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Die Pflanzengesellschaften des Jahres seit 2019

Die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft e.V. (FlorSoz) ruft jedes Jahr die Pflanzengesellschaft des Jahres aus. Für das Jahr 2019 ist dies erstmals die Glatthaferwiese.

Damit sollen erstmalig nicht nur Einzelarten, sondern ganze Lebensgemeinschaften in das öffentliche Interesse gerückt werden.

Die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft stellt sich vor:

Unsere Mitglieder beschäftigen sich beruflich in Wissenschaft und Praxis oder in ihrer Freizeit mit der Flora und Vegetation Mitteleuropas und damit verknüpften ökologischen und naturschutzfachlichen Aspekten. Ein wichtiges Ziel der FlorSoz ist die wissenschaftliche und praxisrelevante Fortbildung der rund 1.100 Mitglieder. Die FlorSoz steht allen Interessierten offen.


Jahr Pflanzengesellschaft
2019 Die Glatthaferwiese
2020 Der Borstgrasrasen
2021 Die Hartholz-Auenwälder
2022 Die Mohnäcker
2023 Die Strandlingsrasen
2024 Sumpfdotterblumen-Wiesen


Die Sumpfdotterblumen-Wiesen (Calthion palustris) wurden zur Pflanzengesellschaft des Jahres 2024 ausgerufen.



Die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft e.V. ruft die stark bedrohten Feuchtwiesen des Calthion palustris zur Pflanzengesellschaft des Jahres 2024 aus.

Bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten wurde eindringlich auf die schlechte Situation der Feuchtwiesen hingewiesen. Doch was hat sich verändert?



Blüten- und artenreich - so kennt man die Sumpfdotterblumen-Wiesen (Bild: © S. Schneider) Die Sumpfdotterblumenwiese wächst auf frischen Böden, die durch nährstoffreiches Grundwasser oder durch regelmäßigen Düngereintrag einen relativ hohen Nährstoffgehalt aufweisen.
Blüten- und artenreich - so kennt man die Sumpfdotterblumen-Wiesen Bild: © S. Schneider



Feuchte Wiesen mit Sumpf-Dotterblume, Kuckucks-Lichtnelke und Schlangen-Knöterich gehören zu den Vegetationstypen mit dem stärksten und großflächigsten Rückgang. Zu den Gefährdungsursachen gehören Intensivierungsmaßnahmen der Landnutzung wie Entwässerung und Düngung bis hin zur Umwandlung in Äcker, aber auch Aufforstung und Nutzungsaufgabe.



Eine landwirtschaftliche Nutzung als Mähwiese oder als Weide ist Bedingung für das Vorkommen dieses Wiesentyps. Früher landschaftsprägend sind Sumpfdotterblumen-Wiesen heute fast in Vergessenheit geraten (Bild: © Sabine Schneider)
Bild: © Sabine Schneider Früher landschaftsprägend sind Sumpfdotterblumenwiesen heute fast in Vergessenheit geraten



Dies führte zu Änderungen der Artenzusammensetzung der Feuchtwiesen sowie hohen Arten- und Flächenverlusten. Leider fallen die Bestände durch das Schutzraster der europäischen FFH-Richtlinie, auf deren Umsetzung sich viele Naturschutzaktivitäten konzentrieren. Deutschlandweit sind die wertvollen Feuchtwiesen zwar gesetzlich geschützt - doch ihr Rückgang hält unvermindert an!



Pflanzen der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris)

Die Sumpfdotterblume liebt nasse, nährstoffreiche Böden und ist auf Feuchtwiesen und in Bruchwäldern zu finden. Dottergelb leuchten die Blüten dieser Sumpfpflanze. Die auffällige Färbung wird noch verstärkt durch die glänzende Oberfläche der Blütenblätter, die aussehen, als seien sie mit Klarlack überzogen. Diese Besonderheit vieler Hahnfußgewächse erhöht ihre Schauwirkung für Insekten. Meistens jedoch sorgt der Regen für die Bestäubung. Er füllt die Blütenschalen mit Wasser und lässt den Pollen zur Narbe schwimmen. Auch später, wenn die Früchte reif sind, schleudern Regentropfen, die in die Blüte fallen, die Samen heraus. Botaniker nennen so eine Pflanze "Regenballist". Mit den Blüten färbte man früher die Butter gelb. Es ist aber Vorsicht geboten: die Pflanze ist schwach giftig!

