können, dann können sie bis zu 12 Jahre alt werden.


Wie erkenne ich einen wirklichen Notfall?

Offene Verletzungen, humpelnde Tiere, hängende Flügel, Knochenbrüche oder Verletzungen nach einem Wildunfall - nur in diesen Notfällen sollten Sie Hilfe holen! Kontaktieren Sie einen Tierarzt, Wildtierstation, Tierheim oder eine Vogelauffangstation. Die wissen immer Rat! Denken Sie bitte bei größeren Tieren, z.B. Rehen, auch an Ihre eigene Sicherheit. Verletzte Tiere geraten leicht in Panik und können dann selbst zur Gefahr werden.

Kleine Vögel, die piepend auf dem Boden hocken, haben nur selten ihre Mutter verloren. Wahrscheinlicher ist es, dass sie gerade ihren ersten, glücklosen Flugversuch gewagt haben. Warten Sie ab und beobachten Sie das Junge. Meistens kommt die Vogelmutter bald und kümmert sich um den Bruchpiloten.


Die Elterntiere suchen manchmal bis zur Erschöpfung nach Nahrung um diese Racker satt zu bekommen (BIld: Markus Glässel) Schon sein Name deutet darauf hin, dass er ein Kulturfolger ist. Es sind die hohen Gebäude des Menschen, wie mittelalterliche Türme und Mauern, sowie die Türme von Kirchen, die er als Felsnischen erkennt, in denen er sicherer seinen Nachwuchs aufziehen kann, als in der freien Natur. Auch ist der Turmfalke sehr anpassungsfähig und erobert immer stärker die Städte und Dörfer. Berlin z.B. wird auch die Hauptstadt der Turmfalken genannt.

Hinsichtlich seiner Nahrung ist der Turmfalke sehr flexibel. In ländlichen Gegenden hält er die Feldmaus knapp, was ihn zum großen Helfer bei Landwirten und Gärtnereien macht. Manche spezialisieren sich auch auf die Vogeljagd, aber eher seltener. Generell werden aber auch Insekten und Reptilien erbeutet.
Ich konnte in vielen Kirchtürmen und anderen hohen Gebäuden  Nistmöglichkeiten für den Turmfalken, aber auch Schleiereule anbringen, oft mit großem Entgegenkommen von Pfarreimitgliedern und Kommunen (Vergitterung von Gebäuden - Vogelabwehr).

Im Jahr 2007 war der Turmfalke "Vogel des Jahres".
Der laute und nimmersatte Nachwuchs der Turmfalken Bild: Markus Glässel




Junge Turmfalken, kaum zu bändigen von ihren Elterntieren

Turmfalken sind ursprünglich Felsenbrüter und vermögen eine Vielzahl an Standorten zu besiedeln. Alle Falken können keine eigenen Nester bauen, sodass Turmfalken, aus Mangel an Brutmöglichkeiten, auch alte Krähennester nutzen. Die Höhe der Neststandorte ist sehr variabel und reicht von 6 Metern bis zu 90 Metern am Berliner Dom. Da diese Greifvögel immer weniger Nistmöglichkeiten finden (Vergitterung an Türmen und Kirchen) sind für die Turmfalken künstliche Nisthilfen sehtr wichtig (wir versuchen bei jeder Möglichkeit, die sich bietet solche einzurichten).
Anfang April bis Anfang Juni werden 3 bis 7, glatte und ohne Glanz versehene, weiße oder gelblichbeige, stark dunkel rotbraun gesprenkelte, Eier auf Fels oder in einer Ecke des Nistkastens abgelegt. Der Legeabstand beträgt 2 -3, selten auch 4 Tage. Nur das Weibchen brütet. Der Brutbeginn setzt ein, kurz vor Vollendung des Geleges. Die Brutdauer beträgt ca. 27 - 29 Tage. Die Jungfalken sind Nesthocker und das erste Dunenkleid ist weiß, später grau, dichter und länger.
Die Jungen werden etwa 1 Woche lang vom Weibchen intensiv gehudert. Das Männchen schafft das Futter bei und übergibt es dem Weibchen, oder es wird am Nestrand abgelegt. Die Nestlingsdauer beträgt ca. 27 - 32 Tage. Nach dem ausfliegen, werden die Jungfalken noch mindestens 4 Wochen lang von den Eltern versorgt. Es kommt nur zu einer Jahresbrut.
Wenn die Jungfalken das erste, gefährliche Jahr überstanden haben, können sie gut und gern 21 Jahre alt werden.


