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Die Zootiere des Jahres seit 2016
Zootier des Jahres ist eine Artenschutzkampagne in Deutschland, die
von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz
e.V. (ZGAP), der Deutschen Tierparkgesellschaft e.V. (DTG) und der
Gemeinschaft deutscher Zooförderer e.V. (GdZ) 2016 im Tierpark
Nordhorn ins Leben gerufen wurde. Gewählt wird das Zootier des Jahres
von der ZGAP. Bei der Wahl zum jeweiligen "Zootier des Jahres"
berücksichtigt die ZGAP Tierarten, die hochbedroht sind. Mit einem
Motivplakat und zwei Schutzprojektplakaten machen viele Zoos und
andere Einrichtungen auf die jeweilige Kampagne aufmerksam.
Jahr |
Zootier |
wissenschaftlicher Name |
2016 |
Leopard |
Panthera pardus |
2017 |
Kakadus |
Cacatuidae |
2018 |
Scharnierschildkröte |
Cuora spp. |
2019 |
Gibbons |
Hylobatidae |
2020 |
Beo |
Gracula religiosa |
Das "Zootier des Jahres 2020" sind die
Beos!
Wenn einem Star sein Talent zum Verhängnis wird!
Es ist ihre
Stimme, die den Vögeln das normale Leben scher macht: Weil Beos sogar
besser sprechen und imitieren können als so mncher Papgei, sind die
Tiere besonders im asiatischen Raum vielgehandelte Objekte.
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Der Beo, der in die Familie der Stare gehört, ist für
seine erstaunlichen Lautnachahmungen berühmt. |
Der Beo ist das Zootier des Jahres
2020 |
Bild: R.Wirth |
Kennzeichen des Beos
Sein Kopf hat nackte
Seitenpartien mit leuchtend gelben Hautlappen, die sich bis
zum Hinterhals ausdehnen. Der Schnabel ist orangefarben bis
rot, zumeist gelbspitzig. Der Schnabel ist leicht gebogen und
recht lang und kräftig und an die vielseitige Ernährungsweise
angepasst. Sein Gefieder ist glänzend schwarz, manchmal mit
metallisch blauem Schimmer und hat im Flug kennzeichnend weiße
Flügelabzeichen. Die Füße sind ausgestattet mit langen
Zehen und Krallen, die ideal sind als "Klammerwerkzeug" im
Geäst seiner Ruhe-, Nist- und Futterplätze. |
Meist fristen sie ihr Dasein nach dem Wegfangen aus den heimischen
Wäldern als Haustiere alleine in kleinen Käfigen. Hinzu kommt, dass
Beos in manchen Ländern als Delikatesse gelten. Somit sind die
Bestände in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen. Einige Arten
stehen heute kurz vor der Ausrottung. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu
machen, hat die Zoologische Gesellschaft für Arten- und
Populationsschutz (ZGAP) den Beo zum "Zootier des Jahres 2020"
ernannt. "Beos verschwinden sowohl in ihrem asiatischen Lebensraum,
als auch in Europäischen Zoos still und leise. Mit der Ernennung zum
"Zootier des Jahres 2020" möchten wir zusammen mit der Unterstützung
unserer Kampagnenpartner und der Zoogemeinschaft Lobbyarbeit und ganz
konkreten Artenschutz für diesen besonderen Vogel betreiben", sagt
Dr.Sven Hammer, 1.Stellvertretender Vorsitzender der ZGAP.
Zootier des Jahres ist eine
Artenschutzkampagne in Deutschland |
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Aufkleber: Aktionskampagne |
Zootier des Jahres - die gefährdeten Beos |
Vor zehn bis 20 Jahren sah man Beos häufig in deutschen
Zoogeschäften. Bei diesen Vögeln handelte es sich stets um Wildfänge,
da die Zucht der Tiere aufwendig ist und der Import der Vögel viel
günstiger war. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als es in den
Ursprungsländern zu schweren Bestandseinbrüchen kam und der Beo daher
1997 auf den Appendix II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES
gesetzt wurde und die EU 2005 den Import von Wildvögeln verbot.
