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Das Konzert im Wald


Vogelstimmenwanderung mit dem Landesbund für Vogelschutz

Um ihren Hals baumeln Ferngläser, der eine oder andere schleppt ein Spektiv samt Stativ. Rund 50 "Birder" ungewöhnlich viele, haben sich diesen Samstagmorgen zur Vogelstimmenwanderung im Guttenberger Forst bei Kist (Lkr. Würzburg) getroffen. Unter der Führung von organisierten Vogelschützern wie dem LBV-Kreisvorsitzenden Bernhard Neckermann und Alexander Wöber schlagen sie den Weg zum idyllisch gelegenen Blutsee ein. Während der Straßenlärm abschwillt, gewinnt das vielstimmige Konzert der Vogelstimmen im frühlingshaften Wald an Volumen.

Man muss schon genau hinhören, um einzelne Vogelstimmen herauszufiltern. "Sip-sip-sip-sip-sirr." Bernhard Neckermann identifiziert einen Waldlaubsänger, "eine mittelhäufige Art", seltener anzutreffen als beispielsweise Zilpzalp oder Fitis. Sobald sich unter dem noch nicht ganz dichten Blätterdach der Waldbäume etwas regt, richten sich 50 Augenpaare darauf, Finger schrauben emsig an der Scharfstellung der Ferngläser. Da, ein Trauerschnäpper hat sich auf einem abgestorbenen Baumstamm niedergelassen. Dort sitzt der grauweiße Vogel nun minutenlang - Zeit genug für Rainer Jahn, sein Stativ aufzubauen und die Digitalkamera anzuschließen.
Einem engen Verwandten des Trauerschnäppers, dem Halsbandschnäpper, gilt zur Zeit das Augenmerk der Kreisgruppe Würzburg im Landesbund für Vogelschutz. "Vom Halsbandschnäpper gibt es nur 3300 Brutpaare in Deutschland", sagt Bernhard Neckermann. Etwa 1500 Halsbandschnäpperpaare leben in Nordbayern. Der Höhlenbrüter braucht alte Eichen- und Buchenbestände, die findet er in Spessart und Steigerwald.

Mario, mit neuen Jahren der mit Abstand jüngste Teilnehmer dieser Vogelstimmenexkursion, hat im Laub einen Frosch entdeckt und fotografiert eifrig. Ein Vogelfreund notiert jede Vogel-Sichtung, führt Strichliste. Nur ein Strich steht hinter dem Sommergoldhähnchen, der Mönchsgrasmücke, dem Mittelspecht. "Der Mittelspecht sieht dem Buntspecht sehr ähnlich", doziert der Mann. "Nur, dass beim Mittelspecht Männchen und Weibchen eine rote Kappe haben. Beim Buntspecht hat nur das Männchen einen roten Nackenfleck."
Ja, man muss schon genau hinschauen, um manche Arten zu identifizieren. Und sie an ihrem Gesang zu unterscheiden - das ist was für Fortgeschrittene.


Exkursion am Blutsee
Vogelstimmenwanderung am Samstag, d. 28.04.2007 mit der Kreisgruppe Würzburg im Landesbund für Vogelschutz im Guttenberger Forst bei Kist (Lkr.Würzburg). Ein Waldlaubsänger zieht alle Blicke auf sich.
Exkursion am Blutsee  
 


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- letzte Aktualisierung: Sonntag, 28. April 2024 -
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