Wenn Sie noch einen nackten Jungvogel finden, suchen Sie sein Nest und setzen Sie ihn einfach zurück. Denn im Gegensatz zu Säugetieren "riechen" Vogeleltern schlecht und stören sich nicht an menschlichem Geruch. Aber zur Beruhigung reicht schon ein Blatt, oder ein Taschentuch aus, um den Jungvogel zurückzubringen. Einen Jungvogel groß zu ziehen ist jedoch ein Vollzeitjob! Zwischen 6 und 22 Uhr verlangt das Findelkind alle halbe Stunde nach Nahrung. Junge Tauben z.B. bekommen von ihrer Mutter eine spezielle Milch, die die Tauben im Kropf bilden und können gar nicht von Menschenhand gefüttert werden.


Der ursprüngliche Lebensraum der Ringeltaube besteht aus offenen Landschaften mit Waldflächen oder Feldgehölzen. Jedoch hat schon seit längerem eine Verstädterung der größten europäischen Taube eingesetzt. Junge Ringeltauben werden mit einer "Kropfmilch" gefüttert (Bild: Markus Glässel)
Bild: Markus Glässel Junge Ringeltaube uneinheitlich gefärbt und noch ohne weißen Halsfleck




Junge Ringeltaube, oben im Bild

Das Nest der Ringeltaube befindet sich in einem Baum oder Strauch, seltener auf einem Mauer- oder Felsenvorsprung. In baumlosen Gegenden wird ausnahmsweise auch am Boden gebrütet. Das Nest kann auch auf dem alten Nest eines anderen Vogels gebaut werden.
Das Nest ist eine dünne, die Eier können manchmals von unten gesehen werden, aber feste Plattform bestehend aus Zweigen und Reisern. Die Größe des Nestes kann recht unterschiedlich sein. Beide Partner bauen das Nest.
Brutbeginn ist zumeist im April und kann bis in den Oktober hinein andauern. Dadurch kann es zu zwei, ja sogar drei Jahresbruten kommen. Allerdings besteht das Gelege zumeist nur aus 2, spindelförmigen, glatten, weißen und schwach glänzenden Eiern. Der Legeabstand zwischen den zwei Eiern beträgt meistens ein bis zwei Tage und beide Partner brüten. Der Brutbeginn ist nach dem ersten Ei. Die Brutdauer beträgt 17 Tage. Die Nestlinge, sind bedunte Nesthocker
Normalerweise hudert das Weibchen 14 - 15 Tage. Die Augen der Jungen öffnen sich am 5. Tag. Die Jungtauben bleiben etwa 33 Tage im Nest, bei schlechtem Wetter kann sich dies auch verlängern. Die Ringeltaubenjungen erhalten von ihren Elterntieren zunächst Kropfmilch, welche typisch bei den Tauben ist. Die Kropfmilch wird von den Elterntieren hochgewürgt. Sie besteht größtenteils aus Wasser, sowie aus Eiweiß und Fetten. Die Jungen sind schließlich mit 29 - 35 Tagen flügge.
Die Gefährdung der Ringeltauben, außer dem Verkehr, ist die in weiten Teilen Europas starke Bejagung. Das maximale Lebensalter einer beringten Ringeltaube wird mit 17 Jahren angegeben.


Auch Junghasen wurden in der Regel nicht von der Häsin verlassen. Im Gegenteil: Das Muttertier schützt den Nachwuchs durch ihre Abwesenheit. Sie lenkt so Fressfeinde wie Füchse und Greifvögel von den kleinen Feldhasen ab, die sich zum eigenen Schutz im Acker ducken und still verhalten. Das Gleiche gilt im Frühsommer für Rehkitze, die sich ebenfalls im Gras tarnen. Die Ricke ist in der Nähe, kommt regelmäßig, um das Kitz zu säugen und zu säubern. Ist das Muttertier nachweislich tot, müssen der Jäger des jeweiligen Reviers oder die Polizei verständigt werden.


Junge Stieglitze haben noch nicht die charakteristische Färbung der Alttiere (Bild: Markus Glässel) Junge Stieglitze haben noch einen einfarbigen Kopf ohne Rot und Schwarz. Der Name Stieglitz umschreibt seinen charakteristischen Ruf: "Stiglit".

