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Die Schlehe, oder Schwarzdorn (Prunus spinosa)
Die Schlehe gehört zu den Rosengewächsen und ist ein sommergrüner,
dornig bewehrter und dicht verzweigter, bis zu 3 m hoher Strauch.
Junge Zweige sind anfangs behaart aber bald verkahlen diese und
bekommen eine rötliche Rinde, die sich dann im Alter schwarz verfärbt.
Seitliche Zweige enden meist in Dornen.
Die Blüten stehen
einzeln und blühen lange vor dem Laubaustrieb. Die Steinfrucht ist
kugelig, fast schwarz, blau bereift. Der Steinkern ist gerundet und
löst sich nicht vom Fruchtfleisch.
Die Blütezeit ist März bis
April, die Fruchtreife beginnt im September bis Oktober.
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Die Schlehe auch Schwarzdorn
genannt, stellt auf kultivierten Flächen eine ausgesprochen
zähe und eine kaum ausrottbare Pflanze dar. Sie kann sich über
Wurzelbrut sehr schnell ausbreiten. Dieses hohe
Ausbreitungspotential stellt bei Biotoppflegemaßnahmen ein
ernstes Problem dar. So können, z.B. blütenreiche
Halbtrockenrasen innerhalb weniger Jahre ihres ganzen
Blütenreichtums beraubt werden. Hier sind dann jährliche
Pflegemaßnahmen notwendig.
Aber man sollte bedenken
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Schlehenblüten |
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Die Schlehe ist in Europa verbreitet mit Ausnahme des Nordens und
Nordostens. In Mitteleuropa ist die Schlehe weit verbreitet, vor allem
im mittleren und südlichen Teil, vom Tiefland bis in die Gebirgslagen.
In den Nordalpen ist auch noch in 1000 m Höhe anzutreffen.
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Demgegenüber steht die Schlehe als eine der wichtigsten
Raupennährpflanzen. (Siehe im unten stehenden Kasten)
Allerdings werden bei weitem nicht alle Schlehen in gleicher
Weise genutzt. In dicht verwachsenen, hohen Beständen wird man
kaum irgendwelche Raupen finden. Ganz anders sieht es aus, bei
über offenem Boden schlechtwachsenden Krüppelschlehen. Hier
kann man auch ohne Mühe so manch seltene Art entdecken.
Deshalb ist es wichtig, bei Pflegemaßnahmen, die Zusammenhänge
zu beachten.
Es sollten nur die undurchdringlichen
Dickichte entfernt werden, nicht der Kleinwuchs. |
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Frucht der Schlehe |
Die Blüten der Schlehe werden von vielen Insekten, darunter
Bienen bestäubt. Die Früchte sind recht sauer und reich an Gerbstoffen
und daher nur zur Vollreife (nach dem ersten Frost) genießbar. Sie
werden von Vögeln und Säugetieren verzehrt. Schlehen finden Verwendung
zur Bereitung vorn Marmeladen, Säften und Likören.
Futterpflanze für folgende
Schmetterlingsraupen |
Stachelbeerspanner |
Kleiner Rauchsackträger |
Zwetschgen-Gespinstmotte |
Trauerwidderchen |
Heide-Grünwidderchen |
Frühlings-Wollafter |
Kleine Pappelglucke |
Ringelspinner |
Brombeerspinner |
Eichenspinner |
Kupferglucke |
Kleines Nachtpfauenauge |
Segelfalter |
Baumweißling |
Nierenfleck-Zipfelfalter |
Pflaumenzipfelfalter |
Silberspinnerchen |
Streifenspanner |
Gelbspanner |
Nachtschwalbenschwanz |
Federspanner |
Schlehenspanner |
Schneespanner |
Birkenspanner |
Großer Frostspanner |
Silberblatt |
Frühlings-Kreuzflügel |
Großer Kreuzdornspanner |
Kleiner frostspanner |
Pfeileule |
Erlen-Rindeneule |
Gelbes Ordensband |
Sphinxeule |
Blaukopf |
Trapezeule |
Gothica-Kätzcheneule |
Gelbe Bandeule |
Kleiner Bürstenspinner |
Goldafter |
Schwan |
Zimtbär |
Purpurbär |
Das sehr harte Holz wurde früher oft für Drechslerarbeiten
verwendet. Aus gerade gewachsenen Zweigen wurden Spazierstöcke
hergestellt. Häufig werden Schlehen von der Gespinstmotte befallen,
deren Raupen mitunter ganze Sträucher kahl fressen und mit einem
Gespinst überziehen. Die Pflanzen reagieren mit einem erneuten
Laubaustrieb, so dass die Sträucher nicht dauerhaft geschädigt werden.
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