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Besucher an unseren Feuchtbiotopen
Wie wichtig auch kleinere Feuchtgebiete für
unsere Vogelwelt sind, sehen wir an der langen
"Besucherliste" unserer kleinen Seen in der
Nähe von Herchsheim.
Da die großen Feuchtgebiete Europas ernsthaft bedroht
sind, z.T. immer noch trockengelegt, verschmutzt oder mit
Schutt gefüllt werden sind diese kleinen Feuchtbiotope
wichtige Rastplätze für unsere Zugvögel auf dem Weg
ins Winter- oder Sommerquartier.
Name |
Familie |
Besuchsmonat |
Gefährdungsgrad |
Wacholderdrossel |
Drosseln |
Februar |
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Rohrammer |
Ammern |
März |
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Schwarzkehlchen |
Drosseln |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 2 u. 3) |
Krickente |
Entenvögel |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 2) |
Blaukehlchen |
Drosseln |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 2 u. 3) u. BAVO |
Wintergoldhähnchen |
Zweigsänger |
März |
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Kornweihe |
Habichtartige |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 0 u. 1) |
Schnatterente |
Entenvögel |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 3) |
Braunkehlchen |
Drosseln |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 2 u. 3) |
Steinschmätzer |
Drosseln |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 2 u. 3) |
Knäkente |
Entenvögel |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 2) |
Bergpieper |
Stelzen |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 4) |
Sommergoldhähnchen |
Zweigsänger |
März |
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Bekassine |
Schnepfenvögel |
März |
Art der Roten Liste
(Kat. 2 u. 3) u. BAVO |
Wasserpieper |
Stelzen |
April |
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Grünschenkel |
Schnepfen |
April |
brütet nicht
in der BRD, Durchzügler |
Kampfläufer |
Schnepfen |
April |
Art der Roten Liste
(Kat. 1) |
Erlenzeisig |
Finken |
April |
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Schafstelze |
Stelzen |
April |
Art der Roten Liste
(Kat. 3) |
Sumpfrohrsänger |
Grasmücken |
April |
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Erklärung,
Art der Roten Liste:
Kategorie 0
= Ausgestorben oder Verschollen
Kategorie 1 = vom Aussterben bedroht
Kategorie 2 = stark gefährdet
Kategorie 3 = gefährdet
Kategorie 4 = potentiell bedrohte Art
BAVO = in Deutschland geschützte Art
nach Bundesartenschutzverordnung
Hier ein paar weitere Besucher auf dieser Biotopfläche, z.B.: Die
Zwergschnepfe gesichtet von Björn Eilers.
Die
kleinste unter den drei europäischen Sumpfschnepfen brütet von
Skandinavien bis Ostsibirien. Kleine isolierte Brutvorkommen gibt es
noch in Südschweden, soweit mir bekannt ist, auch im östlichen
Mitteleuropa (Nordpolen). Im vorigen Jahrhundert war die Verbreitung
in Mitteleuropa wohl größer. Auch die Winterbestände der meist recht
versteckt lebenden Art haben deutlich abgenommen, so etwa in
Westeuropa. So ist es sicher immer wieder ein freudiges Ereignis, wenn
man die zur Familie der Schnepfenvögel zählenden Art einmal zu Gesicht
bekommt.
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Die Zwergschnepfe ist ein
Zugvogel, der zwischen September und November südwärts bis in
die Tropen zieht. Der Rückzug in das Brutgebiet geschieht
zwischen April und Mai. |
Die
Zwergschnepfe gut getarnt zwischen Halmen |
Bild: Gunther Zieger |
Das Winterareal dieser Schnepfenart reicht vom Nordseegebiet und
den Britischen Inseln über das Mittelmeergebiet bis nach Afrika. Hier
erreichen südlich der Sahara die südlichsten Vorkommen den Äquator.
Sibirische Brutvögel überwintern in Vorderasien und in Indien.
Zwergschnepfen sind also größtenteils Langstreckenzieher, am Westrand
ihrer Verbreitung nur Kurzstreckenzieher. Bis an den Alpenrand kann
man in Mitteleuropa einzelne Zwergschnepfen den Winter hindurch
beobachten.
Große Moore und nasse Wiesen, zum Teil noch in den
nördlichen Gebieten der Taiga gelegen, bilden die typischen
Brutplätze. Flachmoore, feuchte bis nasse Wiesen, Verlandungszonen und
Schlickflächen, auch kleinste Tümpel und Wiesengräben sind die
bevorzugten Aufenthaltsorte auf dem Durchzug und im Winter. (Deshalb
immer wieder die Bitte an die Kommunen und die
Landwirte die feuchten Wiesengräben nicht im
Frühjahr sondern erst im August bis September auszumähen).
Wichtig ist, dass ausreichend Versteckmöglichkeiten in der Vegetation
vorhanden sind. Oft drücken sich die Vögel so gut zwischen Pflanzen
oder kleinen Mulden, dass sie erst kurz vor der Entdeckung eines
Beobachters auffliegen.
Merkmale (so weit es meine
Aufschreibungen hergeben) der Zwergschnepfe (Lymnocryptes
minimus)
Größe: kleiner als eine Amsel
Länge: ca. 17 - 19 cm; Flügelspannweite: ca. 30 - 36 cm;
Gewicht: ca. 35 - 80 g; Stimme: bleibt oft stumm, auch sehr
gedämpft (ähnlich Bekassine); Brutzeit: Anfang Juni,
möglicherweise 2 Jahresbruten; Gelegegröße: meist 4 Eier
Bruntdauer: mindestens 24 Tage; Nestlingszeit:
Nestflüchter. |
Die
Zwergschnepfe ernährt sich von Insekten und deren Larven. Die
Nahrung wird stochernd im weichen Schlamm gesucht. Auch werden
kleine Schnecken und Würmer aufgenommen. Gelegentlich auch
Sämereien. |
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Bild:
Gunther Zieger |
Die Zwergschnepfe führt
vermutlich eine monogame Saisonehe. |
Das Nest der Zwergschnepfe wird meist auf sehr feuchtem Untergrund
gebaut und spärlich mit Blättchen, Schachtel- oder Grashalmen
ausgepolstert. Meist besteht das Gelege aus vier Eiern, die blassoliv
oder blassgrün, schwärzlichbraun getupft und gefleckt sind. Die
Bebrütung dauert an die 24 Tage. Wahrscheinlich brütet nur das
Weibchen. Jedoch beteiligen sich beide Elterntiere an der
Jungenaufzucht. Oft führt das Männchen die älteren Jungvögel. Nach ca.
20 Tagen sind die Jungvögel dann selbständig.
Hoffen wir, dass
das Biotop noch vielen Zwergschnepfen einen Rastplatz auf den
Wanderungen und immer genügend Nahrung bietet.
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