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Die Höhlentiere des Jahres seit 2009

Der Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher wählte erstmals ein "Höhlentier des Jahres.

Jahr Höhlentiere wissenschaftlicher Name
2009 Höhlenflohkrebs Niphargus spec.
2010 Die Zackeneule Scoliopteryx libatrix
2011 Das Große Mausohr Myotis myotis
2012 Die Große Höhlenspinne Meta menardi
2013 Die Höhlenpilzmücke Speolepta leptogaster
2014 Die Höhlenwasserassel Proasellus cavaticus
2015 Die Keller-Glanzschnecke Oxychilus cellarius
2016 Das Höhlenlangbein Amilenus aurantiacus
2017 Die Vierfleck-Höhlenschlupfwespe Diphyus quadripunctorius
2018 Der Schwarze Schnurfüßer Tachypodoiulus niger
2019 Die Gemeine Höhlenstelzmücke Limonia nubeculosa
2020 Die Mauerassel Oniscus asellus
2021 Der Höhlen-Raubkäfer Quedius mesomelinus
2022 Die Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros
2023 Der Feuersalamander Salamandra salamandra
2024 Die Gefleckte Höhlenspinne Nesticus cellulanus
2025 Der Wegdornspanner Triphosa dubiata


Der Wegdornspanner, oder Olivbrauner Höhlenspanner, ist das "Höhlentier des Jahres 2025".


Die Union Internationale de Spéléologie (UIS) macht mit einer Reihe öffentlichkeitswirksamer Aktionen auf die Schutzwürdigkeit der Karstlandschaften auf ihrer vielfältigen Karsterscheinungen aufmerksam. Eine dieser Aktionen ist die Auswahl eines internationalen "Höhlentier des Jahres". Hierzu wurde die Gruppe der Höhlenschmetterlinge ausgewählt, aus der jedes teilnehmende Land eine regional vorkommende cavernicole Schmetterlingsart auswählen und dieses der Öffentlichkeit und den Behörden als "Höhlentier des Jahres" präsentieren kann. Mit der Wahl des Wegdornspanners will der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch ein enormer Handlungsbedarf besteht.



Der Wegdornspanner ist das Höhlentier des Jahres 2025 (Bild: © Klaus Bogon) Der Wegdornspanner kommt in den deutschen Bundesländern in unterschiedlicher Anzahl vor und wird auf der Roten Liste - Gefährdeter Arten - auf der Vorwarnliste geführt.
Der Wegdornspanner ist das Höhlentier des Jahres 2025 Bild: © Klaus Bogon



Der Wedornspanner (Triphosa dubiata) wurde im Jahr 1758 von Carl Linnaeus erstmals für die Wissenschaft beschrieben. Der Schmetterling ist ein Nachtfalter, der regelmäßig in großen Individuenzahlen in Höhlen überwintert. Daher kommt auch der weitere deutsche Name "Olivbrauner Höhlenspanner". Die Art sitzt gewöhnlich in größeren Gruppen an der Höhlenwand, seltener an der Decke, in der Eingangs-, Übergangs- und Tiefenregion. Die Flugzeit der nachtaktiven Falter ist in einer Generation von Juli bis zum nächsten Frühjahr. Die Überwinterung erfolgt als Imago.

Der Falter hat eine Flügelspannweite von 3,8 bis 4,8 cm. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist oliv- bis violettbraun. Die Hinterflügel haben eine hell graubraune Farbe und sind mit einigen undeutlichen Querlinien versehen. Sämtliche Flügel zeigen eine gewellte, schwarze Saumlinie. In der Ruheposition im Höhlenquartier haben die Falter die Flügel entweder teilweise oder ganz geöffnet und bilden ein Dreieck.


Klasse Ordnung Familie Gattung Art
Insekten Schmetterlinge Spanner Triphosa Wegdornspanner



Außerhalb der Höhlen besiedelt die Art Waldränder, Auwälder, Trockenhänge und andere Standorte des Kreuzdorns, an denen die Raupen von Mitte Mai bis Anfang Juli fressen. Die Falter können - mit einer Pause im Mai/Juni - in einer überwinternden Generation fast das ganze Jahr in unterirdischen Hohlräumen angetroffen werden. Die Eier werden im Frühjahr abgelegt. Vor und nach der Winterruhe ist der Nahrungsbedarf der Falter groß, weshalb sie im Herbst gerne an den Blüten des Schmetterlingsflieders (Buddleja) und im Frühjahr an den blühenden Weidenkätzchen (Salix) saugen.

Erwachsene Raupen sind gelblich grün gefärbt und besitzen gelbliche Längslinien, breite gelbe Seitenstreifen, schwarze Punktwarzen sowie rötliche Stigmen (Öffnung an der Körperoberfläche). Die Raupen leben im Mai und Juni. Sie ernähren sich von den Blättern verschiedener Gehölzarten, wie Kreuzdorn (Rhamnus), Faulbaum (Frangula alnus) und Schlehdorn (Prunus spinosa).

Die matt braunrot gefärbte Puppe zeigt einen leichten Purpurreif, leicht vorspringende Bein- und Rüsselscheiden sowie eine schwach gegabelte Spitze und kurze seitliche Haken am kegelförmigen Kremaster (hintere Ende der Puppe).



Wegdornspanner treten ab Juli als Falter in einer Generation auf und suchen manchmal schon früh ab August Winterquartiere wie Höhlen, Felsspalten, Straßenunterführungen aber auch Tunnel und Keller auf. Gruppe von Wegdornspanner (Bild: © Klaus Bogon)
Bild: © Klaus Bogon Gruppe von Wegdornspanner



Der Wegdornspanner ist von Nordwestafrika über Europa bis Ostasien verbreitet. In Deutschland kommt er in allen Höhlengebieten zahlreich vor und kann in den Alpen noch auf einer Meereshöhe von 2.200 Metern nachgewiesen werden.

Die flächendeckende Verbreitung in unseren Höhlen und die Tatsache, dass die Tierart auch für den Laien leicht erkennbar ist, führten dazu, dass der Wegdornspanner zum "Höhlentier 2025" gewählt wurde. Die Art steht für eine Vielzahl von Tierarten, die auf geschützte unterirdische Rückzugsorte angewiesen sind.


Herzlichen Dank an Frau Bärbel Vogel, Vorsitzende der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V., Nesselwang, für den Pressetext und die Möglichkeit die Aufnahmen von Herrn Klaus Bogon, Sontra, (www.bogon-naturfoto.de)veröffentlichen zu dürfen.



Möchten Sie mehr vom Verband Deutscher Höhlen- und Karstforscher wissen: Das können Sie, wenn Sie hier klicken: www.hoehlentier.de


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- letzte Aktualisierung: Donnerstag, 28. August 2025 -
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