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Der Beo gehört zu einer großen Vogelfamilie, die auch
unseren "gemeinen" Star mit einschließt. Ihre Mitglieder haben
sich weltweit zahlreichen Ernährungsweisen und Lebensräumen
angepasst und sind für ihr vielseitiges Stimminventar bekannt. |
Mittelbeo -
Gracula religiosa
intermedia - eine Aufnahme des Zoo Basel |
Bild: Zoo Basel |
Das erstaunliche Talent der Beos, Stimmen zu imitieren, stellt selbst
das mancher Papgeien in den Schatten. Doch wird ihnen dieses
Sprachtalent auch zum Verhängnis, denn Beos gelten daher weltweit und
besonders im asiatischen Raum als beliebte und vielgehandelte
Vogelart, was ihnen ein einsames Leben in meist kleinen Käfigen
beschert. In manchen Ländern verkauft man Beos zudem als Delikatesse, was die
Bestände zusätzlich dezimiert. Somit stehen einige Arten heute kurz
vor der Ausrottung durch den Menschen.
Sein großes Talent, Stimmen zu
imitieren, wird den Beos oft zum Verhängnis und landen in oft
viel zu kleinen Käfigen. |
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Bild: N.Bruslund |
Privat gehaltener Niasbeo |
Merkmale des Beos
Länge: ca. 25 - 35 cm (je nach
Unterart) Schwanzlänge: ca: 8 cm;
Flügelspannweite: ca.
50 - 55 cm; Gewicht: ca. 250 g.
Brutzeit: April - Juli;
Gelege: 2 oder 3 leuchtend blaue mit bräunlichen Klecksen
versehene Eier. Brutdauer: 13 - 15 Tage;
Nestlingsdauer:
21 - 23 Tage. Verhalten: gesellig. frißt, ruht und nistet
in kleinen Schwärmen. Beos bleiben lebenslang verpaart.
Nahrung: Früchte, Beeren, Nektar, Insekten, kleine Reptilien.
Lebenserwartung: 15 Jahre. |
Die monogam (Einehe) lebenden Beos sind sehr anspruchsvoll bei
der Wahl eines geeigneten Partners. Deshalb ist es selbst für
erfahrenen Zoos und Züchter eine Herausforderung, die intelligenten
Vögel nachzuziehen. Daher verwundert es auch nicht, dass dieser ganz
besonders talentierte "Star" auch in zoologischen Einrichtungen kaum
noch zu sehen ist. Um zum Erhalt dieser Vögel in menschlicher Obhut
konkret beizutragen und Beos auch in Zukunft wieder häufiger in Zoos
antreffen zu können, wird im Zuge der "Zootier des Jahres"-Kampagne im
Vogelpark Marlow ein Zentrum für die Beo-Partnervermittlung, ein
"Beo-Dating-Center" aufgebaut. Die Zusammenstellung harmonierender
Paare erfordert fundiertes Fachwissen, eine größere Auswahl an
geeigneten Individuen und mehrere Gehege, in denen sich die neu
gefundenen Paare zurückziehen können. Im Vogelpark Marlow wird das
Europäische Ex situ-Programm (EEP) für Beos koordiniert - es ist also
der ideale Ort, um bisher unverpaarten Beos die Chance zu bieten, ihre
"große Liebe" zu finden. Die so entstandenen Paare werden an
teilnehmende Zoos übergeben und sorgen dann als kompatible Brutpaare
hoffentlich für mehr Beo-Nachwuchs, damit sich die Bestände in
Zoologischen Gärten erholen können.
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Den Beos muss geholfen werden. Da die Vögel bei der
Partnerwahl sehr anspruchsvoll sind, wird speziell für die
Vogelart ein Zentrum geschaffen. |
Das metallisch-blaue Gefieder ist
hier wunderbar zu sehen |
Bild: N. Bruslund |
Merkmale des Beos
Weibchen und Männchen besitzen
eine ausgeprägte Lautvielfalt, die von tiefen, melodischen
Pfiffen und bis zu rauhem Geschrei und Kreischen reicht. Sie
bilden ihre Stimme als Jungvögel aus. Ihre Laute ähneln denen
der Elternvögel oder nächsten Nachbarn. Da ein balzendes
Beopaar kaum einmal die gleichen Lautäußerungen von sich gibt,
könnte die Stimme ein Hilfsmittel sein, Inzucht zu vermeiden.
Verschiedene Stimmen verhindern, dass sich
"Familien"-Mitglieder verpaaren. |
Neben der Partnervermittlung in Deutschland wird die "Zootier
des Jahres"-Kampagne 2020 besonders auch zwei Beo-Schutzprojekte in
ihrem Ursprungsland Indonesien finanziell unterstützen.
