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Ein Lehrpfad zurück zur Natur
Im Greußenheimer Wasserschutzgebiet haben alte Obstsorten
eine Überlebenschance
Seit wenigen Wochen steht die erste von insgesamt zehn
Informationstafeln am
Greußenheimer Streuobstlehrpfad. Sie informiert den Betrachter
über bestimmte Tier- und Pflanzenarten, die dort eine Heimat haben.
Der vorbildliche Lehrpfad liegt in dem 70 Hektar großen
Wasserschutzgebiet der Gemeinde beiderseits der Straße nach Hettstadt
und verspricht ein naturschützerisches Kleinod zu werden. Nicht nur,
dass dort mittlerweile 160 Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirschen-
oder Mirabellenbäume zum großen Teil unter Patenschaft etlicher
Naturbegeisteter gepflanzt wurden.
Der Pavillon nahe des Ortsausgangs soll später einmal über den
Lebensraum von Tier und Pflanze informieren, "in echt" kann man die
einzelnen Bereiche später einmal auf verzweigten, noch anzulegenden
Wanderwegen erleben.
Die Themen der Info-Tafeln entlang der Strecke sind beispielsweise der
Reisighaufen oder das Totholz und das, was sie ihren tierischen und
pflanzlichen Bewohnern zur Verfügung stellen. Auch in einem scheinbar
häßlichen Steinhaufen tummeln sich Insekten und Eidechsen oder
Blindschleichen für ihr (Über-)Leben gern.
Man wird auch erfahren, welche Bedeutung eine gut mit heimischen
Hölzern bestückte Streuobstwiese für ein funktionierendes Ökosystem
und damit auch für uns natur-entwöhnte Menschen hat.
"Streuobstwiesen alter Prägung sind sehr bedeutsame Lebensräume für
zahllose Pflanzen und Tiere", schildert Vorstandsmitglied Bernhard
Neckermann vom Landesbund für Vogelschutz LBV im Kreis Würzburg. Der
Leiter dieses Greußenheimer Projektes, schätzt auch die naturschonende
Nutzung: "In Streuobstwiesen werden keine Spritzmittel und kein
Kunstdünger eingebracht. Deshalb ist das Obst nicht nur frisch und
knackig, sondern auch weitestgehend schadstofffrei".
Einen weiteren Effekt schätzt er an der neuen, "künstlichen"
Streuobstwiese vor Greußenheim: Man kann hier wieder alte, von vielen
Menschen leider längst vergessene Obstsorten anbauen.
Auch Greußenheims Bürgermeister Bruno Scheiner weiß die Aktivitäten
des LBV zu würdigen. Die Gemeinde unterstützt im Rahmen des Möglichen
das Projekt. Er hofft, dass man vielleicht wieder Wiesen-Bocksbart,
Knabenkraut, Bitterkraut oder Kartäusernelke entdeckt oder auch den
Stieglitz, viele Schmetterlinge, den Gartenbaumläufer oder einmal
wieder mehr Kohlmeisen durch die Lüfte flattern sieht.
Freuen würden sich beide darüber, wenn der Steinkauz diese
weitläufigen Streuobstwiesen als Brutstätte wiederentdecken würde.
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Der Lehrpfad wurde liebevoll in
das 70 Hektar umfassende Wasserschutzgebiet eingegliedert.
Bernhard Neckermann hat mit seinen Mitstreitern von den
Naturfreunden tolle Arbeit geleistet. |
Teil der
Greußenheimer Wasserschutzgebietes |
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