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Tiere im Lebensraum Totholz - der
Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius) der,
der dem Borkenkäfer auf den
Pelz rückt |
Der Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius), er wird
auch Gemeiner Ameisenbuntkäfer genannt, ist ein Käfer aus der Familie
der Buntkäfer. Die Ameisenbuntkäfer zählen zu den wichtigsten
Prädatoren der Borkenkäfer.
Die Käfer werden zwischen sieben
und zehn Millimetern groß. An der eigenartigen schwarz-weißen
Zeichnung mit dem gelben Mittelteil kann man diesen Käfer, der wie
eine Ameise rasch am Boden dahinläuft, gut erkennen. Der Kopf und die
Beine sind fast schwarz und seine Deckflügel sind auffällig
schwarz-weiß-rot gebändert. Charakteristisch für diesen Käfer sind
seine klöppelförmigen Fühler. Die Ameisenkäfer sind zudem sehr flach
gebaut und sind auch stark behaart. Die Mandibeln (Mundwerkzeuge)
tragen auf zwei Höckern schräge Flächen, die wie Zangen so
zusammenpassen, dass der zylindrische Körper eines Borkenkäfers
sehr gut gepackt werden kann.
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Die Ameisenbuntkäfer sind in Europa, Nordafrika und Asien
verbreitet. Wegen seiner forstlichen Nützlichkeit wurden die
Käfer nach Nordamerika eingeführt. Die Ameisenbuntkäfer
kommen in Nadelwäldern vor und sind von Frühjahr bis in den
Herbst hinein, häufig auf gefällten Baumstämmen und oder
Baumstümpfen unterwegs um auf Jagd nach Borkenkäfern oder
deren Larven zu gehen. |
Der Ameisenbuntkäfer kommt in
Nadelwäldern noch gut vor |
Bild: Naturfoto Frank Hecker |
Sowohl sein deutscher Name, als auch die wissenschaftliche
Artbezeichnung formicarius spielen darauf an, dass seine Färbung, die
Gestalt und die Beweglichkeit auf Waldameisen anspielt. Weitere
Zusammenhänge mit Waldameisen bestehen allerdings nicht.
Ameisenbuntkäfer sind schon an warmen Frühlingstagen sehr aktiv, wenn
auch seine Beutetiere, die Borkenkäfer besonders intensiv schwärmen.
Wenn sich Borkenkäfer auf einem Stamm oder Baumstumpf niederlassen,
werden diese von den Ameisenbuntkäfern erbeutet. Da die
Ameisenbuntkäfer sehr schnell sind, werden Borkenkäfer überrascht. Die
Ameisenbuntkäfer ergreifen die Borkenkäfer mit ihren Mandibeln und
halten die Beute mit den Vorderbeinen fest. Sehr gewandt entfernen sie
das Schild und die Deckflügel des Borkenkäfers um an deren Weichteile
zu gelangen. Ameisenbuntkäfer stellen vor allem dem Buchdrucker,
dem Kupferstecher, dem Linierten Nutzholzborkenkäfer und auch dem
Großen Waldgärtner nach. Dank ihres flachen Körperbaus können sie
sogar flink in enge Zwischenräume der Borke gelangen, in diesen Borken
können sie sich auch gut bei schlechtem Wetter verstecken. Die
Ameisenbuntkäfer sind sehr scheu und bei kleinsten Störungen suchen
sie umgehend ein Versteck auf.
Nach der Paarung, zwischen April und
Juni, legen die Weibchen ihre jeweils 20 bis 30 Eier in
Borkenritzen und in die Nähe der unter der Rinde von
Nadelbäumen verlaufenden Gänge der Borkenkäfer ab. |
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Bild: Naturfoto Frank Hecker |
Hochzeit bei den Ameisenbuntkäfern |
Nach etwa einer Woche schlüpfen die rosafarbenen
Ameisenbuntkäfer-Larven und leben unter der Rinde, wo sie sich
räuberisch von Larven, Eiern und Puppen der Borkenkäfer, aber auch von
anderen unter der Rinde lebenden Insekten ernähren. Bei der Verfolgung
ihrer Beute, können diese Larven sehr flink sein und bewegen sich
dabei auch sehr geschickt. In den Borkenkäfergängen laufen die Larven
auch rückwärts.
Die Ameisenbuntkäfer-Larven wachsen nur langsam
und verpuppen sich im Herbst unter der Baumrinde. Unter der Borke
leben sie gut geschützt in einer ovalen Kammer, diese wird mit Schleim
ausgekleidet. Im darauf folgenden Frühjahr schlüpfen die Käfer.
Ameisenbuntkäfer zeigen keinen strengen Jahresrhythmus. Mal
überwintern Jungtiere, oder auch ausgewachsene Larven oder Puppen.
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Die Käfer und seine rosa gefärbten Larven ernähren sich
fast ausschließlich von Borkenkäfer-Larven, oder von den Eiern
und Puppen.
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Auffallend ist die Rosafärbung der
Ameisenbuntkäfer-Larven |
Bild: Naturfoto Frank Hecker |
Die Ameisenbuntkäfer und seine Larven erweisen sich überaus nützlich
für die Forstwirte. Leider werden die Käfer oft auch Opfer von
Duftstofffallen für Borkenkäfer, da sich die Ameisenbuntkäfer
offensichtlich an den Lockdüften der Beutetiere orientieren. Obwohl
Ameisenbuntkäfer nur eine Generation im Jahr hervorbringen, gehören
sie zu den nützlichsten Forstinsekten. So können erwachsene Käfer am
Tag mehrere Borkenkäfer - vorwiegend Weibchen - vertilgen und auch die
Larven, schon wie beschrieben, sind eifrige Jäger. Ameisenbuntkäfer
erweisen sich auch als sehr hilfreich, bei großen Windwürfen oder
Schneebrüchen in Fichtenbeständen, wenn dann ein Massenbefall mit
Buchdruckern droht. Allerdings sind Ameisenbuntkäfer nicht in der
Lage, Massenvermehrungen zu verhindern.
Da Ameisenbuntkäfer
auch Opfer werden, durch die Duftstofffallen, müssen diese
Duftstofffallen regelmäßig kontrolliert werden und die unfreiwillig
und unbeabsichtigt mitgefangenen Ameisenbuntkäfer wieder freigelassen
werden.
Deshalb raten wir von Koniferen-(Fichten)-Monokulturen
ab. Mischwälder, die sich noch dem Klimawandel entgegenstemmen, sind
die bessere Lösung für unsere Wälder und verhindern auch
Massenvermehrungen von Holzschädlingen.
Ordnung |
Unterordnung |
Familie |
Unterfamilie |
Gattung |
Käfer |
Polyphaga |
Buntkäfer |
Clerinae |
Thanasimus |
Quelle: auch Wikipedia
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