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Die Waldgebiete des Jahres seit 2012
 

Bisherige Waldgebiete des Jahres:

Jahr Waldgebiet
2012 Der Meulenwald
2013 Der Solling
2014 Der Schönbuch
2015 Der Berliner Grunewald
2016 Der Küstenwald Usedom
2017 Der Frankenwald
2018 Der Wermsdorfer Wald
2019 Die Urbanen Wälder Rhein / Ruhr
2020 / 2021 Die Ivenacker Eichen
2022 Die Erdmannwälder
2023 Der Choriner Wald


Das "Waldgebiet des Jahres 2023 ist der Choriner Wald


Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat den 70 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegenen Choriner Wald als Waldgebiet des Jahres 2023 ausgewählt. Der Choriner Wald rund um das gleichnamige Zisterzienserkloster aus dem 13.Jahrhundert, liegt im Nordosten Brandenburgs. Er bildet mit seinem hohen Laubholzanteil den südöstlichen Teil des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin.


Das Waldgebiet des Jahres 2023 - der Choriner Wald (Bild: © Bund Deutscher Forstleute) Der Choriner Wald liegt mit einer Fläche von 88 Quadratkilometern etwa 70 km nordöstlich von Berlin und wurde durch die Eiszeit geprägt.
Das Waldgebiet des Jahres 2023 - der Choriner Wald Bild: © Bund Deutscher Forstleute



"Die vor zweihundert Jahren entstandenen Kiefernwälder wurden und werden von engagierten Forstleuten vorbildlich in Mischwälder umgewandelt, die mit einem hohen Anteil von Buchen und Eichen, kahlschlagfrei und naturnah bewirtschaftet werden", begründet Ines von Keller als Bundesgeschäftsführerin des BDF die Entscheidung.

Dazu kommt für den BDF die Bedeutung des Choriner Waldes für die wissenschaftliche Forschung und die Ausbildung junger Förster und Försterinnen. "Die Studenten und Studentinnen der nahen Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde können hier naturnahe Waldwirtschaft erlernen", so Ines von Keller weiter. "Durch die enge Verzahnung mit der Wissenschaft sind im Choriner Wald allein sechzig Baumarten zu Forschungszwecken zu finden".



Tiere im Choriner Wald - hier der Seeadler (Haliaeetus albicilla)
Fische, Wasservögel und Aas machen den Hauptbestandteil seiner Nahrung aus (Bild: © Dirk Schieder) Der Seeadler ist an große Gewässer, wie Seen und Flüsse gebunden. Ebensowichtig sind große und alte Baumbestände, da die Adler ihren Horst überwiegend in Bäumen errichten.

Heute leben wieder 970 BP in Deutschland.
Der Seeadler ist einer der größten Greifvögel Europas - Flügelspannweite bis 240 cm Bild: © Dirk Schieder



Die vielen eiszeitlichen Standorte des Choriner Waldes repräsentieren die Waldstandorte des ganzen nordostdeutschen Tieflandes. Das schafft ideale Bedingungen für die Hochschule und macht die Landschaft so vielfältig und einzigartig.

Wegen dieser natürlichen Vielfalt gehört der Choriner Wald seit über dreißig Jahren zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. "Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Belange des Naturschutzes in die Waldbewirtschaftung zu integrieren", betont Eberhard Luft, Leiter der Oberförsterei Chorin. "Durch die wunderbaren Wälder und das weithin bekannte Kloster Chorin sind wir darüber hinaus ein touristischer und kultureller Anziehungspunkt, der viel zu bieten hat".



Das gotische Kloster Chorin ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Nähe des Ortes Chorin, etwa sechs Kilometer von Eberswalde im brandenburgischen Landkreis Barnim.
Es wurde 1258 von askanischen Markgrafen gegründet und hatte weitreichende Bedeutung am nördlichen Rand des Einflussbereiches der Askanier. ...
Landschaft des Choriner Waldes mit Kloster und See (Bild: © LFB-Becker)
Bild: © LFB-Becker Landschaft des Choriner Waldes mit Kloster und See



... Die Askanier sind ein altsächsisches Hochadelsgeschlecht das seit dem 11.Jahrhundert namentlich historisch nachweisbar ist und dessen Stammburgen Aschersleben, Ballenstedt, Bernburg und Anhalt sich im heutigen Sachsen-Anhalt befinden.