Ordnung: Hahnenfußartige - Familie: Hahnenfußgewächse - Gattung: Dotterblumen - Art: Sumpfdotterblume




Diese Wiesen sind so wichtig für das Überleben von Amphibien und Schmetterlingen (Bild: © S. Schneider) Die namensgebende Sumpfdotterblume bestimmt den Blühaspekt als eine der ersten im Frühling.
Diese Wiesen sind so wichtig für Amphibien und Schmetterlinge Bild: © S. Schneider




Vögel der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

Braunkehlchen leben in offenen Lanschaften und kommen in Mitteleuropa sowohl im Flachland als auch in den Mittelgebirgen vor. Eine vielfältige Krautschicht zur Nahrungssuche ist äußerst wichtig, denn Braunkehlchen sind Insektenfresser, verschmähen aber Spinnen, kleine Schnecken und Würmer nicht. Braunkehlchen sind Bodenbrüter und haben deshalb bei zu frühen Mahden ein großes Problem ihre Brut hochzubringen. Ihr Nest besteht aus verschiedenen Halmen und Grasblättern und sind mit Tierhaaren ausgepolstert. Ein Gelege besteht normalerweise aus 5 - 7, bläulichgrüne und mit einer rötlichbrauner Fleckung versehene, glatte und glänzende, Eier. Die Brutdauer besteht aus 11 - 13 Tagen, wobei das Weibchen alleine brütet. Die Nestlingszeit beträgt 11 - 15 Tage, wobei sich das Männchen an der Fütterung beteiligt. Nur bei günstigen Bedingungen kommt es bei Braunkehlchen zu einer Zweitbrut.
Als Bewohner strukturreicher Wiesen und Weiden leidet das Braunkehlchen ganz besonders unter der Nutzungsintensivierung der Kulturlandschaft. Zu einem Schutz dieser Vogelart und ein Aussterben in unseren Breiten zu verhindern, gehört eine Anpassung der Mahdtermine an die Brutzeiten.
In Bayern ist das Braunkehlchen inzwischen ein seltener Brutvogel geworden Die BP-Anzahl wird nur noch mit 1200 - 1900 angegeben. Situation weiter abnehmend. Der Populationszustand ist kritisch und das Braunkehlchen ist "Vom Aussterben bedroht".

Hier können Sie die Stimme des Braunkehlchens hören (Referent: Stefan Wehr)

Familie: Fliegenschnäpper - Unterfamilie: Schmätzer - Gattung: Wiesenschmätzer

Zu frühe Mahden gefährden das Braunkehlchen (Bild: © Gunther Zieger)
Bild: © Gunther Zieger



Der als Calthion palustris bezeichnete Vegetationstyp umfasst eine Vielzahl an Arten- und blütenreichen Pflanzengesellschaften. Dazu zählen u.a. Kohldistel-, Wassergreiskraut- und Bachkratzdistel-Wiesen sowie einige Feuchtbrachen-Gesellschaften. Sumpfdotterblumen-Wiesen wachsen auf durch Grund-, Stau- oder Quellwasser nassen und zumeist gut mit Nährstoffen versorgten Böden. Unterschiedliche Grade an Nässe und Nährstoffangebote sowie die Nutzungsweise und geografische Lage bedingen die hohe Vielfalt an Ausprägungen der Sumpfdotterblumen-Wiesen.



Pflanzen der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Die Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)

Die Kuckucks-Lichtnelke bildet vor allem auf feuchten Wiesen, aber auch in Sümpfen und Mooren lockere Bestände. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober.
Altgriechisch bedeutet lychnos Lampe oder Leuchte. Mit dem namen Lychnis hat man in der Antike viele Blumen mit leuchtenden Blüten benannt. 1738 schieb der Chronist Boerhaave über die Pflanze: "Flos cuculi, quia floret, quando cuculus cantal" - "die Blume des Kuckucks, die blüht wenn der Kuckuck singt".
In Mitteleuropa hat diese Lichtnelke sehr viele namen. Sie heißt u.a. "Krähenblume" wegen ihrer dem Vogelfuß ähnlichen Blütenblätter, "Wiesenkrönchen" oder "Grasnelke" nach dem Standort.