Auf der
Insel Java wird ein eigens für die anspruchsvollen Bedürfnisse der
Beo entworfener Volierenkomplex gebaut. Hier erhalten die stark
gefährdeten Tenggara-Beos (Gracula venerata) und die von der
Ausrottung bedrohten Nias-Beos (Gracula robusta) die Chance auf ein
Fortbestehen ihrer Art. Zeitgleich wird versucht, private Halter davon
zu überzeugen, weitere Vögel dieser seltenen Arten für die
Nachzuchtprogramme zur Verfügung zu stellen, um eine größere und
stabile Zuchtpopulation aufzubauen. Intensive Aufklärungsarbeit vor
Ort soll helfen zu verhindern, dass Beos für die private Haltung
weiter der Natur entnommen werden.
Der Tenggarabeo wird von der IUCN als
stark gefährdet (EN) gelistet und es wird angenommen, dass die
Population weiter sehr rasch schrumpft. ... |
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Bild: S: Bulk |
Stark gefährdeter Tenggara-Beo - es gibt nur
noch wenige
Individuen |
... Das liegt vor allem daran, dass sie in großer Zahl als
Käfigvogel gefangen werden. Dies wird von großflächigen
Zerstörungen der Wälder begleitet, sodass auch noch die
letzten Rückzugsgebiete der Beos für die Vogelliebhaber
erreichbar werden. Dies hat dramatische Folgen für den
Tenggarabeo. Derzeit stehen nur
sieben Individuen weltweit für ein
Erhaltungs-Zuchtprojekt zur Verfügung, die sich alle in der
Taman Safari Progen Conservation Breeding Ark befinden. Unsere
Projektpartner dort setzen sich mit aller Kraft für
erfolgreiche Nachzuchten dieser seltenen Vögel ein und bauen
dafür die Station mit ihrer Hilfe immer weiter aus. |
Beo Schutzprojekt auf der Insel Java
Derzeit gilt
Südostasien als größter Umschlagplatz für den illegalen Vogelhandel
weltweit. Besonders für den Verkauf als Käfigvogel auf den Märkten
werden viele stark bedrohte Vogelarten gefangen. Dies wird von
großflächigen Zerstörungen der Wälder begleitet, sodass auch noch die
letzten Rückzugsgebiete der Tiere für die Vogeljäger erreichbar
werden.
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Südostasien gilt als der größte Umschlagplatz für den
illegalen Vogelhandel. Für den Verkauf von Käfigvögeln, werden
seltene Vogelarten ihren natürlichen Lebensräumen entnommen. |
Privat gehaltener, seltener Nias-Beo |
Bild: N. Bruslund |
Die Erhaltungszuchtstation "Prigen Conservation Breedig Ark"
(PCBA) auf der Insel Java bedeutet für viele hoch bedrohte Vogelarten
die letzte Chance auf ein Fortbestehen ihrer Art. Hier werden lokal
bedrohte Vogelarten professionell gehalten, gezüchtet und sobald es
die Bedingungen zulassen ausgewildert.
Die Vogelarche wächst. In der Station
leben hochbedrohte Arten. |
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Luftaufnahme - PCBA |
Java - "Prigen Conservation Breedig Ark" - PCBA |
In der Station leben auch die von der Ausrottung bedrohten
(CR-Gefährdungskategorie) Nias-Beos (Gracula robusta) und die stark
gefährdeten (EN-Gefährdungskategorie) Tenggarabeos (Gracula venerata),
von denen derzeit weltweit nur wenige Individuen für ein
Erhaltungs-Zuchtprojekt zur Verfügung stehen. Beide Beoarten wurden
von der "IUCN / SSC Asian Songbird Trade Specialist Group" als Arten
mit den höchsten Prioritäten für Schutzmaßnahmen und Schutzzucht
eingestuft.
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Mitarbeitern der PCBA gelingt es immer wieder durch
Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit Vögel dieser Arten von
privaten Haltern zu bekommen um eine größere und stabile
Zuchtpopulation aufzubauen. |
Futterzubereitung im Schutzprojekt
auf Java |
Bild: ZGAP |
Mit den Spenden der "Zootier des Jahres"-Kampagne 2020 wird
ein eigens für die anspruchsvollen Bedürfnisse der Beos entworfener
moderner Volierenkomplex gebaut. Mit genügend Platz, damit sich neu
gefundene, harmonierende Beo-Paare zurückziehen können. Die
kompatiblen Brutpaare sorgen hoffentlich für mehr Beo-Nachwuchs, damit
sich ihre Bestände erholen können.
Das zweite Projekt
befindet sich auf der Insel Nias und kämpft um den Erhalt des
endemischen, von der Ausrottung bedrohten Nias-Beos.
