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Die Lebendigen Seen des Jahres seit 2011
Der Global Nature Fund (GNF) kürt jährlich am Weltwassertag,
dem 22. März einen "Lebendigen See Deutschland". Diese Auszeichnung
macht zugleich auf Seen und Feuchtgebiete als wertvolle Ökosysteme und
einzigartige Naturschätze aufmerksam. Die Initiative beruht auf den
langjährigen und erfolgreichen Erfahrungen der internationalen Aktion
"Bedrohter See des Jahres". Verbunden mit Aktivitäten rund ums Jahr,
trägt die Aktion zur Lösung von Problemen an Seen und in Feuchtgebieten
bei. Die Wahl zum See des Jahres erfolgt im Rahmen des 2009 gegründeten
Netzwerks "Lebendige Seen Deutschland.
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Der GNF ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung für
Umwelt und Natur mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Der GNF
engagiert sich international mit Projekten in den Bereichen
Naturschutz, nachhaltige Entwicklungs-zusammenarbeit, Wasser &
Living Lakes, Biodiversität & Unternehmen sowie Umweltbildung.
www.globalnature.org |
Logo des Global Nature Fund (GNF) |
Bild: GNF - Logo |
Die bisherigen Lebendigen Seen des Jahres sind:
Jahr |
Lebendiger See |
Bundesland |
2011 |
Der Plauer See |
Mecklenburg-Vorpommern |
2012 |
Der Stechlin See |
Brandenburg |
2013 |
Der Mindelsee |
Baden-Württemberg |
2014 |
Der Chiemsee |
Bayern |
2015 |
Der Schweriner See |
Mecklenburg-Vorpommern |
2016 |
Der Bodensee |
Baden-Württemberg / Bayern |
2017 |
Das Steinhuder Meer |
Niedersachsen |
2018 |
Die Oberschwäbischen Seen |
Baden-Württemberg |
2019 |
Der Schaalsee |
Schleswig-Holstein / Mecklenburg-Vorpommern |
2020 |
Die Seen der Holsteinischen Schweiz |
Schleswig-Holstein |
Anlässlich des Weltwassertages am 22.März verleihen die
internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) und das
Netzwerk Lebendige Seen Deutschland ihren prestigeträchtigen Titel an
einen einzigartigen Landschaftsraum und seine Gewässer. Mit ihrer
Auszeichnung "Lebendige Seen des Jahres 2020" möchten der Global
Nature Fund und das Netzwerk Lebendige Seen Deutschland den
einzigartigen Charakter der Holsteinischen Schweiz herausstellen und
das Engagemant aller Akteure, die sich im Seen- und
Fließgewässerschutz engagieren, würdigen. Die Netzwerkpartner Wasser
Otter Mensch e.V. & Integrierte Station Holsteinische Schweiz (WOM
e.V.) engagieren sich seit 1999 für die Wiederbesiedelung der
schleswig-holsteinischen Gewässer durch den Fischotter. Sie tragen
dazu bei, den guten Zustand der attraktiven Seenlandschaft zu erhalten
und dem Druck auf die sensible Landschaft entgegenzuwirken, der von
Besiedlung, Landwirtschaft, Freizeitnutzung und Tourismus ausgeht.
Große Teile der Holsteinischen Schweiz sind heute als Schutzgebiete
von nationaler und europäischer Bedeutung sowie als Naturpark
ausgewiesen.
Die Seen der Holsteinischen Schweiz
sind durch den Verein Wasser Otter Mensch e.V. und die
Integrierte Station Holsteinische Schweiz im Seennetzwerk
Lebendige Seen Deutschland vertreten, das vom GNF ins Leben
gerufen wurde. |
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Bild: GNF |
Netzwerk Lebendige Seen Deutschland |
Das Netzwerk ist verknüpft mit der
erfolgreichen Internationalen Umweltinitiative Living Lakes,
die über 140 Partnerorganisationen weltweit verbindet. Im
Mittelpunkt des Netzwerks steht der nachhaltige Schutz von
Seen und Feuchtgebieten. Es schafft eine Plattform für den
Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen
Organisationen, die vor Ort für den Schutz von Seen und
Feuchtgebieten aktiv sind. |
Seen der Holsteinischen Schweiz
Die Holsteinische
Schweiz, gelegen im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins, zwischen
Lübeck und Kiel, hat ihren Ursprung in der letzten Eiszeit. Die Region
umfasst den rund 75.000 Hektar großen Naturpark Holsteinische Schweiz
und ist eine sehr wichtige Tourismusregion.
Die in der
Weichseleiszeit entstandene Jungmoränenlandschaft zeigt sich sehr
abwechslungsreich mit Wäldern, Hügeln, Bächen und Seen. Hier befindet
sich auch der Bungsberg, die mit 168 Metern höchste Erhebung im
nördlichsten Bundesland, auf der in schneereichen Wintern sogar ein
Skilift in Betrieb geht.
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Von den etwa 300 Seen in Schleswig Holstein liegen
deutlich mehr als 200 in diesem Gebiet. |
Luftaufnahme - Seen der
Holsteinischen Schweiz |
Bild: Hanna Kirschnick-Schmidt |
Die größten davon sind der Große Plöner See (3.000 ha), der
Kellersee (550 ha) und der Dieksee (375 ha). Der Große Plöner See ist
gleichzeitig auch der größte See in Schleswig-Holstein. Hier und an
den zahlreichen kleineren Seen findet sich eine Vielfalt an zum Teil
sehr seltenen und schützenswerten Lebensräumen mit besonderen Tier-
und Pflanzenarten.
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Die Graugans ist die größte aller grauen Gänse, die jedes
Jahr aus dem Norden nach Mitteleuropa kommen. Typisch für
die Graugans ist der massige, orangegelbe Schnabel. |
Die Graugans - Wild- und Stammform
unserer Hausgans |
Bild: Markus Glässel |
Tiere an den Seen der Holsteinischen Schweiz - die
Graugans (Anser anser)
Wilde Graugänse sind sehr
wachsame Vögel, denen man sich nur schwer nähern kann. Da die
angeborene Vorsicht auch unseren Hausgänsen zu eigen ist,
gaben und geben diese hervorragende "Wachhunde" ab. Wenn
die jungen Graugänse (Gössel) schlüpfen, gehen sie auf das
erste Tier zu, das sie sehen und nehmen es als Eltern an. In
der Regel sind dies tatsächlich ihre Eltern, doch kann dies
auch ein Mensch sein. Die Graugans, ist eine Art der
Gattung Feldgänse in der Familie der Entenvögel. Sie ist ein
Brutvogel Nord- und Osteuropas, sowie Asiens. Seit den 1980er
Jahren kam es zu einer deutlichen Ausweitung des Brutareals
vor allem in Deutschland und den Niederlanden. Graugänse
leben zur Brutzeit meist an deckungsreichen Binnengewässern.
