|
Für das Jahr 2024 stellen wir wieder drei Kandidaten vor, die
auch in unsere Gärten kommen:
Blaugrüne Mosaikjungfer
Goldglänzender Rosenkäfer
Kleiber
Stimmen
Sie ab, welches Gartentier, Sie hier näher beschrieben haben wollen.
Die Abstimmung gilt ab sofort, bis zum 31.12.2023. Welches Tier die
meisten Stimmen bekommt, wird hier auf dieser Seite vorgestellt.
Sie können dies melden, unter:
bernd.neckermann@lbv-wue.de
Die Umweltfreunde Würzburg-Ochsenfurt sind ein Zusammenschluss von
begeisterten Naturfreunden und Umweltexperten, die alle am liebsten
ohne Gründungsurkunde, Präsidenten, Wahlvorgängen und ohne als
"Eingetragen" zu gelten, ehrenamtlich für Natur und Umwelt arbeiten
und dies unentgeltlich, mit viel Engagement, aber auch "streitbar"
sind, wenn
es um Belange und den Schutz unserer Umwelt geht.
Die Umweltfreunde Würzburg - Ochsenfurt und die Besucher der
Homepage wählen seit 2018 das
"Persönliche Gartentier" des Jahres. Und dies alles ohne
große Ausschreibung und Glanzbroschüren. Es gibt drei Vorschläge,
welches Tier die meisten Stimmen bekommt, wird vorgestellt.
Für das Jahr 2022 ist dies das Eurasische Eichhörnchen
Jahr |
Persönliches Gartentier |
Wissenschaftlicher Name |
2018 |
Der Gartenschläfer |
Eliomys quercinus |
2019 |
Der Distelfalter |
Vanessa cardui |
2020 |
Das Rotkehlchen |
Erithacus rubecula |
2021 |
Der
Vierfleck |
Libellula quadrimaculata |
2022 |
Das
Eichhörnchen |
Sciurus vulgaris |
2023 |
Der Admiral |
Vanessa atalanta |
Der Admiral (Vanessa atalanta) wurde von Ihnen zum "Persönlichen
Gartentier" ernannt.
In unserem Garten habe ich mehrere Sommerflieder angepflanzt und auch
die Nachbarn ermuntert, dies ebenso zu tun. Denn wenn für
Schmetterlinge die Hungerszeit beginnt, alle Frühjahrsblumen sind
abgeblüht, so "erblüht" eben der Sommerflieder bis in den Oktober
hinein. Die meisten Edelfalter, zu dieser Familie gehört der Admiral,
ernähren sich hauptsächlich von Pflanzennektar. Wie einige andere
Arten auch, saugen sie im Frühling und Sommer an Brennnesseln (im
übrigen schauen Sie ab Mai einmal an die Brennnesselblätter, ob Sie
nicht dort ein "Admiralsgelege" finden) und bekannten Gartenblumen wie
den Sommerflieder (Buddleja) und Gänseblümchen.
In freier Natur
bevorzugen Edelfalter Arten der Korbblütengewächse (wie: Färberkamille
haben wir erst auf der neuen Blühwiese mit angepflanzt,
Kronenwucherblume, Gelbe Margerite und Chrysanthemen), da diese Pflanzen
sehr viele nektarreiche Einzelblüten haben. Klee, Efeu und Skabiose
(wie: Duft-Skabiose - Blütezeit bis Oktober; Tauben-Skabiose - wird
von mehreren Schmetterlingsarten als Nektarpflanze genutzt;
Glanz-Skabiose - Blütezeit bis September) sind ebenso wichtige
Nahrungspflanzen.
|
Der prächtig gefärbte Admiral, auf den ich immer warte,
gehört zur Familie der Edelfalter. Als schnelle und
kraftvolle Flieger zählen sie zu den größten und
farbenprächtigsten Schmetterlingen unserer Breiten. |
Der Admiral ist in vielen Gärten ein
vertrauter Besucher - Ihr Persönliches Gartentier des Jahres
2023 |
Bild: © Makrowilli |
Die Falter fliegen in Mitteleuropa von Mai bis Oktober. Sie
leben dabei in bis zu drei Generationen jährlich. Auch im Winter kann
man an warmen Tagen vereinzelt überwinternde Admirale antreffen, wobei
es aber so ist, dass diese Tiere in der Regel bei strengeren
Frostnächten sterben.
Die Paarung bei den Admiralen erfolgt in
der Regel im Spätherbst oder dem Frühwinter nach der gemeinsamen
Wanderung in südliche Regionen mit einem wärmeren Klima für die
Edelfalter. Die Hauptwirtspflanze des Admirals, die Brennnessel, ist
während dieser Wanderung am häufigsten anzutreffen.
Etwas über die unscheinbare aber so wichtige
Nahrungspflanze für den Admiral und vieler anderer
Schmetterlinge
Die Große Brennnessel (Urtica dioica)
gehört in die Ordnung der Rosenartigen, in die Familie der
Brennnesselgewächse und in die Gattung der Brennnesseln. Sie
ist eine ausdauernde, zweihäusige Pflanze mit einem verholztem
Wurzelstock. Ihre Blütezeit reicht von Juli bis Oktober. Was
aber so wichtig ist, dass die Große Brennnessel zu den
wichtigsten krautigen Futterpflanzen für viele
Schmetterlingsraupen gehört. Allerdings nutzen viele
Schmetterlingsarten nur Pflanzen ganz bestimmter Standorte.
