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Uhu saß in der Zwickmühle
Der seltene Greifvogel hatte sich zwischen dem Alten
Rathaus und einer Scheune verirrt
Der Besuch eines äußerst seltenen Gastes war Ursache für
einen Spezialeinsatz der Ochsenfurter Feuerwehr. Die Chefin des Cafes
im Alten Rathaus, Doris Spenkuch, hatte in einem engen Winkel zwischen
altem Rathaus und dem Anwesen Juks seltsame Geräusche gehört. Beim
näheren Nachsehen stellte sich heraus, dass ein Uhu in den engen
Durchgang geraten war und regelrecht in der Zwickmühle saß.
Zwar ist der Raum zwischen den Häusern wegen der Taubenplage
nach allen Seiten vergittert, die Vögel haben sich aber schon wieder
Zugänge zwischen den Dachrinnen geschaffen. Durch die musste wohl auch
der Uhu hineingeraten sein. Er konnte aus dem engen Zwischenraum
jedoch nicht mehr entkommen.
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Der Uhu (Bubo
bubo) ist in Mitteleuropa überwiegend ein
Felsbrüter. Mit einer Flügelspannweite von bis 1,80 Meter ist
der Uhu die größte Eule der Welt. |
Seltener Gast: Ein Uhu hatte sich in
Ochsenfurt zwischen dem Alten Rathaus und einer Scheune
verirrt.
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Bild: © Main-Post |
Nach Rücksprache mit der Leitstelle in Würzburg
wurde dann entschieden das Tier einzufangen. Weil in dem Winkel
knöchelhoch Taubendreck, verendete Tiere und auch faule Eier
herumlagen, rüsten sich zwei Feuerwehrmänner mit Wathosen aus. Neben
dicken Handschuhen schützen sie sich noch mit Helm, Visier und
Ohrenklappen.
Es gelang ihnen, den verängstigten Vogel zum Ausgang in Richtung
Reedersgasse zu scheuchen. Dort ließ er sich aber nicht einfangen
sondern suchte sein Heil in der Flucht. Seine kotverklebten Flügel
hinderten ihn jedoch am Abheben und so verschwand er durch ein
geöffnetes Tor in der Scheune der Familie Juks. Dort in die Enge
getrieben, gelang es den beherzten Feuerwehrmännern ihn zu fassen
und in einen Katzenkäfig zu bugsieren.
Anschließend wurde der Uhu in die Greifvogelstation des Würzburger
Falkners Karl Kant gebracht. Hier wird er nun gepflegt. Wenn er
wieder normal Nahrung aufnimmt, soll er nahe der Fundstelle
freigelassen werden.
Kant lobte das besonnene Vorgehen der Ochsenfurter
Feuerwehr unter der Leitung ihres Kommandanten Volker Heidenblut.
Ganz ungefährlich ist ein solcher Einsatz auch nicht. Immerhin
entwickelt ein Uhu beim Greifen einen Druck von 60 Kilogramm und ist
dadurch in der Lage, schwere Verletzungen zuzufügen oder
beispielsweise einen Finger abzutrennen.
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