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Die Wasserpflanzen des Jahres seit 2003

Der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und der Tauchsportverband Österreichs (TSVÖ), sowie der Schweizer Unterwasser-Sport-Verband (SUSV) küren jährlich die Wasserpflanze des Jahres.


Jahr Wasserpflanze wissenschaftlicher Name
2003 Krebsschere Stratiotes aloides
2004 Südlicher Wasserschlauch Utricularia australis
2005 Vielstachlige Armleuchteralge Chara polyacantha
2006 Seekanne Nymphoides peltata
2007 Großes Nixenkraut Najas marina
2008 Gemeiner Schwimmfarn Salvinia natans
2009 Durchwachsenes Laichkraut Potamogeton perfoliatus L.
2010 nicht gekürt  
2011 Wassernuss Trapa natans
2012 Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß Ranunculus aquatilis
2013 Igelschlauch Baldellia ranunculoides
2014 Australischer Kleefarn Marsilea mutica
2015 Wasserschlauch Utricularia
2016 Flutender Wasserhahnenfuß Ranunculus fluitans
2017 Weiße Seerose Nymphaea alba
2018 Stern-Armleuchteralge Nitellopsis obtusa
2019 Europäische Froschbiss Hydrocharis morsus-ranae
2020 Echter Seeball Aegagropila linnaei
2021 Wasserfeder Hottonia palustris
2022 Die Hornblättrige Armleuchteralge Chara tomentosa
2023 Europäischer Strandling Littorella uniflora
2024 Gewöhnliches Quellmoos Fontinalis antipyretica
2025 Gewöhnliche Tannwedel Hippuris vulgaris


         Der Gewöhnliche Tannwedel (Hippuris vulgaris) ist die Wasserpflanze des Jahres 2025


Der Gewöhnlivhe Tannwedel (Hippuris vulgaris) ist die Wasserpflanze des Jahres 2025. Der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) kürte gemeinsam mit dem Tauchsportverband Österreichs (TSVÖ) und dem Schweizer Unterwasser-Sport-Verband (SUSV) diese Art, um auf die Schönheit und Zerbrechlichkeit unserer Unterwasserwelt aufmerksam zu machen.

Der Gewöhnliche Tannenwedel ist eine einheimische amphibische Wasserpflanze, die über und unter Wasser zu Hause ist. Als Sumpfpflanze wird sie 20 bis 80 cm hoch und ragt steif aufrecht aus dem Wasser. Unter Wasser bildet sie über zwei Meter lange flutende Triebe. Die Blätter sind quirlständig und lang, wobei sie bei den aufrechten Sprossen nur 1 - 2 cm lang und steif abstehen und bei den flutenden bis 8 cm lang und weich sind. Die sehr kleinen Blüten sind nur an den über Wasser ragenden Trieben unscheinbar in den Blattwinkeln und werden vom Wind bestäubt.



Der Gewöhnliche Tannenwedel ist die Wasserpflanze des Jahres 2025 (Bild: © VDST / Silke Oldorff) Der Gewöhnliche Tannenwedel kommt in lockeren Bestände meist in mäßig nährstoffreichen, sauberen Stillgewässern vor.
Der Gewöhnliche Tannenwedel ist die Wasserpflanze des Jahres 2025 Bild: © VDST / Silke Oldorff



Seine lateinische Bezeichnung leitet sich vom griechischen Wort hippos (für Pferd) und ous (für Schwanz) ab. Der deutsche Name bezieht sich auf die sich entwickelnde Form, die an eine "kleine Tanne" erinnert. Die untergetauchte Form hingegen ist spektakulär. Sie ist wintergrün und bildet richtige Unterwasserwälder.

"Meine ersten Begegnungen mit dieser Art unter Wasser waren sehr beeindruckend", so Silke Oldorff, Umweltreferentin des Landestauchsportverbandes Brandenburg. "Seine Silhouette unter Wasser mag der eines Tausendblattes gleichen, aber die Unterwasserform mit bis zu zwei Metern langen Trieben mit dichten, bis zu 12-blättrigen Wirteln, (Anordnung von Blättern, bei der zwei oder mehr Blätter an einem Knoten ansetzen) verleihen dem Tannenwedel ein buschiges Aussehen, was durch seine hellgrüne Farbe an einen Wald erinnert".



Untergetauchte Stängel und Blätter sind weich, schlaff und bandartig. Die Länge unter Wasser wachsenden Sprosse können gut bis zu 2 Meter lang werden. Unterwasserform des Gewöhnlichen Tannenwedels (Bild: © VDST / Silke Oldorff)
Bild: © VDST / Silke Oldorff Unterwasserform des Gewöhnlichen Tannenwedel



Der Gewöhnliche Tannenwedel (Hippuris vulgaris) kommt in lockeren Beständen meist in mäßig nährstoffreichen, sauberen Stillgewässern über kalkreichem, schlammigem Grund in Wassertiefen bis zu drei Metern vor. Er reagiert gegen Verschmutzung und Sedimentauflagerungen empfindlich.



