| Projekt Wiesenweihe der Kreisgruppe Würzburg im LBV 
 
 Wer Interesse hat, in diesem AHP ehrenamtlich mitzuarbeiten, denn nach 
		  wie vor werden dringend Helfer gesucht, kann unter folgender 
		  Mailadresse, sich über eine Mitarbeit erkundigen.
		
		  bernd.neckermann@lbv-wue.de
 
 (Bitte geben Sie eine Telefon-Nummer an, wir werden Sie dann 
		  umgehend zurückrufen)
 
 Brutsaison 2010: Anstieg der Brutpaarzahlen, aber viele 
		  Verluste nach dem Schlupf
 
 Auch im Jahr 2010 war der Landkreis Würzburg der Landkreis mit den 
		  meisten Bruten der Wiesenweihe in Deutschland.
 Mit 61 Brutpaaren brüteten hier so viele Paare wie nie zuvor. In 
		  diesem Jahr gab es wieder viele Feldmäuse in der Feldflur rund um 
		  Würzburg, allerdings war 2010 kein Jahr mit einer Massenvermehrung der 
		  Feldmäuse.
 Nur 37 der 61 Paare hatten mindestens einen flüggen Jungvogel, denn 
		  einige Nester wurden ausgeräubert, was allerdings normal ist.
 Die Fortpflanzungsrate lag daher im Landkreis Würzburg bei nur 2,11 
		  flüggen Jungvögeln pro brütendem Paar. Die erfolgreichen Paare konnten 
		  aber immerhin durchschnittlich 3,49 Jungvögel bis zum Ausfliegen 
		  großziehen.
 
 
			
				|  |  
				| Junge Wiesenweihe aus dem Landkreis 
				Würzburg - 22 Tage alt |  
			
				| Wiesenweihe - Brutergebnis 
				2010 |  
			
				| Brutpaare | 61 |  
				| erfolgreiche Brutpaare | 37 |  
				| ausgeflogene Jungvögel | 129 |  
				| Fortpflanzungsrate (flügge juv. je Brutpaar)
 | 2,11 |  
				| Bruterfolg (flügge juv. je erfolgreichem Brutpaar)
 | 3,49 |  
				| Bruterfolgsrate | 61% |  Wie sah es in anderen bayerischen Gebieten aus?Besonders erfreulich war der deutliche Anstieg der Brutpaarzahlen im 
		Nördlinger Ries auf 17 brütende Paare. Zusätzlich konnten 
		erstmals seit Beginn des Artenhilfsprogramms zwei Bruten in Oberfranken 
		nachgewiesen werden (Landkreis Bamberg). Außerdem kam es zu einem 
		Brutversuch in Mittelfranken, im Feuchtgrünlandbereich des Wiesmet. 
		Allein in Niederbayern war die Situation wenig erfreulich. Dort sank der 
		Bestand von sieben Paaren im Vorjahr auf vier Paare in diesem Jahr. So 
		wenig Brutnachweis gab es dort letztmals im Jahr 2003.
 
 Wiesenweihe: Erste Daten der Brutsaison 2010
 
 23.08.2010: Schon zu Beginn der Brutsaison hofften die 
		bayerischen Wiesenweihenschützer auf ein gutes Brutjahr, gab es doch 
		deutlich mehr Feldmäuse als in den beiden Vorjahren. Und tatsächlich: 
		109 Paare haben diesen Sommer zwischen Steigerwald, Rhön-Grabfeld und 
		dem Ochsenfurter Gau gebrütet.
 Damit hat der Bestand gegenüber dem Vorjahr nochmals zugenommen. Eine 
		erstaunliche Entwicklung, denn in Bayern stand die Wiesenweihe in den 
		80er Jahren kurz vor dem Aussterben. 1997 gab es gerade mal zwei 
		Brutpaare in der Region.
 
			
				| 
				 |  
				| Junge Wiesenweihen inmitten eines 
				Kornfeldes |  Erstmals brüteten in Mainfranken jedoch leider auch mehrere Paare in 
		  Grünroggen. Grünroggen wird als Biogas-Substrat bereits im Mai 
		  geerntet - zu diesem Zeitpunkt beginnt das Brutgeschäft der 
		  Wiesenweihen gerade erst. Das bringt nicht nur erhebliche Gefahren für 
		  die jeweiligen Wiesenweihenbruten mit sich, sondern stellt auch die 
		  Mitarbeiter des Programms vor große Probleme, bleiben ihnen doch 
		  manchmal nur wenige Tage, um die Brutpaare und die Standorte 
		  eventueller Horste ausfindig zu machen.
 Die Biomassenutzung wird so zu einem großen und weiter wachsenden 
		  Problem für den Schutz der Wiesenweihe.
 