Ordnung: Nelkenartige - Familie: Nelkengewächse - Gattung: Leimkräuter - Art: Kuckucks-Lichtnelke



Dieser Lebensraum kann auch verschiedenen Vogelarten als Nahrungs- sowie Brutraum dienen.
Darunter zahlreiche hochbedrohter Vogelarten.
Eine der zahlreichen Gesellschaften des Calthion - Schlangenknöterich (Bild: © S. Schneider)
Bild: © S. Schneider Eine der zahlreichen Gesellschaften des Calthion - Schlangenknöterich




Vögel der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Der Wiesenpieper (Anthus pratensis)

Der Wiesenpieper ist fast ein eine europäische Art. Diese Vogelart bevorzugt weite, offene, gerne feuchte Lebensräume wie u.a. das Grasland, Heide- und Moorflächen. Die Vogelart ist zumeist sehr unauffällig, außer beim Singflug. Zum Singflug starten die Männchen nicht von einer Baumspitze, sondern meist von einer erhöhten Stelle am Boden aus. Seit Jahren gibt es große Bestandseinbrüche dieser Art, vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft, sowie die Zerstörung von Feuchtgebieten. Bei uns in Deutschland ist der Wiesenpieper deutlich häufiger im Norden anzutreffen, als im Süden.
Wiesenpieper ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Spinnentieren. Im Herbst auch von Sämereien und kleinen Schnecken. Was interessant ist: Wiesenpieper sind potenzielle Wirtsvögel des Kuckucks.
Das Nest wird allein vom Weibchen gebaut, meist an einer nach oben geschützten Stelle in einer Wiese. Das Weibchen brütet und hudert die Jungen alleine, werden aber vom Männchen gefüttert. Das Gelege besteht zumeist aus 4 - 6 rötlichen, bräunlichen oder gräulichen, mit Sprenkeln versehenen Eiern. Die Brutdauer besteht aus 11 - 15 Tagen. Die Nestlingszeit besteht aus 10 - 14 Tagen, wobei die Jungvögel noch bis 40 Tagen nach Verlassen des Nestes von den Elterntieren betreut werden. Gewöhnlich werden 2 Jahresbruten hervorgebracht.
Der Wiesenpieper ist in Bayern "Vom Aussterben bedroht". Der BP-Bestand beträgt in Bayern noch gerade einmal 1100 - 1600 BP. Er ist in Bayern zu einem seltenen Brutvogel geworden.

Ordnung: Sperlingsvögel - Unterordnung: Singvögel - Familie: Stelzen und Pieper - Gattung: Pieper - Art: Wiesenpieper


Der Wiesenpieper ist vom Aussterben bedroht (Bild: © Gunther Zieger)
Bild: © Gunther Zieger



Sumpfdotterblumen-Wiesen sind durch feuchte anzeigende Pflanzenarten charakteristisch und beherbergen eine Vielzahl an seltenen, gefährdeten und in ihren Beständen bedrohten Pflanzen- und Tierarten. Die Artengemeinschaften des Feuchtgrünlandes gehören zu den artenreichsten heimischen Ökosystemen. Hier sei stellvertretend nur die Insekten- und Vogelfauna genannt. Die Sumpfdotterblumen-Wiesen haben daneben eine besondere Bedeutung als Wasser- und Kohlenstoffspeicher sowie für den Grundwasserschutz. Sie verdienen auch deshalb prioritären Schutz.



Pflanzen der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Der Schlangen-Knöterich (Bistorte officinalis)

Der Schlangen-Knöterich ist Nässe- und Nährstoffzeiger, der häufig auf feuchten Wiesen, an Bach- und Grabenrändern vorkommt. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli.
Feuchte Wiesen in den Mittelgebirgen sehen manchmal aus, als stünden sie voller Lampenputzer, so dicht an dicht wachsen die Pflanzen mit den rosafarbenen Blütenständen. Diese ähneln walzenförmigen kleinen Besen, mit denen man früher die gläsernen Lampenzylinder der Petroleumleuchten reinigte. Vielerorts heißen sie deshalb auch "Flaschenputzer" oder "Schornsteinfeger". Dieses Knöterichgewächs wurde früher in der Volksheilkunde als Mund- und Gurgelwasser, bei Wunden und Geschwüren eingesetzt. Dazu grub man die sclangenähnlich sich windenden Wurzelstöcke aus und nutzte ihre reizmildernden Eigenschaften. Die frischen Pflanzen waren ein gutes Viehfutter.