Ihre Nester stehen im Schilf, zwischen Seggen und Binsen, aber
auch auf Kopfweiden in überschwemmten Auwäldern. Das Weibchen
brütet allein und wird vom Männchen bewacht. Dabei steht es
ein Stück entfernt, um den Neststandort nicht zu verraten. Wie
andere graue und braune Gänse suchen auch Graugänse ihre
Nahrung vor allem auf Grünland und ruhen außerhalb der
Brutzeit auf offenen Wasserflächen. Bei der Nestwahl, scheint
das Weibchen die aktivere Rolle zu übernehmen. Die Nester
stehen meist hart am oder bei geeigneter Unterlage auch über
dem Wasser. Die Mulde wird vom Weibchen mit Dunnen ausgelegt,
mit denen dann auch, bei längerer Abwesenheit, die Eier
abgedeckt werden. Schon kurz nach dem Schlüpfen werden die
Jungen von beiden Eltern aufs Wasser geführt, kehren aber
zunächst zurück und schlafen dort mit dem Weibchen. Die Familie hält
über den Herbst und Winter zusammen.
Länge: ca. 75 - 90
cm; Flügelspannweite: ca. 145 - 180 cm.
Gewicht: 2500 -
4100 g. Brutzeit: im südlichen und südöstlichen
Verbreitungsgebiet Ende März, bis Ende April im Norden. 1
Jahresbrut. Gelege: Das Gelege besteht zumeist aus zwischen
4 - 9 schmutzigweißen, mit einer schwachen Körnung versehenen,
glatten Eiern. Brutdauer: 27 - 29 Tage;
Nestlingszeit: Die
Jungen sind Nestflüchter, die Elterntiere führen die Jungen.
Mit 50 - 60 Tagen sind die Jungen bedingt flugfähig.
Nahrung: Gras, junges Getreide, junge Triebe von Klee, Rhizome
von Schilf, Gänsedistel und Löwenzahn. Lebenserwartung: 4 -
5 Jahre.
In Europa sollen es über 250.000 BP geben. In
Bayern hat sich das Brutareal deutlich vergrößert. Die
Verbreitungsschwerpunkte dort liegen südlich der Donau,
entlang des Lech und der Isar. Aber auch in Franken entlang
des Mains und des Aischgrundes gibt es Vorkommen. Mit 1800 -
3100 BP (gegenüber 250 - 350 BP im Zeitraum 1996 - 1999) ist
die Graugans in Bayern noch ein spärlicher Brutvogel.
Ordnung: Gänsevögel - Familie: Entenvögel -
Unterfamilie:
Gänse - Gattung: Feldgänse |
Die größten Fließgewässer der Region sind die Kossau, die Schwartau,
die Trave und die Schwentine. Letztere durchfließt auf ihrem Weg vom
Bungsberg in die Ostsee bei Kiel insgesamt 13 Seen.
Die großen
Schwentine-Seen rund um Plön haben eine besondere Bedeutung für
Wasservögel, die hier brüten, mausern und rasten. Einige Beispiele sind
Graugans, Höckerschwan, Reiherente und Haubentaucher, die hier in
großen Zahlen auftreten. Auch Seeadler, Eisvogel und Flussseeschwalbe
sind an den Plöner Seen zu Hause.
Die Männchen sind an ihrem
auffallenden Schopf am Hinterkopf gut zu erkennen. In der
Regel bevorzugt die Reiherente einen Lebensraum an Seen, deren
Ufer dicht von Schilf bewachsen sind. |
-Raimund-Linke.jpg) |
Bild: Raimund Linke |
Die Reiherente gehört zu den bekanntesten Tauchenten
unserer Flüsse und Seen |
Tiere an den Seen der Holsteinischen Schweiz - die
Reiherente (Aythya fuligula)
Die Reiherente ist die am
weitesten verbreitete Tauchente und nach Stockente und
Bläßhuhn der am häufigsten in von Menschen geschaffenen
Lebensräumen brütende Wasservogel. Die kleine, gelbäugige Ente
kann man an vielen Seen beobachten. Reiherenten sind bei
uns weit verbreitet und ein häufiger Anblick auf den meisten
großen Seen und Stauseen. In der Brutzeit ist besonders der
Erpel durch den rötlich-violetten Schimmer an Kopf und Hals
(siehe Bild) und an seinem charakteristischen, herabhängenden
Schopf leicht zu erkennen. Durch ihre weißen Flanken, den
weißen Bauch und ihre Neigung, oft in großen Schwärmen
aufzutreten, kann man sie schnell identifizieren. Im Gegensatz
zum Erpel hat die Ente nur einen angedeuteten Federschopf,
aber durch die charakteristische, steile Stirn und den
abgeflachten Oberkopf hat sie das gleiche Profil wie das
Männchen. Einige Reiherenten-Weibchen haben einen ausgeprägten
weißen Ring am Schnabelansatz und können leicht mit dem
Bergentenweibchen verwechsel werden, dessen Kopf jedoch
rundlicher ist und keinen Schopf aufweist.
Im Flug
erzeugen die schlagenden Flügel der Reiherente einen
charakteristischen Pfeifton, jedoch viel weniger auffallend
als bei der Schellente. Reiherenten nisten häufig inmitten
von Möwen- oder Seeschwalbenkolonien, wahrscheinlich, weil die
Möwen Krähen und andere Nestfeinde vertreiben können. Die
Flügel der Reiherenten sind dem Tauchen angepasst. Sie sind
relativ kurz, spitz und machen den Start nicht leicht. Die
Ente muss auf dem Wasser einen langen Anlauf nehmen, bevor sie
abheben kann. Ist sie erst in der Luft, erreicht sie durch
ihre schnellen Flügelschläge eine hohe Fluggeschwindigkeit.
