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Die Feldlerche - früher eine Allerweltsvogelart -
eine Art der offenen Feldflur - heute eine Vogelart der
Gefährdungsstufe
3 =
"Gefährdet". Diese
Vogelart hat mit einem Lebensraumverlust bzw. -verschlechterung zu
kämpfen in Zusammenhang mit einer zunehmenden Intensität der
Landnutzung. Die Feldlerche hat einen wissenschaftlichen
Gefährdungsgrad RF=I dies bedeutet eine verstärkte direkte, konkret
absehbare menschliche Einwirkung, so z.B. durch eine Verschlechterung
der Habitatqualität für diese Vogelart. Sie hat einen momentanen
Brutpaarbestand von 54.000 - 135.000. Es gibt durch die Intensivierung
in der Landwirtschaft, (immer weniger Grünstreifen oder Randstreifen
mit Gräsern und Sämereien) in Deutschland gibt es bereits
feldlerchenfreie Gebiete.
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Die Feldlerche ist ein
Frühaufsteher unserer Vogelwelt und erhebt sich in der
Morgendämmerung bereits singend in die Lüfte. Sie steigt dabei
fast senkrecht auf und "hängt" hoch oben in der Luft und singt
vom Aufsteigen an ohne Unterbrechung. Eine atemtechnische
Höchstleistung in der Vogelwelt. |
Die
Feldlerche ist längst eine gefährdete Vogelart der offenen
Feldflur |
Bild: Markus Glässel |
Schon als Junge hat mich dieser Feldflurvogel fasziniert, wenn
ich bei meinen Streifzügen durch unsere Natur eine Feldlerche wohl
unbeabsichtigt störte und diese sich vor mir in die Lüfte emposchwang
und dabei ununterbrochen ihr schönes Lied sang. Oft sah ich hier
minutenlang nach bis nur noch ein kleiner Punkt am Himmel zu sehen
war, aber ich sie trotzdem noch hören konnte. Leider ist dies heute
nicht mehr so alltäglich und man muss sich Sorgen um diese Vogelart
machen.
Vor allem ist es die starke Intensivierung der Landwirtschaft, die
den Feldvogelarten kaum noch einen Platz lässt. Dies führt dazu, dass
die Feldlerchenbestände seit den 1970er Jahren starke
Bestandsrückgänge haben, sodass die Bestände in Deutschland teils
dramatisch um 50 bis 90 Prozent zurückgingen. Weitere
Gefährdungsursachen sind die Versiegelung der Landschaft und natürlich
auch die direkte Bejagung wie z.B. in Frankreich und dem Süden
Europas. In den Jahren zwischen 1980 und 2005 hat der Bestand in
Deutschland um etwa 30 Prozent abgenommen, so dass die Feldlerche in
der Roten Liste in der Kategorie 3, d.h. "Gefährdet" gelistet wird.
Bis vor kurzem war die Feldlerche in Deutschland eine der häufigsten
Vogelarten der offenen Kulturlandschaft. Doch wie oben beschrieben,
sind die Bestände stark zurückgegangen, denn ein Grund ist auch der
verstärkte Düngereinsatz, auch Gülle, wodurch die Kulturpflanzen
sprichwörtlich "ins Kraut schießen" und für den ursprünglichen
Steppenvogel zu hoch und zu dicht werden. Zusätzlich wurden immer mehr
der ursprünglichen Randstreifen entfernt und die ungüsntigen
Mahdzeiten tun ihr Übriges.
Was muss getan werden?
Eine Maßnahme zum Schutz der Lerchen ist die Anlage von sogenannten
"Lerchenfenstern". Diese Methode wurde in England entwickelt. Dabei
werden Flächen auf den Feldern bei der Aussaat von Wintergetreide oder
Raps ausgelassen. In diesen Feldern kann die Lerche ihr Nest anlegen
und wird nicht vom aufwachsenden Getreide bei ihrem An- oder dem
Abflug vom Nest behindert. Dies ist eine Möglichkeit den
Feldvogelarten zu helfen, bis sich wieder natürliche Räume entwickeln
können. Da die Feldlerche eine Nestmulde anlegt, diese wird unter
einem Grasbüschel oder Kräutern gescharrt, benötigt sie störungsfreie
Flächen. Dabei mag sie es gar nicht, wenn die Höhe der umgebenden
Pflanzen höher als 40 cm sind. Es muss auch wieder möglich sein, dass
am Rand des Ackers ein sogenannter Randstreifen zugelassen wird, der
eine samenführende Pflanzengesellschaft zulässt.
Die
Feldlerche tarnt ihr Nest, indem sie es gut geschützt im Gras
baut und nie direkt am Nest landet. |
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Bild:
Frank Hecker |
Feldlerchennest mit Jungvögel |
Die Männchen beginnen bereits im Februar mit ihrem Gesang. Dabei ist
interessant, dass die jungen Feldlerchen den Gesang erlernen müssen.
Junge Feldlerchen, die vielleicht nach einem Verlust der Elterntiere
aus dem Nest gerettet werden, werden niemals den typischen
Feldlerchengesang beherrschen. Interessant ist auch, dass die
Feldlerchen die bereits im Februar in ihre angestammten Brutgebiete
kommen, hier dann einen erneuten Wintereinbruch mit Kälte und Schnee
erleben, wieder in ihr Überwinterungsgebiet zurückfliegen, (liegen
zumeist in West- und Südeuropa, selten Nordafrika) um es dann nach
zwei Wochen erneut zu probieren.
Die Feldlerche bewohnte
ursprünglich Steppengebiete, einige ihrer "Verwandten" leben
ausdrücklich in solchen Gebieten, daher kommt wohl die Vorliebe für
weiten offenen Lebensräume, wie es unsere Offenlandschaft bietet.
Häufig besetzen die Männchen, die meist mehrere Wochen vor den
Weibchen im Brutgebiet sind, wieder das Revier vom Vorjahr. Ab Mitte
April beginnt der Nestbau. Die Gelegegröße umfasst 2 - 5 Eier. Das
Weibchen beginnt erst mit der Ablage des letzten Eies zu brüten. Ist
die Witterung günstig, kann es bis zu drei Bruten kommen. Nach einer
Brutdauer von bis zu 12 Tagen, verlassen die Jungen nach 11 Tagen
Nestlingszeit bereits das Nest und erwarten die futterbringenden
Elterntiere in einem dem Nest nahen Versteck.
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Die Feldlerche steigt mit
schnellen Flügelschlägen fast senkrecht empor, bleibt in der
Luft "stehen" und singt minutenlang unermüdlich weiter. Bis es
sich dann immer noch singend, mit angelegten Flügeln fast wie
ein Stein zu Boden fallen läßt und erst in letzter Minute die
Flügel und den Schwanz ausbreitet, um mühelos und elegant zu
landen. |
Die
Feldlerche singt während der gesamten Balz- und Brutzeit |
Bild: Gunther Zieger |
Hier können Sie den Gesang der
Feldlerche hören
Feldlerchen ernähren sich von
Insekten, Samen und grünen Pflanzenteilchen. Im Winterhalbjahr ernährt
es sich fast ausschließlich von zarten Blättern und Sämereien. Die
Jungen werden zumeist mit Insekten, Regenwürmern, Spinnen und kleinen
Schnecken gefüttert. Leider bietet die moderne Landwirtschaft, mit dem
übermäßigen Gülleeintrag, sowie dem nicht mehr Vorhanden sein von
natürlichen Flächen, der Lerche immer weniger einen Lebensraum sowie
deren Nahrungsgrundlage.
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