 Das Artenhilfsprogramm (Ablauf eines Wiesenweihenjahres)
 
 Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) führt im Auftrag des Bayerischen 
		  Landesamtes für Umwelt das Artenhilfsprogramm Wiesenweihe durch. Und 
		  so sieht der Jahresablauf aus:
 
 April: Kontrolle der Agrarlandschaft auf potenzielle 
		  Niststandorte (Wintergerste oder Winterroggen, möglichst neben dann 
		  noch offenen Flächen wie z.B. Zuckerrüben)
 
 Ende April / Anfang Mai: Beobachtung balzender Paare
 
 Ab Anfang Mai: Horststandorte suchen, Landwirte über Horste auf 
		  ihren Äckern informieren.
 
 Ab Juni: Kontrolle der Horste zur Altersbestimmung der Jungvögel, 
		  um den Ausflugtermin der Jungvögel zu bestimmen.
 
 Ab Juli: Beringung und teilweise Flügelmarkierung der Jungvögel.
 Erntezeit: Markieren der Horstbereiche (50 x 50 m um den Horst) mit 
		  Stangen, die vom Mähdrescher aus gut sichtbar sind.
 
 Ende Juli / August: Die Wiesenweihen beginnen abzufliegen, um in 
		  Afrika zu überwintern.
 
 Herbst / Winter: Information der Landwirte über die vergangene 
		  Wiesenweihensaison. Die Entschädigung der Landwirte wird aus 
		  Landschaftspflegegeldern des Umweltministeriums beglichen. Dafür 
		  informieren die Mitarbeiter des Artenhilfsprogramms die Unteren 
		  Naturschutzbehörden, die dann einen einfachen Vertrag mit den 
		  betroffenen Landwirten schließen. Der Betrag - er schwankt je nach 
		  angebauter Feldfrucht - wird im Herbst des gleichen Jahres ausgezahlt.
 
 
 
			
				| Wiesenweihe - Brutergebnisse 
				2009 |  
			
				| Landkreis Würzburg |  |  
				| Brutpaare | 48 |  
				| erfolgreiche Brutpaare | 31 |  
				| ausgeflogene Jungvögel | 89 |  
				| Fortpflanzungsrate (flügge juv. je BP) | 1,85 |  
				| Bruterfolg (flügge juv. je erfolgreichem BP) | 2,87 |  
				| Bruterfolgsrate | 65% |  Im Jahr 2009 brüteten im Landkreis Würzburg 48 Paare der 
		Wiesenweihe, so viel wie in keinem anderen Landkreis Deutschlands.2009 gab es jedoch im Landkreis Würzburg nur wenige Feldmäuse. Feldmäuse 
		sind aber die Hauptbeute der Wiesenweihen. Daher lagen der Bruterfolg 
		und die Fortpflanzungsrate der Wiesenweihe in diesem Jahr deutlich unter 
		dem langjährigen Durchschnitt.
 Von den 48 Brutpaaren hatten nur 31 Paare mindestens einen flüggen 
		Jungvogel. Im Jahr 2009 flogen im Landkreis Würzburg insgesamt immerhin 
		89 Jungvögel aus.
 Vielen Dank an Frau Pürckhauer für die 
		Datenzusammenstellung (im Auftrag des LfU und des Trägers LBV). Das AHP 
		Wiesenweihe wird vom LfU finanziert.Februar 2010: Bilanz der Brutsaison 2009
 
  
 Die Wiesenweihen gehören zu unseren größten Naturschätzen die 
		wir haben - schützen wir sie.
 
 Vielen Dank an Herrn Konrad Bauer für die zur Verfügung 
		gestellten Bilder!
 
