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Die Höhlentiere des Jahres seit 2009
Der Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher wählte
erstmals ein "Höhlentier des Jahres.
Jahr |
Höhlentiere |
wissenschaftlicher Name |
2009 |
Höhlenflohkrebs |
Niphargus spec. |
2010 |
Die Zackeneule |
Scoliopteryx libatrix |
2011 |
Das Große Mausohr |
Myotis myotis |
2012 |
Die Große Höhlenspinne |
Meta menardi |
2013 |
Die Höhlenpilzmücke |
Speolepta leptogaster |
2014 |
Die Höhlenwasserassel |
Proasellus cavaticus |
2015 |
Die Keller-Glanzschnecke |
Oxychilus cellarius |
2016 |
Das Höhlenlangbein |
Amilenus aurantiacus |
2017 |
Die Vierfleck-Höhlenschlupfwespe |
Diphyus quadripunctorius |
2018 |
Der Schwarze Schnurfüßer |
Tachypodoiulus niger |
2019 |
Die Gemeine Höhlenstelzmücke |
Limonia nubeculosa |
2020 |
Die Mauerassel |
Oniscus asellus |
2021 |
Der Höhlenraubkäfer |
Quedius mesomelinus |
Die Mauerassel ist das "Höhlentier des Jahres 2020".
Die Mauerassel (Oniscus asellus) wurde im Jahr 1758 von Carl Linnaeus
für die Wissenschaft beschrieben. Landasseln haben sich als einzige
Krebstiere völlig an ein Leben auf dem Land angepasst. Sie müssen die
Eier oder Larven nicht mehr in ein Gewässer abgeben, sondern legen sie
in einen wassergefüllten Brutbeutel auf der Körperunterseite des
weiblichen Tieres. Die Tiere besiedeln über das ganze Jahr und in
großer Anzahl unsere Höhlen und andere unterirdische Hohlräume. Ihre
Häufigkeit und die Tatsache, dass die Tierart auch für den Laien
leicht erkennbar ist, führten dazu, dass diese Landassel zum
"Höhlentier 2020" gewählt wurde. Die Mauerassel steht für eine
Vielzahl von Tierarten, die auf geschützte unterirdische Rückzugsorte
angewiesen sind.
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Die Mauerassel zählt gemeinsam mit der Kellerassel
(Porcellio scaber) zu den häufigsten Landasseln in
Mitteleuropa. |
Die Mauerassel - Höhlentier des
Jahres 2020 |
Bild: Klaus Bogon, Sontra |
Der Körper der Mauerassel ist bis zu 18 mm lang, deutlich abgeflacht
und dunkelgrau bis schwarzbraun gefärbt. Die Oberseite ist körnig und
weist zum Körperende hin kleiner werdende helle Flecken und
Punktreihen auf. Die Tiere besitzen am zweiten Fühlerpaar, das sehr
kräftig ausgebildet und deutlich länger als das erste Paar ist, eine
dreigliedrige Fühlergeißel. Als weiteres Bestimmungsmerkmal besitzt
die Art an den Seitenrändern des Vorderkopfes, direkt unter den Augen,
zwei nach vorne gerichtete Stirnlappen. Mauerasseln besiedeln
dauerhaft feuchte und dunkle Lebensräume und können oberirdisch auch
regelmäßig unter Steinen, Holz und in heruntergefallenem Laub
angetroffen werden. In Höhlen zählen sie zu den häufigsten Asselarten.
Die Tiere sind Generalisten und ernähren sich von Pflanzenresten,
abgestorbenen Tieren und Totholz. Sie können zudem ihren eigenen Kot
verdauen (Koprophagie) und ihm so auch die letzten Nährstoffe
entziehen. Die Mauerassel kann sich ein- bis dreimal im Jahr
fortpflanzen. Nachdem sich mehrere Dutzend Eier im Brutbeutel zu
Jungtieren entwickelt haben, schlüpfen diese und sind nach drei
Monaten geschlechtsreif. Mauerasseln besitzen eine Lebenserwartung von
ein bis zwei Jahren. Die Tiere häuten sich ein Leben lang, wobei
einzelne Häutungen bis zu 24 Stunden andauern können.
Die Mauerassel ist in weiten Teilen
Europas beheimatet. Allerdings fehlt sie im Mittelmeerraum. |
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Bild: Klaus Bogon, Sontra |
Oberirdisch findet man sie in Wäldern unter Steinen und
Rinde von Totholz |
Die Mauerassel ist eine der häufigsten Landasseln in Mitteleuropa und
kommt oftmals vergesellschaftet mit der Kellerassel (Porcellio scaber)
vor. Sie ist in allen gemäßigten Zonen der Erde und oftmals in der
Nähe vom Menschen anzutreffen. In Höhlen kann man sie am Boden, an der
Wand, in Holz und Laub sowie unter Steinen finden. Sie besiedelt dort
die Eingangs-, Übergangs- und sogar die Tiefenregion. Der Verband der
deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. will mit der Wahl des
Höhlentieres darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der
unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch ein
enormer Handlungsbedarf besteht.
Klasse |
Ordnung |
Unterordnung |
Familie |
Höhere Krebse |
Asseln |
Landasseln |
Mauerasseln |
Herzlichen Dank an Herrn Stefan Zaenker, Landesverband für Höhlen-
und Karstforschung Hessen e.V. für den Pressetext und die
Möglichkeit die Bilder von Herrn Klaus Bogon, Sontra
(www.bogon-naturfoto.de) zeigen zu dürfen.
Möchten Sie mehr vom Verband Deutscher Höhlen- und Karstforscher wissen:
Das können Sie, wenn Sie hier klicken:
www.hoehlentier.de
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