Nicht nur der Admiral, sondern (ich zähle nur einige auf) der
Distelfalter, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, C-Falter,
Landkärtchen, Schwarzes Ordensband, Brauner Bär, Schönbär und
viele andere nutzen diese Pflanze. Die Große Brennnessel
kommt an sonnigen wie halbschattigen Standorten vor und ist
ein typischer Überdüngungsanzeiger. Ihre Brennwirkung
beruht auf etwa 1 - 2 mm langen, durch Einlagerung von
Kieselsäure versteiften Haaren mit kugelförmigem, leicht
abbrechendem Köpfchen. Die abgebrochenen Haarspitzen dringen
gleich Kanülen in die Haut ein und injizieren den aggressiven,
säurehaltigen Zellsaft. |
Die Larven entwickeln sich während des Winters und die
erwachsenen Tiere werden erstmals im zeitigen Frühjahr gesichtet. Die
neue Generation der erwachsenen Tiere wandert vor der Paarung nach
Norden, in unsere Breiten, da das Nahrungsangebot im späten Frühjahr
in der Regel abnimmt. Während der Wanderung fliegt der Admiral in
großen Höhen, wo er von schnellen Winden getragen wird, die für ihn
ein viel weniger an Energie verlangen. Für die 2000 - 3000 Kilometer
lange Strecke, z.B. aus Nordafrika, bis zu uns, benötigt der Falter
etwa zwei Wochen. Sie fliegen dabei, während ihres Zuges etwa acht bis
15 Kilometer in der Stunde.
Obwohl er nicht selten in unseren
Gärten und auf Wildkräuterflächen Mitteleuropas zu sehen ist,
handelt es sich beim Admiral eigentlich um einen Zuwanderer
aus den Mittelmeerregionen Europas und fliegt bei uns ab etwa
Mai ein. (Achten Sie doch einmal, wann Sie den ersten
Admiral entdecken). |
|
Bild: © Frank Hecker |
Admiral im Flug - in großen Höhen über die Alpen |
Die Männchen warten für die Paarung hauptsächlich vom
Nachmittag bis zum Abend auf erhöhten Stellen wie Hügeln, Büschen oder
auch Dächern auf die Weibchen, die erst später dort vorbeikommen.
Die Weibchen des Admirals legen
ihre blassgrünen Eier einzeln an halbschattig stehenden Futterpflanzen
ab. Jedes Ei wird einzeln auf der oberen Seite eines
Blattes deponiert. Wenn es in ihrem Garten in einer verwilderten Ecke
ein Brennnesselfeld gibt, sollte Sie der Versuchung widerstehen, es
niederzumähen, oder abzuschneiden, wenn Sie Admirale in Ihrem Garten
sehen wollen. Ab Mai kann man Brennnesselblätter unter die Lupe
nehmen, um zu sehen, ob sich dort ein Gelege des Admirals befindet.
|
Die Eier werden von den weiblichen Edelfaltern auf eine
Vielzahl von Futterpflanzen abgelegt. (Hauptwirtspflanze ist
die Brennnessel). |
Das Ei eines Admirals wird einzeln
auf die Oberseite einer Futterpflanze abgelegt |
Bild: © Frank Hecker |
Die Raupen schlüpfen aus den Eiern nach etwa einer Woche (7 - 8
Tagen). Bei wärmeren Temperaturen auch schon früher. Sie rollen sich
in ein Blatt als schützende Hülle ein. Sie ziehen es mit seidenen
Fäden zusammen, um nicht von Fressfeinden entdeckt zu werden. Sind sie
dann ausgewachsen, wandern die Raupen an eine sichere Stelle der
Pflanze. Am häufigsten findet man sie an den Blattachseln.
Die Raupe ist anhand ihres
charakteristischen Verstecks gut zu finden. Sie benagt ein
Brennnesselblatt am Ende des Blattstiels, worauf dieses nach
unten abknickt und sich zu einer Art Zelt zusammenrollt. Die
Raupe hält sich tagsüber dort verborgen. |
|
Bild: © Frank Hecker |
Raupe des Admirals |
Das für Raupen der Edelfalter typische stachelige Äußere schreckt
die meisten Vögel vor Angriffen ab. Allerdings lässt sich der
Kuckuck davon nicht beeindrucken. Auch Angriffen von Wespen und
Fliegen haben die Raupen nur wenig entgegenzusetzen.
Auch die
Verpuppung findet in diesem Blatt statt. Hier hängen sie sich
kopfüber, um ihre Haut abzustreifen und sich zu verpuppen. Die
goldmetallene Zeichnung ist ein typisches Merkmal der Admiralpuppe.
