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Die Haubenmeise (Lophophanes
cristatus) |
Mit ihrer
spitzen, schwarzweiß melierten Federhaube (daher auch ihr
Name) und der bräunlichen Oberseite verursacht die Haubenmeise auch
dem Anfänger keine Bestimmungsprobleme. Seit ein paar Jahren kommt in
der Winterszeit immer eine Haubenmeise in meinem Garten vorbei und
nimmt sich ihr Futter, Weichfutter, das ich in einem Teller auf den
Boden stelle, auf.
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Die Haubenmeise ist stark an
Nadelwälder gebunden und bevorzugt bei uns Kiefernwälder, lebt
aber auch gelegentlich in Mischwäldern, in Südeuropa sogar in
reinen Laubwäldern. Im Gebirge brütet sie bis in Höhen um 1900
m, geht aber außerhalb der Brutzeit bis in Höhen von 2300 m,
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Die
Haubenmeise ist ein Standvogel und nimmt im Winter sogar
Kiefernsamen auf |
Bild: Raimund Linke |
.... im Winter zieht sie sich unterhalb von 1600 Metern
zurück. Gerade im Gebirge kommt sie häufig zusammen mit der Weiden-
und der Tannenmeise vor. Um deren Konkurrenz auszuweichen, sucht sie
ihre Nahrung, kleine Insekten, Larven, Spinnen, Samen, meist höher in
Bäumen als die beiden anderen Arten. Haubenmeisen wählen für den
Nestbau meist enge Naturhöhlen in Bäumen, Baumstümpfen oder
Wurzelstöcken, die das Weibchen, sofern das Holz morsch ist, noch
erweitert. Das Weibchen brütet allein, wird aber vom Männchen
gefüttert. Beide Partner versorgen die Jungen und füttern sie nach dem
Ausfliegen noch etwa vierzehn Tage lang.
Länge:
ca. 11,5 cm
Flügelspannweite:
ca. 17 - 20 cm
Gewicht:
10 - 13 g
Brutzeit:
Anfang oder Mitte April bis Mai; 1 Jahresbrut im Norden, im
Süden manchmal 2 Bruten.
Gelegegröße:
5 - 9, am häufigsten sechs Eier.
Brutdauer:
15 - 17 Tage, nur das Weibchen brütet, wird vom Männchen
gefüttert.
Nestlingszeit:
21 - 23 Tage, beide Partner füttern |
Von ihren
Lebensansprüchen ist die Haubenmeise die genügsamste unter den
europäischen Meisen. In der Regel ist sie an Nadelbäume
gebunden, braucht aber einen gewissen Anteil an Alt- und
Totholz. |
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Bild:
Maximilian Dorsch |
Im Kiefernwald ist sie oft die
häufigste und einzige Meise |
Hier können Sie die Stimme der
Haubenmeise hören
Haubenmeisen finden in Tannen- und Lärchenbeständen gute
Lebensbedingungen. Sie bewohnen häufig auch Nadelholzbestände in Parks
und Friedhöfen und sogar in großen Gärten. In Mischwäldern ist sie
nicht so häufig zu finden, bewohnt jedoch auch kleine Nadelwaldinseln
im Laubwald.
Die Haubenmeise ist nahezu eine rein europäische Art, deswegen haben
wir eine hohe Verantwortung für diese Art, die nur in der Tundrazone,
der nördlichen Taigazone und dem größten Teil der Britischen Inseln
fehlt. Sie kommt hier nur in Nordschottland vor.
Bereits im Sommer wird Nahrung, vor allem Insekten, als Vorrat
versteckt, im Herbst vor allem Baumsamen. Die Nahrung wird dann
zwischen Baumflechten oder an einer dichten Stelle zwischen Nadeln
versteckt. Im Winter besteht die Nahrung zumeist aus Koniferensamen.
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Haubenmeisen finden ihre Nahrung
vor allem im Kronenbereich der Nadelbäume. Dabei werden häufig
die nicht benadelten Stellen abgesucht. Auch ist sie häufig am
Boden anzutreffen, wenn sie nach Nahrung sucht. |
Von ihrer
Federhaube hat sie ihren Namen |
Bild: Raimund Linke |
In Bayern zählt die Haubenmeise zu den häufigen Arten
und ist nicht gefährdet. Sie ist allerdings auf naturnahe
Waldbewirtschaftung und auf das Angebot alter Bäume angewiesen. Der
Brutbestand in Bayern zählt ca. 110.000 - 310.000 BP und zählt damit
zu den häufigen Brutvogelarten in Bayern.
Ordnung |
Familie |
Art |
Sperlingsvögel |
Meisen |
Haubenmeise |
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