Beeinträchtigte Pflanzen durch Sedimentauflagen (Bild: © VDST / Silke Oldorff)  Der Gewöhnliche Tannenwedel reagiert empfindlich vor allem auf Verschmutzung, sowie einem übermäßigen Nährstoffeintrag (Eutrophierung), in seinen natürlichen Gewässern. 
Beeinträchtigte Pflanzen durch Sedimentauflagen  Bild: © VDST / Silke Oldorff 



Ordnung  Familie Gattung Art
Lippenblütlerartige  Wegerichgewächse Tannenwedel Gewöhnlicher Tannenwedel



In Seen ist die Art noch in reinen Beständen vorhanden, doch der Rückgang ist nicht zu übersehen. Ursachen des Rückgangs sind Eutrophierung, Besatz mit benthivoren Fischen (sind bodenfressende Fische, die sich von Organismen und Material am Gewässergrund ernähren, die Schlamm durchwühlen, dadurch das Wasser eintrüben und es zu einer Eutrophierung kommt) und bei der Landform Trockenfallen von Schlammufern. Neue Vorkommen finden sich aber auch in Abgrabungsgewässern ein.



In der Natur stabilisiert der Gewöhnliche Tannenwedel Uferbereiche und schützt diese vor Erosion.  Landform am Unteren Inn bei Kirchdorf am Inn, Österreich, oder Bad Füssing in Bayern (Bild: © VDST / Silke Oldorff) 
Bild: © VDST / Silke Oldorff   Landform am Unteren Inn bei Kirchdorf am Inn, Österreich, oder Bad Füssing in Bayern. 



Bekannt ist der Gewöhnliche Tannenwedel in der Teichgestaltung. Er ist nicht nur sehr dekorativ, seine anpassungsfähige Natur und sein dichtes Wachstum machen ihn zu einem idealen Sauerstofflieferanten für das Gewääser und bieten vielen Wassertieren einen idealen Lebensraum. In der Natur stabilisiert er Uferbereiche und schützt diese vor Erosion. Er trägt so zur Verbesserung der Wasserqualität bei.



In Deutschland steht der Gewöhnliche Tannenwedel auf der Roten Liste (Bild: © VDST / Silke Oldorff)  Die Blütezeit, der Pflanze, reicht von Mai bis August. Blüten werden aber nur oberhalb der Wasseroberfläche entwickelt. 
In Deutschland steht der Gewöhnliche Tannenwedel auf der Roten Liste  Bild: © VDST / Silke Oldorff   



In Deutschland steht der Gewöhnliche Tannenwedel (Hippuris vulgaris) auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. In den einzelnen Bundesländern existiert offensichtlich ein Nordost-Südgefälle, da sie im Norden Deutschlands seltener vorkommt.



Hippuris vulgaris ist in Europa, Asien, Nordamerika, Grönland, sowie dem südlichen Südamerika (Chile) zu finden. In Europa findet man die Art in fast allen Ländern vor, die Art fehlt nur in Belgien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien und in Griechenland.  Wie ein immergrüner Tannenwald - idealer Sauerstofflieferant für das Gewässer ( Bild: © VDST / Silke Oldorff) 
Bild: © VDST / Silke Oldorff    Wie ein immergrüner Tannenwald - idealer Sauerstofflieferant für das Gewässer 



In Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gilt die Art vom Aussterben bedroht, in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen als stark gefährdet und in den übrigen Bundesländern überwiegend als gefährdet. Im Saarland gilt die Art als ausgestorben, da seit 1950 keine Nachweise mehr erbracht werden konnten. In Österreich gilt die Art als gefährdet, in Osttirol ist sie ausgestorben und in der Schweiz gilt sie nach den IUCN-Kriterien als potenziell gefährdet.


Der Verband Deutscher Sporttaucher

Im Verband Deutscher Sporttaucher e.V. sind über 80.000 Unterwassersport-Begeisterte in rund 900 Tauchsportvereinen organisiert. In seinen Vereinen, Tauchschulen und Dive Centern bietet der VDST die besten Möglichkeiten, das Sporttauchen zuverlässig und sicher zu erlernen und auszuüben.
Als einziger deutscher Vertreter des Welttauchsportverbandes CMAS vergibt der VDST eine international anerkannte Brevetierung. Das hohe Qualitätsniveau seiner Ausbildung ist durch den Europäischen Tauchsportverband (EUF) zertifiziert und durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) lizenziert.

Vielen Dank an den Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) für den Pressetext und an Frau Silke Oldorff, dass wir hier Ihre Aufnahmen zeigen dürfen.

Wenn Sie mehr über den "Förderkreis Sporttauchen" erfahren möchten, hier der Link: http://foerderkreis-sporttauchen.de


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- letzte Aktualisierung: Sonntag, 28. Dezember 2025 -
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