Ordnung: Nelkenartige - Familie: Knöterichgewächse - Gattung: Wiesenknöteriche - Art: Schlangen-Knöterich




Vögel der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Die Uferschnepfe (Limosa limosa)

Die Uferschnepfe bewohnt extensiv genutzte Feuchtwiesen. Die Art ernährt sich von Insekten, Krebstieren, Schnecken, Würmern und Spinnen. Dabei stochern sie mit dem langen Schnabel im Boden, wo sie mithilfe ihrer sensiblen Schnabelspitze die Beute lokalisieren können. Im Winter nehmen sie aber auch Pflanzensamen auf. Uferschnepfen sind Bodenbrüter. Dabei legt das Männchen Nestmulden an. Das Weiben legt in das von ihr ausgewählten Nestmulde zumeist vier, hellgrüne und mit kleinen Punkten oder Flecken versehenen, glatten, Eier. Die Brutdauer beträgt bei dieser Vogelart 22 - 24 Tage. Die Jungvögel sind Nestflüchter und verlassen das Nest schon nach einer Stunde. Die ganze Familie wandert weit umher. Die Jungvögel sind mit ca. 30 - 35 Tagen flügge. Die Uferschnepfen sind Mittel- bis Langstreckenzieher. Die Überwinterungsgebiete liegen in West- und Südeuropa reichen in Afrika bis zur Sahelzone. Ab März treffen sie in ihren Brutgebieten wieder ein.

Die Uferschnepfe ist mit ihren 3.600 - 3.800 BP in Deutschland "Vom Aussterben bedroht". Weltweit gilt die Art als "Potenziell gefährdet".

Ordnung: Regenpfeiferartige - Familie: Schnepfenvögel - Gattung: Pfuhlschnepfe - Art: Uferschnepfe


Mit ihrem langen Schnabel stochert die Uferschnepfe im Boden nach Nahrung (Bild: © Gunther Zieger)
Bild: © Gunther Zieger



Unverzichtbares Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung der verbliebenen Sumpfdotterblumen-Wiesen. Erfolgreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung sind dringend notwendig. Dabei ist eine in der Regel einschürige (Wiese die nur einmal gemäht wird) Wiesennutzung mit Verzicht auf Düngung unerlässlich. Dazu müssen die Erhaltungsleistungen entsprechend honoriert und wertgeschätzt werden. Schutzgebiete müssen die wertvollsten Bestände sichern. Renaturierungen umfassen die Herstellung der geeigneten Bodenbedingungen, Aushagerung (gezielte Nährstoffreduzierung) und Wiedervernässungen sowie das Einbringen seltener und typischer Arten über Spendenmaterial aus noch artenreichen Beständen.



Pflanzen der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Das Wasser-Greiskraut (Jacobaea aquatica)

Das Wasser-Greiskraut erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 80 Zentimetern. Die Blütezeit der Pflanze reicht von Juli bis August, oder von Juni bis Oktober.
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, vor allem Fliegen. Nach der Samenbildung stirbt die Pflanze ab.
Das Wasser-Greiskraut ist vor allem in West- und Mitteleuropa verbreitet. Bei uns in Deutschland wird vor allem der Nordwesten und der Süden besiedelt. Es wächst in Beständen auf Nass- und Feuchtwiesen.
Das Wasser-Greiskraut ist giftig, sowohl was den Verzehr der Pflanze betrifft, als auch den Hautkontakt.
Deshalb werden Milch und Honig nach den Giftstoffen des Wasser-Greiskrautes untersucht.

