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Tisch für Wiesenweihen reich gedeckt
Vogelschützer: Bestände des Mäusejägers wachsen
voraussichtlich
Gelchsheim:
Vogelschützer Edgar Hoh aus Würzburg hat wohl Grund zur Freude:
Heuer sieht es gut aus für die Wiesenweihe. Ab Mitte April fährt der
68-jährige jeden Feldweg im Landkreis Würzburg ab, um die Nester der
bedrohten Vögel ausfindig zu machen.
Zwischen sechs und 16 Stunden ist er täglich unterwegs, "an manchen
Tagen entdecke ich während dieser Zeit nicht einen einzigen Horst",
sagt Hoh. 1994 hat es sich der Würzburger zur Aufgabe gemacht, den
Landesbund für Vogelschutz (LBV) ehrenamtlich beim Aufspüren der
Wiesenweihennester zu unterstützen. Für sein Engagement wurde er 1999
von der Staatsregierung ausgezeichnet.
Gefährdet sind die Brut und die Jungvögel vor allem durch das Dreschen
der Wintergerste. Um die Bestände langfristig zu schützen, wurde vor
einigen Jahren das Artenhilfsprogramm ins Leben gerufen, an dem sich
Landwirte beteiligen können.
Beim Dreschen bleibt eine Fläche von 50 mal 50 Metern um den Horst
stehen. Als Ausgleich erhalten die Landwirte eine Entschädigung. Mitte
Juli beginnt für die Wiesenweihenschützer die eigentliche Arbeit. Noch
einmal geht es hinaus. Dieses Mal werden die Jungvögel unter die Lupe
genommen. Im Jahr 2006 brachten es die 82 Wiesenweihen-Paare zwischen
Uffenheim und Würzburg auf gerade 100 Jungvögel. Zum Vergleich: 2005
sorgten 130 Paare für vier Mal so viel Nachwuchs.
Dieses Jahr profitieren die Vögel vom warmen Wetter, die Mäusebestände
sind außergewöhnlich hoch. Der LBV rechnet deshalb mit einem Anwachsen
der Bestände. Die Wiesenweihe war in den 70er Jahren fast
verschwunden, in den 90er Jahren tauchte sie wieder auf.
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