Bei der Balzzeit zieht der Erpel die Pupillen seiner Augen
zusammen, wodurch die gelbe Iris noch auffälliger wird.
Reiherentenschwärme können aus mehreren tausend Vögeln
bestehen.
Länge: ca. 40 - 47 cm;
Flügelspannweite: ca.
67 - 75 cm. Gewicht: 1000 - 1400 g;
Brutzeit: Mitte Mai
im Süden, bis Ende Juni im Norden; 1 Jahresbrut.
Gelegegröße: Das Gelege besteht zumeist aus 6 - 11 blassgrünen
bis graugrünen und glanzlosen Eiern. Ein größeres Gelege kann
auch von zwei Weibchen stammen. Brutdauer: 23 - 28 Tage.
Nestlingszeit: Die Jungen sind Nestflüchter. Das Weibchen
führt. Mit 45 - 50 Tage sind die Jungen flügge.
Mitteleuropäische Reiherenten sind Teilzieher oder auch
Standvögel. Nahrung: Muscheln, Schnecken, Insektenlarven,
Samen von Wasserpflanzen.
Der Bestand in Mitteleuropa
wird auf 55.000 - 90.000 BP geschätzt. In Bayern ist die
Reiherente mit 4800 - 7500 entlang der Flüsse und Seen gut
vertreten.
Ordnung: Gänsevögel -
Familie: Entenvögel -
Tribus: (Rangfolge zwischen Unterfamilie und Gattung)
Tauchenten - Gattung: Aythya. |
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Für viele Wasservögel und auch -pflanzen bedeuten die Seen
der Holsteinischen Schweiz oft letzte Rückzugsgebiete. |
Aufnahme vom
Großen Plöner See |
Bild: Carsten Burggraf |
Dank ihrer ausgeprägten Wald- und Seenlandschaft gehört die
Holsteinische Schweiz zu den schönsten Urlaubsregionen in
Norddeutschland. Touristen finden hier zahlreiche
Freizeitmöglichkeiten. Eingebettet in die Naturlandschaft befinden
sich neben den größeren Orten wie Plön, Eutin, Preetz und Malente auch
viele kleinere Orte wie Lütjenburg, Selent oder Schönwalde, die alle
einen Besuch wert sind.
Die Sumpfdotterblume (Caltha
palustris) blüht von April bis Juni und liebt nasse,
nährstoffreiche Böden. Dottergelb leuchten ihre Blüten dieser
Sumpffplanze. Die auffällige Färbung wird noch verstärkt durch
die glänzende Oberfläche der Blütenblätter, die aussehen als
seien sie mit Klarlack überzogen. Meist sorgt der Regen für
die Bestäubung.
Ordnung: Hahnenfußartige
Familie:
Hahnenfußgewächse Gattung: Dotterblumen |
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Bild: Carsten Burggraf |
Die Sumpfdotterblume ist hier anzutreffen |
Das Gebiet ist stark landwirtschaftlich geprägt. Fischerei und Jagd
spielen eine große Rolle. Große Bereiche der Holsteinischen Schweiz
sind als Natura 2000-, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie als
Naturpark ausgewiesen. Verschiedene Natur- und
Umweltschutzorganisationen engagieren sich für den Erhalt dieses
besonderen Landschaftsausschnitts und der in ihm heimischen Arten. Der
Verein Wasser Otter Mensch ist einer dieser Organisationen: nachdem
der Fischotter in den 1990er Jahren als ausgestorben galt, hat der
wendige Schwimmmeister heute, auch dank des Einsatzes des Vereins,
fast ganz Schleswig-Holstein zurückerobert.
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Den Fischotter kann man in Süßwassergebieten und sogar an
felsigen Stellen an der Meeresküste antreffen. Er lebt vor
allem dort, wo Bäume und Büsche ihm genügend Schutz an Flüssen
und Kanälen geben. |
Der europäische Fischotter hat einen
geschmeidigen Körper und einen unermüdlichen, verspielten
Bewegungsdrang. |
Bild: Gunther Zieger |
Tiere an den Seen der Holsteinischen Schweiz - der
Fischotter (Lutra lutra)
Das Bundesamt für Naturschutz
(BfN) listet den Fischotter für Deutschland unter der
Gefährdungsstufe 1 als "Vom Aussterben
bedroht" ein. Dank
guter Schutzmaßnahmen nehmen die Bestände in
Mecklenburg-Vorpommern, wie auch in Sachsen und Brandenburg
wieder zu. Die Art war in Schleswig-Holstein zum Ende des
20.Jahrhunderts fast ausgestorben. Seit etwa um das Jahr 2000
ist allerdings eine spürbare Wiederausbreitung des Fischotters
zu spüren. Dies belegen etwa Kotfunde. In Bayern wird der
Fischotter in der Gefährdungsstufe 3 "Gefährdet" geführt. Dort
kommt der Fischotter im Osten des Freistaates, etwa im
bayerischen Wald, hin zu Tschechien noch gut vor und breitet
sich, wenn auch langsam, nach Westen aus.
Der
Fischotter frisst das, was er am leichtesten erbeuten kann.
Einen großen Teil seines Beutespektrums stellen Fische dar,
wobei er überwiegend kleine Fischarten erbeutet und darunter
langsame und geschwächte Tiere. Ihm kommt daher eine wichtige
Rolle bei der Gesundhaltung der Fischbestände zu. Aber auch
eine größere Anzahl von anderen Tieren gehören zu seinem
Beutespektrum, etwa: Enten, Möwen, Blässhühner, Bisamratten,
Schermäuse, Kaninchen, Frösche, Schnecken, Flusskrebse und
Insekten. Gelegentlich nimmt er auch Aas und verzehrt
Muscheln. Dabei werden kleinere Beutetiere im Wasser
gefressen, die größeren Beutetiere werden erst an Land
gebracht. Natürlich hat der Fischotter auch Feinde, dazu
zählen der Wolf und der Luchs, weiterhin Seeadler, aber auch
freilaufende Hunde. Diesen fallen vor allem die weniger
erfahrenen Jungtiere zum Opfer. Sein gefährlichster Feind
jedoch, ist der Mensch: Lebensraumzerstörung, Verschmutzung
der Gewässer, Nahrungsverknappung, Fischreusen, aber vor allem
der Straßenverkehr sind die Hauptursachen warum der Fischotter
hier bei uns kein hohes Lebensalter erreicht.