Ordnung: Asternartige - Familie: Korbblütler - Gattung: Jacobaea - Art: Wasser-Greiskraut




Vögel der Sumpfdotterblumen-Wiesen

Der Große Brachvogel (Numenius arquata)

Wie sein Name schon sagt, handelt es sich beim Großen Brachvogel, um die größte Brachvogelart mit einer Körperlänge von bis zu 60 Zentimetern. Große Brachvögel haben eine Flügelspannweite von bis zu einem Meter und wiegen zwischen 650 - 900 g. Sein langer, gebogener Schnabel ist sein auffälligstes Kennzeichen. Die beiden Geschlechter sehen gleich aus. Nur: Das Weibchen ist etwas größer als das Männchen und hat auch einen längeren Schnabel.
Die Art kommt auf offenen und eher feuchten Wiesen vor. Früher war der Große Brachvogel vor allem in Moorgebieten heimisch. Der Große Brachvogel frisst hauptsächlich Insekten, Schnecken und Würmer, die er stochernd im Boden findet.
Große Brachvögel sind Mittelstrecken- bis Langstreckenzieher (östliche Vorkommen). Sie überwintern überwiegend in Süd- und westeuropäischen Wattgebieten. Sie sind sehr standorttreu und das kann ihnen auch zum Verhängnis werden, wenn die Wiese inzwischen nicht mehr existiert. Der Große Brachvogel scheint zu einem Symbol vieler Wiesenbrüter geworden zu sein, für die in der modernen Wiesenlandschaft kaum mehr ein Platz für sie da ist.
Die Art ist ein Bodenbrüter und baut sein Nest (muldenförmig) in niedriger Vegetation. Dabei zeigt das Männchen dem Weibchen mehrere Nestmulden. Das Weibchen wählt dann eine davon aus. Die Brutzeit ist Ende April bis Anfang Mai. Es wird nur eine Jahresbrut hervorgebracht.
Das Gelege besteht zumeist aus vier grünlichen, mit großen dunkelbraunen Flecken versehene Eier.
Die Brutdauer beträgt zwischen 27 und 29 Tagen. Die Küken sind Nestflüchter und unternehmen mit ca. 4 Wochen erste Flugversuche. Mit 5 Wochen sind sie dann flügge.
Der älteste Große Brachvogel, wie mir bekannt ist, erreichte ein Alter von 32 Jahren.
Der Zug der Brachvögel vollzieht sich häufig in großen Schwärmen und das nur nachts. Man bemerkt sie nur durch ihre Rufe.
Der Lebensrhythmus der Küstenvögel richtet sich nach den Gezeiten und nicht nach dem Tag-Nacht-Rhythmus. Unabhängig von Tag und Nacht gehen die Vögel bei Ebbe auf Nahrungssuche und ruhen bei Flut.
Der Schnabel des Weibchens kann bis zu fünf Zentimetern länger sein, als der des Männchens. Deshalb können beide den gleichen Küstenabschnitt nach Nahrung absuchen, ohne sich dabei gegenseitig in die Quere zu kommen.
Der Große Brachvogel steht von den einheimischen Vogelarten auf Platz drei, was die Länge des Schnabels betrifft, dieser misst nämlich bis zu 15 Zentimetern. Der Schnbael der Großen Brachvögel wird nur noch vom Weißstorch (18 Zentimeter) und vom Schwarzstorch (19 Zentimeter) übertroffen.

Ordnung: Regenpfeiferartige - Familie: Schnepfenvögel - Gattung: Brachvögel - Art: Großer Brachvogel

Der bayerische Brutbestand beläuft sich nur noch auf unter 500 BP

Rote Liste Deutschland 1 = "Vom Aussterben bedroht"


Er gehört zu den Verlierern der Aufgabe von Feuchtwiesen (Bild: © Gunther Zieger)
Bild: © Gunther Zieger



Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Sumpfdotterblumen-Wiesen für den Arten- und Biotopschutz und ihrer zahlreichen Ökosystemleistungen in der Kulturlandschaft (Erholung, Wasserrückhalt, Kohlenstoffspeicherung, Grundwasserschutz, Biomasseproduktion) verdienen sie einen besonderen Schutz.

Wenn Sie mehr über die Arbeit von FlorSoz in Erfahrung bringen möchten, über Fachtagungen, Vorträge und Exkursionen, dies finden Sie unter www.tuexenia.de


Vielen Dank an Frau Dr. Simone Schneider, Musée national d'histoire naturelle, Luxemburg, für die Möglichkeit den Pressetext sowie die Bilder von ihr, online stellen zu dürfen. Vielen Dank auch an den Naturfotografen Gunther Zieger, für seine zur Verfügung gestellten Bilder.



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- letzte Aktualisierung: Dienstag, 17. September 2024 -
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