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Tiere entlang der Weißen Elster - der Baumfalke (Falco subbuteo)

Der schlanke, elegante Baumfalke ist ein äußerst wendiger Flugkünstler. In den Monaten ab Mai, kann ich diesen kleinen Falken in meinem Garten ab und an beobachten, Ausschau haltend nach Beute. Beim Fliegen läßt er Gleitphasen mit plötzlichem Abkippen, Niedertauchen und Loopings abwechseln. Entweder verfolgt er dabei Insekten oder vollführt ein Balzspiel. Er erhascht oft fliegende Libellen und verzehrt sie gleich in der Luft.

Das Gefieder des Baumfalken ist oberseits schiefergrau und unterseits weiß mit einer schwarzen Strichelung versehen. Die Kehle und seine Wangen sind überwiegend weiß, aber mit schwarzem Bartstreif versehen (dieser ist deutlich zu erkennen). Seine Schenkel und die Unterschwanzdecken sind rostrot. Das Männchen und das größere Weibchen sind sich im Gefieder sehr ähnlich.


Fliegender Baumfalke - gut zu erkennen ist Bartstreif und die rostroten Unterschwanzdecken (Bild: Gunther Zieger) Hört man den Warnruf einer Rauchschwalbe, ungefähr ein "biwist", sollte man nach oben blicken, denn dann kann man vielleicht den Baumfalken erblicken, wie er hinter einer Schwalbenschar her ist.
Fliegender Baumfalke - gut zu erkennen Bartstreif und die rostroten Unterschwanzdecken Bild: Gunther Zieger


Anders als Falken vom Typ des Turmfalken haben die auf Hochgeschwindigkeit angelegten Luftjäger der Gattung einen relativ kurzen Schwanz. Dies kann aus großer Entferung, wenn man sonst keine Einzelheiten erkennen kann, wie oben beschrieben, ein erster wichtiger Anhaltspunkt sein. Baumfalken sind die schlanksten unter ihnen mit langen spitzen Flügeln. Mit seinem rasanten Flug kann der Baumfalke Schwalben und Mauerseglern gefährlich werden, das vor allem für noch nicht lange flügge gewordene Jungvögel gilt.

Als Langstreckenzieher sind Baumfalken übrigens im Winter so gut wie nie in Europa anzutreffen. Die Winterquartiere europäischer Brutvögel liegen im südlichen Drittel Afrikas. Nach Mitteleuropa kommen die meisten nicht vor Mitte bis Ende April, oft auch erst im Mai, zurück. Ab September ziehen sie dann wieder ab. Nachzügler können aber auch noch im Oktober beobachtet werden.

Baumfalken sind Brutvögel des Tieflandes und siedeln sich kaum über 1000 Meter Höhe an. Die Jagd findet vor allem in offenen Landschaften statt. Hier wird aus einem Segel-, Gleit- oder Ruderflug von oben oder flach von hinten auf ihre Beute vorgetragen. Am regelmäßigsten finden Jagden über Stillgewässern und deren Verlandungszonen statt.


Im Flug oder vom Ansitz aus erbeutete Insekten werden in der Regel bereits in der Luft verzehrt. Auch haben diese Falken das Gen in sich, auf Beuteraub zu gehen. So werden z.B. den Turmfalken ihre erbeuteten Mäuse abgejagd.
Seine Fänge sind gelb und kräftig.
In den Wintermonaten ist der Baumfalke so gut wie nie in Europa zu beobachten (Bild: Gunther Zieger)
Bild: Gunther Zieger Baumfalke an seinem Ansitz nach Beute Ausschau haltend


Das Brutgebiet des Baumfalken reicht von Nordwestafrika über ganz Europa, in Skandinavien wird nur der Süden besiedelt, ebenso auf den Britischen Inseln.

Seinen Namen trägt der Baumfalke zu recht, denn seine Nester stehen ausschließlich auf Bäumen, da häufiger auf Nadel- als auf Laubbäumen. Nur selten werden auch Gittermasten angenommen. Am häufigsten dienen alte Elster-, oder Krähennester als Unterlage. Aber auch verlassene Nester der Ringeltaube oder von Reihern werden übernommen. Dabei wird das Nest flachgetreten und auch etwas umgebaut. Manche solcher Horste wurden schon vor vierzig Jahren von brütenden Baumfalkenpaaren besetzt. Dabei muss man wissen, dass Bande eines Paares oft nur für eine Brutsaison halten. Es gibt aber auch Hinweise, dass solche Bande über eine Brutsaison halten.

Dank seiner Fluggeschwindigkeit und seiner Behendigkeit ist ein Baumfalke in der Lage, einem Turmfalken eine Maus fliegend aus den Flügeln zu rauben. Ganz gelegentlich jagt der Baumfalke auch in hellen Vollmondnächten.


Merkmale des Baumfalken

Länge: ca. 28 - 35 cm (ungefähr die Größe einer Türkentaube);
Flügelspannweite: ca. 70 - 84 cm;
Gewicht: Männchen 130 - 230 g, Weibchen: 140 - 340 g;
Brutzeit: Ende Mai im Süden, bis Ende Juni im Norden. Nur eine Jahresbrut.
Gelegegröße: 2 - 4 gelblichbraune, mit dichten fein rötlichbraunen Flecken, glatte und glanzlose Eier.
Brutdauer: 28 - 34 Tage;
Nestlingszeit: 28 - 34 Tage. Nach dem Ausfliegen bleiben die Jungfalken oft noch über vier Wochen lang bei der Familie.
Verhalten: zumeist tagaktiver Beutegreifer.
Nahrung: Fluginsekten, Kleinvögel die noch nicht ganz flügge sind, selten Fledermäuse


Der Bestand des Baumfalken beträgt in Deutschland ca. 2.700 - 3.000 BP. In Österreich kommen zwischen 800 - 1.000 BP vor. In der Schweiz brüten ca. 400 - 600 BP.

Der Baumfalke wird in der Roten Liste Deutschland (2015) in der Kategorie 3 d.h. "gefährdet" geführt.

In Bayern, wird ausser des Alpenraumes, jeder Landesteil besetzt. Mit seinen 1.100 - 1.300 BP ist er in Bayern, ein spärlicher Brutvogel. Man geht bei den Ornithologen aber von einem stabilen Bestand des Baumfalken aus und ist daher nicht gefährdet.


Ordnung Familie Unterfamilie Gattung
Falkenartige Falkenartige Eigentliche Falken Falken


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- letzte Aktualisierung: Dienstag, 16. April 2024 -
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