Die vor rund 250 Jahren angelegten Kiefernbestände werden kontinuierlich zu naturnahen Buchen-Mischwäldern weiterentwickelt. Der Choriner Wald überwiegend im Besitz des Landes Brandenburg (Bild: © v.Keller)
Bild: © v. Keller Choriner Wald - überwiegend im Besitz des Landes Brandenburg



Der Wald

Der Choriner Wald liegt mit einer Fläche von 88 Quadratkilometern etwa 70 Kilometer nodöstlich von Berlin. Er gehört landschaftsgeographisch zur Uckermark und ist in besonderer landschaftlicher Vielfalt durch die Eiszeit geprägt. Er ist überwiegend im Besitz des Landes Brandenburg und wird durch die Landeswaldoberförsterei Chorin mit Sitz in der historischen Klostanlage Chorin betreut.
Nach weitgehender Entwaldung durch Übernutzung vor 250 Jahren, sorgte das damalige Forstpersonal für die Wiederaufforstung des Choriner Waldes mit der Pionierbaumart Kiefer, die nun zu naturnahen Buchen-Mischwäldern weiterentwickelt werden, unter besonderer Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Belange.



Hier wächst die nächste Waldgeneration heran: Eiche, Ahorn, Buche und Esche (Bild: © v.Keller) Die Schalenwildbestände wurden durch konsequente Bejagung auf ein für das Gelingen der Naturverjüngung erforderliches Maß abgesenkt. ...
Hier erwächst die nächste Waldgeneration: Eiche, Ahorn, Buche, Esche Bild: © v. Keller



... Lediglich Eichen und Edellaubbäume sind zum Teil etwas stärker verbissen. Der Verbissdruck wird alle drei bis vier Jahre (zuletzt 2017) durch ein Verbissmonitoring auf Stichprobenbasis überprüft.

Das Gebiet zeigt exemplarisch die Vielfalt, Schönheit aber aber auch die Gefährdungen einer typischen nordostdeutschen, eiszeitlich geprägten Landschaft. Landschaftsgeografisch der Uckermark zugehörig, ist das Waldgebiet Teil des Landkreises Barnim, der durch den Choriner Wald und die westlich angrenzende Schorfheide ein Bewaldungsprozent von ca. 46% aufweist.



Tiere im Choriner Wald - hier der Kranich - (Grus grus)
Kraniche werden zwischen 100 und 130 Zentimter groß, sind Bodenbrüter, haben eine Jahresbrut, mit zwei Eiern und können maximal 17 Jahre alt werden.
Als der Kranich 1978 zum Vogel des Jahres gewählt wurde, zählte er zu den seltensten Vogelarten Deutschlands.
Inzwischen zählt man ca.12.000 BP in Deutschland.
Durch das Rufen während des Fluges, werden die Bindungen der einzelnen Tiere gestärkt (Bild: © Gunther Zieger)
Bild: © Gunther Zieger Spektakulär, wenn ganze Trupps ihre Balztänze aufführen



Die Arbeit der Forstleute im Waldgebiet um Chorin ist seit vielen Jahrzehnten geprägt vom Wissen um die Langfristigkeit forstlicher Entscheidungen und die Bedeutung des Prinzips der Nachhaltigkeit. Sie bewirtschaften den Choriner Wals sehr naturnah und berücksichtigen in großem Umfang naturschutzfachliche Aspekte.



Der Waldumbau von reinen Kiefernbeständen in Laubmischwälder wird fortgestzt (Bild: © Bund Deutscher Forstleute) Die um 1800 weitgehend entwaldete Region um Chorin wurden ab 1830 unter großen Anstrengungen wieder bewaldet.