Mit der Unterstützung des
Nias-Museums, auf dessen Terrain eine Erhaltungszuchtstation
aufgebaut wird, soll der örtlichen Kirchengemeinde und der
Nias-Bewohner, für die der Vogel ein Kultursymbol der Insel
darstellt, erhalten werden. |
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Bild: N. Bruslund |
Nias-Beo aus dem Schutzprojekt der Insel Nias |
Beo Schutzprojekt auf der Insel Nias
Der auf der Insel
endemische und von der Ausrottung bedrohte Nias-Beo (Garcula robusta)
ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur in Nias und ein Wahrzeichen
für die Insel. Aufgrund der stetigen Wilderei der begehrten Vögel
existieren nur noch sehr wenige Exemplare.
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Bereits 1911 wurde er von der niederländischen
Kolonialmacht offiziell unter Schutz gestellt. |
Der Niasbeo ist der größte aller
Starenvögel. |
Bild: N. Bruslund |
Das hat dem Niasbeo jedoch nicht viel geholfen, denn deit den
2000er Jahren gab es keine bestätigten Sichtungen von Niasbeos auf der
Hauptinsel Nias mehr. Im Dezember 2015 wurde daher eine vom Zoo
Heidelberg initiierte Forschungsreise nach Nias unternommen um nach
freilebenden Niasbeos zu suchen und den andauernden Handel von
mutmaßlich wilden Niasbeos zu dessen Ursprung zurückzuverfolgen. Ein
direkter Erfolg der Reise war die Entdeckung einer Nias-Beo Population
auf einer der Banyak Inseln. Daraufhin wurden verstärkte
Schutzmaßnahmen auf der Insel eingeleitet und zunächst drei Wilderer
festgenommen.
Des Weiteren entstand auf der Insel
Nias in Zusammenarbeit mit dem Kulturmuseum Nias, das sich für
den Erhalt von Kultur- und Naturerbe einsetzt, das Projekt
"Save Magiao". |
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Bild: S. Bulk |
Vogel vom Java-Nios-Projekt |
Das Museum betreut einen kleinen Zoo mit einheimischen Tieren.
Somit existieren dort die optimalen Voraussetzungen für die Zucht von
Niasbeos aus Privathand oder Konfiszierungen um die Vögel zukünftig
unter sicheren Bedingungen wieder auszuwildern. Zeitgleich werden
Pläne für eine örtliche Kampagne zur Bildung eines Umweltbewusstseins
und der Wertschätzung des eigenen Naturerbes umgesetzt. Ziel ist es,
die Enwicklung eines gewissen Nationalstolzes für den Nias Beo
voranzutreiben um so den nachhaltigen Schutz dieser Vogelart zu
gewährleisten.
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Einer der ersten Schritte dabei ist die Reaktivierung des
lokalen Namens des Niasbeos, welcher in der Nias-Sprache
"Magiao" heißt. |
Untersuchung eines Nias-Beos |
Bild: N. Bruslund |
Durch die Spenden der "Zootier des Jahres"-Kampagne 2020
werden im Kulturmuseum in Nias neue Erhaltungszuchtvolieren für Beos
gebaut. Des Weiteren werden von den Kampagnenfeldern spezielle
Baumschulen in der Umgebung angelegt um den Beos für eine spätere
Auswilderung Futterpflanzen zu sichern.
Unter anderem werden spezielle
Baumschulen angelegt um den Beos ein Überleben zu sichern. |
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Bild: S. Bruslund |
Nias Umgebung - Heimat des endemischen Nias-Beos |
Die Lebensweise der Beos kann folgerndermaßen beschrieben
werden: Die Beos leben in feuchten Hartholzwäldern in mittelhohem
Lagen Südostasiens, in der Regel gehen die Vögel nicht höher als 2000
Metern. Als Wipfelbewohner fliegen sie selten auf den Boden, fressen
aber gelegentlich auf niedrigen, reich fruchtenden Büschen. Besonders
gern leben die Beos am Rand von Waldlichtungen und im Kulturland, oft
wählen kleine Trupps auch das Geäst abgestorbener Bäume als
Schlafplatz. Besonders lebhaft werden sie zur Abenddämmerung hin, wenn
sich auf kahlen Wipfeln große Schwärme versammeln. Bis zu einer Stunde
ist ihr lärmendes, unaufhörliches Rufen und Anworten im Wald zu
vernehmen.
