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Hilfe für den
Hausrotschwanz
Ehrenamtliche
rufen zum Schutz des Vogels auf
Goßmannsdorf: Vogel des Jahres 2025 ist der
Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros). Dies haben der Bund
Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz kürzlich bekannt
gegeben. Der Hausrotschwanz löst damit den Kiebitz, als Vogel des
Jahres 2024 ab.
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Es bleiben ihm immer weniger Lücken, unter dem Dach,
oder in Nischen. |
Der Hausrotschwanz - Vogel des
Jahres 2025 - hier ein Männchen |
Bild: © Michael Schiller / Umweltfreunde |
Warum der Hausrotschwanz - er ist doch nicht gefährdet?
Mit seinen 70.000 - 190.000 Brutpaaren gehört der Hausrotschwanz zu
unseren häufigeren Brutvögeln und ist in Bayern vom Flachland bis
ins Gebirge flächendeckend verbreitet, so Neckermann von den
Umweltfreunden Würzburg - Ochsenfurt. Bundesweit ist aber seit 1991
zu beobachten, dass es einen signifikanten negativen Bestandstrend
gibt, wie er weiter ausführt.
Was ist der Grund für den
Rückgang dieser Vogelart? Durch die Sanierungen an Häusern, bleiben
dem zur Familie der Fliegenschnäpper gehörenden Hausrotschwanz immer
weniger Lücken in den Gemäuern oder unter dem Dach in den
Dachbalken. Weiter ist die um sich greifende Versiegelung von
Grünflächen zu nennen, da die Hauptnahrung, während der Brutzeit,
aus Insekten und Würmern besteht. Später werden auch Beeren
aufgenommen. Es fehlen ihm immer mehr die geeigneten Brutnischen und
Halbhöhlen, sowie die Nahrungsgrundlage, zur Aufzucht der Jungen.
Ein Weibchen bringt Nahrung für die
Jungen - oft werden mehrere Insekten gleichzeitig aufgenommen. |
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Bild: © Maximilian Dorsch |
Hausrotschwanz - hier ein Weibchen - mit Nahrung |
Ursprünglich stammt der Hausrotschwanz aus dem Gebirge,
daher seine Vorliebe für die Halbhöhlen. Schon seit rund 200 Jahren,
hat sich der überwiegende Teil dieser Art, von dort verabschiedet
und hat Brutplätze in der Nähe im Siedlungsbereich bezogen. Wohl war
es das Angebot an geeigneten Nistplätzen und das bessere
Nahrungsangebot, so Neckermann.
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Jungvögel wirken "rußig" und sind im Vergleich mit
jungen Gartenrotschwänzen dunkler und am Bauch nur schwach
gefleckt. |
Hausrotschwanz - Jungvogel |
Bild: © Maximilian Dorsch |
Nun aber hat der Hausrotschwanz ein Problem, wie viele andere
Insektenfresser inzwischen auch, den dramatischen Rückgang an
Insekten. Wie Neckermann ausführt, haben wir wohl in den letzten 30
Jahren ca. 70% der Insektenmasse verloren, dies wird sich über kurz
oder lang auch auf die BP-Anzahl des Hausrotschwanzes auswirken.
Untersuchungen von 150 Grünlandflächen in Deutschland ergaben, dass
die Biomasse der Insekten um 67%, die Individuenzahl um 78% und die
Artenzahl um 34% abgenommen haben.
Die Umweltfreunde möchten
dem Hausrotschwanz helfen und Nistmöglichkeiten schaffen. Sie rufen
interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu auf, es ihnen gleichzutun.
Es gibt die Nischenbrüterhöhlen mit dem doppelten Einflugloch, die
auch vom Hausrotschwanz angenommen werden. Dies konnte ich an meinem
Haus beobachten, wie die Hausrotschwänze den Nistkasten angenommen
haben und ihre Jungen großzogen, so Neckermann.
Dies wäre
aktiver Umweltschutz. Vor allem auch dann, wenn jeder etwas gegen
das Insektensterben unternimmt. Je mehr mitmachen, oder -helfen,
desto größer ist die Chance die Artenvielfalt zu erhalten, dem
Insektensterben entgegenzutreten.
Wir werden ab Januar auf
unserer Homepage www.lbv-wue.de
über den "Vogel des Jahres" 2025 schriftlich, bebildert berichten.
Auch werden wir eine Stimme des Hausrotschwanzes einfügen, damit Sie
diesen Vogel singen hören. Denn der Hausrotschwanz beginnt schon vor
der Dämmerung mit seinem Lied.
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