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Das Stattliche Knabenkraut (Orchis
mascula) |
Wie Thomas Langhirt weiter ausführt, "gibt es nur 32
Arten von Knabenkräutern auf der Nordhalbkugel, 13 davon in
Mitteleuropa. Sie gehören zu den Orchideen und bedürfen unseres
besonderen Schutzes und Aufmerksamkeit, denn sie sind allesamt
gefährdet.
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Das Stattliche Knabenkraut, auch
Männliche Knabenkraut, Mannsknabenkraut und
Kuckucks-Knabenkraut genannt, ist eine der noch häufigeren
Vertreter der Gattung Orchis aus der Familie der Orchideen,
erklärt Thomas Langhirt.
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Das
Stattliche Knabenkraut
Orchis mascula |
Bild: Thomas Langhirt |
Heute vor allem durch das Ausbringen von Dünger, den Landwirte
auf magere Wiesen streuen, um die Graserträge zu steigern. Früher
waren sie durch eine ganz besondere Nachfrage bedroht. Man grub sie
aus, um an die beiden Wurzelknollen zu gelangen, die der Pflanze als
Nährstoffspeicher dienen. Diese Knollen spielten im Volksglauben eine
besondere Rolle: Das griechische Wort orchis bedeutet Hoden.
Man nahm an, dass derjenige, der solche Knollen isst, die Kraft
bekäme, Knaben zu zeugen."
Durch die
Fähigkeit verschiedene Standorte zu besiedeln, ist das
Männliche Knabenkraut noch nicht allzu selten. |
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Bild:
Thomas Langhirt |
Großer Standort des
Stattlichen Knabenkrauts am Rammersberg |
Das Stattliche Knabenkraut ist eine ausdauernde,
krautige Pflanze, die bis zu 70 cm Höhe erreicht, und wegen ihres
hohen Wuchses viele der heimischen Knabenkräuter überragt. Die
eiförmig-lanzettlichen Rosettenblätter können ungefleckt, gesprenkelt
oder purpurrot gefleckt sein.
Die seitlichen Kelchblätter sind bei vollständig geöffneten Blüten
nach oben stehend und nach außen gedreht. Das mittlere Kelchblatt
bildet mit den Kronblättern einen Helm. Die Lippenform ist variabel,
deutlich oder nur andeutungsweise dreilappig. Die Basis ist heller mit
dunkleren Punkten und der Lippenrand ist meist gefranst. Die
Blütenfarbe reicht von hellviolett bis violett, von hellpurpurrot bis
purpurrot, Albinos sind selten, treten aber regelmäßig auf. Die
Blütezeit reicht von Ende April bis Anfang Juni.
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Wie Thomas Langhirt ausführt,
kommt diese Orchidee an folgenden Standorten vor: Lichte
Kiefern- und Laubmischwälder, offene oder buschdurchsetzte
Halbtrockenrasen, Waldwiesen, Magerwiesen. Auf kalkhaltigen
bis mäßig sauren Böden. |
Im Jahr
2009 wurde die Art durch den Arbeitskreis Heimische Orchideen
zur Orchiedee des Jahres ernannt |
Bild: Thomas Langhirt |
Es gibt Areale in Europa und Nordafrika. In der Schweiz
ist die Art noch weit verbreitet und nur in Gebieten mit intensiver
Landwirtschaft selten. In Deutschland ebenfalls weit verbreitet, ist
sie aber sehr selten in Brandenburg und darüber hinaus. In Bayern gibt
es südlich der Donau fast keine Standorte mehr, zum Alpenvorland hin
wieder häufiger. Hier in Franken ist sie auf Halbtrockenrasen und in
lichten Laubmischwäldern der Fränkischen Platten verbreitet.
Sie ist eine Pflanze
der Roten-Liste-Bayern mit dem Status 3 = Gefährdet für
Deutschland ist sie eine besonders geschützte Art und ist in der
CITES-Liste geführt des Washingtoner Artenschutzabkommens |
Familie |
Gattung |
Art |
Orchideen |
Knabenkräuter (Orchis) |
Männliches
(Stattliches) Knabenkraut |
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