Länge,
einschließlich Schwanz: ca. 130 Zentimeter, wobei auf den
Schwanz 40 Zentimeter entfallen; Höhe: ca. 30 cm;
Gewicht: 6 - 15 kg. Geschlechtsreife: bei Männchen mit 18
Monaten, bei den Weibchen mit 2 Jahren; Paarungszeit:
jederzeit; Weibchen sind 12 Monate nach dem letzten Wurf
wieder empfängnisfähig; Trächtigkeitsdauer: 61 - 74 Tage;
Wurfgröße: 1 - 6 - im Durchschnitt sind es 2 - 3 Junge.
Laut einer Statistik werden nur 15 Prozent der Jungtiere eines
Jahres älter als drei Jahre. Verhalten: Einzelgängerisch;
Lebenserwartung: 8 - 13 Jahre. Verwandtschaft: Es gibt auf
der ganzen Welt 15 Arten der Gattung Lutra.
Die langen
und steifen Haare des Otterpelzes sind ölig, so dass sie
Wasser abweisen. Sie sind tatsächlich ein so guter Schutz,
dass die Haut der Tiere niemals nass wird. Ein neugeborener
Otter ist blind und unbehaart, 12 Zentimeter lang und wiegt 60
Gramm. Das Revier eines Ottermännchens muss mindestens 16
Kilometer sauberes und ungestörtes Flussufer umfassen. Ein
Otter kann mindestens 400 Meter unter Wasser schwimmen, ohne
aufzutauchen.
Überfamilie: Hundeartige -
Ohne Rang:
Marderverwandte - Familie: Marder - Unterfamilie: Otter -
Gattung: Altweltotter
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Teichwiesen bieten Feuchtwiesenarten
beste Lebensbedingungen. Diese können oft letzte
Rückzugsgebiete einheimischer Orchideenarten sein, wie: das
Breitblättrige- und das Gefleckte Knabenkraut. Ebenso für
botanischer Raritäten, wie Teufelsabbiss und die Gelbe
Wiesenraute. |
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Bild: Carsten Burggraf |
Teichwiesen - vielfältiger Lebensraum entlang der Seen der
Holsteinischen Schweiz |
Lage: |
Östliches Hügelland Schleswig Holstein, zwischen Kieler
Förde und Lübecker Bucht |
Seeflächen: |
von 0,13 bis 29 Quadratkilometer |
Maximale Tiefen: |
von 1,4 Meter bis 56 Meter |
Einzugsgebiete: |
von 0,9 bis 445 Quadratkilometer |
Eigentümer: |
Die Seen befinden sich teilweise in Landeseigentum und
teilweise in privatem Eigentum. |
Naturvielfalt
Die Seen der Holsteinischen Schweiz mit
ihren Verlandungszonen sind Lebensraum zahlreicher, gefährdeter Tier-
und Pflanzenarten. Wasservögel, Fische, Amphibien, Insekten,
Wirbellose und Säugetiere finden hier ihren Lebens-, Nahrungs- und
Fortpflanzungsraum.
Für Wasservögel, die hier brüten, mausern
und rasten, stellen besonders die zusammenhängenden Seen rund um Plön
einen Lebensraum von zum Teil internationaler Bedeutung dar.
Der Seeadler, dieser mächtige
Greifvogel hat breite und breit endende Flügel, unbefiederte Beine und
einen kurzen keilförmigen Schwanz, der bei den Altvögeln weiß und bei
Jungvögeln braun ist. Das Gefieder dieser Vögel ist braun, Kopf und
Hals sind heller gefärbt. Im Flug sieht man die breiten Schwingen
dieses mächtigen Adlers. Beide Geschlechter zeigen keine Unterschiede.
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Als größte Greifvögel Nordeuropas (nur die Geier
Südeuropas sind mit ihm vergleichbar) beeindrucken Seeadler
jeden Betrachter. |
Wassernähe ist eine wichtige
Voraussetzung in seinem Lebensraum |
Bild: Gunther Zieger |
Tiere an den Seen der Holsteinischen Schweiz - der Seeadler (Haliaeetus albicilla)
Das Brutgebiet des Seeadlers reicht von Südgrönland über
das gesamte nördliche Europa und Asien bis an die
Pazifikküste. Im vorigen Jahrhundert war das
Verbreitungsgebiet des Seeadlers größer. Bis in die erste
Hälfte des 20.Jahrhunderts hinein fand ein stetiger Rückgang
des Seeadlers statt, vor allem die Verfolgung durch den
Menschen wurden die Bestände fast zur Ausrottung gebracht. Die
westlichsten Vorkommen gab es in Mitteleuropa in den heutigen
Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. In den
1920er Jahren gab es erste Schutzbemühungen. Die Bestände
zeigten durch die Jagdverschonung deutliche Zuwächse. In
dieser Zeit wurde unter anderem auch Schleswig-Holstein, wohl
um 1947, wieder besiedelt. Auch in Bayern gibt es wieder
zwischen 6 - 7 BP. Inzwischen geht man wieder
weltweit von bis 12.000 BP aus. Das Verbot von DDT,
Nestplatzschutz, Winterfütterung und unzählige andere
Schutzmaßnahmen, ließen die lokalen Bestände wieder anwachsen.
Allerdings zählt der Seeadler nach wie vor zu den gefährdeten
Brutvogelarten Europas. Sein Nahrungsspekreum ist
vielseitig: See- und Süßwasserfische ab 10 - 15 cm Größe bis
zu mehreren Kilogramm. Vögel, von Küken der Nestflüchter bis
hin zu Graugans, Reihern und Blässhuhn. Säugetiere, von Mäusen
bis zu Fuchs und Reh.. In Europa spielen Fische besonders
im Frühjahr eine wichtige Rolle. Im Sommer und Winter vor
allem Wasservögel. Die oft riesigen Nester stehen in
Mitteleuropa in der Regel auf hohen Bäumen. In Nordeuropa auch
auf Felsen. Viele Brutpaare leben in Dauerehe, dabei
verfügt ein Paar oft über mehrere Nestplätze in seinem
Revier.