 
 Im Jahr 2009 ist die Anzahl der brütenden Wiesenweihen in Bayern 
		  (gesamt) mit 155 Paaren auf dem erstaunlich hohen Niveau der 
		  beiden Vorjahre geblieben.
 Ein hervorragendes Ergebnis. Betrachtet man jedoch den Bruterfolg 
		  relativieren sich die Zahlen, denn fast 40 Prozent der Paare hatten 
		  gar keinen flüggen Nachwuchs.
 Das ist aber nicht ungewöhnlich, da in diesem Jahr nur wenig Feldmäuse 
		  vorkamen. Von Feldmäusen ernähren sich nämlich viele große 
		  Beutegreifer der Feldflur, wie z.B. Rohrweihen und Füchse.
 Treten nur wenige Feldmäuse auf, suchen diese Beutegreifer verstärkt 
		  andere Beute, wie eben auch Eier oder Jungvögel der Wiesenweihe. In 
		  dieser Saison konnte eine Rohrweihe sogar zweimal direkt dabei 
		  beobachtet werden, wie sie ein Nest der Wiesenweihe plünderte.
 Aber natürlich ist der Bestand der Wiesenweihe in Bayern durch 
		  Beutegreifer keineswegs gefährdet. Denn es kann damit gerechnet 
		  werden, dass der Bruterfolg in feldmausreichen Jahren wieder deutlich 
		  steigt.
 
 
 
		 
			
				| Ein Wiesenweihen-Männchen mit 
				seiner Hauptbeute, einer Feldmaus. |  
 
       
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 Eine Wiedergeburt, so scheint es, erlebt die international 
			vom Aussterben bedrohte Wiesenweihe - zumindest in den Landkreisen  
			Würzburg, Neustadt/Aisch, Schweinfurt und Tauberbischofsheim.
 
 Ihre angestammten Lebensräume - Feuchtflächen, Moor- und 
			Flusslandschaften - wurden mehr und mehr zu Gunsten 
			landwirtschaftlicher Nutzung vernichtet. Wenngleich Getreidebruten 
			bei Weihen kein neues Phänomen ist, sucht sich der als Wiesenbrüter 
			bekannte Vogel seit einigen Jahren bevorzugt Wintergerstenfelder als 
			Brutplatz aus.
 Nur durch diese Änderung des Brutverhaltens können die Vögel die 
			Agrarlandschaft der "Gäu-Flächen" besiedeln.
 Der Greifvogel, der früher im hiesigen Raum nicht vorkam, nimmt 
			offensichtlich das üppige "Angebot" im Ochsenfurter- und Gollachgau 
			gerne an.
 Das Überraschende ist dabei, dass die Wiesenweihen ihre Bleibe 
			entlang von großen Stromleitungen wählen. Die Experten haben dafür 
			keine Erklärung.
 
 Doch Wiesenweihen sind Bodenbrüter, damit besteht die Gefahr, dass 
			die noch nicht ausgeflogenen Jungvögel bei der Getreideernte vom 
			Mähdrescher getötet werden. Hier ist nur der Schutz durch den 
			Landwirt möglich.
 Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Vogelbetreuern 
			wird bis zur Ernte der Horstbereich abgegrenzt. Eine Restfläche von 
			ca. 50 x 50 m wird vom Abernten ausgespart, bis alle Jungvögel 
			ausgeflogen sind.
 Für den entstehenden Mehraufwand und die Ernteverluste werden die 
			Landwirte entschädigt. Diese Zusammenarbeit ist einerseits gut für 
			die Wiesenweihen, andererseits ist mit vielen Landwirten ein 
			vertrauensvolles Verhältnis entstanden, das zu einer hohen Akzeptanz 
			des Artenschutzes in der lokalen Bevölkerung geführt hat.
 Ein Miteinander zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, sprich 
			Bevölkerung, bietet diesem herrlichen, vom Aussterben bedrohten 
			Greifvogel die Chance in unserer Agrarlandschaft zu überleben.
 
 So steigerte sich die Anzahl der ausgeflogenen Jungvögel seit den 
			anfänglich sicherlich unzureichenden Beobachtungen ab 1994 von 8 auf 
			178 Jungvögel im Jahre 2001.
 
 
            	
                |  | Wenn die LBV-Betreuer einen Horst im 
				Wintergetreide entdecken, wird ein Quadrat von 50 mal 50 Metern 
				abgesteckt, das Nest mit einem Ringeisen gesichert. Die Fläche 
				wird dann nicht mehr bearbeitet bzw. gemäht. Für diese Fläche 
				erhalten die Landwirte dann eine Entschädigung. |  
                | Das Nest der Wiesenweihe |  |   
        	 Unser besonderer Dank gilt den 
			Landwirten, die in beispielloser Art mit uns zusammen gearbeitet 
			haben.
        	
