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Mäusen und Bauern sei Dank

Die Wiesenweihe brütete dieses Jahr erfolgreich in der Region


Region Würzburg:
Sie ist schlank, hat schmale Flügel und einen langen Schwanz. Die Wiesenweihen sind seltene Greifvögel und kommen Mitte April aus ihren Winterquartieren in Afrika in die Region, um hier zu brüten. Weil auch die Landwirte Rücksicht nehmen, findet der unter Naturschutz stehende Vogel im Landkreis Würzburg optimale Bedingungen vor.


Helmut Kirch von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt spricht von einer "erfolgreichen Brutsaison" für die Wiesenweihe. 58 Paare haben in diesem Jahr 154 Jungvögel zur Welt gebracht. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 waren es 13 Paare und 39 Jungvögel.

Der Bruterfolg liegt zu einem am guten Nahrungsangebot. "Feldmäuse sind die Hauptnahrungsquelle der Wiesenweihe - und die gab es in diesem Jahr zuhauf", so Kirch. Zudem hielten sich Nesträuber wie Füchse und Rohrweihen zurück. Denn auch sie fanden reichlich Mäuse und mussten sich nicht an den jungen Wiesenweihen vergreifen.

Um die Brut der Wiesenweihe zu schützen, arbeiten Naturschützer, vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Landratsamt eng mit den Landwirten zusammen. Wiesenweihen lieben die offene, weit einsehbare Landschaft auf den Gauflächen. Ihren Horst bauen sie bevorzugt in Getreidefeldern. Ohne besonderen Schutz würden die meisten Jungvögel bei der Getreideernte durch die Mähdrescher zu Tode kommen.

17 Bauern haben sich in diesem Jahr verpflichtet, einen 50 mal 50 Meter großen Bereich in ihrem Acker erst abzumähen, wenn die Wiesenweihen ausgeflogen sind. Vier ehrenamtliche Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Wiesenweihenschutz sind seit Anfang April beinahe täglich in der Brutregion unterwegs, um Brutstätten ausfindig zu machen.

"Für den Ernteausfall haben sie vom Amt für Landwirtschaft eine Entschädigung von insgesamt 12.940 Euro erhalten" berichtet Kirch. Die Entschädigung richtet sich nach dem Getreidepreis, der heuer rund doppelt so hoch ist wie im Vorjahr.

Kirch und Landrat Waldemar Zorn freuen sich, dass der "dramatische Rückgang" im Jahr 2006 - damals schlüpften nur 39 Jungvögel - gestoppt ist. Und: Beinahe wäre sogar das bisher beste Brutergebnis aus dem Jahr 2005 erreicht worden. Vor zwei Jahren brüteten 48 Paare 199 Jungvögel aus.

Die Wiesenweihe brütet mittlerweile auch in benachbarten Landkreisen. Im Spessart war es ein Brutpaar, im Landkreis Kitzingen gar 13, in der Region Schweinfurt brüteten zwei Pärchen.



Wiesenweihe - Jungvogel im Nest - sein Überleben wurde gesichert (Bild: © LBV privat) Landwirte hatten sich verpflichtet, einen Bereich von 50 x 50 Metern erst abzumähen, wenn die jungen Wiesenweihen ausgeflogen sind.

Einerseits können so die jungen Weihen überleben und andererseits bekamen die Landwirte Ausgleichszahlungen.
Wiesenweihe - Jungvogel im Nest - sein Überleben wurde gesichert Bild: © LBV privat



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