Länge: ca. 77 - 92 cm;
Flügelspannweite: ca.
200 - 245 cm; Gewicht: Männchen bis 4100 g - Weibchen bis
5500 g. Brutzeit: Ende Februar im Süden, bis Mitte Mai im
Norden. Es gibt nur eine Jahresbrut. Gelegegröße: zumeist
zwei mattweiße, schwach glänzende Eier. Brutdauer: 38 - 42
Tage. Beide Geschlechter brüten, das Weibchen sitzt jedoch
mehr auf den Eiern. Nestlingszeit: 80 - 90 Tage. Dabei
versuchen die jungen Adler nach 70 Tagen ihre ersten Flüge. In
den ersten Lebenswochen der jungen Adler bleibt das Weibchen
bei den Nestlingen. Das Männchen sorgt für die Nahrung. Erst
später fliegt auch das Weibchen auf die Jagd um die
nimmersatten Jungen zu versorgen.
Klasse: Vögel -
Ordnung: Greifvögel - Familie: Habichtartige -
Gattung:
Seeadler |
Die deutschen Brutplätze bedürfen vor
allem des Schutzes vor Beunruhigung und Veränderung der
Umgebung durch Baumaßnahmen aller Art. |
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Bild: Gunther Zieger |
Seeadler auf Beutefang |
Mit Blick auf die Unterwasservegetation ist der Suhrer See von
herausragender Bedeutung. Auf Grund seiner Nährstoffarmut weist er
große Sichttiefen auf, sodass stellenweise die ausgedehnte
Unterwasservegetation bis in über fünf Meter Tiefe zu sehen ist.
Darunter auch verschiedene und teilweise sehr seltene Laichkräuter und
Armleuchteralgen. Im Suhrer See wurde auch das Große Nixenkraut
nachgewiesen, das in Schleswig-Holstein nur in wenigen Seen vorkommt.
Durch seine Pflanzenartenausstattung hat der See landes- und
bundesweite Bedeutung.
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Schilf, oder Schilfrohr ist weltweit verbreitet und gehört
in die Familie der Süßgräser. Die vegetative Vermehrung
erfolgt in starkem Maße durch die bis zu 20 Meter langen
Ausläufer sowie durch niederliegende, sich an den Knoten
bewurzelnde Halme. Ganze Schilfbestände stellen oft nur eine
einzlene Pflanze dar.Die Art spielt bei der Verlandung von
Gewässern eine große Rolle. Für viele schilfbewohnende
Vogelarten ein wichtiger Brut- und Nahrungsraum. Die Rohrdommel braucht ausgedehnte Schilfwälder
als Lebensraum. Auch die Zwergdommel benötigt neben
Weidenbüschen die Schilfbestände. Beide sind z.B. in Bayern
extrem seltene Brutvögel, mit nur noch wenigen Brutpaaren. |
Schilfbestände sind für die
Gewässerreinigung bedeutsam |
Bild: Carsten Burggraf |
Naturerleben
Tourismus ist für die Seen der Holsteinischen Schweiz ein bedeutender
Faktor. Neben unzähligen Badestellen laden atemberaubende Wander- und
Radwanderwege zum Naturerleben ein. Besonders der Wasserwanderweg
Schwentine führt Naturliebhaber per Boot in die schönsten Bereiche der
Holsteinischen Schweiz.
Tourismus ist für Seen der
Holsteinischen Schweiz ein bedeutender Faktor, aber auch eine
große Herausforderung für die, die Verantortung übernommen
haben, damit die Seen auch Refugien für die Tierwelt bleiben. |
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Bild: Natalie Burggraf |
Einmaliges Erlebnis - Natur vom Wasser aus erleben |
In Plön wurde über das Max-Planck-Institut für Limnologie 1991 ein
europaweit einmaliges ca. 40 Seen umfassendes
Seen-Beobachtungsprogramm initiiert. Unter dem Motto "Natur erleben
und über Sichttiefenmessungen Entwicklungstendenzen der Seen erfassen"
führten das Umweltamt des Kreises Plön in Zusammenarbeit mit
ehrenamtlichen Betreuern aus Angel- und Wassersportvereinen sowie
Eigentümern, Pächtern und Anliegern die Untersuchungen durch.
Im Jahr 2019 hat Wasser Otter Mensch e.V. die Trägerschaft des
Projektes übernommen.
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Der von vielen Menschen als der schönste Vogel angesehene
Eisvogel verbringt den größten Teil seines Tages damit, unter
Wasser kleine Fische zu fangen - dabei kann der kleine Kerl
nicht einmal schwimmen. Ernst wird es für ihn, in strengen
Wintern, wenn Bäche, Flüsse und Seen zugefroren sind und er
nicht nach Nahrung tauchen kann. |
Der Eisvogel - fliegender Edelstein -
ein Juwel an den Seen der Holsteinischen Schweiz |
Bild: Raimund Linke |
Tiere an den Seen der Holsteinischen Schweiz - der
Eisvogel (Alcedo athis)
Der prächtige Eisvogel ist
hervorragend an das Leben an Fluß- und Seenufern angepaßt.
Seine schillernde blaugrüne Oberseite ist eine erstaunliche
Tarnung, da er, auf der Suche nach Fisch, schnell und tief
über dem Wasser fliegt und dann kaum zu erkennen ist. Trotz
ihrer auffallenden Farben sind Eisvögel nicht leicht zu
entdecken. Zum Glück ist ihr Ruf sehr typisch, besonders
während des Flugs. Das hohe "tji" oder "tii-tü" unterscheidet
sie von anderen Vogelarten und ist leicht zu merken. Während
der Brutzeit findet man Eisvögel an Flüssen und Teichen mit
steilen, sandigen Klippen, in die sie ihre Tunnel graben
können. Sie bauen ihre Bruthöhlen, die 1 Meter tief sein
können, auch in Uferböschungen von Seen und Steinbrüchen.
Länge: ca. 16 - 17 cm; Flügelspannweite: ca. 24 - 26 cm.
Länge des Schnabels: 4 cm. Gewicht: 35 - 55 g.
Brutzeit:
Ende April, manchmal bis Juni / Juli. 2 Jahresbruten.
