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Der Zilpzalp (Phylloscopus
collybita) - der, der seinen Namen ruft
Als ich Ende Dezember, Anfang Januar durch unsere Feldflur streifte
und kein Vogel zu sehen, geschweige zu hören war, ging es mir wieder
besser als ich Mitte März an hellen und sonnigen Tagen den ersten
Zilpzalp mit seinen unverkennbaren Rufen hörte. Im Herbst 2016 schrieb
ich an alle Bürgermeistergemeinden meines Landkreises einen offenen
Brief indem ich bat, die Mäharbeiten entlang von Wiesengräben und
Waldsäumen nicht im Frühjahr, sondern erst im Herbst zu veranlassen,
dachte ich an diesen kleinen Kerl, der eben dieses Habitat nutzt. Auch
das Abschlegeln von Heckensäumen und die Vernichtung von Altgrassäumen
vertreiben nicht nur hochgefährdete Vogelarten, sondern auch unseren
Weidenlaubsänger. Wir müssen einfach aufhören alles "sauber" zu
gestalten, das ist keine Natur, sondern wir sollten wieder
zurückfinden zu einer naturverträglichen Bearbeitung unserer
Feldfluren.
Der Zilpzalp oder auch Weidenlaubsänger gehört mit
zu den häufigsten Vögeln Europas. Er ist eine Vogelart aus der Familie
der Laubsängerartigen, zu diesen z.B. auch der Fitis gehört, dem der
Zilpzalp sehr ähnlich sieht. Am ehesten kann man sie anhand ihrer
Stimmen auseinanderhalten. Auch sind die Beine beim Zilpzalp dunkler.
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Dieser kleine unauffällige
olivgrüne Vogel kann man vom Aussehen her leicht mit seinem
Verwandten dem Fitis verwechseln. Am ehesten erkennt man sie
an ihren Stimmen. Der Zilpzalp ist häufig ab Mitte März zu
hören, wenn das vertraute "zilp zalp zelp zilp zalp" den
Frühling einläutet. |
Der
Zilpzalp bevorzugt dichtes Unterholz |
Bild: Markus Gläßel |
Obwohl er die freie Landschaft bevorzugt, wagt er sich auch in
Vorstadtgärten, wenn es dort hohe Bäume und dichtes Unterholz gibt.
Die Art kommt in weiten Teilen Europas und Asiens vor. Bis auf Island
und Teile Skandinaviens und Osteuropas ist die Art ziemlich
gleichmäßig verbreitet. Gerne besiedelt der Zilpzalp Feldgehölze und
höhere Büsche. Der Zilpzalp ist ein Kurz- bis Langstreckenzieher.
Europäische Vögel überwintern im Bereich des Mittelmeerraumes, in den
Oasen der Sahara und in den Trockensavannen südlich der Sahara. Immer
häufiger sind aber einzelne Vögel in den Wintermonaten in Mitteleuropa
anzutreffen. In den milden, schneearmen Wintern unserer Breiten
gelingt zunehmend die Überwinterung.
Die Zilpzalp-Männchen kehren im März und nachts, etwa 14 Tage vor den
Weibchen zu den Brutplätzen zurück. Jedes dieser Männchen besetzt
"sein" Revier und verteidigt dessen Grenzen mit seinem Gesang. Gesang
heißt auch "gehört" werden: "Dies ist mein Revier", "hier werden meine
Jungen groß", "Nebenbuhler verzieh dich". So, oder ähnlich könnte man
so einige Strophen interpretieren.
Hier können Sie die Stimme des Zilpzalp
hören Autor: Stefan Wehr
Häufig ist
der Zilpzalp im Frühjahr der erste Sommervogel der zu uns
zurückkehrt. In Wäldern und Gärten ist er hoch willkommen,
weil er Insekten und deren Larven vertilgt. |
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Bild:
Gunther Zieger |
Wenn man in den Wäldern und
entlang von Bächen sein "zilp zalp zelp" hört, dann wird es
Frühling |
Sobald die Weibchen eintreffen, gehen die Männchen auf Partnersuche.
Nach der Paarung spielen die Männchen nur noch einen kleinen Part beim
Nistbau und der Aufzucht des Nachwuchses.
Das kuppelförmige
Nest "Backöfchennest", wird gut verborgen im Unterholz in zehn bis 40
Zentimetern Höhe errichtet. Es wird dick mit Federn ausgelegt und hat
einen schmalen Seiteneingang. Das Weibchen legt jeden Tag eines der
bis zu sieben Eier. Das Gelege der Zweitbrut besteht in der Regel aus
drei bis fünf Eiern. Nur das Weibchen brütet und verlässt das Gelege
nur um Nahrung zu suchen. Wenn das Weibchen die Jungen füttert und zum
Nest fliegt, lässt sie sich zuerst immer etwas oberhalb des Nestes
nieder, um das Nest nicht zu verraten.
