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Neue Heimat für die
Wiesenweihe
Bedrohte Vogelart fand neue Brutgebiete im
Landkreis
Würzburg-Land. Der vom Aussterben bedrohte Greifvogel, die
Wiesenweihe, hat im Ochsenfurter Gau einen neuen Lebensraum gefunden.
Naturschützer und Landwirte arbeiten zusammen, um den Vogel zu
beschützen.
Der Flug und die Größe der Wiesenweihe erinnern viel mehr an
eine Möwe als an einen Greifvogel. Der wendige Vogel ist international
vom Aussterben bedroht. Um so mehr wunderte es Experten, als bekannt
wurde, dass der Mäuse und Insekten jagende Flugakrobat im Ochsenfurter
Gau brütet. Mittlerweile ist dort eines der bedeutendsten Brutgebiete
der Wiesenweihe in Deutschland.
Da die Wiesenweihe ihre Nester am Boden baut und gerne in Wiesen,
Ackerland und Kornfeldern nistet, ist sie besonders durch die
Landwirtschaft gefährdet. Bevorzugt nisten die Vögel in
Getreidefeldern, sehr beliebt sind Felder mit Wintergerste.
Seit 1994 setzt sich der "Landesbund für Vogelschutz" (LBV) für den
Schutz der Nester ein. Zu Beginn der Brutzeit suchen ehrenamtliche
Mitglieder des LBV nach Brutplätzen der Wiesenweihe. Die Landwirte
verschieben die Ernte in einem Umkreis von 50 Metern um das Nest, bis
die Vögel in ihr Winterquartier nach Afrika und Indien ziehen. Das
Landratsamt Würzburg zahlt den Bauern dafür eine Entschädigung.
Vor drei Jahren wurden Vogelschützer und Landwirte von der Bayrischen
Staatsregierung mit einer Urkunde ausgezeichnet. Helmut Kirch,
Sachbearbeiter der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Würzburg,
hat nur Lob für die Landwirte: "Der Zuspruch der Landwirte ist sehr
rege, sie kommen auch von selbst und melden Beobachtungen über die
Vögel. Sie arbeiten vorbildlich mit dem Naturschutz zusammen."
Aus zwei wurden 70
"1994 hatten wir gerade mal zwei Brutpaare, 2001 waren es schon
70", erläutert Kirch stolz. Im letzten Jahr gab das Landratsamt zum
Schutz der Wiesenweihe 17.400 Euro aus.
Am Freitag, 12. April, um 10 Uhr, gibt es im Landratsamt in Würzburg
eine Sitzung zur Koordination zum Schutz der Wiesenweihe im Landkreis.
Dabei wird auch beschlossen werden, wieviel das Landratsamt in diesem
Jahr zum Schutz des Vogels ausgibt.
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Die Nester, die am Boden inmitten
von Getreidefeldern errichtet werden, müssen gefunden werden.
Der Nachwuchs hätte sonst keine Chance auszufliegen. |
Die
Wiesenweihe hat sich im Kreis Würzburg etabliert |
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