Eberswalder und Choriner Forstleute wie Pfeil, Bando, Kienitz, Möller und Dengler begannen mit der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder.
Der Waldumbau von Kiefernreinbeständen in Laubmischwälder wird fortgesetzt Bild: © Bund Deutscher Forstleute



Zum Team der Landeswaldoberförsterei Chorin gehören heute 26 Personen, davon 14 Revierleiter und Revierleiterinnen, 3 Forstwirte und 9 Beschäftigte in der Verwaltung. Die Arbeit im Wald erledigen zu einem großen Teil forstliche Dienstleister. Es gilt die Maxime, dass jede und jeder an seiner/ihrer Stelle ein wichtiger Teil im Gefüge der Oberförsterei ist. Die Forstleute arbeiten hochmotiviert im Team kollegial und respektvoll zusammen.



Die Forstleute arbeiten hochmotiviert für den Choriner Wald (Bild: © Mosch) Bei den Waldflächen handelt es sich um alten königlich-preußischen Waldbesitz sowie säkularisierten Klosterbesitz. ...
Die Forstleute arbeiten hochmotiviert für den Choriner Wald Bild: © Mosch



... Die seit 1861 bestehende Oberförsterei Chorin umfasst gegenwärtig 19.400 Hektar Landeswald und ist auf 14 Reviere mit einer Durchschnittsgröße von 1.385 Hektar aufgeteilt. Mit dem Landeswald in Gemengelage befinden sich etwa 800 ha Privatwald, der von der Hoheitsoberförsterei Eberswalde betreut wird. Im Süden ist ein Teil des Stadtwaldes Eberswalde Bestandteil des zusammenhängenden Waldgebietes.



Choriner Waldgebiet - Karte (Bild: © Bund Deutscher Forstleute)
Choriner Waldgebiet - Karte Bild: © Bund Deutscher Forstleute



Die um 1800 weitgehend entwaldete Region um Chorin wurde im 19.Jahrhundert unter großen Anstrengungen wieder bewaldet. Eine wichtige Rolle hierbei spielten Pionierbaumarten wie die Kiefer. Im 20. und 21. Jahrhundert wurde der Fokus dann vermehrt auf die großflächige Wiedereinführung der Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft Buche und Eiche gelegt. Das Bewirtschaftungs-Leitbild ist bis heute der naturnahe Buchen-Mischwald.



Der Waldumbau hat im Choriner Wald bereits eine lange Tradition. Naturnahe Forstwirtschaft - der Buchenmischwald (Bild: © Bund Deutscher Forstleute)
Bild: © Bund Deutscher Forstleute Naturnahe Forstwirtschaft - der Buchenmischwald



Der Waldumbau von Kiefernreinbeständen in strukturierte Laubmischwälder hat in Chorin bereits eine lange Tradition. Das Wissen um die Waldbewirtschaftung wurde hierbei von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Zu DDR-Zeiten war Chorin ein Versuchsbetrieb, in dem insbesondere naturnahe Waldbaumethoden angewandt wurden. Heute besteht auch in Chorin die Herausforderung, einen klimaresilienten Wald der Zukunft zu formen.

Bei der Holzernte und der Verjüngung der Bestände wird auf Kahlschläge verzichtet und mit Hilfe einer dauerwaldartigen Bewirtschaftung mit einem kleinflächigen Nebeneinander aller Waldentwicklungsphasen eine Vielfalt an Bestandesstrukturen auf Landschaftsebene angestrebt.
Die Oberförsterei ist als Teil des Landeswaldes PEFC-zertifiziert, die Zertifizierung nach FSC ist für 2023 geplant.



Tiere im Choriner-Wald: hier der Zwergschnäpper (Ficedula parva)
Der Zwergschnäpper brütet in alten und totholzreichen Laubwäldern (Bild: © Naturfoto Frank Hecker) Das größte Problem für die Art stellt die Beseitigung alter Laubwälder, oder das Durchforsten dieser, dar.

Sein Brutbestand in Deutschland wird mit 1400 - 2200 BP angegeben.

In der Roten Liste Deutschlands der Brutvogelarten wird er in der
Vorwarnliste geführt.
Der Zwergschnäpper brütet in alten und totholzreichen Laubwäldern Bild: © Naturfoto Frank Hecker



Die Ausweisung von alten Bäumen mit wertvollen Mikrohabitaten als dem natürlichen Altern überlassene "Methusalems" sowie von freiwillig aus der Nutzung genommenen Flächen sind ebenso Bestandteil der naturnahen Buchenwaldbewirtschaftung wie eine naturnahe Waldrandgestaltung und der konsequente Schutz der Waldmoore und Brüche. Insgesamt weisen die Laubmischwälder des Choriner Gebietes eine hohe Diversität und Strukturvielfalt auf. Die Totholzmengen belaufen sich auf etwa 40 Kubikmeter je Hektar.



