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Der Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) - der mit dem gebogenen Horn
Der Nashornkäfer gilt als der größte heimische Vertreter der
Familie, der Blatthornkäfer. Dieser Familie gehören auch Junikäfer,
oder Mai- und Rosenkäfer an.
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Ursprünglicher Lebensraum des Nashornkäfers, ist stark
zersetzter Holzmulm, wie er sich im Inneren von abgestorbenen
Bäumen oder dickeren Ästen alter Laubbäume ansammelt. |
Der Nashornkäfer - unverkennbar
tragen die Männchen ein nach hinten gebogenes Horn auf dem
Kopf |
Bild: © Michael Radloff |
Haben Sie schon einmal einen Nashornkäfer in Ihrem Garten
beobachtet? Denn Nashornkäfer gehören zu den imposantesten
einheimischen Käfern. Die Männchen, des zwischen 25 und 40 Millimeter
großen Käfers, tragen das charakteristische Horn, an dem sie leicht zu
erkennen sind und sich auch vom Weibchen unterscheiden. Denn die
Weibchen haben an der Stelle des Horns nur einen kleineren Höcker.
Die Käfer sind geschützt und nur schwer und selten zu sehen, denn
er ist nachtaktiv und gräbt sich tagsüber ein. Mit etwas Glück können
Sie die Larven der Nashonrkäfer sehen, nämlich im Komposthaufen und
das zu jeder Jahreszeit. Denn im Kompost entwickeln sich die Larven
über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Der Nashornkäfer hat, wie
alle verwandten Arten, drei Larvenstadien. Danach verpuppen sich die
Larven in hühnereigroßen Kokons aus Lehm und Sägemehl. Die Puppe ist
anfangs sehr weich und weißgelblich. Im Laufe der Zeit verfärbt sie
sich jedoch, wird rotbraunschwarz und ihre Körperdecke ist stark
sklerotisiert. (das bezeichnet einen chemischen Prozess, bei dem eine
Verfestigung stattfindet. Häufig sind besonders stark beanspruchte
Köperpartien stärker sklerotisiert als andere). Das Puppenstadium
dauert je nach Temperaturverhältnissen bis zu zwei Monaten. Der
ausgeschlüpfte Käfer bleibt noch etwa 1 - 2 Monate im Kokon. In dieser
Zeit nimmt er seine endliche Farbe an und seine Körperdecke wird hart.
Die Entwicklungsdauer hängt von der Umwelt ab, vor allem aber von der
Temperatur. Sie beträgt normalerweise 2 bis 3 Jahre, kann sich aber
auch über 5 Jahre hinziehen. Die Käfer halten sich mit Vorliebe
längere Zeit am Ort ihrer Geburt auf.
Die Larve ist ein Pflanzenfresser.
Sie ist erwachsen ungefähr so groß wie ein Finger. Sie hat
deutlich sichtbare Atemöffnungen. |
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Bild: Naturfoto Frank Hecker |
Nashornkäfer-Larven im Holzmulm |
Ursprünglich bewohnte der Nashornkäfer alte Eichenwälder. Er stammt
ursprünglich aus den Ländern des Mittelmeerraumes. Sein heutiges
Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nord- und Westafrika über die
Kanarischen Inseln und Mitteleuropa bis in das südliche Skandinavien.
Auch in Westsibirien, sowie in Zentral- und Ostasien ist der
Nashornkäfer zu Hause.
Dann aber
tauchte er in den Gerbereien auf, die Eichenrinde verwendeten. Auch
trifft man ihn in den Sägespänen-Abfallhaufen von Sägewerken an. Wird er
zufällig in Komposthaufen entdeckt, so sucht der Nashornkäfer
schnellstens wieder das Dunkel des Inneren des Komposthaufens auf.
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Die Unterseite der Nashornkäfer ist mit einer fuchsroten
Behaarung bedeckt. |
Nashornkäfer-Weibchen - man erkennt
den kleinen Höcker |
Bild: Naturfoto Frank Hecker |
Das Weibchen legt etliche Eier entweder in Holzmulm oder
Kompost, in alte Rinde (ich habe in meinem Garten zwei Eichen, deren
Holzschnitt und abfallende Äste zerkleinere ich und lege diese unter
den Eichen ab) oder in modernde Hobel- und Sägespänhaufen ab. Dabei variiert
die Eieranzahl zwischen 11 und in anderen Fällen mit über einhundert.
Die schlüpfende Larve ist relativ groß, sie kann 8 mm lang sein. Sie
lebt unterschiedlich tief im Erdreich, was von der Temperatur der
Bodenoberschicht abhängt. Die Larve ist blind, reagiert jedoch auf
Licht, was sie dann dazu veranlasst sich noch tiefer in den Borden
vorzuarbeiten.
Was die Nahrung der adulten Tiere
betrifft, so ist dies noch immer nicht ganz geklärt. Es gibt
aber Hinweise, dass adulte Tiere gierig an Baumsäften saugen.
D.h., dass ihr Mundapparat also zu einer Nahrungsaufnahme
geeignet ist. |
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Bild: © Naturfoto Frank Hecker |
Männliches Exemplar von einem Nashornkäfer |
Einem erwachsenen Nashornkäfer ist nur ein sehr kurzes Leben
vergönnt. Vier bis sechs Wochen werden sie nur alt. Die Entwicklung
jedoch vom Ei bis zum adulten Käfer kann bis zu fünf Jahren dauern,
bestehend, wie schon beschrieben, aus drei Larvenstadien, sowie einer
Verpuppung im Kokon.
Kleinere Männchen können kein Horn haben
und tarnen sich so als Weibchen. Für sie von Vorteil, um Käpfen gegen
Rivalen aus dem Wege zu gehen, denn das Horn wird als Waffe
eingesetzt. So können sie sich getarnt den Weibchen nähern.
Feinde hat der Nashornkäfer natürlich
auch. Hier sind vor allem die Dolchwespen zu nennen. Wespen, die
teilweise auf Nashornkäferlarven spezialisiert sind. Die Wespe legt
ein Ei auf der Larve ab, die sich entwickelnde Wespenlarve frisst
daran von außen. Sie tötet dabei letztlich die Nashornkäferlarve ab.
Als spezialisierten Parasitoid (wird ein Tier genannt, in der
Regel ein Insekt, welches in seiner Entwicklung parasitisch lebt und
den Wirt zum Abschluss der Parasitierung jedoch tötet) von
Nashornkäferlarven ist die Gelbköpfige Dolchwespe (Megascolia
maculata, aus der Familie der Dolchwespen) bekannt geworden. Die
Gattung Megascolia ist in Europa nur mit zwei Arten vertreten.
Nashornkäfer sind nicht gerade als
großartige Flieger bekannt. Sie fliegen in warmen Nächten in
der Abenddämmerung meist Ende Mai, Anfang Juni. Ihr
"Brummen" ist gut zu hören. |
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Bild: © Naturfoto Frank Hecker |
In warmen Nächten, in der Abenddämmerung, kann man sie
fliegen sehen |
Der Nashornkäfer ist in Deutschland geschützt nach
der Bundesartenschutzverordnung (BAVO) und das Bundesnaturschutzgesetz
verbietet, die Tiere und ihre Entwicklungsformen zu fangen, zu
verletzen, oder zu töten.
Ordnung |
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Unterfamilie |
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Nashornkäfer |
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