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Projekt Schleiereule der Umweltfreunde Würzburg - Ochsenfurt
Die Umweltfreunde Würzburg - Ochsenfurt haben in den letzten Jahren
viele Nistkästen in den Kirchen und mittelalterlichen Türmen von
Gemeinden und Städten eingebaut, angebracht, erneuert, ausgebessert
und gesäubert. Die Nistkästen die wir einbauen und eingebaut haben,
sollen für beide Vogelarten, die unterschiedlicher nicht sein können,
nutzbar sein. Beide Vogelarten haben das gleiche Problem, es fehlen
die Nistplätze. Viele Kirchen und auch die Stadttürme, werden wegen
der Taubenplage von außen vergittert und nicht zugänglich gemacht. Dies
ist nun auch die Aufgabe, die uns zufällt, hier Aufklärung und Abhilfe
zu schaffen. Oft finden wir gleich eine Lösung, indem die äußere
Vergitterung abgebaut wird und diese dann an der Innenseite der
breiten Fenstersimse angebracht wird. Schon dies allein, sorgt dafür,
dass z.B. der Turmfalke hier eine zwar für die Jungvögel gefährliche
Nistmöglichkeit erhält, da er aber ein Felsenbrüter ist, passen die
Alttiere so gut es geht auf ihren Nachwuchs auf.
Jeder Bürger
kann hier mithelfen und ist auch aufgerufen, ähnliche Problemfälle uns
zu melden, damit wir zusammen mit den Kommunen, Ämtern eine für alle
tragbare Lösung finden.
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Schleiereulen leben in Kirchen, Scheunen,
mittelalterlichen Türmen und baufälligen Gebäuden. Sie müssen
jedoch in der Nähe freies Wiesengelände zur Beutejagd haben.
Noch bis vor 50 Jahren waren die alten Bauernhöfe der ideale
Brutplatz für Schleiereulen. Da in den alten Scheunen immer
Getreidekörner herumlagen, waren dort viele Nagetiere zuhause, was wiederum reichlich Beute für die Schleiereulen
bedeutete. |
Neugierig schauen diese jungen
Schleiereulen in eine für sie noch fremde Welt |
Bild: Raimund Linke |
Da die Weibchen der Schleiereule ihre Eier gerne auf alte und
zerfallende Gewölle legen, muss nicht jedes Jahr der Nistkasten
gesäubert werden. Doch nach ein paar Jahren sollten die Nistkästen
gesäubert werden, weil sich auch in diesen Nistkästen kleine
Plagegeister einnisten. Nach der Säuberung streue ich etwas locker
feine Sägespäne vermischt mit etwas Erde in die "Eulenstube". Was
bekannt ist, dass beide Geschlechter Nestbauhandlungen aufzeigen.
Wobei zunächst eine Unterlage aus zerknabberten Gewöllen geschaffen
wird. Diese wird beim "Nestzeigen" des Männchens einerseits
festgetrampelt, zum anderen scharren Männchen wie Weibchen eine flache
Mulde. Dieses Verhalten ermöglicht den Schleiereulen das Brüten auf
unterschiedlichsten Unterlagen, selbst kaltem Gemäuer, grobspitzigem
Feldgrus oder auf glatten Bretterböden.
Gewährleistet muss sein, dass diese
Nistkästen vor Mardern sicher sind. In diesem
mittelalterlichen Turm wurde in einer Seitennische der
Nistkasten angebracht. Eines Tages, Kontrollgang, fand ich im
Turminneren, auf einer Stufe, einen toten Marder. Noch heute
ist mir nicht klar, wie dieses Tier in den Innenraum dieses
Turmes gelangen konnte. |
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Schleiereulen-Nistkasten wird nach der Säuberung wieder
gut verschlossen |
Wir bringen die Nistkästen so an, dass die Eule auf keinem Fall in
den Innenraum der Kirche, eines mittelalterlichen Turmes, gelangen kann.
Große Beachtung finden unsere Schutzbemühungen für die Schleiereule
auch bei der Stadt Ochsenfurt, die uns die Möglichkeit gibt, in die
mittelalterlichen Türme der Stadt, solche Nistmöglichkeiten
einzubauen. Die Reinigung der Nistkästen übernehmen wir. Die Zunahme
der Schleiereulenbestände in Unterfranken hat auch damit zu tun, dass
das steigende Nistkastenangebot sich für die Schleiereule positiv
auswirkt.
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Da diese "Räumlichkeiten" eigentlich nur von uns betreten
werden, hilft den Eulen dabei, ungestört und unbehelligt ihren
Nachwuchs groß zu bringen. Die vielen Gewölle im
Nistkasteninneren zeugen davon. Solange das Mäuseangebot in der
Nähe, auch im Winter, gut ist, bleiben auch die Alttiere hier. |
Älterer Nistkasten im Glockturm
hinter einer Turmjalousie angebracht |
Bild: Björn Neckermann |
Wir werden auf dieser Seite immer wieder Ihnen Einblicke in die
Naturschutzarbeit und die Projektarbeit rund um die Schleiereule
bieten. Mit neuen Daten und Bildern.
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