Unter Totholz versteht man im Allgemeinen "absterbendes und totes Holz eines Baumes, bis seine Baum- und Holzstrukturen durch die Zersetzung nicht mehr erkennbar sind". Totholz ist ein wichtiger Lebensraum - Käfer - und wertvoll für die Biodiversität (Bild: © Mosch)
Bild: © Mosch Totholz bleibt im Wald liegen - Nährstoffbereich für nachwachsende Bäume



Im Bereich des Plagefenns ist ein Komplex aus Seen, Mooren und Wäldern auf 177 ha seit 1907 und auf weiteren 100 ha seit 1990 nutzungsfrei der natürlichen Entwicklung überlassen. Der "Urwald Breitefenn" mit seinen uralten Eichen und mächtigen Buchen ist auf 28 ha seit den 1930er Jahren nutzungsfrei. Ab 2024 sollen die nutzungsfreien Flächen im Choriner Waldgebiet zudem um ca. 800 ha vergrößert werden.



Tiere im Choriner Wald: hier der Fischadler (Pandion haliaetus)
Seine Nahrung besteht fast ausschließlich aus Fischen. Es kommt bei diesen Greifvögeln nur zu einer Jahresbrut und der Familienzusammenhalt beträgt bis 93 Tagen.
Die Fischadler waren gebietsweise ausgerottet und profitierten vom Verbot von DDT Anfang der 1970er Jahren. Die Bestände erholten sich danach deutlich und so leben in Deutschland wieder 550 BP.
Trotzdem ist der Fischadler in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als eine Art-3 "
gefährdet" gelistet.
Er gehört zu den Arten die vom Verbot von DDT profitierten (Bild: © Gunther Zieger)
Bild: © Gunther Zieger Der Fischadler gehört nicht zu den eigentlichen Adlern



Forstliches

Das ausgewiesene Waldgebiet war und ist dominiert von der Rot-Buche (Fagus sylvatica) - ist ein in weiten Teilen Europas heimischer Laubbaum und wird umgangssprachlich als Buche bezeichnet - der wichtigsten Baumart der natürlichen Waldgesellschaft im Tiefland Norddeutschlands. Weitere wichtige Wirtschaftsbaumarten sind die Kiefer (Waldkiefer - Pinus sylvestris) und Eiche (Quercus). Wertvolle nicht gebietsheimische Wirtschaftsbaumarten sind Douglasie (Pseudotsuga menziesii), Küstentanne (Abies grandis) oder Japanlärche (Larix kaempferi). Der Anbau dieser exotischen Baumarten wurde vor über 100 Jahren durch Danckelmann und Schwappach begonnen. Heute sind diese Versuchsflächen wertvolle wissenschaftliche Schätze bei der Erforschung des Klimawandels. Allerdings sind Neu- und Wiederaufforstungen mit nichtheimischen Baumarten seit Ausweisung des Biosphärenreservats (September 1990) verboten.



Die Kiefer hat einen Anteil von rund 25 Prozent im Choriner Wald (Bild: © v.Keller) Eine wichtige Aufgabe der Waldbewirtschaftung im Choriner Wald ist die Bereitstellung von Rohholz für die Holzindustrie.
Die Kiefer hat einen Anteil von rund 25 Prozent im Choriner Wald Bild: © v.Keller



Eine Hauptaufgabe der Waldbewirtschaftung im Choriner Wald und eine wichtige Einnahmequelle zudem ist die Bereitstellung von Rohholz für die Holzindustrie. Jährlich werden in der gesamten Oberförsterei ca. 87.700 Festmeter Holz eingeschlagen. Das entspricht einem Hiebsatz von 5,4 Erntefestmeter pro Jahr und Hektar. Demgegenüber steht ein Zuwachs von 8,1 Erntefestmeter pro Jahr und Hektar.