Stieglitze leben in offenen, baumreichen Landschaften. Sie sind an Waldrändern, Streuobstwiesen, Feldgehölzen, aber auch in Heckenlandschaften und an Flussufern zu finden.

Winters über sind sie oft auch an den Futterstellen zu finden. Es gibt nämlich viele Stieglitze, die die Winterszeit bei uns verbringen.

Im Jahr 2016 war der Stieglitz "Vogel des Jahres".
Junger Stieglitz - auch werden Stieglitze Distelfink genannt Bild: Markus Glässel




Junger Stieglitz, im Bild oben

Das Nest der Stieglitze ist ein fester Napf aus Moos, Wurzeln, Gras, Flechten, Wolle und Pflanzenwolle, der mit Pflanzenwolle, zuweilen auch Haaren und Federn gepolstert ist. Das Weibchen baut das Nest. Das Männchen bringt gelegentlich Material herbei. Die Brutperiode beginnt Ende April bis Mitte Mai und kann bis in den September hinein dauern. Es werden zwei, aber auch drei Jahresbruten hervorgebracht.
Das Gelege besteht normalerweise aus 4 - 6 spindelförmigen, glatten und glänzenden Eier. Diese sind mit feinen violetten, violettschwarzen oder in roten Farben versehen. Das Weibchen brütet und wird vom Männchen gefüttert. Der Brutbeginn setzt nach dem 3. Ei ein. Die Brutdauer beträgt 12 - 14 Tage. Die jungen Stieglitze sind mit recht langen und dichten, dunkelgrauen Dunen bedeckt.
Die Nestlingszeit beträgt bei Stieglitzen 12 - 15 Tagen. Die Jungen werden in den ersten Tagen vom Weibchen gehudert. Beide Elterntiere versorgen die Jungen. Nach 10 Tagen wird die Hinterlassenschaft der Jungvögel nicht mehr entfernt, dieser verbleibt dann auf dem Nestrand. Wenn die jungen Stieglitze das Nest verlassen können sie ihren Elterntieren nach wenigen Tagen folgen.


Häufig werden immer wieder Jungvögel von Katzen erbeutet und mit ins heimische Revier gebracht. Wir raten, auch wenn es schwer fällt: Mit einem Glöckchen am Halsband können Katzen nur schwer Beute machen. Die Nester in Ihrem Garten schützen Sie vor Katzen oder Marder mit Manschetten oder Kränzen aus stacheligen Pflanzen (Rosenranken) um ihre Bäume herum.


Stare leben in Gärten, Parks und offenen Feld- und Flurlandschaften. Stare sind Kulturfolger. Als Allesfresser bevorzugt er je nach Jahreszeit unterschiedliche Nahrung. Im Frühjahr und Sommer werden vor allem Wirbellose erbeutet, d.h. Regenwürmer, kleine Schnecken und Insekten. Im übrigen Jahr frisst er viel Obst und Beeren, aber auch Nahrungsabfälle des Menschen.

Im Jahre 2018 war der Star "Vogel des Jahres".
Jungen Staren fehlt noch der Metallglanz (Bild: Gunther Zieger)
Bild: Gunther Zieger Junge Stare nach einem Regenschauer pudelnass - ihnen fehlt noch der Metallglanz




Junge Stare, etwas grimmig dreinschauend

Das Nest ist eine unordentliche Ansammlung von Halmen, Blättern und anderen Pflanzenteilen. Ich kann ein Lied davon singen, als ein Starenpaar in einem Nistkasten auf der Balkonseite meines Sohnes nistete und einen fürchterlichen Dreck verursachte. Sie trugen Halme herbei, die aus dem Einflugloch herausschauten und erst als die Beerenzeit anbrach! Aber alles war vergessen, als die vier Jungvögel ausflogen.
Die Nestmulde war mit Federn, Moos und sogar Wolle ausgelegt. Das Männchen trug schon vor der Verpaarung Nistmaterial ein. Er musste sich des öfteren wohl mit der Größe des Nestes vertan haben. Eigentlich ist es so, dass Nistmaterial vom Weibchen wieder entfernt wird. Beide haben gebaut.
Die Brutperiode beginnt bei uns ab Mitte März und kann bis in den Juli hinein andauern, da Stare auch eine Zweitbrut hervorbringen können.
Das Gelege besteht meistens aus 4 - 6 glatten und leicht glänzenden Eiern. Diese sind blaß hellblau getönt. Die Eiablage wird in Tagesabständen durchgeführt. Beide Partner brüten, aber das Weibchen überwiegend. Der Brutbeginn beginnt nach Vollendung des Geleges und dauert 11 - 13 Tage.
Die Nestlinge sind locker mit recht langen, gräulichweißen Dunen bedeckt.
Beide Alttiere versorgen ihre Jungen, die nach 17 - 22 Tagen ausfliegen und bettelnd ihren Eltern folgen. Sie werden nach dem ausfliegen noch 4 - 5 Tage lang gefüttert. Danach beginnt der Ernst des Lebens und sie müssen sich selbst versorgen.
Wenn das erste gefährliche Jahr geschafft ist, können Stare 5 Jahre alt werden

