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Die Streuobstsorten des Jahres alle Arten seit 1998
Das entscheidende Gremium für die seit 1998 bestehende Aktion
"Streuobstsorte des Jahres", bildet die AG Streuobst des
Landesverbandes für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg
e.V. (LOGL)
Streuobstbau bedeutet heutzutage Hochstamm-Obstbau (Beginn
der Äste ab 1,80 Meter Stammhöhe) ohne Verwendung von synthetischen
Behandlungsmitteln wie Mineraldünger oder Pestizide.
Die Vielfalt der Obstsorten und die noch zahlreichere Vielfalt
lokaler Obstsorten (über 3000 in Deutschland, ca. 30.000 in Europa)
ist charakteristisch für den Streuobstbau. Streuobstwiesen bieten über
5000 Tierarten eine Heimat, eine biologische Vielfalt, die ohne den
Streuobstwiesen verloren geht.
Jahr |
Obstsorte |
1998 |
Jakob Fischer |
1999 |
Karcherbirne |
2000 |
Brennkirsche Dolleseppler |
2001 |
Rote Sternrenette |
2002 |
Sülibirne |
2003 |
Dattelzwetsche |
2004 |
Luikenapfel |
2005 |
Palmischbirne |
2006 |
Danziger Kantapfel |
2007 |
Unterländer Kirsche |
2008 |
Wilde Eierbirne |
2009 |
Esslinger Scheckenkirsche |
2010 |
Kleiner Fleiner |
2011 |
Birne Herzogin Elsa |
2012 |
Rosenapfel vom Schönbuch |
2013 |
Paulsbirne |
2014 |
Französische Goldrenette |
2015 |
Brennkirsche Benjaminler |
2016 |
Ulmer Butterbirne |
2017 |
Sonnenwirtsapfel |
2018 |
Knausbirne |
2019 |
Öhringer Blutstreifling |
2020 |
Gelbe Wadelbirne |
2021 |
Purpurroter
Zwiebelapfel |
2022 |
Ersinger Frühzwetschge |
Die Streuobstsorte des Jahres 2022 ist die
Ersinger Frühzwetschge
Die Ersinger Frühzwetschge ist eine frühreife, geschmacklich gute
Zwetschge, die sich für den Selbstversorgeranbau eignet. Sie stammt
aus dem badischen Ersingen bei Pforzheim und wurde erstmals 1896 in
Baden-Baden präsentiert. Sie kommt auch heute noch in der Region um
Pforzheim häufig vor.
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Die Ersinger Frühzwetschge ist eine sehr ertragreiche
Frühsorte mit guter Fruchtgröße. Bei normalem Behang sind die
Früchte geschmacklich gut.
Die Sorte reift von Ende
Juli bis Anfang August und wird als scharkatolerant
eingestuft. |
Die Ersinger Frühzwetschge ist die
Streuobstsorte des Jahres 2022 |
Bild: © Bernhard Reisch |
Weitere Namen: Ahlbacher Frühzwetschge, Weißentaler Frühzwetschge,
Eisentäler Frühzwetschge, Gerber Frühzwetschge, Goldquelle,
Wiesenthäler, Early Blue (USA).
Herkunft: Zufallssämling aus
dem badischen Ersingen bei Pforzheim, der erstmals 1896 auf einer
Obstausstellung in Baden-Baden präsentiert wurde. Anbau seit ca. 1930.
Baum: Starkwachsend mit breiter, pyramidaler bis kugeliger Krone,
relativ langes, hängendes Fruchtholz. Jahrestriebe im oberen Drittel
deutlich behaart, Blüte mittelfrüh. Hellgelbes Laub. Ertragreich,
Alternanzneigung. Scharkatolerante Sorte, neigt in feuchten Jahren zu
Fäulnis. Sonniger bis halbschattiger Standort, auf humosen Boden.
Pflückreife Frucht: Reife stark folgernd Mitte Juli bis August,
mehrmaliges Durchpflücken. Rötlich- bis dunkelviolette Färbung.
Mittelgroße, länglich ovale Frucht, schwach bereift, gelbgrünes,
relativ weiches Fruchtfleisch, saftig, angenehm würziger und
säuerlicher erfrischender Geschmack. Wenig transportfähig.
Verwendung: Die saftigen Früchte eignen sich zum Frischverzehr, zur
Herstellung von Kompott und Marmelade, auch als Kuchenbelag vor allem
für den Haushalt und weniger für Bäckereien.
Vielen Dank an Frau Eva Grubmiller
von der Geschäftsführung des Landesverband für Obstbau, Garten und
Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL), für die Erlaubnis den Text
von Herrn Rolf Heinzelmann, LOGL, verwenden, sowie ein Bild von Herrn
Bernhard Reisch, veröffentlichen zu dürfen.
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