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Kanadagans (Branta canadensis)
Die Kanadagans ist die größte heute in Europa lebende Gans, stammt
allerdings aus Nordamerika. Die Geschichte ihrer Ansiedlung in Europa
beginnt mit Aussetzungen, die in Großbritannien bereits auf das 17.
Jahrhundert zurückgehen. Zwischen 1939 und 1945 starb die Art
allerdings dort aus. Wohl die Kriegsjahre, in Zeiten knapper Nahrung.
Seither wuchsen die Bestände wieder und erreichten Ennde der 80er
Jahre um die 5000 Brutpaare.
Die Kanadagans ist in Bayern ein
seltener Brutvogel. Während des Krieges und die Hungerjahre danach,
überlebten die Kanadagänse im Raum München wohl nicht. 1954 wurden im
Nymphenburger Park wieder Kanadagänse ausgesetzt. Damit ist die
Münchner Gruppe wohl die älteste in Deutschland. Genaue Zahlen kenne
ich nicht, aber es werden heute wohl so 400 - 500 BP in Bayern leben.
Einige der hier gezeigten Bilder stammen von 2018, aus dem Raum
Würzburg.
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Die Nahrung der Kanadagans besteht
vor allem aus Landpflanzen, die sie abweiden und aus
Sämereien. Mit ihrem langen Hals können sie aber auch wie die
Schwäne Pflanzen aus dem Seichtwasser abernten. |
Kanadagänse sind nach Gänseart Vegetarier |
Bild: Gunther Zieger |
Kanadagänse leben zur Brutzeit an Seen und Teichen, im Winter auch
an flachen Küstengewässern. Sie ernähren sich im Sommer überwiegend
von Gräsern, Sumpf- und Wasserpflanzen. Sie weiden aber auch
Unterwasserpflanzen ab. Der Körper liegt dabei normalerweise
horizontal auf der Wasserfläche. Kopf und Hals werden eingetaucht. Um
tiefer gelegene Wasserpflanzen zu erreichen, können die Kanadagänse
ihren Hinterkörper aus dem Wasser heben. Im Winter äsen sie lieber an
Land.
Kanadagänse
sind Bodenbrüter. Ihr Nest ist meist eine flache Mulde. |
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Bild:
Björn Neckermann |
Kanadagans-Paar mit ihren
Küken |
Die Paarbildung bei den Kanadagänsen findet oft schon im ersten
Lebensjahr statt, die erste Brut meist erst mit drei Jahren.
Kanadagänse sind Bodenbrüter. Ihr Nest stehen nahe am Wasser oder auf
Inseln, zumeist eine flache Erdmulde, die mit wenigen Pflanzenteilen
und reichlich Daunen ausgelegt wird. Zuweilen werden auch alte Nester
wieder benutzt. Nur das Weibchen brütet, aber beide Partner
verteidigen Nest und Junge, mitunter sehr aggressiv gegen
Eindringlinge. Es kommt nur zu einer Brut im Jahr.
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Innerhalb Deutschlands haben
Kanadagänse den Status "regelmäßig brütende Neozoen". |
Kanadagans-Küken |
Bild: Gunther Zieger |
Die Familie bleibt den Herbst und Winter über zusammen. Wahrscheinlich
leben Männchen und Weibchen in Dauerehe. Verdrängungen anderer Arten
durch die Kanadagans, z.b. der Graugans, sind bisher nicht zu
beobachten.
Die
Kanadagans ist in Bayern nicht gefährdet. In Städten werden
Kanadagänse häufig von Menschen verfolgt. |
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Bild:
Björn Neckermann |
Die Familie bleibt den Herbst
und Winter über zusammen |
Merkmale der Kanadagans:
Länge: ca. 90 - 110 cm; Flügelspannweite:
ca. 150 - 180 cm; Gewicht: 2060 - 6520 g;
Brutzeit: Anfang April, gelegentlich Ende
März, 1 Jahresbrut; Gelegegröße: 5 - 7,
weiß bis schmutzigweiße, glanzlose Eier; Brutdauer:
28 - 30 Tage; Nestlingszeit: Junge sind
Nestflüchter, werden von den Eltern geführt. Mit 40 - 48 Tagen
flügge; Maximales Lebensalter: 23 Jahre
(Ringvogel). |
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