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Und weiter geht es in Richtung Hopferstadt.
Wer noch einen alten Wegführer hat, sollte ab hier den Hinweisschildern
vertrauen. Wir haben diesen Streckenabschnitt umgeleitet, einerseits
ist dieser neue Abschnitt für den Wanderer sicherer und für uns besser
ausschildbar, andererseits ist dieser Weg aber auch
abwechslungsreicher und nicht monoton.
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Wir haben diesen neuen Abschnitt, für Sie gut
ausgeschildert. Die Strecke gen Hopferstadt, ist auch für Sie
besser "nachvollziehbar". |
Ab hier neuer Streckenabschnitt in
Richtung Hopferstadt |
Bild: Björn Neckermann |
Am Hochstand gehen Sie nun links weiter, vorbei an einem Feuchtbiotop,
das von einer Quelle gespeist wird. Trotzdem können Sie in diesem
kleinen Gewässer, Fische beobachten. Wahrscheinlich wurden durch
Enten, an deren Füßen Fischeier haften blieben, diese in das kleine
Gewässer eingetragen.
Entlang von Gehölzrändern und
Waldhainen haben wir diesen Weg gewählt. |
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Bild: Björn Neckermann |
Hier geht es links weiter |
Den geteerten Wirtschaftsweg folgen Sie nun an Gehölzrändern
(links von Ihnen) entlang, langsam ansteigend auf die Hochfläche.
Links von Ihnen entdecken Sie ein Steinkreuz (Marterl) die Sie hier
in Franken immer wieder antreffen können.
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Die Marter, oder Marterl, sind Votivbildstöcke und haben
ihren Ursprung, in einem Gelöbnis, oder als Andenken an
Verstorbene. Die Bildstöcke können sehr alt sein, viele
verwittern, aber einige wurden liebevoll, wie dieser hier,
restauriert. |
Zeugen von einer tiefen Frömmigkeit |
Bild: Björn Neckermann |
Langsam treten die Gehölze und Waldhaine zurück und die offene
Feldflur liegt vor Ihnen. Unser Weg führt Sie nach oben zur
Staatsstrasse Ochsenfurt - Aub. An einem weiteren Bildstock biegen Sie
nach rechts in einen Wirtschaftsweg ein. Diesen folgen Sie nun bis
nach Hopferstadt.
Die Staatsstrasse läuft links,
parallel, zu Ihnen. |
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Bild: Björn Neckermann |
An der Wegekreuzung biegen Sie nach rechts ab |
Nun befinden Sie sich auf der Gäuhöhe. In den ausgedehnten
Getreidefeldern können Sie auf einen der seltensten Greifvögel
treffen, der hier seit Anfang der 90er Jahre eines seiner europaweit
größten Vorkommen hat, die
Wiesenweihe.
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Bei klarer Sicht können Sie links von Ihnen den
Steigerwald erblicken, rechts von Ihnen die fruchtbaren Böden,
sowie die Weite
des Ochsenfurter Gaues. |
Fruchtbarer Ackerboden so weit
das Auge reicht |
Bild: Björn Neckermann |
Sie bleiben auf diesem Wirtschaftsweg, mal Wiesenweg, mal geteerte
Zufahrten von Ackerrandstreifen. Bis Sie auf einen weiteren Bildstock
treffen, hier den Zufahrtsweg queren, geradeaus weiter.
An einem alten Bildstock auf
Wiesenweg, weiter auf Hopferstadt zu. Goldammer und
Heckenbraunelle sind zu hören. |
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Bild: Björn Neckermann |
Auf schönem Wiesenweg, geschützt von Hecken geht es weiter |
Entlang von Obstbäumen, links von Ihnen, geht es weiter, bis sich der
Wiesenweg langsam verengt und die Hinweisschilder Sie nach rechts in
eine Siedlung führen.
