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Krach um Kot und Krähen



Heidingsfeldern gehen geschützte Vögel auf die Nerven


Heidingsfeld Die Saatkrähe ist ein seltenes und vom Aussterben bedrohtes Tier. In Heidingsfeld aber ist sie seit Jahren ein rotes Tuch: Sie nistet in Kolonien von mehreren hundert Tieren und kümmert sich nicht darum, wem sie mit Kot und Krächzen auf die Nerven geht. Den Groll der Heidingsfelder will man nun zumindest ein bisschen mildern.

Im nächsten Frühjahr sollen die Stadtreiniger im betroffenen Stadtteil vermehrt eingesetzt werden, wurde jetzt zwischen Stadt, Anwohner und Naturschützern beschlossen.

"Der Innenhof unseres Wohnheims ist in diesen Monaten nicht benutzbar. Alles voll Kot", klagt Charlotte Neuner. Die Seniorin wohnt im Zehnthof und fühlt sich von den Tieren während der Brutzeit im Frühjahr erheblich belästigt. Auch der Hof der Waltherschule ist im Frühjahr täglich dicht mit Kot überzogen, ebenso wie die Gehsteige der Kloster- und Werkingstrasse. Außerdem "fangen die Vögel um 4 Uhr mit diesem ohrenbetäubenden Krächzen an, das raubt einem den Schlaf", sagt Neuner. Besonders schlimm sei die Situation seit dem Frühjahr 2001, als sich die Kolonie der Krähen massiv vergrößerte.

Für diese Vermehrung der Saatkrähen gibt es einen Grund, weiß Karin Miethaner-Vent, Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz. Im Jahr 2001 wurde eine Krähenkolonie im Landkreis vertrieben, diese Vergrämungen haben zur Folge, dass die Tiere abwandern und die bisherige Krähenkolonie sich oft aufteilt. Die Vögel der neuen Kolonie vermehren sich daraufhin übermäßig stark.

Genau deshalb wird es für das Krähenproblem keine schnelle Lösung geben. Jeder übereilte Umsiedlungsversuch könnte zu weiteren explosionsartigen Vermehrungen führen. Deshalb sollen den Krähen um Würzburg neue Brutstätten schmackhaft gemacht werden. "Ob das von Erfolg gekrönt ist, weiß keiner. Dieser Vogel lässt sich nicht einfach umsiedeln", erklärt Bernhard Neckermann, Kreisvorsitzender vom Landesbund für Vogelschutz.

Im September will man sich wieder zum Gespräch treffen.


 
Saatkrähe sammelt Material für den "Innenausbau" ihres Nestes (Bild: © Michael Schiller)
Eine Bemerkung der Kreisgruppe Würzburg im Landesbund für Vogelschutz:
Die Saatkrähenzahlen für Heidingsfeld im Brutjahr 2004:
Werkingstrasse 23 Nester; Friedhof 3 Nester; Altenheim 8 Nester; Spielplatz 6 Nester; Parkanlage 8 Nester.
Saatkrähe sammelt Material für den "Innenausbau" ihres Nestes Bild: © Michael Schiller




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- letzte Aktualisierung: Sonntag, 28. April 2024 -
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