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Das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis)

Das Frühlings-Adonisröschen oder Frühlings-Adonis (Adonis vernalis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Adonisröschen in der Familie der Hahnenfußgewächse. Es ist zentral-europaweit gefährdet und steht unter Naturschutz.


Das Frühlings-Adonisröschen blüht in den Monaten April und Mai (Bild: Thomas Langhirt) Interessant ist, dass sie sich morgens vor neun Uhr öffnen, im Tagesverlauf der Sonne folgen und sich um die fünfte Nachmittagsstunde wieder schließen.
Frühlings-Adonisröschen blüht von April bis Mai Bild: Thomas Langhirt


Das Frühlings-Adonisröschen ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 40 cm erreicht. Das Wurzelsystem ist reich verzweigt und reicht bis zu 1 Meter tief. Die meist unverzweigten Stängel sind aufrecht. Die fest sitzenden Laubblätter sind zwei- bis vierfach fein gefiedert. Die endständigen Einzelblüten messen 3 bis 8 cm im Durchmesser. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die zehn bis zwanzig freien Kronblätter sind keilförmig, 20 bis 40 mm lang, ausgebreitet und besitzen eine goldgelbe Farbe. Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Der kugelige Fruchtstand besteht aus dicht gedrängten Nüsschen, die bis zu 5 mm lang werden, zerstreut und weiß behaart sind. Die Verteilung der eiförmigen Nüsschen findet über Ameisenverbreitung statt.


Interessant ist, dass sie sich morgens vor neun öffnen, während des Tages dem Lauf der Sonne folgen und sich um die fünfte Nachmittagsstunde wieder schließen. Wenn es regnet, schließen sich die Blütenblätter dachförmig, so dass kein Wasser eindringen kann.



Der Gattungsname Adonis leitet sich von den blutrot-blühenden Arten ab. Nach der griechischen Mythologie verwandelte Aphrodite ihren Liebling Adonis, der durch einen vom eifersüchtigen Ares gesandten Eber getötet wurde, in die blutrote Blume. Von daher ist der Name Adonisröschen für das gelbblühende Frühlings-Adonisröschen nur zu verstehen, wenn man weiß, dass es auch rotblühende Arten gibt, z.B. das Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis). Dies war auch 1984, die "Blume des Jahres". Das Frühlings-Adonisröschen liebt die Trockenstandorte (Bild: Thomas Langhirt)
Bild: Thomas Langhirt Das Frühlings-Adonisröschen liebt die Trockenstandorte


Das ursprünglich aus Sibirien und dem Altai kommende Frühlings-Adonisröschen ist auch auf Trocken- und Steppenrasen sowie in Kiefernwäldern in Europa und in Westsibirien zu finden. Die Hauptvorkommen findet man auf Trocken- und Halbtrockenrasen, Nebenvorkommen stellen Staudensäume trockenwarmer Standorte.
In Mittel-, Südost- und Osteuropa, im Südwesten nur in den französischen Sevennen und im nordöstlichen Spanien wächst es wild. Die nördlichsten Verbreitungsgebiete sind die schwedischen Ostseeinseln Öland und Gotland. Im Westen und im Nordwesten tritt das Frühlings-Adonisröschen nur noch in getrennten Kleinarealen auf, ganz vereinzelt auch im Rhein-Main-Gebiet, z.B. Mainzer Sand, Naturschutzgebiet Rammersberg.


Die Art ist in Bayern strengstens geschützt und darf dem Areal nicht entnommen werden (Bild: Thomas Langhirt) Obwohl die Blüten weder Honig enthalten noch duften, werden sie wegen des Pollenreichtums gern von vielen Insekten besucht.
Das Frühlings-Adonisröschen ist in Bayern streng geschützt Bild: Thomas Langhirt


Die Pflanze ist Bestandteil verschiedener Herz- und Kreislaufmittel und zeigt im Gegensatz zum Fingerhut nicht so viele Nebenwirkungen. Auch in der Homöopathie setzt man die Pflanze als Herzmittel ein.
Adonisröschen wirkt giftig auf Pferde, Hunde und Katzen, Nager, wie Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen.

 
Geschichtliches:
Das Adonisröschen war schon in der Antike bekannt. Hippokrates verwendete sie bei Wassersucht und auch bei Plinius findet eine Art Erwähnung. Früher nutzte man die Pflanze bei Harn- und Steinleiden.
Auch Hieronymus Bock weiß über ihre Wirkungen zu berichten. Er empfiehlt das Adonisröschen, das er fälschlich "Schwarz Nieswurz" nennt bei Fallsucht, Wassersucht und gegen Schwindel sowie bei Flechten und anderen Hauterkrankungen. Aber auch die Giftwirkung war damals schon bekannt.

 

In Österreich wächst das Frühlings-Adonisröschen in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.

Es tritt häufig bis zerstreut auf, seine Standorte sind jedoch selten.

Es gilt als gefährdet und steht unter vollständigem gesetzlichen Naturschutz.
Seine nördlichsten Vorkommen liegen auf den schwedischen Inseln Gotland und Öland (Bild: Thomas Langhirt)
Bild: Thomas Langhirt Das nördlichste Vorkommen sind die schwedischen Ostseeinseln Öland und Gotland


Adonis vernalis steht in Deutschland vollkommen (ober- und unterirdische Teile) unter Naturschutz.

Die Art hat in Deutschland und der Schweiz den Gefährdungsgrad 3 (gefährdet), in Bayern ist sie stark gefährdet (Gefährdungsgrad 2).

 
Ordnung Familie Gattung
Hahnenfußartige Hahnenfußgewächse Adonisröschen


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- letzte Aktualisierung: Dienstag, 16. April 2024 -
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