Hopferstadt ist erreicht:
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Die Gegend um Hopferstadt und etwas südlich davon wurde
wohl zwischen dem 7 und 10. Jh. besiedelt. (Ortsnamenendung
-hausen) ... |
Der Wiesenweg mündet ein in die
Siedlung |
Bild: Björn Neckermann |
... dagegen überwiegen im Tal der Gollach die -heim und
-ingen-Namen, was auf eine Besiedlung zwischen dem 3. und 5.Jh.
hindeutet, wohl dank der ertragreichen Böden, der Milde des Klimas und
des Wasserreichtums.
Offensichtlich im Zuge der
Flurbereinigung wurde ein dichtes Netz von Wegen und Straßen
angelegt. ... |
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Bild: Björn Neckermann |
Hier rechts gehen - an der linken Seite steht eine Bank
zum Ausruhen |
... Der Wohlstand der Hofdörfer und Städte gründet sich auf
Landwirtschaft, den Abbau des Muschelkalks, den Fremdenverkehr sowie
Gewerbe und Industrie.
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Hopferstadt ist ein Ortsteil der Stadt Ochsenfurt, im
Landkreis Würzburg und hat ca. 680 Einwohner. |
Vom Wiesenweg aus, betreten Sie die
neue Siedlung von Hopferstadt, Im Burggraben |
Bild: Björn Neckermann |
Die Gemeinde hat einen historisch gewachsenen ovalen Dorfgrundriss und
ist geprägt von den typisch fränkischen giebelständigen Häusern und
Scheunen. Die Landwirtschaft spielt mit ca. 50 Betrieben bis heute
immer noch eine bedeutende Rolle.
Mit dem Gemeindeedikt wurde
Hopferstadt eine eigenständige, politische Gemeinde. |
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Bild: Björn Neckermann |
Sie laufen die Strasse "Im Burggraben" entlang und biegen
dann links ab |
(Gemeindeedikte waren Erlasse von König Maximilian I. und der
Teil der "Revolution von oben" im Königreich Bayern, Anfang des 19.
Jahrhunderts).
Im Zuge der Gebietsreform wurde die Gemeinde
Hopferstadt am 1.Mai 1978 als letzte Gemeinde nach Ochsenfurt
eingemeindet.
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Hopferstadt hinterlässt einen schmucken und
gastfreundlichen Eindruck. |
Weiter abwärts - am Restaurant
'Piccolo' vorbei |
Bild: Björn Neckermann |
Ganz in der Nähe von Hopferstadt befindet sich eine
Kreisgrabenanlage. Diese ist im Winter 1978/79 erstmals vom
Luftbildarchäologen Otto Braasch fotografiert worden. Im Jahre 2001
lieferte eine geophysikalische Untersuchung genauere Aussagen zu
Baudetails, Erhaltungszustand und Gestalt des Kreisgrabens.
Bitte achten Sie hier wieder auf die
Hinweisschilder. |
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Bild: Björn Neckermann |
Genau gegenüber dem gelben Haus, biegen Sie nach links in
eine kleine Gasse ab |
Das Magnetbild zeigt ein ovales Grabenwerk aus drei konzentrischen
Gräben im Abstand von jeweils etwa 18 Meter. Der äußerste Ring hat
einen Durchmesser von 150 bis 160 Meter, der innerste misst etwa 80
Meter und umschließt über 5000 Quadratmeter. Damit handelt es sich um
die größte Kreisgrabenanlage Bayerns. Archäologen erforschen zurzeit
ihre Spuren im Erdreich. Die Außengräben weisen im Abstand von vier
bis fünf Metern Innenpalisaden auf und sind durch je 16 Erdbrücken
unterbrochen. Das innere Oval hat nur zwei Grabensegmente mit den
beiden Übergängen, die in etwa nach Ost und West weisen. In der
Innenfläche finden sich etwa 45 Gruben. Anlagen dieser Größe mit einem
oder mehreren konzentrischen Gräben und Durchmessern zwischen 40 und
150 Meter sind in Niederbayern und im mittleren Donauraum aus dem
Mittelneolithikum bekannt. Diese Grubenwerke zählen zu den ältesten
Monimentalbauten Europas, die von der Bandkeramischen Kultur zwischen
5500 und 5000 v.Cr. errichtet wurden. Aufgrund ihrer Größe und
Bauweise lässt sich auch diese Anlage der Gruppe der
mittelneolithischen Kreisgräben, (Als Mittelneolithikum wird ein
Abschnitt der Jungsteinzeit in Mitteleuropa bezeichnet, der zwischen
5000 und 4500/4300 v.Chr. datiert), zuordnen.