Achtung: Ich möchte hier nocheinmal
ganz eindringlich darauf hinweisen, Reisighaufen die im Winter
aufgehäuft und liegen gelassen worden sind, ab Anfang März nicht mehr
zu entfernen oder aufzulösen, weil bis dahin schon viele Tiere dieses
"Biotop" als Eigenheim, Zufluchtsstätte, Versteck oder als Rastplatz
in Beschlag genommen haben. Bitte entfernen Sie dieses Biotop, wenn es
denn sein muss, erst im Herbst.
Wichtige Merkmale des Zilpzalps:
Größe: (kleiner als Sperling) ca. 11 cm;
Flügelspannweite: 15 - 21 cm;
Gewicht: 6 - 10 g; Geschlechtsreife:
mit 1 Jahr;
Brutzeit: Ende April im Süden, bis Ende Mai
im Norden, möglöicherweise sogar bis Juni im Nordosten;
Anzahl der Bruten: im Norden 1, weiter südlich 2
Jahresbruten;
Gelegegröße: 4 - 7; Zweitbrut meist 3 - 5
weiße mit feiner Punktierung versehene Eier; Brutdauer:
13 - 16 Tage. Weibchen brütet und hudert alleine; Nestlingsdauer:
14 -16 Tage. Manche Männchen füttern kaum; Verhalten:
Paarbildung in der Brutzeit. Zu anderen Zeiten oft in kleinen
Trupps unterwegs; Nahrung: Insekten und
deren Larven. |
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Das Gefieder eines erwachsenen
Vogels ist graugrün. Die Brust und die Unterseite sind dabei
schwach gelblich. Die Beine sind dunkel. Beide Geschlechter
sind gleich. |
Der
Zilpzalp wird auch Weidenlaubsänger genannt - früher hieß er
auch Weidenlaubvogel |
Bild: Gunther Zieger |
Der Zilpzalp findet einen Großteil der kleinen Insekten, von
denen er lebt, in den Bäumen oder im Unterholz und in den Büschen
darunter. Er fliegt von Baum zu Baum und hüpft von einem Ast zum
nächsten, schlägt dabei ständig mit dem Schwanz, untersucht Blätter
und Zweige nach Raupen, kleinen Mücken, Fliegen und Spinnen.
Blattläuse, Insekteneier und -larven in allen Entwicklungsstadien
werden aufgenommen und an die Jungen verfüttert.
Wissenswertes & Interessantes:
Der
Zilpzalp wird auch Weidenlaubsänger genannt, früher war sein
gängiger Name Weidenlaubvogel. Das
Zilpzalpweibchen lockt das Männchen an, indem es aufrecht
sitzt, ruft und mit den Flügeln vibriert. Das Männchen fächert
seine Flügel zu einem weiten Bogen, so dass jede Feder zu
sehen ist und fliegt langsam auf das Weibchen zu, bewegt dabei
seine Flügel verlangsamt und stößt einen sirrenden Laut aus.
Auf Mallorca überwinternde Zilpzalpe kommen bei
ungewohnt kalter Witterung manchmal sogar in die Häuser.
Immer mehr Zilpzalpe sieht man noch im November oder
Anfang Dezember in Mitteleuropa. Doch nur Einzelvögel
überwintern wirklich bei uns. Die im Süden
Großbritanniens überwinternden Vögel ernähren sich fast
ausschließlich von Blattläusen. Da die Nahrung dort in den
Wintermonaten knapp wird, sucht sie der Zilpzalp auch am Boden
sowie in niedrigen Büschen und Zweigen. |
Der Zilpzalp ist in Bayern flächendeckend verbreitet und ist
bei uns ein häufiger Brutvogel. Unter den zwanzig häufigsten Arten
nimmt der Zilpzalp den elften Platz ein. Die Bestandsschätzung wird in
Bayern mit 240.000 - 650.000 BP angegeben. Der Zilpzalp ist daher in
Bayern nicht gefährdet. Lokale Einbußen an Brutmöglichkeiten entstehen
durch aktuelle Eingriffe in Bruthabitate aus verschiedenen Gründen,
das sind z.B. vorzeitige und zu häufige Auslichtungs- und Mäharbeiten
entlang von Waldsäumen, Hecken und Verkehrswegen sowie die Vernichtung
von Altgrassäumen entlang von Hecken, vertreiben den Bodenbrüter
Zilpzalp.
Der Zilpzalp
ist der ökologisch am wenigsten spezialisierte Laubsänger. Er
kommt jedoch vorwiegend in sonnigem, reich strukturiertem
Laub- und Michwald vor. Gerne besiedelt er auch Feldgehölze. |
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Bild:
Markus Gläßel |
Häufig ist er im Frühjahr der
erste Sommervogel der zu uns zurückkehrt. |
ORDNUNG
Sperlingsvögel |
FAMILIE
Laubsängerartige |
GATTUNG & ART
Phylloscopus collybita |
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