Die schwarze, aber auch gräuliche Raupe mit den Stachelspitzen ist ein
Einzelgänger und verpuppt sich nach etwa drei bis vier Wochen. Die
Entwickung ist temperaturabhängig, denn je wärmer die
Umgebungstemperatur ist, desto schneller geht die Entwicklung. Bei
z.B. 24° C dauert die Entwicklung der Raupen bis zum Schlüpfen der
Falter etwa drei Wochen. Bei einer niedrigeren Temperatur kann es
schon vier bis fünf Wochen dauern.
|
Ist die Raupe erwachsen, beginnt sie mit der Verpuppung
indem sie sich zum letzten Mal häutet. Danach findet die
Metamorphose zum Schmetterling statt. Die Raupenorgane werden
abgebaut oder umgestaltet und zu Falterorganen umgebildet und
auch die gesamte äußere Gestalt der Tiere ändert sich. |
Puppe eines Admirals |
Bild: © Frank Hecker |
Obwohl er nicht selten in Gärten und auf Wildkräuterflächen
Mitteleuropas zu sehen ist, handelt es sich, wie schon beschrieben,
beim Admiral eigentlich um einen Zuwanderer aus den Mittelmeerregionen
Europas. Er fliegt in unserem Gebiet ab etwa Mai ein. Gleich nach der
Ankunft legt er seine Eier ab und bringt ein bis zwei Generationen
hervor, die hier bei uns bis in den Oktober hinein bleiben. Einige
Admirale fliegen im Laufe des Sommers bis nach Skandinavien.
Die Oberseite des Admirals hat rote
Querbinden auf scharzem Untergrund und weiße Flecken. Beide
Geschlechter sehen gleich aus. |
|
Bild: © Wolfgang Höfer |
Pflanzennektar ist die hauptsächliche Nahrung des Admirals |
Im Herbst setzt ein Rückflug der Admirale ein. Jeden Spätsommer bis in
den Herbst hinein ziehen weit mehr Wanderfalter, auch Admirale,
südwärts als im Frühjahr wieder in den Norden kommen. In den
vergangenen Jahren haben sich die Wanderziele deutlich nach Norden
verschoben, wahrscheinlich wegen des Klimawandels. Vor etwa 20 Jahren
lagen die Überwinterungsgebiete der Wanderfalter, auch des Admirals,
noch am Mittelmeer, nun ziehen sie nur noch nach Süddeutschland, an
den Oberrhein, oder Frankreich und überwintern dort.
|
Die Unterseite des Admirals ist so markant, dass man
meint die Zahl "980" erkennen zu können. |
Unterseite des Admirals ist
größtenteils dunkelbraun, schwarz und bläulich gesprenkelt. |
Bild: © Georg Wendinger |
Hätten Sie`s gewusst:
Der Admiral (Vanessa
atalanta) hat seinen Namen von dem veralteten Wort für
"bewundernswert" (franz.: admirable). Er bekam diesen im
18.Jahrhundert aufgrund seiner leuchtenden Farben. Er war in
England auch unter dem Namen "alderman" (Ratsherr) bekannt.
Flügelspannweite: 55 - 65 mm;
Färbung: rote Querbinden
auf schwarzem Grund und weiße Flecken.
Beine: die
Vorderbeine sind zu bürstenartigen Putzbeinen verkürzt. Der
Admiral benutzt nur die beiden hinteren Beinpaare zum Laufen.
Paarungszeit: im Frühling;
Anzahl der Eier: 1 - 100 pro
Tag. Entwicklungsdauer der Eier: 4 - 7 Tage.
Dauer bis
zur Verpuppung: 2 - 3 Wochen. Nahrung: vorwiegend Nektar
von Pflanzen wie Brennnesseln, Disteln und Gänseblümchen.
Lebenserwartung: etwa 10 Monate.
Verwandtschaft: Zur großen
Familie der Flecken- oder Edelfalter gehören unter anderem,
die bei uns bekannten Distelfalter, der Große Schillerfalter,
der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge und der Kaisermantel.
Klasse: Insekten -
Ordnung: Schmetterlinge -
Familie:
Edelfalter - Unterfamilie: Fleckenfalter -
Gattung: Vanessa.
Der Name der Gattung kommt wahrscheinlich, Fachliteratur,
vom weiblichen Vornamen Vanessa. Das Epitheton "atalanta"
bezieht sich wohl auf Atalante, aus der griechischen
Mythologie. |
Tagfalter, wie der Admiral, sind
beileibe keine schnellen Flieger. Sie bewegen ihre breiten
Flügel beim Flatterflug mit etwa zehn Schlägen pro Sekunde und
erreichen so ca. 15 km/h. |
|
Bild: © Makrowilli |
Admiral saugt an einer Buddleja |
Bitte lassen Sie in einer verwilderten Ecke die Brennnessel-Bestände
stehen, dann können Sie auch im Sommer in Ihrem Garten Admirale
erwarten. Wenn Sie dann noch in Ihrem Garten einen Sommerflieder
(Buddleja), der auch Schmetterlingsflieder genannt wird, gepflanzt
haben, so haben Sie ein gutes Insekten-Nährgehölz und können viele
Schmetterlings- und Wildbienenarten, während der Blüte beobachten.
Auszüge, wissenschaftlicher Natur, auch von
Wikipedia.
Zurück
|
|