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Gemeinderat steht jetzt in der Kritik
Bütthard/Würzburg Auf Kritik ist die Meinung von Büttharder
Gemeinderäten gestoßen, die Wiesenweihe müsse nicht geschützt
werden. Der im Landratsamt für Naturschutz zuständige
Fachbereichsleiter Harald Piecha hält diese Meinung für
grundsätzlich falsch.
Die Wiesenweihe falle unter die EU-Vogelschutzrichtlinie. Der
Lebensraum des Greifvogels sei meldepflichtig, teilte Piecha am
Montag mit. Die in der jüngsten Gemeinderatssitzung genannten Zahlen
entbehren jeder Grundlage. Denn im Gemeindegebiet von Bütthard habe
es 2003 zwei und 2002 drei Brutpaare gegeben.
Wie berichtet, hatte Gemeinderätin Ruth Balling in der Sitzung
behauptet, dass die Zahl der Wiesenweihe-Paare rund um Bütthard in
den vergangenen zehn bis 15 Jahren von vier auf mehr als 100
gestiegen sei. Nach Piechas-Angaben gab es im gesamten Landkreis
2003 gerade mal 35 Brutpaare (2002: 46).
Ludwig Dürr und andere Büttharder Gemeinderäte hatten in der Sitzung
in Frage gestellt, ob die Wiesenweihe überhaupt geschützt werden
muss. Werner Ott sprach über den Vogel sogar von der "Gefahr einer
Landplage". Dürr hatte kritisiert, dass es rund um Bütthard kaum
noch Singvögel gebe, weil die Wiesenweihe sie fresse.
Harald Piecha vom Landratsamt verweist hier auf eine Diplomarbeit
von 2001. demnach liege der Anteil von Kleinvögeln in der Nahrung
der Wiesenweihe vor der Ernte bei etwa 50 Prozent, nach der Ernte
bei 20 Prozent. Zu der Hauptnahrung des Greifvogels zählten Mäuse,
Insekten und Eier.
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