        	 
            	
              	|   |  
              	| Junge 
				Wiesenweihe, ca. 30 Tage alt. |  Die neuesten Wiesenweihenzahlen und Daten in Sachen 
		  Wiesenweihensaison 2006:
 Wie Frau Pürckhauer vom Bayerischen Artenhilfsprogramm Wiesenweihe 
		  übermittelt: In Mainfranken ist in diesem Jahr ein sehr geringer 
		  Feldmausbestand zu verzeichnen. Für unsere Wiesenweihen hatte das 
		  gravierende Folgen.
 Weniger Paare begannen zu brüten und darüberhinaus hatten auch die 
		  anderen Beutegreifer weniger zu fressen - Fuchs, Marder und erbeuteten 
		  deshalb dieses Jahr vermehrt Eier und Jungvögel der Wiesenweihen.
 Hier die Daten für das Brutjahr 2006 für den Landkreis Würzburg: 27 
		  Brutpaare, davon 13 erfolgreich, 39 ausgeflogene juv.
 Die Zusammenarbeit mit den Landwirten war auch dieses Jahr wieder 
		  hervorragend. Das war bei den zeitlich nah aufeinander abfolgenden 
		  Ernten von Wintergerste und Winterweizen besonders wichtig. Die 
		  extreme Hitze hatte den Weizen so schnell reifen lassen, dass er zum 
		  großen Teil nur kurz nach der Gerste gedroschen wurde.
 
 
 
			
				|  | Hier wird eine junge Wiesenweihe gewogen, um zu sehen, ob 
				die Alttiere genügend Beutetiere finden. 
 Inzwischen weiß man auch, dass die jungen unterfränkischen 
				Wiesenweihen, wichtig für andere europäische Bestände sind.
 |  
				| Ist das 
				Gewicht im Soll zum Alter dieser jungen Wiesenweihe |  |  Skizze eines Jagdfluges einer Wiesenweihe. Man nimmt an, dass 
		solche Jagdflüge sich bis zu 15 km erstrecken.
 
 
   
 Interessant das Grünland wird in Kurven komplett überflogen, sowie 
		entlang an Wegen.
 
 Umweltminister Schnappauf würdigt "großartigen Erfolg" des AHP 
		Wiesenweihe
 
            
              |   |  
              | Edgar Hoh (li), Minister 
			  Schnappauf (knieend) und LBV-Landesvorsitzender Sothmann (Mitte) |  
        
  
			
				| Frau Pürckhauer erklärt dem Minister das 
				Anbringen einer Flügelbinde |  
        Seit 1994 haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter des LBV, Kreisgruppe 
		Würzburg, Edgar Hoh, Otmar Leuchs und Ralf Krüger mit großem Aufwand die 
		Nester der Wiesenweihen ausfindig gemacht und mit den Flächeneigentümern 
		Vereinbarungen getroffen.Am 19.8.1999 fanden die Bemühungen der LBVler und der Landwirte 
		staatliche Bestätigung. Unter großer öffentlicher Anteilnahme, wurden 
		die Beteiligten von den Staatssektretärinnen für Landwirtschaft, Frau 
		Marianne Demel und Umwelt, Frau Christa Stewens mit einer Urkunde der 
		bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet.
 Anfgang April 2002 bedankte sich Landrat Waldemar Zorn bei den LBVlern 
		für ihre sinnvolle Tätigkeit. Zorn würdigte das Bemühen aller den 
		Stadtort der Wiesenweihe zu festigen.
 
 Trotzdem sollte man nicht vergessen, so schnell die Wiesenweihe sich 
		seit 1994 ausbreitete und erfolgreich Bruten aufzog, so schnell kann 
		sich dies auch wieder ändern. Es liegt an uns Menschen, diesem 
		herrlichen Greif "seinen Platz zu lassen". Nach wie vor ist die 
		Wiesenweihe vom Aussterben bedroht und befindet sich auf der Roten 
		Liste.
 
 
  Bilder vom Schutz der Wiesenweihe im Ochsenfurter Gau Die Bilder wurden uns von unserem Vorstandsmitglied Sebastian 
		Ribits zur Verfügung gestellt.
 
 
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