Gelegegröße: Das Gelege besteht zumeist aus 6 - 7 weißen,
glatten und stark glänzenden Eiern. Brutdauer: 18 - 21
Tage. Nestlingszeit: 23 - 27 Tage.
Verhalten:
einzelgängerisch. Nahrung: kleine Fische, Krebstiere,
Frösche, Wassertiere und einige Arten von Landinsekten.
Lebenserwartung: ca. 2 Jahre.
Stabile Bestände des
Eisvogels, sind ein Qualitätsanzeiger für den guten Zustand
einer Fluss- oder Seenlandschaft. Die Population in Europa
wird mit weniger als 160.000 BP angegeben, sie ist relativ
klein und nahm zwischen 1970 und 1990 mäßig ab. Es ist deshalb
nicht zu verstehen, dass es immer noch Leute gibt, die eine
ganzjährige Bejagung des Eisvogels fordern. Für Bayern werden
zwischen 1600 - 2200 BP angenommen. Hier ist er eine Rote
Liste-Art 3 d.h. "Gefährdet". Die Population gilt als nicht
erholt, da die Größe des Brutbestandes auch wesentlich von
einer Winterstrenge bestimmt wird. In strengen Wintern können
die Bestände des Eisvogels, bis zu 90 Prozent zusammenbrechen,
wenn Bäche, Flüsse und Seen zugefroren sind. Der Eisvogel
benötigt nach wie vor einen ganzjährigen Schutz. Wie
wichtig, der fliegende Edelstein, den Menschen ist, zeigt
auch, dass er in Deutschland schon zweimal "Vogel des Jahres"
war, nämlich 1973 und 2009. Darüber hinaus war der Eisvogel
"Vogel des Jahres" 2000 in Tschechien, 2005 in Belgien, 2006
in der Schweiz, 2009 in Österreich und 2011 in der Slowakei.
Alcedo atthis gehört zu den Arten die recht ungesellig
daherkommen und unverträgliche Einzelgänger sind. Der
lateinische Name Alcedo ist aus dem griechischen Halkyon
abgeleitet, das so viel wie "die auf dem Meer Brütende"
bedeutet. Der deutsche Name lässt sich wahrscheinlich vom
althochdeutschen "eisan" ableiten, was "schillern" oder
"glänzend" bedeutet. Wohl auf sein glänzendes Gefieder
hindeutend. Die Geschlechter können nur schwer aus der
Entfernung unterschieden werden. Evtl. mit dem Fernglas ist zu
sehen, dass der Schnabel beim Männchen einheitlich schwarz
ist. Beim Weibchen ist die Unterschnabelbasis rötlich. Die
Jungvögel des Eisvogels haben dunkle Füße. Die bunten Eisvögel
jagen normalerweise eher rüttelnd über der Wasseroberfläche
als im Ansitz von einem nahen Baum aus. Daher können sie auch
weit entfernt vom Ufer auf großen Seen nach Fischen jagen.
Eisvögel verschlingen ihre Beute mit dem Kopf voran, so dass
sich Flossen und Gräten nicht in ihrem Schlund verfangen
können. Eine Familie mit sechs oder sieben jungen Eisvögeln
fressen zusammen pro Tag etwa 100 Fischchen.
Ordnung:
Rackenvögel - Familie: Eisvögel - Unterfamilie: Eigentliche
Eisvögel - Gattung: Alcedo |
Während die Altvögel meistens auch
außerhalb der Brutsaison in ihrem Revier leben, streifen die
selbstständigen Jungvögel auf der Suche nach einem geeigneten
Gebiet ungefähr von Juli bis Mitte Oktober umher. Die
Wanderungen können wenige und bis zu 1000 Kilometer umfassen.
Dabei wurde festgestellt, dass Weibchen meist größere
Entfernungen zurücklegen, als die Männchen. |
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Bild: Gunther Zieger |
Ruhig sitz das Eisvogel-Weibchen auf seinem
Beobachtungsposten und wartet geduldig auf einen kleinen Fisch |
Es gibt viele Ausflugsziele entlang der Seen der Holsteinischen
Schweiz. Hervorzuheben sind:
Prinzeninsel Großer Plöner See
Rundwanderweg Vierer See
NSG "Suhrer See und Umgebung"
5-Seen-Fahrt Anlegestelle Malente
Sielbeck zwischen
Kellersee und Ukleisee
Eutiner Schloss am Großen Eutiner See
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Das Breitblättrige Knabenkraut erblüht von Mitte Mai bis
Anfang, oder Mitte Juni. Seine Bestände sind durch
Entwässerung von Feuchtwiesen, Einstellung der Mahd bedroht. |
Inmitten der grünen Wiesen ein Meer
in Purpurrot - das Breitblättrige Knabenkraut |
Bild: Carsten Burggraf |
Das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
Das Breitblättrige Knabenkraut, das auch Breitblättrige
Fingerwurz genannt wird, gehört in die Familie der Orchideen
und in die Gattung der Knabenkräuter. Der Gattungsname
Dactylorhiza kommt von den fingerartigen Wurzelknollen (aus
dem griechischen für "Finger" und "Wurzel". Das Art-Epitheton
majalis weist auf den Blütemonat Mai hin (aus dem
lateinischen: maialis "auf den Mai bezogen".)
Es ist
eine für Deutschland RL-Art 3 d.h. "gefährdet", dies gilt
ebenso für die RL Schleswig-Holsteins. |
Herausforderungen
Gefahren sind vor allem der Eintrag von
Nähr- und Schadstoffen, der Rückgang der Schilfbestände sowie der
Verlust an gänzlich ungestörten Bereichen für Flora und Fauna.
FFH-Richtlinie und Wasserrahmenrichtlinie formulieren Erhaltungsziele
für Lebensräume und Arten.
Natura 2000-Managementplanung,
freiwillige Vereinbarungen, Vertragsnaturschutz oder Ausweisung von
Schutzgebieten sind Instrumente.