 


Hier noch einmal zusammengefasst eine Checkliste für Sie:

Vogelkinder können ohne Sorge in das Nest oder an sicherer Stelle gesetzt werden. Vögel orientieren sich wesentlich weniger als Säugetiere am Geruchsinn.
Vogelkinder werden daher auch nach einer Berührung durch den Menschen von den Vogeleltern wieder angenommen.

Nehmen Sie einen vermeintlich verlassene oder bettelnde Jungvogel nur mit, wenn Sie ganz sicher sind, dass er tatsächlich von seinen Eltern verlassen wurde.
Dann sofort zur nächsten Vogelauffangstation (siehe unter Kontakte).

Jungvögel, die auf dem Boden herumhüpfen und Kontaktlaute ausstoßen, sind aller Wahrscheinlichkeit nach Ästlinge, die keiner Hilfe bedürfen. Um ganz sicher zu gehen, können Sie die Vögel aus einem Versteck heraus beobachten.
Nur wenn nach einer Stunde noch kein Altvogel aufgetaucht ist, braucht das Tier Hilfe. Fangen Sie das Tier vorsichtig ein und bringen Sie es zur nächsten Vogelauffangstation. (Eulen und Greifvögel = Greifvogelauffangstation - Singvögel = Singvogelauffangstation, s. unter Kontakte)

Sitzt ein Jungvogel an einem gefährdeten Ort, z.B. Straßenrand, eine Stelle wo immer wieder Katzen herumschleichen, nehmen Sie ihn vorsichtig hoch und setzen Sie ihn an sicherer Stelle ab. Die Entfernung vom Fundort sollte nicht mehr als 25 Meter betragen, damit die Eltern ihren Sprössling auch wieder finden.

"Versehentlich" mitgenommene Ästlinge können innerhalb von 24 Stunden wieder an den Fundort zurückgebracht werden. Solange suchen die Altvögel nach ihrem Nachwuchs. Nach 24 Stunden bedarf der Vogel menschlicher Hilfe (Vogelauffangstation).



Kiebitze sind Bodenbrüter dadurch sind die Jungvögel stark gefährdet (Bild: Gunther Zieger) Der Kiebitz war in Deutschland 1996 "Vogel des Jahres" und ist in Bayern eine Art der RL mit Eintrag 2, d.h. "stark gefährdet". Gerade auf dem Land mit viel Feuchtgrünland sollte deshalb besonders Acht gegeben werden.
Junger Kiebitz - viele Menschen haben diesen Vogel noch nie gesehen Bild: Gunther Zieger




Junger Kiebitz, ist stark gefährdet

Kiebitze sind Bodenbrüter und legen ihr Nest in einer Mulde an. Es wird mit Gras ausgepolstert. Dabei scharrt das Männchen einige Mulden, das Weibchen wählt eine als die wohl richtige aus und beide gestalten dann das Nest aus. Der Legebeginn ist witterungsabhängig. Beginn ist Ende März bis Anfang April. Es wird nur eine Jahresbrut hervorgebracht. Nur nach einem Gelegeverlust wird ein Ersatzgelege begonnen.
Das Gelege besteht normalerweise aus vier, ovale, glatte und glanzlose Eier. Die Eier sind bräunlich und sind mit schwarzen Flecken versehen. Der Legeabstand beträgt 1 - 2 Tage. Beide Partner brüten, zumeist aber das Weibchen. Der Brutbeginn setzt mit dem vollen Gelege ein. Die Brutdauer ist lange und beträgt 26 - 29 Tage.
Die Jungen sind Nestflüchter, deren Dunen auf der Unterseite weiß und die Oberseite graubraun ist. Die Jungen werden von beiden Eltern betreut. Dabei wacht das Männchen. Das Weibchen führt und hudert die Jungen. Mit 35 - 40 Tagen sind die Jungen dann flügge. Hauptnahrung sind Insekten und deren Larven.