Durchschnittliche Baumartenverteilung in den Forstrevieren Breitefenn, Maienpfuhl, Chorin, Theerofen, Kahlenberg und Senftenthal der Landeswaldoberförsterei Chorin (Choriner Wald)
Baumart                                                          Baumarten Anteil in %
Kiefer 24,8
Sonstige Nadelholzarten 13,1
Eiche 20,5
Buche 31,7
Sonstige Hartlaubholzarten   3,4
Sonstige Weichholzarten   6,5 


Ziele des Holzeinschlages sind neben der Bereitstellung von Rohholz, die Pflege von jungen und mittelalten Beständen, die Vorbereitung von überwiegend älteren Beständen für die Verjüngung durch Naturverjüngung, Saat und Pflanzung sowie die Vorbereitung für den Waldumbau von Nadelholzreinbeständen in Mischbestände mit Traubeneiche (Quercus petraea) oder Rotbuche (Fagus sylvatica).



Tiere im Choriner Wald: hier der Mittelspecht (Leiopicus medius)
Der Mittelspecht ist ein ausgesprochener Laubwaldbewohner (Bild: © Raimund Linke)  Der Mittelspecht mit seinen ca. 10.000 BP in Deutschland, gehört zu den wenigen Vogelarten die ihren Verbreitungsschwerpunkt in Mitteleuropa haben. Etwa 20% davon brüten bei uns hier in Deutschland. Deshalb haben wir eine große Verantwortung für diese  nur bis 22 cm große Vogelart um ihr Überleben zu sichern.
Der Mittelspecht ist ein ausgesprochener Laubwaldbewohner Bild: © Raimund Linke



Wald und Wild

Zum faunistischen Arteninventar im Choriner Wald gehören die Arten des jagdbaren Wildes, darunter Rot-, Dam-, Reh und Schwarzwild. Die Jagdfläche der Landeswaldoberförsterei Chorin beträgt 18.700 Hektar, davon sind 16.886 Hektar Wald.

Der Wolf ist mit einem Rudel seit einigen Jahren im Choriner Wald heimisch. Weitere seltene Tierarten sind See-, Fisch- und Schreiadler, Kranich und Schwarzstorch, Waldwasserläufer, Mittelspecht und Zwergschnäpper. Die in Schwarzspechthöhlen brütende Schellente ist die häufigste Entenart der Waldseen und Erlenbrüche. Biber und Fischotter kommen flächendeckend und häufig vor.



Tiere im Choriner Wald: hier der Wolf (Canis lupus)
Der Wolf ist das größte Raubtier aus der Familie der Hunde. Im 19.Jahrhundert in Mitteleuropa ausgerottet. Im Jahr 2000 wurde im sächsischen Teil der Lausitz erstmals wieder (Welpenaufzucht) der Wolf in Deutschland nachgewiesen. Canis lupus ist in Deutschland eine durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Art (Bild: © Naturfoto Frank Hecker)
Bild: © Naturfoto Frank Hecker Canis lupus ist in Deutschland eine durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Art


Wald im Klimawandel

Der Waldumbau von Kiefernreinbeständen in strukturierte Laubmischwälder wird in Chorin bereits seit Jahrzehnten umgesetzt. Dennoch besteht auch in Chorin heute die Herausforderung, einen klimaresilienten Wald der Zukunft zu formen. Die Voraussetzung hierzu sind günstig.


Auch im Choriner Wald sind Waldschäden sichtbar (Bild: © LFB Becker) Dem Wald in Deutschland geht es schlecht. Viel zu lange war er in weiten Teilen Deutschlands eher Holzfabrik als Ökosystem.
Überpopulation von Jagdwild.
Zerschneidung durch breite Rückegassen.
Nach zwei Dürre-Sommern in Folge führte dies in der Gesamtsumme zur Waldkrise.
Waldschäden sind auch im Choriner Wald zu sehen Bild: © LFB Becker



Die Standorte sind für Brandenburger Verhältnisse gut bis sehr gut, die Baumartenverteilung bereits naturnah (die Laubbäume haben inzwischen einen Anteil von über 60%). Aktuell trüben jedoch auch im Choriner Wald Waldschäden das Bild. Die Eiche fällt in zahlreichen Eichenmischwäldern aufgrund von Trockenheit und Eichenschädlingen aus und seit wenigen Jahren leidet auch die Buche an Vitalitätseinbußen sowie Mortalität. Der Kiefer wird immer noch eine tragende Rolle im Wald der Zukunft zugetraut, wenngleich Dürreschäden und Absterbeerscheinungen aus anderen Regionen Brandenburgs oder Mitteleuropas zu Vorsicht mahnen.