Der Haubentaucher war früher
gefährdet, weil seine Federn als Schmuck für Damenhüte
verwendet wurden. Dank konsequenter Schutzmaßnahmen zählt der
Haubentaucher heute nicht mehr zu den gefährdeten Arten. |
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Bild: Gunther Zieger |
Der Haubentaucher ist eine Art die in großer Zahl auf den
Seen anzutreffen ist |
Tiere an den Seen der Holsteinischen Schweiz - der
Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Der Haubentaucher
ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher. Er ist
der größte, häufigste und bekannteste Vertreter dieser Familie
von Wasservögeln. Diese Art ist bei uns ganzjährig auf großen
Süßwasserseen und auch Flüssen anzutreffen. Im Winter auch in
Mündungsgebieten und auf dem Meer in Küstennähe. Hier bei uns
am Main ist er Winters über immer anzutreffen, da der Main nur
sehr selten zufriert. In Deutschland sind Haubentaucher
überwiegend Standvögel, die bei länger zugefrorenen Seen
ebenfalls an die Küsten abwandern. Meist weit vom Ufer
entfernt wird er leicht verwechselt. Durch ein Fernglas kann
man ihn aber gut erkennen. Im Winterkleid an seinem rosa
Schnabel und der schwarzen Kappe. Wie andere Taucher
frisst auch der Haubentaucher seine eigenen Federn. Sie haben
zwar kaum einen Nährwert, doch nimmt der Vogel sie offenbar
als Ballaststoff zur besseren Verdauung auf. Der
Ordnungsname "Podicipediformes", den die Lappentaucher
bekommen haben, bezieht sich darauf, dass die Füße bei diesem
Vogel so weit hinten am Körper ansetzen. Bis in das
20.Jahrhundert hinein wurde der Haubentaucher als
"Haubensteißfuß" oder "Gehaubter Steißfuß" bezeichnet,
ebenfalls eine Anspielung auf die weit hinten ansetzenden Füße.
Noch kuriosere Namen sind "Langhalsige Ente" oder
"Langkragen".
Die flache Plattform des Nestes aus
nassem und verrottendem Pflanzenmaterial steht dicht am oder
schwimmt auf dem Wasser, oft verankert und versteckt in der
Vegetation der Uferzone. Die Jungen erleben normalerweise auf
dem Rücken eines Altvogels ihre ersten Ausflüge. Nach
spätestens 20 Tagen schwimmen sie mit durchdringenden
Bettelrufen. Fische - meist bis zu einer Länge von maximal 20
Zentimetern bilden die wichtigste Nahrung. Kleine Junge
erhalten zunächst aber Wasserinsekten. Haubentaucher könne
übrigens unter Wasser schneller schwimmen, als auf der
Oberfläche.
In Bayern ist der Haubentaucher ein
spärlicher Brutvogel. Seine 2000 - 3200 BP sind entlang der
größeren Flusssysteme anzutreffen
Länge: ca. 45 - 50
cm; Flügelspannweite: ca: 85 - 90 cm;
Gewicht: 595 - 1490
g; Brutzeit: Mai bis Juni, seltener April bis September. 1
oder auch 2 Jahresbruten. Gelegegröße: 2 - 6, zumeist aber
4, bläulich-weiße, glatte und nicht glänzende Eier.
Brutdauer: 27 - 29 Tage. Nestlingszeit: Die Jungen sind
Nestflüchter. Ab dem 1.Tag können sie schwimmen und tauchen.
Bis 20 Tage werden die Jungen in Flügeltaschen und auf dem
Rücken der Eltern mitgetragen. 10 - 11 Wochen lang sind die
Jungen von den Alttieren abhängig. Nahrung: Fische,
Weichtiere, Frösche, Insekten, Larven und Krebstiere.
Verwandtschaft: In Mitteleuropa gibt es noch drei weitere
Lappentaucherarten: Schwarzhalstaucher, Rothalstaucher und
Zwergtaucher.
Ordnung: Lappentaucherartige -
Familie:
Lappentaucher - Gattung: Taucher
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Maßnahmenbeispiele:
Wiederherstellung der
Durchgängigkeit der Schwentine.
Gewässerrandstreifen zur
Reduzierung der Nährstoffeinträge.
Wiederherstellung und
langfristige Pflege von Brutinseln, z.B. für Flussseeschwalben.
Bau von Querungshilfen und verpflichtender Einsatz ottersicherer
Reusen.
Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung für
Naturschutzverständnis und -akzeptanz.
Naturverträglicher
Tourismus am Beispiel des Wasserwanderwegs Schwentine.
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Große Teile der Holsteinischen Schweiz sind heute als
Schutzgebiete von nationaler und europäischer Bedeutung.
Der Behler See liegt zwischen Timmdorf im Osten und der
Stadt Plön im Westen. Im Osten geht er in den Langensee und im
Osten in den Höftsee über.
Der Behlersee ist 277 ha
groß und bis zu 43 Meter tief.
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Seen der Holsteinischen Schweiz -
hier der Behler See |
Bild: Carsten Burggraf |
In diesem Jahr wurde die Wilo-Foundation als Förderer
dazugewonnen. Die Stiftung unterstützt die Arbeit des Netzwerks
Lebendige Seen Deutschland und möchte dies in den kommenden Jahren
fortsetzen. Ihr Vorstandsmitglied Evi Hoch erläutert das Engagement:
"Wir fördern weltweit Projekte rund um die Ressource Wasser, darunter
die Initiativen des Global Nature Fund. Bei unserer Entscheidung für
das Netzwerk Lebendige Seen Deutschland überzeugte uns vor allem der
nachhaltige Ansatz. Wir unterstützen hier eine langjährige Kooperation
von besonders engagierten und fachkompetenten Menschen, die
vorbildliche Ideen zum Umwelt- und Gewässerschutz entwickeln. Dabei
schauen sie auf konkrete Ökosysteme, haben aber stets auch das große
Ganze einer lebendigen und lebenswerten Natur im Blick".
Mit ihrer zierlichen Gestalt und den
schlanken, spitzen Flügeln gehört die Flussseeschwalbe zu den
anmutigsten Seevögeln. Auf der Jagd nach kleinen Fischen
rüttelt sie häufig über dem Wasser. |
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Bild: Carsten Burggraf |
Die Flussseeschwalben sind mit Möwen verwandt |
Tiere an den Seen der Holsteinischen Schweiz - die
Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)
Während der
Sommermonate und zur Zugzeit ist die Flussseeschwalbe die
verbreitetste Seeschwalbe an den mitteleuropäischen Küsten. Im
Binnenland dagegen ist dieser ehemals nicht seltene Brutvogel
der Wildflüsse nur noch an wenigen Stellen anzutreffen. Viele
der verbliebenen Brutplätze müssen durch Vogelschützer
geschützt werden. An einigen Seen und Stauseen brüten die
Flussseeschwalben auf künstlichen Nistflößen, die eigens für
die bedrohten Vögel angebracht wurden. Häufig ist es dort
möglich, die Flussseeschwalben aus sicherer Entfernung zu
beobachten. Einer Kolonie sollte man sich jedoch nur sehr
vorsichtig nähern, da diese Vögel sehr störanfällig sind.
