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Neue Lebensräume für
Feldhamster
Kürnach und Estenfeld arbeiten zukunftsweisend zusammen
Kürbach: Ehemals häufig in der Landschaft anzutreffen,
ist der Feldhamster heute in seinem Bestand stark bedroht und daher
per Gesetz streng geschützt. Einige der letzten Bestände der
Feldhamster leben in den guten Böden Unterfrankens. Eine
EU-Richtlinie regelt, dass die Lebensräume von Feldhamstern nicht
zerstört werden dürfen. In der Praxis ergeben sich durch die
gesetzlichen Vorgaben regelmäßig Probleme.
Sind Hamsterlebensräume von Bauvorhaben betroffen, darf nicht gebaut
werden oder die Tiere sind vorab in geeignete Lebensräume
umzusiedeln. Vor dieser Situation stehen besonders die aufstrebenden
Gemeinden Kürnach und Estenfeld. "Um den Hamsterschutz mit den
städtebauplanerischen Belangen zu vereinbaren, haben wir intensiv
mit Behörden um Lösungen für den Feldhamster und für die Entwicklung
der Gemeinden gerungen", berichtet Bürgermeister Thomas Eberth. "So
haben Kürnach und Estenfeld ein Konzept für die Umsiedlung und den
Erhalt von Feldhamstern erarbeitet", bestätigt Kollege Michael Weber
aus Estenfeld.
Zusammen mit Biologen und Fachbüros wurden Ausgleichsflächen
gefunden, die von Landwirten hamsterfreundlich bewirtschaftet
werden. Außerdem haben sich beide Gemeinden in ihren Bebauungsplänen
zu Schutzmaßnahmen verpflichtet.
Auf den Umsiedlungsgebieten wurden Ackerstreifen mit
unterschiedlicher Breite und Bepflanzung angelegt. Durch den Anbau
von Getreide und Luzerne könne ein optimaler Lebensraum für den
Feldhamster entstehen. Dabei soll auch herausgefunden werden, an
welchen Stellen sich die Feldhamster am wohlsten fühlen.
Als Nebeneffekt hoffen die Bürgermeister, dass sich auf den
Hamsterflächen die unterschiedlichsten Pflanzen- und Tierarten
ansiedeln, darunter das bedrohte Rebhuhn. Bürgermeister Eberth
betont: "Auch wenn es für manchen lächerlich klingt und nicht
nachvollziehbar ist, ein konstruktiver Umgang mit dem Thema
Feldhamster ist sinnvoll. So können wir uns als Gemeinde entwickeln
und gleichzeitig Natur und Umwelt stärken".
In Estenfeld ist für bisherige Projekte ein Feldhamsterausgleich von
2,2 Hektar notwendig. Bürgermeister Weber verdeutlicht, dass die
Entwicklung des Feldhamsterausgleichs in Zusammenarbeit mit den
Landwirten sehr gut läuft. "Der Landwirt wird so Naturschützer",
meint Weber. In Kürnach sind für das Industrie- und Gewerbegebiet
Wachtelberg, der Industriepark Kürnach Nord und das Baugebiet
Schleifweg II eine Ausgleichsfläche von 3,5 Hektar notwendig.
Bürgermeister Eberth lobte die Zusammenarbeit mit Regierung,
Landratsamt und Naturschutz: "Wenn alle an einem Strang ziehen, sind
gute Lösungen möglich".
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Der Feldhamster ist in ganz
Mittel- und Osteuropa verbreitet. Im Osten bis Sibirien.
In Mitteleuropa kam es in den letzten 50 Jahren zu extremen
Bestandsabnahmen. Oft, wie hier in Unterfranken, gibt es nur
noch inselarige Vorkommen. |
Neuer Lebensraum für den Feldhamster: Die Gemeinden Estenfeld und Kürnach schaffen
Umsiedlungsflächen.
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Bild: © Main-Post |
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