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Tiere im Lebensraum Totholz -
der Hornissenkäfer (Quedius
dilatatus) - ein Resteverwerter und Kommensale |
Neben seinem Namen Hornissenkäfer trägt dieser Mitbewohner eines
Hornissennestes auch den Namen Hornissenkurzflügelkäfer. Leider ist
auch dieser schöne Kurzflügelkäfer, genau wie die Hornissen, in
Deutschland nicht mehr häufig anzutreffen.
Der bis zu 26
mm lange Käfer (gehört damit zu den größeren Kurzflügelkäfern) lebt in
allen Entwicklungsstadien in den Abfallhaufen unter Hornissennestern.
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Der Körperbau ist auffallend gestreckt mit parallelen
Seitenrändern. Die gesamte Färbung des Hornissenkäfers ist
unauffällig schwarz. |
Der Hornissenkäfer - der Käfer gehört
zu den selteneren Käfern |
Bild: © Kerstin Grimm,
Amtsberg |
Der Hornissenkäfer ist ein guter Flieger, denn trotz der kurzen
Deckflügel ist das häutige Hinterflügelpaar meist groß und gut
entwickelt und muss deshalb in Ruhestellung auf komplizierte Weise
gefaltet werden, um unter die Deckflügel zu passen. Im Gegenzug ist
das Entfalten der Flügel rasch abgetan, obgleich dazu die Beine
eingesetzt und kammartige Gebilde am letzten Hinterleibsring über die
Flügelunteseite gezogen werden müssen.
Interessant ist, dass
der Hornissenkäfer als Mitbewohner lebt, man nennt das auch:
Kommensale. Dies bedeutet: Kommensalismus (lat. mensa = Tisch). Der
Hornissenkäfer ist ein Mitesser und ernährt sich unter anderem von
Nahrungsrückständen der Hornissen, aber nicht nur. Käfer und Larven
leben nicht auf Kosten der Hornissen, sondern nur als deren enge
Nachbarn. Käfer und Larve sind Räuber und halten sich in Exkrementen-
und Abfallhaufen unter Hornissennestern auf. Hier stellen sich
verschiedene Zweiflügler-Arten, wie Fliegen ein, um sich darin zu
vermehren. Fliegen und deren Larven stellen die Hauptnahrung für
Hornissenkäfer und seiner Larven dar. Aber es sind auch verendete
Hornissen, sowie heruntergefallene Beutereste und Hornissenlarven aus
dem Hornissennest. Vor allem gegen Abend zeigt sich die Imago auch auf
Saft abscheidenden Eichenstämmen. Der Käfer verbirgt sich in Moos und
Waldstreu.
Ordnung |
Familie |
Gattung |
Art |
Käfer |
Kurzflügler |
Quedius |
Hornissenkäfer |
Hornissenkäfer siedeln sich in unmittelbarer Nähe von
Hornissennestern an, um sich dort als sogenannter Kommensale vom
Nahrungsrückstand des Hornissenvolkes zu ernähren. Mithilfe seines
ausgezeichneten Geruchsinns gelingt es dem Hornissenkäfer, die Nester
aufzuspüren.
Die Verbreitung des Hornissenkäfers
ist wohl in ganz Europa, nämlich von Skandinavien bis in den
Mittelmeerraum, ostwärts bis in den europäischen Teil
Russlands. Daneben kommt die Art auch in China vor. |
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Bild: © Kerstin Grimm,
Amtsberg |
Der Hornissenkäfer ist gefährdet - gelistet als Art 3 =
gefährdet in der Roten Liste |
Der Hornissenkäfer siedelt sich gezielt in Abfallhaufen unter
Honissennestern an. Dort sind sowohl adulte Tiere als auch Larven in
allen Entwicklungsstadien anzutreffen. Die Weibchen legen relativ
große Eier in den Abfallhaufen unter dem Hornissennest. Die Larven
schlüpfen so zwischen 8 bis 15 Tagen. Sie leben in Röhren, die sie
selbst spinnen. Das 3. Larvenstadium überwintert, um sich im Frühjahr
in einem Kokon zu verpuppen. Das Puppenstadium dauert 4 - 6 Wochen.
Doch bei der Beobachtung des Hornissenkäfers ist Vorsicht
geboten, denn die Tiere reagieren auf jede Störung. Bisher geht man
davon aus, dass der Hornissenkäfer in starker Abhängigkeit zur
Hornisse steht. Über die genauen Zusammenhänge oder Gründe dieser
Abhängigkeit, gibt es eine große Unklarheit.
Vielen Dank an Frau Kerstin Grimm, Amtsberg, für Ihre Aufnahmen vom
Hornissenkäfer, die ich hier veröffentlichen darf.
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