Eindringlinge werden bisweilen mit Sturzflügen in Kopfhöhe
attackiert. Manchmal stoßen die Vögel auch mit ihren Schnäbeln
zu und können sogar blutende Wunden verursachen. Die
Überwinterungsgebiete liegen an den Küsten Afrikas südlich der
Sahara. Frühmorgens und am Abend sind die Flussseeschwalben
am eifrigsten bei der Nahrungssuche. Ihre Nahrung besteht
vorwiegend aus kleinen Fischen, sie fangen aber auch
Kleinkrebse, Garnelen, kleine Strandkrabben, Würmer und Larven
von Wasserkäfern und Fröschen. Beide Partner legen ein
flaches Bodennest- oft nur eine Mulde im Sand aus
Pflanzenresten an. Bei der Brutablösung füttert der
heimkehrende den auf dem Gelege sintzenden Vogel mit einem
Fischchen. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen noch einige
Tage unter der Bewachung eines Altvogels im Nest.. Danach
verbergen sich die Jungen in der schützenden Vegetation. Den
Futter bringenden Altvögeln laufen sie entgegen. Die Zeit der
elterlichen Fürsorge dauert rund 10 Wochen.
Länge: ca.
31 - 35 cm; Flügelspannweite: ca. 82 - 95 cm;
Gewicht: 100
- 130 g. Brutzeit: Ende Mai oder Anfang Juni im Süden, im
Norden Ende Juni / Anfang Juli - 1 gelegentlich auch 2
Jahresbruten. Gelegegröße: zumeist 3 rahmfarbene oder sehr
schwach gelbliche, grünliche oder oliv getönte,
unterschiedlich dunkel getupfte, gesprenkelte, glatte und
glanzlose Eier. Brutdauer: 20 bis 26 Tage, beide Alttiere
brüten. Nestlingszeit: ab 2 Tagen Aufsuchen von Versteck in
der Vegetation. Mit 23 bis 27 Tagen flugfähig. Werden aber
noch rund 6 Wochen von den Alttieren gefüttert. Verhalten:
Zugvogel, nistet in Kolonien. Nahrung: Fische und
Kleinkrebse. Lebenserwartung: der älteste beringte Vogel
wurde 25 Jahre alt. Verwandtschaft: Küstenseeschwalbe und
Zwergseeschwalbe.
Männchen und Weibchen sehen gleich aus.
Im Brutkleid ist ihr Schnabel rot mit schwarzer Spitze. Die
Stirn ist schwarz. Der Gesamtbestand in Mitteleuropa wird
mit bis zu 39.000 BP angegeben. Wobei die Niederlande hier die
meisten Brutpaare beherbergt. In der Roten Liste der Brutvögel
Deutschland wird die Art in der Kategorie 2 "Stark gefährdet"
gelistet. In Bayern brütet die Flussseeschwalbe nur lokal
unf fast ausschließlich in Südbayern. Die Flussseeschwalbe
gilt in Bayern als ein sehr seltener Brutvogel. Im Zeitraum
2005 - 2009 wurde der Bestand mit 300 - 350 BP angegeben. Für
das Jahr 2013 ein Bestand mit 354 BP. Der Bestand bewegt sich
also auch weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Art ist eine RL
Bay-Art 3 d.h. "Gefährdet".
Seeschwalben sind mit Möwen
verwandt und haben mit Schwalben nur die langen Flügel und die
Schwanzspitze gemeinsam. Flussseeschwalben haben sogar
schon in Höhen von 4800 Metern genistet. Von einem
Flussseeschwalbenpaar wird berichtet, dass es 17 Jahre lang
zum gleichen Nest zurückkehrte. Manche Flussseeschwalben
fliegen jeden Tag bis zu 50 Kilometer zwischen Nahrungsgründen
und Schlafplatz hin und her.
Ordnung:
Regenpfeiferartige - Familie: Seeschwalben -
Art:
Flussseeschwalbe |
Auch Torben Johannesen, dreifacher Welt- und Europameister mit
dem Deutschland-Achter, ist dem Netzwerk Lebendige Seen Deutschland
eng verbunden: "Der Rudersport ist auf den Lebensraum Wasser
angewiesen. Eine gute Qualität der Gewässer und ihrer Ökosysteme sind
für uns extrem wichtig. So liegt es nahe, dass wir uns als Team
Deutschland-Achter als Botschafter für die bewährte Umweltinitiative
'Lebendige Seen Deutschland' und das Engagement des Global Nature Fund
und seiner Partner für die Seenlandschaft der Holsteinischen Schweiz
stark machen", sagte Johannesen. Den Fischotter, Flussseeschwalbe und
deren Freunde der Holsteinischen Flora und Fauna wird es freuen.
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Die wenigen binnenländischen Kolonien, die heute noch an
einigen größeren Flüssen (Donau) Mitteleuropas bestehen, sind
vor allem durch ausufernden Freizeitbetrieb, aber auch durch
Flussbaumaßnahmen und Gewässerverschmutzung bedroht. |
Fische und Kleinkrebse prägen die
Hauptnahrung der Flussseeschwalbe |
Bild: Gunther Zieger |
Weitere Informationen können Sie unter:
www.globalnature.org/de/lebendige-seen-2020
nachlesen.
Vielen Dank an Frau Bettina Schmidt, Programme Manager, von
Global Nature Fund, Radolfzell, für den Pressetext und die Logos von
GNF, sowie die Möglichkeit, Bilder von
Frau Hanna Kirschnick-Schmidt, Herrn Carsten Burggraf und Frau Natalie
Burggraf zeigen zu können. Vielen Dank
auch an meine Naturfotografen, Herrn Markus Glässel, Herrn Raimund
Linke und Herrn Gunther Zieger, für Ihre zur Verfügung gestellten Aufnahmen.
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