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Wiesenweihe liebt Mainfranken
Neue Wege im Naturschutz gehen - Landwirte bekommen
Entschädigung
Region Würzburg: 40 Paare der Wiesenweihe wurden im
vergangenen Jahr in Mittelfranken gezählt, berichtet Alf Pille,
Regionalbeauftragter Mainfranken für die Naturschutz-Betreuung. In
ganz Deutschland gibt es nur noch 250 Paare des kleinen Greifvogels.
Auf die Löß- und Muschelkalkböden Mainfrankens ist die Wiesenweihe
1994 zurückgekehrt.
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Alf Pille, als Regionalbetreuer in
Mainfranken zuständig für den Naturschutz, informierte die
Bürgermeister im Kreis Würzburg über den Schutz der vom
Aussterben bedrohten Wiesenweihe.
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Alf Pille mit einem Wiesenweihen-Männchen
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Offenbar fühlt sich die Wiesenweihe in
Mainfranken wohl. Der Bestand wächst. Der Biologe führt dies vor
allem auf das gute Mäusejahr 2005 in Mainfranken zurück. Ansonsten
ist es um die Wiesenweihe nicht gut bestellt: Im übrigen Deutschland
werden die Brutpaare immer weniger.
Den Bestand dauerhaft zu sichern oder gar zu verbessern sei nur
möglich wenn Naturschützer, Landwirte und Bürger gemeinsam
Artenschutz betreiben, meint Pille, der jüngst den Bürgermeistern im
Landkreis Würzburg einen Bericht zur Lage der Wiesenweihe gab. Im
Mittelpunkt aller Überlegungen stehen die Fragen: "Was braucht das
bedrohte Tier, was nutzt dem Landwirt".
Für die Wiesenweihe heißt das konkret: Jedes brütende Paar sollte
dem Regionalbetreuer gemeldet werden. Um die vom Aussterben
bedrohten Vögel, zu schützen, ist es wichtig, das Nest zu erhalten,
bis die Jungvögel flügge werden.
Der Beitrag, den Landwirte zum Schutz des bedrohten Vogels leisten
können, ist einfach: Erst Ende August, nach der Aufzucht der
Jungvögel, fliegen die Weihen gen Süden zurück. Beginnt die
Getreideernte zu früh und das ist meist bei der Wintergerste der
Fall, dann endet der Mähdrescher-Einsatz für die am Boden brütenden
Wiesenweihen meist tödlich.
Deshalb, so Pille, sei es wichtig, dass jedes brütende Paar bekannt
ist. Dann nämlich wird mit dem Landwirt vereinbart, dass er um das
Nest einen etwa 50 mal 50 großes Rechteck Gerste stehen lässt. Der
Bauer erhält für den Ernteausfall eine Entschädigung. Sind die Vögel
ausgeflogen, kann er auch das restliche Getreide ernten.
Die Wiesenweihe kommt Ende April
aus dem Süden zu uns. Der Raubvogel ist etwas kleiner als
ein Bussard, deutlich leichter und hat einen schlanken
Körper.
Die Wiesenweihe, ist ein bedrohter
Greif bei uns in Mainfranken
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Bild: ©
Britta Bauer |
Wiesenweihe - Beuteübergabe |
Das Gefieder der Männchen ist hellgrau mit
schwarz-weißen Flügelspitzen, die Weibchen sind bräunlich
mit weißem Schwanzansatz, an der Unterseite längs gestreift.
Im Flug gleicht die Wiesenweihe einer Möwe. Wiesenweihen
legen in unserer Region meist mehr als drei (bis sechs) Eier
und brüten vorwiegend in Wintergetreide und Raps. Brutdauer
und Nestlingszeit sind jeweils 28 bis 35 Tage. Während der
Brut versorgt das Männchen das Weibchen, indem es die Beute
aus dem Flug abwirft oder im Flug übergibt. Wiesenweihen
ernähren sich hauptsächlich von Mäusen. |
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