Die äußerst geselligen Tiere
versammeln sich tagsüber in Gruppen, ständig miteinander
schwatzend und rufend. Das Lautinventar der Beos ist sehr
vielseitig. |
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Bild: Zoo Basel |
Mittelbeo aus dem Zoo Basel |
Der Speisezettel der Beos besteht hauptsächlich aus Waldfrüchten und
Waldbeeren. Beos nehmen auch Blütennektar auf und fressen Kleintiere
wie geflügelte Termiten. Ebenso werden Eidechsen und andere kleine
Reptilien erbeutet. Man kann Schwärme von Vögeln beobachten, die
gerade einen blühenden Baum besuchen. Als Ausgleich bestäuben Beos
dessen Blüten. Beim Trinken aus den großen Blüten, z.B. Kapok-Baumes,
bleiben Pollen an Stirn und Kehle des Vogels haften. Beim Besuch eines
anderen blühenden Baumes wird dieser Blütenstaub wieder abgebürstet
und bestäubt eine andere Blüte.
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Die langen Krallen der Beos sind ideale und wichtige
"Klammerwerkzeuge" im Geäst seiner Futterplätze sowie seiner
Nist- und Ruheplätze. |
Untersuchung bei einem Nias-Beo |
Bild: T. Kwapil |
Obwohl die Beos Koloniebrüter sind, besetzt jedes Brutpaar zu Beginn
der Saison ein Eigenterritorium um sein Nest. Lebenslang verpaart,
kümmern sich beide um die Aufzucht der Jungen. Niststandort ist eine
Baumhöhlung zehn bis fünfzehn Meter über dem Boden. Das lose
zusammengewobene Nest wird aus vielen Zweigen, Halmen und Federn
gebaut. Ein beliebter Standort, für Beos, sind verlassene
Spechthöhlen. Oft nisten mehrere Brutpaare in verschiedenen Höhlen
desselben Baumes.
Zwischen Mai und Juni werden zwei
oder drei leuchtend blaue und schokoladen bis rotbraun
gefleckte Eier gelegt. |
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Bild: S. Bruslund |
Beo hier in einem Zuchtgehege - alte Spechthöhlen sind
beliebte Standorte |
Bunte Eier sind bei Höhlenbrütern selten. Sie haben normalerweise
weißschalige Gelege. Die Brutzeit dauert in der Regel dreizehn bis
fünfzehn Tage. Drei Wochen nach dem Schlüpfen sind die Jungbeos
bereits flügge. Während der Zeit im Nest erlernt der Jungvogel die
Laute der Eltern oder anderer Vögel.
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Mit den Spenden der "Zootier des Jahres"-Kampagne 2020
wird ein eigens für die anspruchsvollen Bedürfnisse der Beos
entworfener moderner Volierenkomplex gebaut.
Die
Rettung der Beos läuft an, denn immer noch müssen viele
Exemplare, aus Wildfang, als Haustiere alleine in kleinen
Käfigen ihr Dasein fristen. |
Projektplakat für die Rettung der
Beos auf Java |
Bild: Aktionsplakat für das Zootier des Jahres |
Interessantes über die Beos
Die Bewohner der Inseln
fingen Beos, um sie als Käfigvögel zu verkaufen. Sie brachten
Nistkästen in den Bäumen an und nahmen später die noch nicht
flügge gewordenen Jungvögel aus dem Nest. Beos haben
sich in einem kleinen Gebiet auf dem Territorium von
Süd-Florida angesiedelt. Der Auslöser zu dieser Koloniebildung
waren wohl zahme Vögel, die entfleuchten oder aber auch
ausgesetzt wurden. Ein ausgewachsener Beo kann bis zu
dreizehn völlig verschiedene Laut in seinem Repertoire haben.
Beos bewegen sich auf ihrem Ansitz, oder ihrem Ast durch
seitliche hüpfende Bewegungen Zwar sind Beos Koloniebrüter,
jedoch hat jedes Paar sein eigenes "Privatterritorium".
Vom
Beo existieren wohl zehn Unterarten. Ordnung:
Sperlingsvögel - Unterordnung: Singvögel -
Familie: Stare -
Gattung: Beos (Gracula) |
Vielen
Dank an Frau Viktoria Michel, Mag. med. vet., Projektkoordinatorin
"Zootier des Jahres" für den Pressetext, Plakate und
Aufkleber und der eigenen Bilder des ZGAP, sowie die Möglichkeit die Bilder
von R.Wirth, N.Bruslund, S.Bruslund, S.Bulk, T.Kwapil, und des Zoos
Basel veröffentlichen zu können. Wer spenden
möchte, unter
www.zootierdesjahres.de
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