Tiere im Choriner Wald: hier der Schreiadler (Clanga pomarina)
Der Schreiadler ist vom Aussterben bedroht (Bild: © Gunther Zieger) Der Schreiadler gehört mit einer Länge von bis zu 67 Zentimetern zu den kleineren Vertretern der Unterfamilie der Aquilinae (Merkmal sind die bis zu den Zehen befiederten Beine).Schreiadler sind Zugvögel und überwintern im südlichen Afrika bis in den Nordosten Südafrikas.
Mit z.Zt.135 Revierpaaren ist der Schreiadler als eine Art 1 "
Vom Aussterben bedroht" in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands gelistet.
Der Schreiadler auch Pommernadler genannt gehört zu den Habichtartigen Bild: © Gunther Zieger


Auch zeigen Modellierungen der Grundwasserentwicklung im Revier Maienpfuhl, dass wegen der wesentlich höheren Grundwasserspeisung unter Buche im Vergleich zu Kiefer (und Douglasie) unter hiesigen Klimaverhältnissen eine Minimierung des Nadelbaumanteils größte Bedeutung für die Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts hat.


Die Buche gilt als das Wasserwerk des Waldes und hat hinsichtlich des Grundwasserspiegels deutliche Vorteile gegenüber der Kiefer, da hier ein Drittel des Niederschlages in den Kronendächern hängen bleibt und deshalb den Waldboden nicht erreicht. Bei angepassten Wildbeständen verjüngt sich die Buche allein (Bild: © v. Keller)
Bild: © v. Keller Bei angepassten Wildbeständen verjüngt sich die Buche allein


Der Wald der Zukunft kann nur ein vielfältig gemischer Wald mit einem breiten Baumarten-Portfolio sein, der ohne Kahlschlag, also dauerwaldartig bewirtschaftet wird. Diesem Waldbaukonzept, welches im Einklang steht mit den Prinzipien der naturgemäßen Waldwirtschaft (ANW) folgt das Forstpersonal bereits seit vielen Jahren, was sich in einer großen Anzahl an naturnahen Waldbildern widerspiegelt.

Waldpädagogik


Waldpädagogik ist erlebnisreiche Bildung, für jedermann und betrifft alle Lebensbereiche. Nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen bringen die Forstleute die Belange des Waldes näher (Bild: © Mosch)
Bild: © Mosch Nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen bringen die Forstleute die Belange des Waldes näher



Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeswaldoberförsterei Chorin arbeiten mit dem Wald-Solar-Heim Eberswalde auf den Gebieten der Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit zusammen. Es gibt zahlreiche Kooperationsverträge zwischen den Revieren und Schulen im Landkreis Barnim, z.B. Revier Melchow und der Grundschule Finow und Förderschule Eberswalde. Es handelt sich um Zeugnisübergaben im Wald, Försterwanderungen oder Biotoppflege-Maßnahmen.

Im Kloster Chorin, Sitz der Landeswaldoberförsterei Chorin, finden jährlich mehrere öffentliche Veranstaltungen für alle Altersgruppen statt.



Vielen Dank an Frau Ines v. Keller, Geschäftsführerin Bund Deutscher Forstleute für den Pressetext, sowie die Möglichkeit Bilder vom Bund Deutscher Forstleute, sowie von LFB Becker, von Ines v. Keller und Mosch, zeigen zu dürfen. Vielen Dank auch an Herrn Gunther Zieger, Herrn Dirk Schieder, Naturfoto Frank Hecker, Herrn Raimund Linke für die von ihnen zur Verfügung gestellten Aufnahmen.



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- letzte Aktualisierung: Dienstag, 16. April 2024 -
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