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Rebhühner vor dem Aussterben bewahren

Artenschutzprojekt des Freistaats


Güntersleben: Das Rebhuhn (Perdix perdix) zählt zu den Delikatessen unter den Wildtieren. Doch die Hühnervögel haben sich in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland immer rarer gemacht. Ganze 12000 Rebhühner soll es noch geben. Von Menschenhand geschaffene Agrarsteppen machen den Vögeln das Leben schwer. Das Rebhuhn liebt kleingliedrige Landschaften mit schützenden Hecken. Seine Nahrung besteht aus Samen und Insekten.


Nun sollen in den Landkreisen Würzburg, Hof und Straubing dem Rebhuhn Lebensräume zurückgegeben werden. Deshalb trafen sich am Montag in Güntersleben zahlreiche Vertreter aus Politik, Jagd und Landwirtschaft. Die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim (LWG) ist neben dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) federführend bei diesem Artenschutzprojekt.
Als natürliche Gefahren für Rebhühner gelten nasskaltes Wetter, Fressfeinde wie Fuchs, Marder oder Greifvögel. Aber auch die Landwirtschaft darf nicht unterschätzt werden, meinen Experten der LWG. Der Verlust an Feldrainen, Gräben, Hecken und Feldgehölzen sowie Spritzmittel und das hohe Verletzungsrisiko durch Maschinen machen den Hühnervögeln den Garaus. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen ihre Freizeit in der Natur verbringen und die Rebhühner in ihren Restlebensräumen stören.

In Güntersleben und Kürnach ist man seit Jahren vorbildlich beim Biotopverbund. Innerhalb von fünf Jahren ist ein "Tischleindeckdich" für Wildtiere entstanden. LWG-Mitarbeiter haben hier mit Unterstützung des Freistaates einen Meilenstein gesetzt. Da gedeihen farbenprächtige Ringelblumen, marokkanisches Leinkraut und Disteln nebeneinander. Sonnenblumen, Schmuckkörbchen und viele andere Kräutchen gesellen sich dazu.
Für das Rebhuhn-Projekt gilt es nun zusätzliche Hecken anzulegen als Deckungs- und Nahrungslebensraum der wilden Huhnart. Auch bei der Pflege von nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen sollen die Hühnervögel besser berücksichtigt werden.
Das Rebhuhnprojekt wird aus Mitteln der Jagdabgabe des bayerischen Landwirtschaftsministeriums gefördert. An die Jäger ergeht bei dem Projekt der Wunsch, bei weniger als drei Brutpaaren pro hundert Hektar die Vögel künftig nicht mehr zu schießen. Vielmehr sei eine so genannte "Prädatorenbejagung" angesagt, hieß es: Man sollte sich seitens der Hubertusjünger auf die tierischen Feinde des Rebhuhns konzentrieren.


Rebhühner brüten in der offenen Kulturlandschaft, diese benötigt aber Strukturen (Bild: © Gunther Zieger)
Durch mehr Hecken, spezielle Aussaaten und Stoppelfelder soll dem in Bayern vom Aussterben bedrohten Hühnervogel neuer Lebensraum geschaffen werden.
Rebhühner brüten in der offenen Kulturlandschaft - um zu überleben benötigt diese Kulturlandschaft aber Strukturen Bild: © Gunther Zieger



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