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Bitte Vorsicht: Unten treffen Sie auf die stark befahrene
Strasse in Richtung Aub. Queren Sie die Staatsstrasse am
Fußgängerübergang. |
Die Gasse abwärts gehen bis zur
Hauptstrasse |
Bild: Björn Neckermann |
Auf der anderen Straßenseite befindet sich
rechter Hand ein
Bäcker. Hier können Sie sich nochmals mit etwas zum Trinken oder Essen
versorgen.
Unser Weg,läuft links und dann rechts (Dorfstrasse) in den Ort hinein,
in Richtung Sportplatz.
Hier in den Ort, entlang der
Dorfstrasse, gehen. |
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Bild: Björn Neckermann |
Unser Weg verläuft nun durch den schmucken Ort - links und
rechts große Bauernhöfe |
In der Ortsmitte steht rechts die beeindruckende Kirche
St.Peter und Paul, dessen hoch aufragender "Echter-Turm" im weiten
Umland zu sehen ist. Seine gotischen Maßwerk-Friese verweisen auf die
Entstehungszeit wohl um 1400.
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Sie laufen die ganze Dorfstrasse abwärts bis zu einem
großen Brunnen. |
Dorfstrasse - links und rechts größe
Bauernhöfe |
Bild: Björn Neckermann |
Kleiner geschichlicher Überblick:
In einer um 880
zu datierenden Überlieferung wird Hopferstadt erstmals mit
Namen erwähnt. Möglicherweise geht die erste Kirche im Ort auf
eine adelige Eigenkirche der Grafen von Comburg-Rothenburg aus
der Zeit um 1050 zurück, die diese - neben weiteren Gütern im
Ochsenfurter Gau - dann dem Stift Neumünster in Würzburg
übergeben hatten. Neben diesem hatten vor allem Stift
Haug/Würzburg und die Herren von Hohenlohe-Brauneck
umfangreiche Besitzungen im Ort. In der ersten Hälfte des
15.Jhh. steigt das Stift Neumünster, dem bereits 1300 die
Pfarrei einverleibt wurde, zum Dorfherrn bis 1803 und zum
größten Grundbesitzer auf. Die Zehntscheune in der Ortsmitte,
in heutiger Form von 1603, zeugt bis heute von dieser Präsenz.
Ein erster Pfarrer Gernodus ist 1165 erwähnt, 1245 dann hören
wir erstmals von einer eigenen Pfarrkirche. Das Dorf war ab
etwa 1420 mit einem Dorfgraben und Erdwall sowie mit drei
Torhäusern versehen, die Kirche mit dem Friedhof wird mit
einer hohen Mauer umgeben. Von 1817 bis 1860 hat man diese
Befestigung dann abgebrochen - heute besteht nur mehr ein
Stück der alten Kirchhofmauer. Um 1400 entsteht mit der
Leonhardi-Kapelle an der Strasse nach Aub ein zweites
Gotteshaus, das heute seine neugotische Ausstattung besitzt.