Die Schleiereule war in Deutschland 1977 "Vogel des Jahres".

Bei uns hier im schneearmen und milden Mainfranken kommt
Tyto alba, so heißt sie Schleiereule (wissenschaftlich), noch recht gut vor, trotzdem ist sie in Bayern eine RL-Art 3, d.h. "Gefährdet". Sie ist ein Standort treuer Vogel.

Schleiereulen jagen in der Dämmerung und nachts nach kleinen Säugetieren. Da sie sich kein Fettpolster anfressen können, müssen sie ständig Beute machen. Hauptsächlich sind es die Wühlmäuse, Spitzmäuse und Feldmäuse. Dabei beeinflusst der Bestand an Mäusen das Brutverhalten der Schleiereulen sehr.

Sie ist ein lautloser Jäger, der nachts auch noch das leiseste Geräusch der Beutetiere orten kann.
Bitte an die Landwirte zur Winterszeit: Öffnet Eure Scheunen (Bild: Raimund Linke)
Bild: Raimund Linke Junge Schleiereulen warten auf ihre Eltern




Junge Schleiereulen, die die mit den Nagetieren aufräumen können

Schleiereulen nisten gerne in Gebäuden, z.B. in Kirchtürmen, Ruinen, Schlössern, aber auch in Scheunen. Ich kenne etliche Landwirte, die in der Winterszeit ihre Scheunen öffnen, um der Schleiereule ein Überleben dadurch sichern, weil diese Eule dann auf Jagd nach Mäusen gehen kann.
Die Brutperiode beginnt bei den Schleiereulen in guten Mäusejahren schon im März, sonst meist ab Ende April bis Juni. Es gibt oft 2 Jahresbruten, dies hängt aber immer auch mit guten Mäusejahren zusammen.
Das Gelege besteht zumeist aus 4 - 7 (manchmal aber auch nur zwei), elliptische, glatte, weiße und glanzlose, Eier. Der Legeabstand sind meistens 2 Tage. Nur das Weibchen brütet. Das Männchen bringt aber die Nahrung. Der Brutbeginn setzt mit dem 1. Ei ein. Deshalb sind die Jungen auch unterschiedlich entwickelt. Die Brutdauer beträgt 30 - 34 Tage.
Die Jungen sind Nesthocker und öffnen ihre Augen am 8.Tag.
Nach 37 bis 44 Tagen beginnt das Herumwandern. Oft schon haben wir junge Schleiereulen am Boden vorgefunden. Ein wohl mehr eines Herumflattern vom Kirchturm aus. Mit dem 60. Tag verlassen die nun flüggen Schleiereulen das Nest.
Tragen Sie doch eine Bitte an Landwirte in Ihrem Umkreis vor: Die Scheunen, im Winter, zu öffnen. Da Schleiereulen Standvögel sind, erhöht sich dadurch ihre Überlebenschance deutlich und dem Landwirt werden die lästigen Nagetiere, vor allem nach einem hohen Vorkommen, weggefressen. Oft werden Feldmäuse erbeutet, die in normalen Mäusejahren 90% ihrer Hauptbeute ausmacht.


Schleiereulen sind inzwischen gefährdet. So haben wir in Bayern nur noch einen Bestand von 1300 - 1700 BP. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist Mainfranken. Wir tun alles, um dieser Eulenart, neben anderen, ein Überleben zu sichern. Nur machen Pestizide gegen die Nagetiere ihr schwer zu schaffen. Außerdem bitten wir die Kommunen, wegen der Taubenplage, die Turmbögen, oder auch Fenster mit Simsen nicht von außen zu verschließen, sondern von innen. Wo immer ein hohes Gebäude, Kirchentürme, mittelalterliche Bauten, saniert werden, werden wir vorstellig um im Rathaus, oder bei den Kirchenvorständen, ein offenes Ohr für diese Vögel zu bekommen.

An die Bürger, die Autofahrer geht die große Bitte bei den Ortsaus- und -einfahrten langsam zu fahren, um den jungen Vögeln eine Chance zum Ausweichen zu geben. Dies wäre eine eindringliche Bitte, den jeder Jungvogel der das erste schwierige Jahr überlebt, ist für seine Art wichtig.



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- letzte Aktualisierung: Dienstag, 16. April 2024 -
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