Bis 1989 hatte - zusammen mit Rittershausen - der Ort einen
eigenen Pfarrer, dann wurde es von St.Thekla in Ochsenfurt
mitbetreut. Seit Oktober 2001 ist die Gemeinde als
Pfarreiengemeinschaft verbunden mit Darstadt, Goßmannsdorf,
Hohestadt, Tückelhausen und Winterhausen. |
So manches kann man entlang der
Dorfstrasse entdecken - Heiligenbilder u. -statuen an den
Außenfassaden der Häuser. |
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Bild: Björn Neckermann |
Heiligenbilder zieren die Häuser |
In der Dorfmitte, rechte Seite, geht der Blick auf den weiten
Kirchplatz, mit vorne einem Kreuz und dahinter die Kirche St.Peter und
Paul. Links daneben steht die frühere Zehntscheune. Als Zehntscheune
oder auch Zehntscheuer wurde ein Lagerhaus zur Annahme und
Aufbewahrung der Naturalsteuer Zehnt bezeichnet. Der Begriff Zehnt,
Zent, Zehent, Zehnter, Zehend, der Zehnte (auch Kirchenzehnter,
lateinisch: decenia, mittelniederdt.: teghede) oder Dezem (von
lateinisch: decem "zehn") bezeichnet eine etwa zehnprozentige Steuer
in Form von Geld oder Naturalien an eine geistliche (Kirche), oder
eine weltliche (König, Grundherr) Institution. Ein solche Abgabe war
bereits im Altertum in verschiedenen Kulturen nicht nur des Orients
bekannt und über das Mittelalter bis in die frühe Neuzeit üblich.
"Böse Zungen behaupten, dies wurde übergangslos, bis in die heutige
Zeit weitergeführt".
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Links der Ölberg, wohl von 1505 und rechts das Kreuz mit
der Hl.Maria Magdalena. |
Kirche
St.Peter und Paul |
Bild: Björn Neckermann |
Die alten Glockem von 1851 und 1880 fielen dem 1.Weltkrieg zum
Opfer, wie viele anderer Glocken landauf und -ab auch, die
verbliebenen zwei wurden 1921 nach Hohestadt (1733 - diese ist dort
noch vorhanden) und Riedenheim (1881 - diese ist verschwunden)
verkauft. Die heutigen vier Stahl-Glocken konnten 1921 angeschafft
werden.
Die Gotik prägt auch das äußere Erscheinungsbild der
ganzen Kirche. 1416 war das Gotteshaus bei kriegerischen
Auseinandersetzungen schwer beschädigt worden. Erst 1505 wird der Chor
unter Fürstbischof Lorenz von Bibra und dessen Verwandten Probst
Albrecht von Bibra neu erbaut. Bei einer Erweiterung der Kirche 1861
mangelt es an der Bauausführung, sodaß bis 1864 das gesamte
Kirchenschiff neu erbaut wird.
Wer ein paar Minuten der Ruhe
sucht, sollte die Kirche besuchen dort kann man auch etwas über den
Innenraum dieser Kirche erfahren.
Am Ende der Dorfstrasse stoßen Sie auf auf eine Querstrasse
mit einem schönen restaurierten alten Dorfbrunnen. Hier gehen Sie links
weiter, in die Angerstrasse.
Hier biegen
Sie nach links in die Angerstr. ab. |
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Bild:
Björn Neckermann |
Restaurierter Dorfbrunnen |
Am Friedhof halten Sie sich rechts, in Richtung Sportplatz. Am
Bildstock angelangt (Erinnerung an die Kriegsjahre 1914-18) gehen Sie
links weiter.
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Bildstock - Erinnerung an die
Kriegsjahre 1914 - 1918. |
Hier
biegt der HW4 nach links ab |
Bild: B.Neckermann |
Kurz nach der Sportplatzanlage halten Sie sich rechts
(schöner Bildstock) und gehen auf geschottertem Wirtschaftsweg weiter,
der langsam ansteigt.
Auf der
linken Seite, wunderschöner restaurierter Bildstock |
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Bild:
B.Neckermann |
Der HW4 hält sich hier rechts
auf geschottertem Wirtschaftsweg |
Oben, Vorsicht:
Verkehrsstrasse. Sie queren diese Verkehrsstrasse und laufen
geradeaus weiter, in Richtung Gülchsheim (altes Verkehrsschild).
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Wir haben auch hier entlang des
Weges, viele neue Hinsweisschilder angebracht. Bleiben Sie auf
diesem Weg, der Sie sicher nach Gülchsheim führt. |
Altes
Verkehrsschild das Ihnen die Richtung nach Gülchsheim anzeigt. |
Bild: Björn Neckermann |
Weiter zur Seite Gülchsheim
Zurück nach Ochsenfurt
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